Chat-Fenster: Wetter und Off-Topic

[helios]

Das Bewusstsein ist leider nicht weit verbreitet. Hier gibt es "Tessinerpalmen" in fast jedem Garten und die meisten Besitzer schneiden im Frühling die Früchte nicht. Nun wachsen in den umgebenden Wäldern massenhaft Palmen ... zum Glück relativ langsam.

[Mike, 4055 Basel]

Eriobotrya japonica ist von der Winterhärte ziemlich identisch mit Trachycarpus japonica. Für etablierte Exemplare wird es ab -14 °C eng. Es gab bis zum Februar 2012 in Basel viele grosse Exemplare, die dann in diesem Februar das Zeitliche gesegnet haben oder stark zurückgefroren sind, als es selbst in der Stadt bis zu - 15 °C kalt wurde. Es exisitieren aber heute noch einige grosse Exemplare. Sie blühen sehr spät oder auch früh, von Oktober - Dezember. In sehr milden Wintern überleben die Blüten und so kann man dann im späten Frühjahr/Frühsommer sogar bei uns die Früchte ernten.
Wie 2004, 2009, oder auch 2019. Kann ja mal ein paar Bilder raussuchen. Das invasive Potenzial des Baumes ist aber gering.
Nicht vergessen, derjenige, der ihn gepflanzt hat, muss kein Troll sein. Gibt einige Gewächse, die hier nicht heimisch sind und importiert wurden: Pfirsich, Tulpe usw.

[helios]

So kalt wird es hier nicht. Ich habe eine Vantage Vue an vergleichbarer Lage (keine nennenswerte Wärmestrahlungsquelle in der Nähe). Seit Winter 2013/14 lag die Tmin nur an 3 Tagen unter -5°C:
26.02.2018 -6.7°C
27.02.2018 -8.7°C
28.02.2018 -8.5°C
Ich gehe davon aus, dass die Eriobotrya japonica damals schon dort war.

[Furion]

@Helios

Ja im Tessin ist das Neophytenproblem sehr gross. Gibt dort noch viel schlimmeres als die Tessinerpalme...

@Mike
Also es ist folgendermassen:

Im Internet ist häufiger zu lesen, Japanische Wollmispeln seien bis zu minus 15 °C (und teilweise noch mehr) winterhart und könnten daher problemlos im Freien überwintert werden. Die gärtnerische Erfahrung lehrt uns jedoch das Gegenteil, denn diese in ihrer Heimat bis etwa 12 Meter hoch wachsenden Bäume sind zwar tatsächlich ziemlich robust, doch frosthart oder gar schneeverträglich sind sie ganz und gar nicht. Milde Winter überstehen die Sträucher bzw. Bäume meist problemlos draußen, doch sobald die Temperaturen stark sinken – etwa auf weniger als fünf bis acht °C – drohen Frostschäden bis hin zum Tod des Baumes durch Erfrieren.

Aber eben es kommt stark auf den Standort an. Wie gesagt ist die Pflanze aber recht robust. Das im 2012 hat dann aber vielen gereicht zum sterben, wobei gewisse Exemplare sich regenerieren konnten. Grosse Exemplare halten auch etwas mehr aus als kleine.

[Mike, 4055 Basel]

@Helios

Ja im Tessin ist das Neophytenproblem sehr gross. Gibt dort noch viel schlimmeres als die Tessinerpalme...

@Mike
Also es ist folgendermassen:

Im Internet ist häufiger zu lesen, Japanische Wollmispeln seien bis zu minus 15 °C (und teilweise noch mehr) winterhart und könnten daher problemlos im Freien überwintert werden. Die gärtnerische Erfahrung lehrt uns jedoch das Gegenteil, denn diese in ihrer Heimat bis etwa 12 Meter hoch wachsenden Bäume sind zwar tatsächlich ziemlich robust, doch frosthart oder gar schneeverträglich sind sie ganz und gar nicht. Milde Winter überstehen die Sträucher bzw. Bäume meist problemlos draußen, doch sobald die Temperaturen stark sinken – etwa auf weniger als fünf bis acht °C – drohen Frostschäden bis hin zum Tod des Baumes durch Erfrieren.

