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Klimawandel und euer Standpunkt

Erdbeben, Kameras, Forumkritik usw.
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Federwolke
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Re: Klimawandel und euer Standpunkt

Beitrag von Federwolke »

1. Ich hoffe, Uwe verzichtet nach Möglichkeit konsequent auf alle in China produzierten Güter, um diesem Land zu helfen, seinen CO2-Ausstoss zu senken.

2. Mit den Totschlag-Argumenten "Kosten" und "Arbeitsplätze" hat man bisher noch jede Veränderung verhindert. So kam es, dass wir in den letzten 30 Jahren massenhaft fossile Energieträger verbrannt haben, statt unseren Reichtum und unsere Bildung dazu zu benutzen, um in unserem Land neue Technologien zu fördern - ist halt bequemer. Danken tun es uns die Ölscheichs und die Grossaktionäre der Rohstoff-Konzerne, die damit reich geworden sind. Und sie werden es auch noch die nächsten 30 Jahre, weil es genug Leute wie Uwe aus Eschlikon gibt.

3. Die meisten Köpfe sind rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.

Mathias1000
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Re: Klimawandel und euer Standpunkt

Beitrag von Mathias1000 »

Was uns retten könnte, wen daa blöde Erdöl endlich ausgehen würde. Aber leider finden sie immer wieder neues.


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Uwe/Eschlikon
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Re: Klimawandel und euer Standpunkt

Beitrag von Uwe/Eschlikon »

1. Ich hoffe, Fabienne zeigt nicht nur mit dem Finger auf andere, sondern geht selbst ins Dorflädeli und kauft einheimische Produkte aus der Region. Ach ja, und den PC und die Fotokamera nicht vergessen, alle Bestandteile nur aus der Region bitte... ;)

2.
So kam es, dass wir in den letzten 30 Jahren massenhaft fossile Energieträger verbrannt haben, statt unseren Reichtum und unsere Bildung dazu zu benutzen, um in unserem Land neue Technologien zu fördern - ist halt bequemer
toll, als wüssten wir das nicht...nur ist die Schweiz kein autarkes, eigenständiges Refugium (mehr), sondern eingebunden und vernetzt über alle Grenzen, rund um den Globus. Wenn die CH ihr eigenes Süppli kochen möchte, besonders auch wirtschaftlich, technologisch oder in Bezug auf die Energieversorgung, dann sind diejenigen, die am lautesten gegen den Klimawandel schreien, auch diejenigen, die am lautesten gegen eine unabhängige CH schreien. Denn das sind genau diejenigen, die uns schon längst in einem "vereinigten Europa" sehen. Ich weiss, wie Recycling in Spanien, Griechenland oder Slowenien funktioniert...sicher besser als in der Schweiz :lol:

3. Es ist ja so einfach (oder bequem wie Fabienne es meint), in der Schweiz keine fossilbetriebenen Fahrzeuge inkl. Baumaschinen mehr zuzulassen (und zwar konsequent, auch Grenzen zumachen für ausländische fossilbetriebene PWs und LKWs), alle Gas- und Ölheizungen abzuschalten und auch alle anderen erdölhaltigen Kunststoffe zu verbieten (inkl. Importprodukte).

Ja dann...dann wären wir die Helden. Nur ob dann der Klimawandel gestoppt wäre und die Gletscher in der Schweiz nicht weiter schmelzen würden?

A propos Helden: Wir sind ja schon Helden, zusammen mit Deutschland, wir sind/werden aus der Atomenergie ausgestiegen/aussteigen. Dafür dürfen wir jetzt und zukünftig immer mehr Kohlestrom aus dem Ausland importieren (ob wir wollen oder nicht)
Gemäss Wiki: "Eine für den BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie) erstellte und im April 2011 vorgelegte Studie kam zu dem Ergebnis, dass bei einem Atomausstieg bis zum Jahre 2017 durch die Energiewirtschaft bis zu 63 Mio. Tonnen Kohlendioxid pro Jahr mehr ausgestoßen würde. Es käme zu Mehrkosten wegen zusätzlich benötigten CO2-Zertifikaten und wegen der Notwendigkeit, Kraftwerkskapazitäten zu ersetzen. Britische Autoren prognostizierten kurz nach der Stilllegung der alten deutschen Atomkraftwerke eine verstärkte Nutzung fossiler Energieträger in Deutschland und einen Preisanstieg EU-Emissionshandelszertifikate um rund fünf Euro pro Tonne".
...und unter anderem ist die Strahlenbelastung von einem Kohlekraftwerk in Betrieb laut Scientific American 10- bis 100-mal höher als die von einem Kernkraftwerk in Betrieb.
Gemäss Wiki: "In fossilen Brennstoffen (neben Steinkohle und Braunkohle auch in Erdöl und Erdgas) kommen Radionuklide vor. In der Asche und den Abgasen aus Kohlekraftwerken sind diese Radionuklide enthalten. Die weltweit jährlich für die Stromerzeugung verbrannte Kohle enthält unter anderem etwa 10.000 Tonnen Uran und 25.000 Tonnen Thorium.

