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Hitzewelle Ende Juli 2019
- Federwolke
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Hitzewelle Ende Juli 2019
Hitzewellen scheinen mittlerweile derart normal geworden zu sein, dass dazu nicht mal mehr ein Thema eröffnet wird...?
Während heute in der Schweiz die 35-Grad-Marke denkbar knappest verpasst wurde (34.9 Grad je in Basel und Sion), purzelten in Frankreich bereits wieder die Stationsrekorde mit etlichen 40ern - nicht etwa im Süden, sondern im sonst eher atlantisch-kühlen Westen. Dabei war das erst der Anfang: Mittwoch und Donnerstag wird es noch heisser.
Hier ein Link zu einem "Newsticker" mit den heute gebrochenen Rekorden, wird wahrscheinlich in den nächsten Tagen laufend aufdatiert: http://www.keraunos.org/actualites/fil- ... air-france
Spannend wird es, ob der Deutschland-Rekord von 40.3 Grad gebrochen wird. Am ehesten möglich ist dies morgen oder am Donnerstag im Nordwesten des Landes (ich tippe mal auf die nicht mehr ganz optimal aufgestellte Station Lingen WMO 10305, von der der DWD schon vor Jahren angekündigt hat, dass sie verlegt werden soll). Auch in Belgien und den Niederlanden werden neue Allzeit-Rekorde erwartet.
Und bei uns? Unmöglich ist es nicht, aber eher schwierig. Die ominösen 41.5 aus Grono sind sowieso ausser Reichweite, aber auch den Genfer Rekord aus 2015 wird's wohl kaum tüpfen. Rekorde an Stationen mit kürzeren Messreihen sind aber durchaus möglich.
Während heute in der Schweiz die 35-Grad-Marke denkbar knappest verpasst wurde (34.9 Grad je in Basel und Sion), purzelten in Frankreich bereits wieder die Stationsrekorde mit etlichen 40ern - nicht etwa im Süden, sondern im sonst eher atlantisch-kühlen Westen. Dabei war das erst der Anfang: Mittwoch und Donnerstag wird es noch heisser.
Hier ein Link zu einem "Newsticker" mit den heute gebrochenen Rekorden, wird wahrscheinlich in den nächsten Tagen laufend aufdatiert: http://www.keraunos.org/actualites/fil- ... air-france
Spannend wird es, ob der Deutschland-Rekord von 40.3 Grad gebrochen wird. Am ehesten möglich ist dies morgen oder am Donnerstag im Nordwesten des Landes (ich tippe mal auf die nicht mehr ganz optimal aufgestellte Station Lingen WMO 10305, von der der DWD schon vor Jahren angekündigt hat, dass sie verlegt werden soll). Auch in Belgien und den Niederlanden werden neue Allzeit-Rekorde erwartet.
Und bei uns? Unmöglich ist es nicht, aber eher schwierig. Die ominösen 41.5 aus Grono sind sowieso ausser Reichweite, aber auch den Genfer Rekord aus 2015 wird's wohl kaum tüpfen. Rekorde an Stationen mit kürzeren Messreihen sind aber durchaus möglich.
Grüsslis
Fabienne (Muri bei Bern, 560 m)
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- mr_bike
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Re: Hitzewelle Ende Juli 2019
Hallo zusammen
Ich dachte auch schon, warum niemand einen Tread eröffnet . Ist zwar kein Sturm, aber trotzdem spannend, warum es so heiss wird.
Auf www.lachainemeteo.com ist es kurz beschrieben. Für die Profis sicher nichts Neues, trotzdem möchte ich dies hier kurz übersetzen:
"Die starke südliche Anströmung kommt zustande, aufgrund des Hochdruckgebietes über Deutschland und Tiefdruckgebieten westlich und nördlich von England. Die Luftmasse kommt dadurch direkt aus Maghreb."
Folgende Fragen stellen sich mir:
Warum ist es weiter südlich in Frankreich nicht wärmer als im mittleren Teil? Bei der Hitzewelle Ende Juni war ja um Nimes der Hotspot. Auch damals gelangte die Luftmasse direkt aus Nordafrika.
