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Atomkraftwerke

Erdbeben, Kameras, Forumkritik usw.
helios
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Re: Atomkraftwerke

Beitrag von helios »

Die Menschen können noch zu zuverlässig sein, bei einem unvorhergesehenen Ereignis hat man bei einem System welches nicht inhärent sicher ist ein Problem.

Nehmen wir beispielsweise an, ein Carrington-Ereignis würde heute stattfinden. Die Steuerung für die Kühlwasserpumpen würde das nicht überleben, ebenso die Elektronik der Notstromgruppe. Globaler Stromausfall wäre sogut wie sicher. Ob man es unter solchen Umständen rechtzeitigt schafft, die Kühlsysteme der AKWs wieder in Gang zu bekommen wage ich zu bezweifeln. Das hat man in Fukushima nicht mal unter optimaleren Umständen geschafft.

Oder eine Pandemie, bei welcher schlicht das Personal fehlt um die Analgen zu unterhalten.
Oder ein Erdbeben wie in Basel 1356.
Oder, oder, oder.
Ganz zu schweigen von der Endlagerproblematik.

PS: Habe selber in der Kraftwerksbranche gearbeitet und auch Komponenten für KKW hergestellt.

Furion
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Re: Atomkraftwerke

Beitrag von Furion »

Ja klar gibt es Dinge die man nicht planen kann und bei denen es kluge Entscheidungen und auch schnelle Entscheidungen braucht. Risiko ist überall, bei AKWs ist es natürlich noch ein grösseres Risiko, bestreite ich nicht. Bei einer Pandemie kann man allerdings bei weitem genug früh reagieren und nicht erst wenn man merkt das keiner mehr zur Arbeit kommt.

Was den Atommüll angeht empfehle ich mal, zu den Russen zu gehen, die sind nämlich gerade daran, diesen nutzbar zu machen un zwar mit Erfolg. Das Problem dürfte sich also in Zukunft lösen, denn die neuen Reaktoren können den Atommüll verwerten.
Hier der Artikel: https://deutsche-wirtschafts-nachrichte ... reaktoren/
Und noch ein Artikel: http://nuklearia.de/2016/12/09/strom-au ... gsbetrieb/

Ich für meinen Teil bin froh das die Russen in diese Richtung gehen, denn sie lösen gerade ein sehr grosses Problem.
Zuletzt geändert von Furion am So 19. Feb 2017, 12:18, insgesamt 1-mal geändert.


flowi
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Re: Atomkraftwerke

Beitrag von flowi »

Furion hat geschrieben:Ja das ist wirklich nicht schlimmes, denn wenn die Maschinen mal eben ein halbes Jahr still stehen, kann es schon mal dazu kommen, dass sie dann beim erneuten Gebrauch mal streiken.
Die Abgasanlage ist ja auch im nicht nuklearen Teil, von dem her absolut kein Problem, ausserdem wurde alles nach Vorschrift abgewickelt, heisst die Anlage wurde runter gefahren. Also alles richtig gemacht, gibt keinen Grund das hochzuschaukeln.

Langsam geht mir das ständige Rumgehacke auf den AKWs ein bisschen auf den Geist, denn wir haben dort wirklich top Personal vom feinsten, war selber auch schon dort und habe es mit eigenen Augen gesehen.
Dort wird enorm genau gearbeitet und es ist alles genaustens geregelt, ich habe daher volles Vertrauen in diese Leute. Man sollte auch nicht vergessen, dass ohne die AKWS unsere Zivilisation mit ihrem Wohlstand nicht in der Form existieren würde. Aber ja, in Zukunft gibt es andere Lösungen, bis es aber soweit ist, braucht es noch einige AKWS. Vielleicht nicht in der Schweiz, aber in Europa braucht es noch ein paar, so viel ist klar.