Ja wir, die Helden... :neinei:

Mathias1000
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Re: Klimawandel und euer Standpunkt

Beitrag von Mathias1000 »

Lieber ein paar AKWs mehr, als Stinkstrom aus Kohle und Öl.
Oder noch besser, sie sollten mal endlich die Fusionsenergie fertig entwickeln.

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Federwolke
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Re: Klimawandel und euer Standpunkt

Beitrag von Federwolke »

Uwe/Eschlikon hat geschrieben: Di 23. Apr 2019, 22:20 1. Ich hoffe, Fabienne zeigt nicht nur mit dem Finger auf andere, sondern geht selbst ins Dorflädeli und kauft einheimische Produkte aus der Region. Ach ja, und den PC und die Fotokamera nicht vergessen, alle Bestandteile nur aus der Region bitte... ;)
Ist Whataboutismus gerade wieder in Mode?

Um mich brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Würden alle mit dem sogenannten Existenzminimum zufrieden sein und dort arbeiten, wo sie wohnen (oder umgekehrt), hätten wir ein grosses Problem weniger. Dann liegt auch alle 5-8 Jahre ein neuer PC und eine neue Kamera drin und im Schnitt pro Jahrzehnt ein Mittelstreckenflug ohne schlechtes Gewissen. Aber dazu braucht es eben einen runden Kopf, sonst sind die Ängste vor dem sozialen Abstieg zu gross.

Also fang mal an, zieh das 20 Jahre durch und dann reden wir wieder darüber.
Zuletzt geändert von Federwolke am Di 23. Apr 2019, 23:45, insgesamt 1-mal geändert.

Michael (Seon)
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Re: Klimawandel und euer Standpunkt

Beitrag von Michael (Seon) »

1. China = 10,4 Mia t
2. USA = 5,4 Mia t
3. Indien = 2,3 Mia t


Schweiz: 0,05 Mia

Und jetzt in pro Kopf umgerechnet:

USA 16.5 t
China 7.5 t
Schweiz: 5.9 t
Indien: 1.7 t

Und schon spielen wir in der gleichen Liga. Und wie von Fabienne erwähnt, gehört natürlich viel Emission von China auch uns (graue Enegie). Aber es ist halt immer einfacher zu sagen, die "Anderen" sollen auf etwas verzichten als wir selbst. Wer sind die "Anderen"? In Ländern denken ist ja eh Schwachsinn. Die Schweiz muss nicht reduzieren, weil sie klein ist, aber China schon weil es gross ist? Das macht gar keinen Sinn.

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Uwe/Eschlikon
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Re: Klimawandel und euer Standpunkt

Beitrag von Uwe/Eschlikon »

Und jetzt in pro Kopf umgerechnet:

USA 16.5 t
China 7.5 t
Schweiz: 5.9 t
Indien: 1.7 t
Aber die Natur bzw. das Klima rechnet nicht mit "pro Kopf" sondern in absoluten Zahlen, denn in der Atmosphäre reichert es sich in absoluter Menge an.

Edit (sorry hat vorhin nicht mehr Zeit): Würde man nur den Kanton Basel (BS+BL) oder ZH nehmen, wäre wohl der pro Kopfverbrauch nochmals um den Faktor 2 höher. Im Kt. AI oder Kt. OW wahrscheinlich weniger als die Hälfte der 5.9t (pro Kopf). So ein Vergleich macht doch keinen Sinn?

Natürlich sollten/müssen wir reduzieren. Aber was wir machen mit unserer Strategie ist primär ein Auslagern in andere Länder. Wenn Deutschland seine Kohle- und Gaskraftwerke eliminiert, dann kommt die Kohle-Bandenergie aus Polen, der Ukraine, Tschechien, die verpuffen dann umso mehr CO2. Oder der AKW-Strom aus Frankreich oder England.

Gutes Bsp Österreich. Wikipedia:
"In den letzten Jahren nahm der Ökostromanteil in Österreich jedoch ab und auch in Zukunft sollen laut Plänen der österreichischen Elektrizitätswirtschaft vor allem neue Gas- und Dampfkraftwerke gebaut werden."
Weiter: "Kann der elektrische Energiebedarf zum größten Teil aus Eigenproduktion gedeckt werden, ergibt sich in der Gesamtbilanz eine Abhängigkeit von 69 % von Energieimporten. Die Energieimporte setzten sich zu 55 % aus Erdöl (davon zu 60 % aus OPEC-Ländern), zu 25,8 % aus Erdgas, zu 12,5 % aus Kohle, zu 6,1 % aus elektrischer Energie und zu 0,6 % aus erneuerbaren Energieträgern zusammen. "

Will man die Wirtschaft nicht in den Graben fahren, ist man abhängig! Da steht die Schweiz nicht besser da. Das ist ein Dilemma, und mit einer Null-CO2-Strategie sowas von weltfremd, dass wir die Erwärmung bloss abfedern, aber kaum aufhalten werden können.

