Es ist schon erstaunlich, wie die Gewitter im Genferseegebiet sich nach Osten vorkämpfen. Diese kommen in eine höchst gewitterfeindliche Luftmasse. Unten kühlt es ab und stabilisiert. Die Luftschicht auf 2000m ist warm und trocken.
Ein Schlüssel zum Geschehen liefert vielleicht dieses Höhenprofil, welches die Region Moudon-Romont repräsentieren soll. Dieses sieht nämlich durchaus gewitterfördernd aus. Was ist passiert? Die Temperatur der Station Moléson, knapp 2000m, fiel von 20 Grad um 2145h auf 14 Grad um 2215 Uhr. Dies bei noch absolut trockener Witterung. Im Tiefland (500m) ist es mit über 25 Grad noch warm, und damit wird die Schichtung in den untersten 2 km plötzlich instabil. Der Messpunkt auf 3.5 km stammt vom Jungfraujoch, dieser Wert dürfte kaum repräsentativ für die Westschweiz sein.
Und weshalb wird es auf dem Moléson plötzlich um 6 Grad kälter? Ich vermute ein Kälteeinschub des nahen Gewitters auf dieser Höhe, aber ehrlich gesagt, weiss ich es nicht.
Die klassischen Hebungstrigger auf 300 hPa sind günstig: absolute Vorticityadvektion und Divergenz. Aber die fortschreitende Nacht hält wohl zunehmend dagegen.
Wie auch immer. es gewittert jetzt auch im westlichen BO, und es guslet immer wieder bei Interlaken, am Napf, auch schon über Bern etc.
Quelle: Zoomradar Pro