Ich empfehle jedem mal ein AKW zu besichtigen, damit man mal sehen kann wie da gearbeitet wird. In unserem Land habe ich keine Bedenken, was andere Länder angeht gibt es schon mehr Bedenken. Wenn uns so ein Ding um die Ohren fliegen könnte, denke ich ganz sicher nicht als erstes an die Schweiz, da gibt es Kandidaten mit deutlich höherem Risiko...

Aber nochmals zu flowi:
Es ist wirklich NICHTS ungewöhnliches das eine Maschine nach einem halben Jahr Stillstand mal eben streikt.
Hallo Furion,

deine Argumentation könnte ich nachvollziehen.
Allerdings nur, wenn wir uns hier gerade um eine Betriebsstörung in einer Wurstfabrik unterhalten hätten ... :-X

Meinst Du deshalb nicht, dass es durchaus angezeigt wäre, die vor dem Hintergrund "Restrisiko" in der Tat nicht alltäglichen Vorgänge in und um das KKL auch einmal kritisch zu hinterfragen ?

Hier ein paar Anhaltspunkte dafür, dass die Weste der KKL Betreiber längst nicht mehr so blütenweiss strahlt ;) , wie es Dir bei Deiner Werksbesichtigung offenbar suggeriert wurde:
"Der DryOut-Befund wurde vom ENSI im Sommer als INES1 eingestuft, was ganz sicher kein Fake war. Wir sprechen hier über eine Schwäche der Kühltechnologie an sich. An manchen Stellen im Reaktorkern finden sich Brennelemente, die Symptome mangelhafter Kühlung zeigen, obwohl die technischen Kühlanlagen soweit ihren Kühljob leisteten, wie das in einem Siedewasserreaktor überhaupt möglich ist.

Ursachenforschung tut not, denn das Symptom wurde erstmals 2013 bemerkt und trat soweit bisher bekannt in keinem anderen Siedewasserreaktor weltweit derart massiv auf. Die Sache stellt Fachleute vor ein Rätsel, weil die vorzeitige Alterung durch Hitzeschaden nicht die älteren Brennstäbe betrifft, sondern nur die neuen (erst vor einem Jahr neu eingesetzten).

Die Leibstädter Kernspalter versuchen das also seit Jahren in den Griff zu kriegen und finden bei jeder Jahresrevision doch wieder überhitzte Brennelement-Köpfe. Nach soviel Rumeiern hat das ENSI im August die Reißleine gezogen und verfügt, dass der Betreiber die Ursache finden möge, warum mitten in einem laufenden Reaktorkern an manchen Stellen zuwenig Kühlwirkung statt findet. Einfach nur die vorzeitig gealterten Stäbe auszuwechseln genüge nicht.
Die KKL-Manager haben die Zwangspause von 6 Monaten jedoch nicht genutzt, die Forschungsarbeit zu leisten. Man wechselt stur die kaputten Brennelemente aus und legt als Plan zur sicheren Vermeidung des Phänomens das Versprechen vor, es nächstes Jahr etwas gleichmäßiger blubbern zu lassen durch Änderung der Abstände zwischen neuen und alten Brennstäben - nicht mehr als eine Wette darauf, dass das Phänomen so vermieden wird.

Gleichzeitig setzen sie das ENSI unter Druck, noch ein weiteres Jahr ohne Ursachenforschung weiter zu machen. Das war die Situation –
eine Machtprobe, ob das ENSI wohl einknickt.

Dem ENSI sollte man eher den Rücken stärken und auf politischem Wege darauf dringen, dass allzu industriefreundliche Gesetze geändert werden, die dem ENSI Ketten anlegen bei seinen hoheitlich gebotenen Aufgabe, für den bestmöglichen Schutz der ihm anvertrauten Bevölkerung zu sorgen.

Ich erinnere hier, weil das zum Thema “Brennelementeschäden” gehört, an den sommerlichen Rechtsstreit der Leibstadt-Betreiber zur Herausgabe ihrer Kamin-Emissionsdaten, http://www.badische-zeitung.de/suedwest ... 58815.html

http://www.srf.ch/news/regional/aargau- ... desgericht

Von jenseits des Rheins wirkt es ziemlich bizarr, dass Kamin-Messdaten der KKL-Abluft in der Schweiz dem selben Schutz unterliegen soll wie die bürgerliche Privatsphäre, weil eine "Veröffentlichung geeignet" wäre, "den Ruf des Unternehmens zu schädigen".