Wie kommt es zustande, dass sich die Luftmasse trotz geringerer Sonneneinstrahlung nicht abkühlt, sondern sich beinahe noch erwärmt? In Nordafrika war es auch nicht flächendeckend über 40 Grad die letzten Tage sondern eher 37-40 Grad.
Gruss
Ich dachte auch schon, warum niemand einen Tread eröffnet . Ist zwar kein Sturm, aber trotzdem spannend, warum es so heiss wird.
Auf www.lachainemeteo.com ist es kurz beschrieben. Für die Profis sicher nichts Neues, trotzdem möchte ich dies hier kurz übersetzen:
"Die starke südliche Anströmung kommt zustande, aufgrund des Hochdruckgebietes über Deutschland und Tiefdruckgebieten westlich und nördlich von England. Die Luftmasse kommt dadurch direkt aus Maghreb."
Folgende Fragen stellen sich mir:
Warum ist es weiter südlich in Frankreich nicht wärmer als im mittleren Teil? Bei der Hitzewelle Ende Juni war ja um Nimes der Hotspot. Auch damals gelangte die Luftmasse direkt aus Nordafrika.
Wie kommt es zustande, dass sich die Luftmasse trotz geringerer Sonneneinstrahlung nicht abkühlt, sondern sich beinahe noch erwärmt? In Nordafrika war es auch nicht flächendeckend über 40 Grad die letzten Tage sondern eher 37-40 Grad.
Gruss
Zuletzt geändert von mr_bike am Mi 24. Jul 2019, 08:14, insgesamt 1-mal geändert.
Chrigu aus Langendorf/SO 500 M.ü.M
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Re: Hitzewelle Ende Juli 2019
Geringere Sonneneinstrahlung? Wie genau meinst du das?
Meines Erachtens knallt die Sonne ganz gut vom Himmel herab.
Und: Durch die Absinkbewegung im Hoch wird die Luft zusätzlich noch erwärmt.
- Federwolke
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Re: Hitzewelle Ende Juli 2019
Es sind hauptsächlich zwei Dinge zu beachten:
Bodennaher Südwind in Südfrankreich bedeutet, dass die Luftmasse (auch wenn sie vom Maghreb kommt) eine lange Strecke über ein aktuell 27 Grad "kühles" Meer zurücklegen muss. Rekordtemperaturen bei auflandigem Wind kann man an jeder Küste vergessen. Bei den Rekorden in der Gegend um Nimes vor einem Monat kam der Wind am Boden entgegen des weit verbreiteten Irrtums nicht aus Süden, sondern es wehte Mistral (deshalb war es auch keine astreine Südlage, wie von mir schon mehrfach erwähnt).
Bruno hat es bereits angedeutet: Die Hitze ist nur zur Hälfte importiert (heisse Luftmassen aus Süden vor allem in höheren Luftschichten), der Rest ist hausgemacht. Einerseits durch das Absinken im Hoch, andererseits durch die Aufheizung des Bodens durch die Sonne. Letzters funktioniert besonders gut, wenn der Boden trocken ist. Da es in weiten Teilen Frankreichs seit der ersten Hitzewelle Ende Juni nur sehr wenig geregnet hat, ist dieser Faktor entscheidend. Kommen noch Föhneffekte hinzu, da beim bodennahen Südostwind derzeit der Wind vom Massif Central in die Ebenen Westfrankreichs hinunterströmt.
So ähnlich wie die beiden Wetterlagen von Ende Juni und aktuell auf den ersten Blick aussehen mögen, so sind doch einige Details entscheidend:
1. Das Hoch liegt etwas östlicher (GWL Hoch Mitteleuropa, vor einem Monat konnte hingegen etwas kühlere Luft aus Ost reingemischt werden). Somit haben wir diesmal Südwind vom Mittelmeer her durch ganz Frankreich hindurch bis weit in den Norden. Daher wird es auch in den BeNeLux-Staaten und Nordwestdeutschland diesmal rekordverdächtig heiss (mit ablandigem Wind sogar an der Nordseeküste).
