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FCST / NCST Gewitter 20./21.07.2019

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
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Maege81
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FCST / NCST Gewitter 20./21.07.2019

Beitrag von Maege81 »

Möchte an dieser Stelle das Thema eröffnen, da ich eben auf Sat24 die Reste von nächtlichen Frontgewittern entdeckt habe. Die Vorhersage geht ab etwa Mittag von in den Bergen startenden Gewittern aus, welche auch teilweise heftig ausfallen könnten. Erst am späten Abend bzw. In der Nacht soll's dann auch im Flachland stellenweise etwas Lichtshow geben. Bin gespannt auf Eure Meinungen und Beiträge
"Wetter ist eine Erfindung der Natur, Unwetter eine Erfindung der Menschen."
Zitat von Erhard Horst Bellermann (*1937), deutscher Bauingenieur, Dichter und Aphoristiker

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Willi
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Re: FCST / NCST Gewitter 20./21.07.2019

Beitrag von Willi »

Also der grosse Knaller wird das wohl kaum, die Chancen auf einen Totalflop sind intakt. Arome lässt die Schweiz bis am frühen Sonntagmorgen komplett trocken, und die paar Tröpflis danach werden wohl rasch wieder verdunsten. Wär ja schön, wenn's anders rum kommt.

Quelle: wxcharts.com
Bild
Gruss Willi
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Michi, Uster, 455 m
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Re: FCST / NCST Gewitter 20./21.07.2019

Beitrag von Michi, Uster, 455 m »

Tatsächlich ist in den Modellen nichts von der Gewitterstörung über Frankreich abgebildet.
Gut zu sehen auf 300 hPa der schmale Trog. Er wäre um 12z genau über dem Mittelland. Wie jetzt bereits angedeutet wird das ganze nun weiter auseinandergerissen, Aktivität geht nach Benelux, südlicher Teil wird über Zentralmassiv plötzlich verlangsamt und erst gegen Abend wieder reaktiviert, weshalb bei uns im Mittelland erst ab Mitternacht wieder Aktivität.

Mal schauen was geht, jedenfalls interessante Lage mit Überraschungspotential.

Bild
Quelle: meteoswiss
Zuletzt geändert von Michi, Uster, 455 m am Sa 20. Jul 2019, 07:53, insgesamt 1-mal geändert.

nordspot
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Re: FCST / NCST Gewitter 20./21.07.2019

Beitrag von nordspot »

Moinmoin
Auch Unwetterzentrale.de hat in ihrem Warnlagebericht nun drin für heut und morgen, ich zitiere:

"Heute ist es schwül-warm und von Westen her ziehen gebietsweise kräftige Schauer und Gewitter auf, wobei lokal Gefahr von Starkregen und Hagel besteht. Die Hauptgefahr stellt wohl aber der auffrischende Wind dar, lokal sind schwere Sturmböen bis orkanartige Böen möglich, gegen Abend sind im Nordosten selbst Tornados nicht völlig ausgeschlossen! In der Mitte und in den Alpen sind bei viel Sonnenschein dagegen nur vereinzelt warnrelevante Gewitter möglich. Im Südwesten herrscht moderate Wärmebelastung.

In der Nacht zum Sonntag sind vor allem anfangs im Nordosten und später im Südwesten teils kräftige Gewitter mit Starkregen, Hagel und schweren Sturmböen bis orkanartigen Böen unterwegs.

Am Sonntag sind von Schwaben bis nach Sachsen sowie südöstlich davon in schwül-warmer Luft teils kräftige Schauer und Gewitter möglich. Ganz im Norden wird es etwas windiger, in Schauer- und Gewitternähe sind Sturmböen denkbar. In der Nordwesthälfte herrscht ruhiges und zunehmend freundliches Wetter.

In der Nacht zum Montag ziehen letzte Schauer oder Gewitter im Süden Bayerns rasch ostwärts ab und nachfolgend ist es verbreitet locker bewölkt, teils klar und trocken sowie warnfrei."