Richtiggehend skandalös finde ich, dass nicht mal die ENSI diese Daten vom Kraftwerk bekommt zur einer Nach-Begutachtung. Laut Gericht gäbe es "kein öffentliches Interesse an derartigen Daten", was für mich wie ein Aufruf an die ausstiegswillige Hälfte der Schweizer Bürgerschaft, ein solches Interesse nachdrücklich zu bekunden.

Ob Mauschelei im Spiel war, als das ENSI entschied, KKL-Kamin-Daten nicht zu archivieren für spätere Langzeitvergleiche, oder ob man was Konkretes zu verbergen hat, sei dahingestellt.

Lassen wir es dabei, dass die Kamindaten in der Schweiz geheim sind, während Deutschland eine hoheitliche Kernkraftwerks-Fernüberwachung hat und diese Daten auch offen legt, wenn es jemand wissen will

Vor deutschen Gerichten wäre es aussichtslos, gegen die Veröffentlichungen solcher Daten zu klagen, zB die "Fortluft-Messdaten" des Siedewasserreaktors KKP-1 (2011 stillgelegt)
https://um.baden-wuerttemberg.de/de/umw ... er-stoffe/

Was da 4 Jahre nach der Stillegung(!) immer noch an Edelgasen freigesetzt wird, kann die Bürgerschaft schon etwas verunsichern. KKP-1 gibt nach wie vor Billionen Becquerel an Edelgasen ab pro Jahr

Was Siedewasserreaktoren wie Leibstadt und Mühleberg im Normalbetrieb raus pusten könnten, illustriert ein Vergleich von KKP1 mit dem Druckwasserreaktor KKP2

https://um.baden-wuerttemberg.de/de/umw ... er-stoffe/
Die Jod-131 Abgabe des Siedewasserreaktors KKP-1 war vor der Stillegung übern Daumen 100mal höher als die von KKP-2

Es hat schon seinen Grund, warum sie in Deutschland 2011 alle abgeschaltet wurden, die Siedewasser-Reaktoren. Auch das KKW Krümmel, das ziemlich baugleich mit Leibstadt ist.

Die exorbitant hoch wirkenden Genehmigungsgrenzen, also wieviel Strahler jedes Kraftwerk im Normalbetrieb pro Tag maximal absondern darf, das könnte Bürger sogar ziemlich empören; vor allem diejenigen, die unter "keine Gefahr für die Umwelt" eher erleichtert "Heute keine radioaktive Wolke aus KKL" verstehen wollen und nicht "die heutige radioaktive Wolke aus KKL enthielt weniger als eine Billion Zerfälle pro Sekunde, fliegt über die nächsten Anwohner hoch genug hinweg und verteilt sich später so dass man sie nicht mehr Wolke nennen kann. Deshalb ist die heutige radioaktive Wolke aus KKL als genauso unschädlich zu betrachten wie eine nicht radioaktive Wolke" .

Waren die Leibstadter wirklich nur deshalb um ihren Ruf besorgt, dass es ans Licht kommen könnte dass Kernkraftwerke im Normalbetrieb reichlich Radioaktivität frei setzen und dass die Aufsichtsbehörde noch viel mehr als das genehmigt ? Das wissen wir doch alles schon, auch wenn es die meisten lieber verdrängen.

Oder steht mehr dahinter ?