So einfach ist das Ganze nicht, wenn man global denkt
Zuletzt geändert von Uwe/Eschlikon am Mi 24. Apr 2019, 18:34, insgesamt 1-mal geändert.


Furion
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Re: Klimawandel und euer Standpunkt

Beitrag von Furion »

Hallo zusammen

Hier noch eine neue Studie zu Elektroautos und wie toll die wirklich fürs Klima sind. Und ja es ist eine Studie von seriösen Wissenschaftlern, bevor da wieder einer denkt es kommt ein Eike Artikel.

Ist spannend und zeigt was Leute mit etwas Hintergrundwissen schon länger bekannt ist, nämlich das doch nicht alles so grün ist wie es scheint.

Die Studie könnt ihr unter dem Artikel herunterladen, viel Spass.


Link: http://www.cesifo-group.de/de/ifoHome/p ... autos.html

Es sieht so aus als müssten wir dann doch auf Wasserstoff setzen um wirklich grüne Mobilität zu erreichen.

Gruss Furion

lukasm
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Re: Klimawandel und euer Standpunkt

Beitrag von lukasm »

Danke, Furion. Das Post Scriptum geht auf einen sehr interessanten Punkt ein. Es geht nicht darum, dass die Bestrebungen per se schlecht sind, sondern es wird in Frage gestellt, ob denn das Pariser Klimaabkommen irgendwas bringen kann, ist doch die Folge, dass sich Staaten, die sich das Abkommen halten, ihren Verbrauch an fossilen Energien senkt. Diese Menge an fossiler Energie steht nun Staaten zur Verfügung, die sich eben nicht dem Klimaabkommen anschliessen; so steht diesen Staaten, die sich bewusst gegen das Klimaabkommen entscheiden nun plötzlich mehr Energie und damit zu einem billigeren Preis zur Verfügung

Also führt die Tatsache, dass das Pariser Klimaabkommen nicht bloss ein System von Selbstverpflichtungen und keiner Sanktionen ist, dazu, dass Staaten die sich nicht verpflichten, nicht bloss ohne Sanktionen wegkommen, sondern auf gewisse Art in ihren Bestrebungen gefördert und belohnt werden.
Zuletzt geändert von lukasm am Sa 27. Apr 2019, 10:13, insgesamt 1-mal geändert.
Der Donner erschüttert die heitere Bläue des Himmels,
Weil hochfliegende Wolken im Äther einander sich stoßen,
Wenn in der Mitte sie stehn von entgegengerichteten Winden.

aus "De rerum natura", 1. Jh. v. Chr. (Titus Lucretius Carus, Lukrez)

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Federwolke
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Re: Klimawandel und euer Standpunkt

Beitrag von Federwolke »

Drei Themen in den Nachrichten heute ganz oben, die aufzeigen, wieso es der Mensch nicht schaffen wird, seinen ökologischen Fussabdruck zu verringern:

Da wäre mal der ehemalige Chef der Schweizer-Ver****-Partei, dem die Dollarzeichen in den Augen leuchten, wenn er von der Beteiligung an der Neuen Seidenstrasse spricht. Braucht es auch ganz dringend, damit noch mehr billigst produzierter Mist von möglichst weit herangekarrt werden kann. So viel zum Thema global denken.

Und die Million Tonnen Lebensmittel, die alleine in der Schweiz jährlich weggeschmissen werden (wovon auch ein nicht unerheblicher Teil um die halbe Welt gekarrt wurde - oder zumindest ein paar Mal quer durch Europa, weil jeder Verarbeitungsschritt in einem anderen Land stattfindet). Ein Beweis dafür, dass es einem Grossteil der Leute viel zu gut geht. Aber wehe, man spricht von ein paar Fränkli pro Jahr, welche eine Umweltabgabe kosten würde, dann geht das Gejammer los...

Womit wir bei der dritten Schlagzeile wären: "Wirtschaft alarmiert (!) über neue Pläne für Benzin-Verteuerung." Wäre ja ganz schlimm, wenn auch nur ein kleines Bisschen in Richtung Kostenwahrheit bei Produktion und Logistik unternommen würde, um jene zu belohnen, die ökologischer Handeln.

Die Erde bräuchte dringend ein radikales Umdenken. Doch dieses wird nicht stattfinden, weil man nicht mal bereit ist, kleine Schritte zu unternehmen - stattdessen sollen möglichst "die Anderen" grosse Schritte tun. Wie hat eine deutsche A-Capella-Gruppe vor bald 30 Jahren mal so schön gesungen: "Warum sagst du: Wir sollen den Gürtel enger schnallen - warum bist du der dickste von uns allen? Warum hältst du dich nur für so schlau?" (Weiter darf ich nicht zitieren, sonst gibt's Schimpfis ;)) Hat nach wie vor kein Bisschen an Aktualität verloren.
Zuletzt geändert von Federwolke am Mo 29. Apr 2019, 22:16, insgesamt 1-mal geändert.

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