Interessant, wird wohl was nowcast geben, bin gespannt auf die 08z synop kurzfrist des DWD

Einheizende Grüsse

Ralph

Edit: Zack, synop DWD da, hier Paar Auszüge, die sehen auch was kommen:

"Heute im Tagesverlauf im Norden und in der Mitte von West und am Abend und in
der Nacht zum Sonntag nach Ost übergreifend Gewitter, Unwettergefahr durch
schwere Sturm- und orkanartige Böen und Hagel. Außerdem auch weiter im Süden
einzelne und zum Teil heftige Gewitter.
Am Sonntag im Süden und Südosten erneut Gewitter, Unwetter durch größeren Hagel
und heftigen Starkregen nicht ausgeschlossen. Danach Wetterberuhigung.

Synoptische Entwicklung bis Montag 24 UTC
--------------------------------------------------------------
Samstag... liegt Deutschland an der Vorderseite eines Troges, der von den
Britischen Inseln bis in die Nordsee vorankommt. Vorderseitig gelangt
feuchtlabil geschichtete Warmluft aus Südfrankreich nach Mitteleuropa. Mit der
Annäherung des Troges setzt kräftige Hebung ein, die hauptsächlich durch
positive Vorticityadvektion generiert wird. Hierdurch greifen im Tagesverlauf
staffelartig organisierte Gewitter auf das Vorhersagegebiet über. Während CAPE
relativ großflächig 1000 bis 1500 J/kg erreicht, erfasst der maximale
Feuchteeinschub (mit einem Gehalt an niederschlagbarem Wasser bis knapp über 40
mm) den Westen und Nordwesten. Dort ist auch die kräftigste Scherung (sowohl
niedertroposphärisch als auch bis in mittlere Troposphärenschichten
hinaufreichend) zu finden. In Verbindung mit einem Oberwind, der im 700
hPa-Niveau 45 kt erreicht, sind in Verbindung mit den staffelartig auftretenden
Gewittern schwere Sturmböen vorstellbar; orkanartige Böen können nicht
ausgeschlossen werden. Auch größerer Hagel kann auftreten. Starkregen sollte als
Unwetterkriterium eher eine untergeordnete Rolle spielen. Am gefährdetsten ist
zunächst der Nordwesten und Westen, weil dort alle beschriebenen Zutaten gegeben
sind. Am Abend und in der Nacht zum Sonntag werden diese Gewitter über die
(nördliche) Mitte ostwärts und auch den Süden übergreifen und in den Frühstunden
des Sonntags die Oder sowie die Alpen erreichen. Für die gefährdetsten Regionen
wird daher eine Unwetter-Vorabinformation ausgegeben.
Einzelne und zum Teil heftige Gewitter können aber auch weiter südlich
auftreten, wobei dort die Orografie und später die übergreifende Kaltfront des
mit dem o.g. Trog korrespondierenden Tiefs eher zur Auslösung beitragen dürfte.
Aufgrund der geringeren Verlagerungsgeschwindigkeit ist in diesen Gebieten
Starkregen eher vorstellbar. Auch größerer Hagel ist möglich. Unwetter sind aber
deutlich weniger wahrscheinlich als in den oben beschriebenen Regionen. Die
Tageshöchsttemperaturen erreichen 26 bis 31, in tieferen Lagen Süddeutschlands
bis 33 Grad.
In der Nacht zum Sonntag greift die Gewittertätigkeit auf den Nordosten und
ausgangs der Nacht auf den östlichen Mittelgebirgsraum und, bedingt durch die in
ihrem südlichen Teil zurückhängende Trogachse, auf den Südosten über.
Kaltluftadvektion, die auf die Trogvorderseite vordringt, dämpft die
Wetterwirksamkeit des Troges. Folglich dürfte sich die Gewittertätigkeit dann in
den östlichen Gebieten allmählich abschwächen, wobei bis weit in die Nacht
hinein unwetterartige Entwicklungen möglich sind.