Richtig rufschädigend wäre es z.B., wenn die Kamin-Messwerte sich seit dem ersten Auftreten von Rostschäden im Jahre 2013 gegenüber den Vorjahren erhöht hätten. Rufschädigend wäre, wenn die meist nur ein Tausendstel des Grenzwerts ausmachenden Werte plötzlich auch mal 1%, 10%, oder gar 90 % des Grenzwerts ausschöpfen. Das wäre dann zwar immer noch unter dem Grenzwert und alle offiziellen Stellen können weiterhin "keine Gefahr für die Umwelt" rufen, doch es wäre im Kontext der nun allseits bekannten “Rostschäden” ein harter Beweis dafür, dass Brennstäbe soweit "durchgerostet" sind, dass sie die Abgase nicht mehr sicher einschließen können.

Das Wiederanfahren von KKL am vergangenen Freitag war der BZ keine Meldung wert, wohl aber der Schweizer Presse, die klar beschreibt, wie sehr das ENSI sich von der in Deutschland gültigen Sicherheits-orientierten Kultur entfernt, die unser Minister angemahnt hat.
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/sta ... y/22479382

Im Fall, dass das Experiment der Leibstadter Kernspalter die Hitzeschäden nicht verringern, sondern erhöhen sollte, so dass radioaktive Abgase aus noch früher durchgerosteten Stäben ins Freie drängen, müsse der Reaktor sofort abgeschaltet werden.

Dies ist angesichts der oben beschriebenen Geheimhaltung von Kamin-Emissionsdaten ein Freibrief. Ab welcher Menge zusätzlicher Abgase wird man denn den Abschaltknopf drücken, bei 0,1%, 1% oder 10 % des zulässigen Jahresgrenzwerts ?

Als Referenz, was das Öffnen des Reaktordeckels im letzten Sommer an Radioaktivität frei gesetzt hat, kann diese Messreihe der LUBW dienen
http://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/p/2Z59x
Jod-131 ist ein recht kurzlebiges Isotop, das direkt aus einem laufenden Kernreaktor stammt, also sicher aus dem KKL. Der im letzten Sommer verzeichnete Anstieg der Jod-Werte liegt im Trend vorheriger Jahre, ist allerdings nicht der Höchstwert, den die LUBW bisher vor Waldshut ermittelt hat.
http://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/p/2Z4Pa
Offenbar schliesst selbst das ENSI nicht aus, dass während dem nächsten Produktionszyklus bis September wieder Brennstäbe vorzeitig überhitzen könnten. Man rechnet weiterhin mit einem Risiko, dass an einzelnen Stellen Temperaturen über 900 °C erreicht werden, bei denen die Brennstabhüllen aus ZirkoniumAlloy ihre Gasdichtigkeit verlieren können, so dass radioaktive Abgase den Kühlkreislauf kontaminieren könnten.

Anders sind die Auflagen des ENSI kaum zu verstehen, die u.A. der Tagesanzeiger publiziert hatte: http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/sta ... y/22479382

Das ENSI hat mittlerweile hier http://www.ensi.ch/de/2017/02/16/ein-hu ... mwelt-dar/ detailliert Stellung bezogen, weshalb man dort überzeugt sei, nun genügend "empirische Daten" zu haben für einen sicheren Weiterbetrieb von KKL, obwohl die physikalischen Ursachen des "DryOut"-Phänomens nach wie vor ungeklärt sind.

Das ENSI Interview bestätigt nebenbei auch meine Aussage in diesem Kommentar http://www.badische-zeitung.de/suedwest ... kommentare wonach die Hüllrohrschäden bereits bei der Jahresinspektion 2013 zum ersten Mal festgestellt wurden.

Explizit wird auch bestätigt , dass im Jahr 2014 tatsächlich ein Brennelementschaden aufgetreten sei, der den Kühlkreislauf kontaminiert habe.

Insofern hat der Kraftwerksleiter Pfeiffer die Autoren des sehenswerten TV-Beitrags http://www.srf.ch/news/schweiz/ursache- ... m-ans-netz# Anfang Februar wohl trefflich hinters Licht geführt mit seiner Behauptung "das KKL habe die Problematik zusammen mit dem Brennelemente-Hersteller Westinghouse bereits 2015 erkannt und umgehend die Behörden verständigt".
Hier stellt sich erneut die im TV-Beitrag gestellte Frage, wer ab wann wem Bescheid gesagt hatte. Weiterhin steht die Frage im Raum, ob seit 2013 zusätzliche radioaktive Freisetzungen aus dem KKL über den Luftweg statt fanden,die auf Hüllrohrschäden zurückzuführen sind.

