(Posting von Alfred aus Kaltfront und anschl. Rückseitenwetter 23.-25.03.2009) https://www.sturmforum.ch/viewtopic.php ... &start=140Aber wenn das Schwachstrommötörli etwas mehr auf seiner Brust hätte, würde dann
der Kaltluftausbruch auf seinem Weg in den Süden nicht einwenig mehr abgebremst?
Eher im Gegenteil. Durch das Madeira-Azorentief ist der Weg für die Richtung des Polarluftausbruchs sozusagen schon vor geebnet. Hier eine Karte mit den zwei noch intakten Systemen:

Wenig später schwächt sich das Subtropensystem ab und macht dem südwärtsgerichteten Kaltluftvorstoss Platz. Die beiden Luftmassen interagieren aber ganz ordentlich. Noch auf der Vorderseite des Azoren-Kanarentiefs bildet sich auf Morgen aus einer Tiefdruckrinne über Marokko ein eigenständiges vorderhand noch schwaches Tief:

...welches dann während seiner nordöstlichen Verlagerung zunehmend auf die Vorderseite des polaren Kaltuftvorstosses gelangt und sich dabei deutlich verstärkt und rasch zu einem grösseren Tiefdruckkomplex der das ganze westlichen Mittelmeer und Nordwestafrika bedeckt, anwächst:

Das Tief führt übrigens ziemlich feuchte, sommerlich anmutende Luftmassen mit sich (siehe auch Theta-E Werte). Interessant sind auch die kräftigen Niederschlagssignale, welche das GFS über Teilen der Sahara simuliert.
Der vorderseitige, niedertroposphärische Warmluftvorstoss zieht in der Folge mit Achse Süditalien-Balkan langsam ostwärts weiter. Der stark nach Südwesten ausgreifenden Höhentrog scheint nach den neusten Modellrechnungen in der Folge sehr stationär zu sein. Das GFS blockt die Lage bis gegem Montag Mittag und lässt die Höhenkaltluft erst im Laufe des Montags über dem Golf du Lyon abschnüren. Nach dieser Variante wären wir während rund 72 Std. im Einflussbereich der Frontalzone mit deutlichen Gegenstrommustern.
Zum weitern Verlauf und weitere Ausführungen zur Gegenstromlage am Wochenende übrigens interessante Ausführungen von Felix/Insbruck:
http://www.wzforum.de/forum2/read.php?2,1573358
Über Position und Verlauf der ganzen Lage insbesondere auch im Hinblick auf Niederschlagsmengen, Kaltluftangebot in den unteren Schichten und damit verbunden der Schneefallgrenze gibt es in den verschiedenen Modellen weiterhin unterschiedliche Varianten.
Gruss Andreas