2. Keine oder nur noch schwach ausgeprägte Inversion. Vor einem Monat waren die Böden gebietsweise noch recht nass, die Seen kühler als heute. Deshalb wird es diesmal in der Schweiz trotz etwas tieferen 850er-Temperaturen am Boden heisser, vor allem in der Nähe von Seen.
Bodennaher Südwind in Südfrankreich bedeutet, dass die Luftmasse (auch wenn sie vom Maghreb kommt) eine lange Strecke über ein aktuell 27 Grad "kühles" Meer zurücklegen muss. Rekordtemperaturen bei auflandigem Wind kann man an jeder Küste vergessen. Bei den Rekorden in der Gegend um Nimes vor einem Monat kam der Wind am Boden entgegen des weit verbreiteten Irrtums nicht aus Süden, sondern es wehte Mistral (deshalb war es auch keine astreine Südlage, wie von mir schon mehrfach erwähnt).
Bruno hat es bereits angedeutet: Die Hitze ist nur zur Hälfte importiert (heisse Luftmassen aus Süden vor allem in höheren Luftschichten), der Rest ist hausgemacht. Einerseits durch das Absinken im Hoch, andererseits durch die Aufheizung des Bodens durch die Sonne. Letzters funktioniert besonders gut, wenn der Boden trocken ist. Da es in weiten Teilen Frankreichs seit der ersten Hitzewelle Ende Juni nur sehr wenig geregnet hat, ist dieser Faktor entscheidend. Kommen noch Föhneffekte hinzu, da beim bodennahen Südostwind derzeit der Wind vom Massif Central in die Ebenen Westfrankreichs hinunterströmt.
So ähnlich wie die beiden Wetterlagen von Ende Juni und aktuell auf den ersten Blick aussehen mögen, so sind doch einige Details entscheidend:
1. Das Hoch liegt etwas östlicher (GWL Hoch Mitteleuropa, vor einem Monat konnte hingegen etwas kühlere Luft aus Ost reingemischt werden). Somit haben wir diesmal Südwind vom Mittelmeer her durch ganz Frankreich hindurch bis weit in den Norden. Daher wird es auch in den BeNeLux-Staaten und Nordwestdeutschland diesmal rekordverdächtig heiss (mit ablandigem Wind sogar an der Nordseeküste).
2. Keine oder nur noch schwach ausgeprägte Inversion. Vor einem Monat waren die Böden gebietsweise noch recht nass, die Seen kühler als heute. Deshalb wird es diesmal in der Schweiz trotz etwas tieferen 850er-Temperaturen am Boden heisser, vor allem in der Nähe von Seen.
Grüsslis
Fabienne (Muri bei Bern, 560 m)
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- mr_bike
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Re: Hitzewelle Ende Juli 2019
Vielen Dank Fabienne, dass Du Dir Zeit genommen hast, diese Fragen zu klären ! Mein Denkfehler war demnach, dass ich die stärkere Sonneneinstrahlung von beispielsweise Marrakesch, mit maximalem Sonnenstandswinkel von 78 Grad gegenüber 61 Grad in Paris, überbewertet habe. Deine erwähnten Faktoren wiegen dies mehr als aus.
Chrigu aus Langendorf/SO 500 M.ü.M
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Re: Hitzewelle Ende Juli 2019
bei einigen SMA Stationen sind schon jetzt die 36° erreicht. (Messwerte gemäss MeteoSchweiz Webapp (Leibstadt schon 36.0°) Basel Binningen schon 35.2. Auch Luzern für Luzernerverhältnisse schon bei 33 Grad was sehr hoch um diese Zeit ist.
Markus Burch
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Re: Hitzewelle Ende Juli 2019
37.1 Grad
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Neuer Schweizer Rekord des Jahres? (SMN Stationen)
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Gruss Willi
Immer da wenn's wettert
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Re: Hitzewelle Ende Juli 2019
Hallo zusammen
Die Meteogroup-Station Buchrain/LU (457 m ü.M.) hat erstmals seit der Stellung 2010 36.0 °C gemessen (15:09 Uhr)!