Radioaktive Gase, die bereits durch sehr kleine Risse in stark oxidierten Hüllrohren freigesetzt würden, können sich unter dem Reaktordeckel sammeln, wo sie nicht messtechnisch erfassbar sind wie die wasserlösliche "Kontamination des Kühlkreislaufs" die irgendwo außerhalb des Sicherheitsbehälters gemessen werden soll.

Für die Freisetzung einer derzeit noch hypothetischen Abgasblase kommt der Zeitraum von 2 Wochen ab dem Herunterfahren zur Jahresinspektion in Frage. Das Öffnen des Reaktordeckel wäre nämlich der Zeitpunkt zu dem solche radioaktiven Abgase aus dem Kühlkreislauf im Sicherheitsbehälter freigesetzt würden. Von dort aus läuft eine Abgasabsaugung, eventuell auch über eine 1-2 wöchige Verzögerungsstrecke bis zum Kamin und damit in die Umwelt.

Das KKL hatte die Herausgabe dieser Kamin-Messdaten für den Zeitraum 1/2013-11/2014 verweigert trotz einer Auflage des ENSI.
http://www.badische-zeitung.de/suedwest ... 58815.html

http://www.srf.ch/news/regional/aargau- ... desgericht

Die mutmaßliche Falschaussage des Werksleiters Pfeiffer kann daher auch als Versuch gewertet werden, von einem möglichen Zusammenhang abzulenken zwischen den tatsächlich ab 2012 aufgetretenen Hitzeschäden an Brennelementen und der Verweigerung der Herausgabe von Kamin-Messdaten über die Abgabe von radioaktiven Gasen aus dem KKL.

Die Öffentlichkeit beiderseits des Rhein muss aufgrund dieser Faktenlage ein erhebliches Interesse daran haben, dass das KKL durch Veröffentlichung der Messdaten nachweist, dass die seit 2013 bekannten Brennelementschäden tatsächlich sicher beherrscht wurden und keine zusätzliche radioaktive Belastung der Anwohnerschaft erfolgte."
Quelle:
Leserkommentare zu http://www.badische-zeitung.de/aargau/b ... kommentare
und http://www.badische-zeitung.de/suedwest ... kommentare

Grüße,
Martin
Zuletzt geändert von flowi am So 26. Feb 2017, 17:07, insgesamt 1-mal geändert.

Furion
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Re: Atomkraftwerke

Beitrag von Furion »

Flowi es ist mir klar das da Fehler gemacht werden, wie überall wo Menschen arbeiten, wichtig ist das es zu keinen krassen Fehlern kommt.
Das die Abgasanlage im nicht radioaktiven Teil ausgestiegen ist, ist wirklich kein Grund hier etwas aufzublasen, darum ist es eigentlich egal ob in einer Wurstfabrik oder im AKW. Es wurde alles richtig gemacht und wegen einer Abgasanlage die nicht funktioniert hat, standen wir noch nicht unmittelbar vor der Kernschmelze.