Sonntag... kommt der o.g. Trog bis Polen voran, nachfolgend zonalisiert sich die
Strömung antizyklonal. Kaltluftadvektion bewirkt die Ausweitung eines Keils, der
von einem Hoch südlich der Azoren ausgeht, bis ins östliche Mitteleuropa.
Hierdurch nimmt im Norden der Gradient vorübergehend zu, so dass bis ins
nördliche Binnenland hinein Windböen auftreten können und an der See in
exponierten Lagen einzelne stürmische Böen möglich sind.
Das mit dem Trog korrespondierende Tief erreicht Südnorwegen. Dessen Kaltfront,
die unter antizyklonalen Einfluss gelangt, überquert schleifend den
Mittelgebirgsraum. Hierdurch verbleibt der Süden und Südosten, etwa vom
Schwarzwald bis zum Bayerischen Wald und zu den Alpen, unter der oben
beschriebenen feuchtlabilen Luftmasse. In diesen Gebieten ist das Potential für
unwetterträchtige konvektive Umlagerungen erneut gegeben. Allerdings leistet
hierzu die Dynamik keinen nennenswerten Beitrag mehr, so dass die Auslösung im
Wesentlichen an die Orografie gekoppelt ist. Unwetter, vielmehr durch größeren
Hagel und/oder heftigen Starkregen und weniger durch schwere Sturm- oder
orkanartige Böen können demnach nicht ausgeschlossen werden."
Zuletzt geändert von nordspot am Sa 20. Jul 2019, 10:05, insgesamt 2-mal geändert.
nordspot Konstanz

Markus Pfister
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Re: FCST / NCST Gewitter 20./21.07.2019

Beitrag von Markus Pfister »

Hallo zusammen,

ich mache heute einen Ausflug ins Taminatal/Vättnertal. Auf dem Kunkels-Pass ist es eine kleine Wanderung und hoffentlich interesantes Wetter vorgesehen. KIenne die Strasse noch nicht, kostet glaub ich 20 Franken. Mehr haben die Modelle für heute nicht hergegeben. Prättigau wär noch eine Variante, oder dann das Vorarlbergische.

Gruss

Markus

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Willi
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Re: FCST / NCST Gewitter 20./21.07.2019

Beitrag von Willi »

Die Taupunkte im Mittelland sind verbreitet unter 10 Grad, Gösgen/Bière 8 Grad. Keine guten Voraussetzungen für Gewitter.
Gruss Willi
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Federwolke
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Re: FCST / NCST Gewitter 20./21.07.2019

Beitrag von Federwolke »

Ist in erster Linie dem zügigen Wind geschuldet. Entwicklungen gibt es dort, wo der Westwind auf den (schwachen) Föhn trifft, da gibt's dann auch Feuchtekonvergenz. Im Mittelland wird die Bodenfeuchte einfach nur abtransportiert, hängt dann irgendwo in der Luft, steigt aber nicht ausreichend auf.


Markus Pfister
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Re: FCST / NCST Gewitter 20./21.07.2019

Beitrag von Markus Pfister »

Hallo nochmals,

bin heute im Taminatal unterwegs gewesen. Bis zum Gigerwaldsee und Sankt Martin bin ich noch gekommen, dann zügige Rückkehr Richtung Sargans, um die einsame Zelle von Glarus her zu bestaunen:


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Gruß

Markus

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Willi
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Re: FCST / NCST Gewitter 20./21.07.2019

Beitrag von Willi »

um die einsame Zelle von Glarus her zu bestaunen:
Die macht sich jetzt in unserem östlichen Nachbarland (siehe Bild unten).

Cosmo ist nun für die Nacht hoffnungsvoller als auch schon, Passage Aarau um 02 Uhr morgens. Aber das Geblubber über Frankreich scheint dem Modell etwa 1 Std. voraus zu sein. Also Passage um 01 Uhr statt 02 Uhr???

Quelle: Zoomradar Pro
Bild
Gruss Willi
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Re: FCST / NCST Gewitter 20./21.07.2019

Beitrag von Federwolke »

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Wer braucht schon ein Gewitter, wenn man das Gurtenfestival vor der Nase hat :-o Die Hörgeräte-Hersteller reiben sich bestimmt die Hände...

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