Standort/Merkmale:
- In einem Garten eines Einfamilienhauses (Abstand zum Hausdach 9 m)
- Ausgedehnte Waldflächen in unmittelbarer Nähe (Abstand 160 m)
- Keine Gartenplatten in unmittelbarer Nähe
- Messung exakt 2 m über kurzem Gras (max. 10 cm)
- 24h-Sauglüfter (letzte Wartung Sonntag, 21.07.2019)
- Frisch geputzte Schutzschild-Lamellen (Reinigung letzten Sonntag, 21.07.2019)
Insofern absolut realistischer, echter Höchstwert. Krass.
Die Meteogroup-Station Buchrain/LU (457 m ü.M.) hat erstmals seit der Stellung 2010 36.0 °C gemessen (15:09 Uhr)!
Standort/Merkmale:
- In einem Garten eines Einfamilienhauses (Abstand zum Hausdach 9 m)
- Ausgedehnte Waldflächen in unmittelbarer Nähe (Abstand 160 m)
- Keine Gartenplatten in unmittelbarer Nähe
- Messung exakt 2 m über kurzem Gras (max. 10 cm)
- 24h-Sauglüfter (letzte Wartung Sonntag, 21.07.2019)
- Frisch geputzte Schutzschild-Lamellen (Reinigung letzten Sonntag, 21.07.2019)
Insofern absolut realistischer, echter Höchstwert. Krass.
Zuletzt geändert von Rontaler am Mi 24. Jul 2019, 15:32, insgesamt 3-mal geändert.
Wetterfanatisch mit Leib und Seele.
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Re: Hitzewelle Ende Juli 2019
Sali zäme
Frage aus aktuellem Anlass:
Thomas Bucheli sagte soeben auf Radio Zürisee, dass es morgen Donnerstag nicht mehr ganz so heiss werden würde wie heute, immer noch heiss, aber 1-2 °C weniger heiss als heute. Wie kommt er auf diese Aussage?
Quelle: http://www.meteociel.fr/modeles/gefs_ta ... =fr&mode=0 (Gitterpunkt ugf. Buchrain/LU) + eigene Aufbereitung
Überlegungen + Berechnung s. hier: http://sturmforum.ch/viewtopic.php?f=2& ... 80#p199801
Gemäss obiger Berechnung bekomme ich morgen Donnerstag ein etwa gleich hohes Tmax, Nuancen leicht nach oben und unten nie ausgeschlossen (Schleierwolken, Staub, etwas feuchter, etc.).
Gruss
Frage aus aktuellem Anlass:
Thomas Bucheli sagte soeben auf Radio Zürisee, dass es morgen Donnerstag nicht mehr ganz so heiss werden würde wie heute, immer noch heiss, aber 1-2 °C weniger heiss als heute. Wie kommt er auf diese Aussage?
Quelle: http://www.meteociel.fr/modeles/gefs_ta ... =fr&mode=0 (Gitterpunkt ugf. Buchrain/LU) + eigene Aufbereitung
Überlegungen + Berechnung s. hier: http://sturmforum.ch/viewtopic.php?f=2& ... 80#p199801
Gemäss obiger Berechnung bekomme ich morgen Donnerstag ein etwa gleich hohes Tmax, Nuancen leicht nach oben und unten nie ausgeschlossen (Schleierwolken, Staub, etwas feuchter, etc.).
Gruss
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Re: Hitzewelle Ende Juli 2019
@Rontaler
Könnte daran liegen, dass Morgen bereits relativ verbreitet hohe Bewölkung und Konvektionsbewölkung im Verlauf des Tages in die MOS-Prognosen einfliessen.
Könnte daran liegen, dass Morgen bereits relativ verbreitet hohe Bewölkung und Konvektionsbewölkung im Verlauf des Tages in die MOS-Prognosen einfliessen.
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
Gewitter und Sturm = erhöhter Pulsschlag
Föhn-fasziniert
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