Das Theater mit den Brennelementen ist auch so eine Sache, die momentan ziemlich aufgeblasen wird. In einem Punkt haben die Atomgegner aber recht, es wird zu wenig gemacht um die Sache zu klären, da man offenbar mit hohen Kosten rechnet, um das Problem wirklich zu lösen. Bei den anderen Sachen wird aber zum Teil massiv übertrieben, weil man einfach unbedingt alles abschalten will, was mit Atom zu tun hat. Hier in der Schweiz wird vermutlich auch der Tag kommen, an dem kein AKW mehr läuft, dann ist endlich mal Ruhe. Andere Länder sind da zum Glück aktiver dabei und ebenen uns den Weg in den Atomstrom der Zukunft, den es ohne Zweifel auch brauchen wird. Die Menschheit kann nicht das Gefühl haben, ewig wachsen zu können und sich dann mit Windrädern und Photovoltaik über Wasser zu halten, dies wird nicht funktionieren, was auch jeder sagt der sich mit Strom ein bisschen auskennt.(es sei denn wir machen wieder einen auf Mittelalter) Und nein es geht nicht um den Ottonormalo mit seinem Einfamilienhaus, dort kann man gut mit Windrädchen und Photovoltaik existieren, es geht um die Industrie und unsere ganze Luxus Infrastruktur die GWALTIGE Mengen an Strom braucht und zwar immer. Dieser Sektor ist auf Bandenergie angewiesen, ansonsten stehen die Maschinen still und das ist vernichtend. Viele haben einfach keine Ahnung was da im Hintergrund alles abläuft und darum geistert in letzter Zeit das Wort Blackout immer mehr herum, da ein zu leichtsinniges Abschalten von zu vielen Bandenergielieferanten zu genau solchen Szenarien führen könnte. Finde es gut das dieses Szenario nun von den Medien aufgegriffen wurde, es hat bei einigen Abschaltwahnsinnigen auch schon zu einem Umdenken geführt.

Die Zukunft wird sicher mehr mit Photovoltaik abgedeckt, bei Windrädern gibt es aber einige Probleme, vor allem mit Infraschall und der Tierwelt. Was beide dieser ach so gelobten Technologien vereint, ist deren Unzuverlässigkeit, weshalb es dennoch Bandenergielieferanten (AKWs Fusionsreaktoren Oä.) braucht, die konstant und zuverlässig liefern. Bevor jetzt einige hyperventilieren: nein nicht in der Schweiz, aber dann halt im Ausland. Die Schweiz ist klein und kann importieren, wir überlassen dann den Atomstrom den grossen. Und kommt mir nicht mit Deutschland, dort steigen die Strompreise ins unermessliche wegen der tollen Energiewende, die Bevölkerung findet es nicht so klasse. Aber das wird nicht das einzige Problem sein. Deutschlands Handlung war und ist völlig übereifrig und das merken sie nun je länger je mehr. In der Schweiz sind wir zum Glück noch nicht in die Abschaltwut geraten, was dem ganzen Land sehr entgegen kommt, auch wenn das einige Konsorten nicht so sehen mögen.

Ich sage es immer wieder, bitte nichts überstürzen (wie Deutschland) sondern langsam und gesittet an dieses Thema rann gehen.

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Re: Atomkraftwerke

Beitrag von flowi »

Sicherheitskultur wie in einer Wurstfabrik, nein, nicht einmal das ...
https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/st ... y/24127999

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Re: Atomkraftwerke

Beitrag von Uwe/Eschlikon »

Was da 4 Jahre nach der Stillegung(!) immer noch an Edelgasen freigesetzt wird, kann die Bürgerschaft schon etwas verunsichern. KKP-1 gibt nach wie vor Billionen Becquerel an Edelgasen ab pro Jahr
Diese Zahlen sind so utopisch, dass kein Mensch daraus ein Schluss ziehen kann. Solche utopische Zahlen haben nur eins: Sie wollen beeindrucken und Angst schüren! Wie hoch ist denn die natürliche Radioaktivität im Vergleich? Das wäre wenigstens vorstellbar.

Ein nettes Video gibt's hier: https://www.dailymotion.com/video/xf57rs
Ach ja, hier leben ja Menschen und beziehen Trinkwasser aus der Region. Da ich Hobby-Strahler und Hobby-Mineraloge bin, muss ich über die Abstrahlung von AKWs nur lachen. Meine Mineralien-Sammlung daheim strahlt bestimmt 100x mehr :lol: :lol: :lol:
Zuletzt geändert von Uwe/Eschlikon am Fr 8. Feb 2019, 20:11, insgesamt 1-mal geändert.

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