Aber eben es kommt stark auf den Standort an. Wie gesagt ist die Pflanze aber recht robust. Das im 2012 hat dann aber vielen gereicht zum sterben, wobei gewisse Exemplare sich regenerieren konnten. Grosse Exemplare halten auch etwas mehr aus als kleine.

Kann ich absolut nicht bestätigen. Ich kenne hier in der Umgebung viele Pflanzen, die ich seit fast 20 Jahren beobachte und von denen hatte alle erst Probleme sobald die Temperaturen unter - 10 °C fielen. Bei -5 °C bis - 8 °C hatten selbst junge Pflanzen keine Probleme, wenn keine Frosttrocknis (gefrorener Boden & Sonneneinstrahlung) auftrat. Wegen ihrer Kopflastigkeit sind sie zwar schneebruchgefährdet - andererseits gibt es aber auch sehr grosse Exemplare im Tessin, die schon einiges an Schneelast überstanden haben.
Habe mal ein paar Bilder herausgesucht.
Grosses Exemplar in Binningen, der vor ein paar Jahren einem Bauvorhaben weichen musste.

Hatte ich 2004 als Sensation bezeichnet. Früchtetragende Wollmispeln in Basel - hier am Botanischen Garten der Uni.



Das war nach meinen Beobachtungen hier erst wieder 2009 möglich. Nach dem letzten Winter natürlich auch.
Anderer Baum in Basel. Bilder von 2009.



Hier noch ein altes Bild von einem grossen Baum in Ascona. Der hat einiges an Schnee gesehen.

[Furion]

@Mike

Ja es ging ja auch nicht darum dir zu sagen das ich dich nicht ernst nehme, aber es ist fachlich einfach nicht korrekt mit den -14C. Ich hatte nicht mit solchen grossen Exemplaren zu tun, sondern mit kleinen und bei denen haben auch Winter nach 2012 gereicht um sie zu töten. Also eben bei besagten -8C zum Beispiel. Und das was ich oben geschrieben habe sagt die Literatur so und auch die Gärtner. Es ging mir nur ums fachliche.

Habe aber selber auch geschrieben es kommt auf den Standort an. Auf deinen Bildern sind grosse Exemplare. Wie ich geschrieben habe halten diese mehr aus. Ausserdem ist zu sehen das sie in Gebäudenähe stehen, auch das macht sehr viel aus.

Im 2012 starben auch Feigenbäume, jedoch gab es auch solche die überlebten. Dabei fiel auf das es vor allem die in Gebäudenähe waren. Oder dann solche bei denen spezielle landschaftliche Situationen herrschen. Nicht anders ist es bei der Wollmispel.

Mir geht es nur darum, dass du nicht einfach von grossen Pflanzen auf die allgemeine Robustheit der Gattung schliessen kannst. Es gibt Gründe warum dir ein Gärtner sagt ab -5 KÖNNTE es heikel werden verstehst du?

Und die Gründe sind nicht weil Gärtner doof sind und der Pflanze zu wenig zutrauen, sondern weil es tatsächlich Exemplare dieser Gattung gab, die bei -5 halt das Zeitliche gesegnet haben.

[Mike, 4055 Basel]

Mir geht es nur darum, dass du nicht einfach von grossen Pflanzen auf die allgemeine Robustheit der Gattung schliessen kannst. Es gibt Gründe warum dir ein Gärtner sagt ab -5 KÖNNTE es heikel werden verstehst du?

Und die Gründe sind nicht weil Gärtner doof sind und der Pflanze zu wenig zutrauen, sondern weil es tatsächlich Exemplare dieser Gattung gab, die bei -5 halt das Zeitliche gesegnet haben.

Beschäftige mich schon seit Jahrzehnten damit und kann das halt anhand meiner eigenen Beobachtungen nicht nachvollziehen. Selbst alte Schweizer Gartenliteratur, sie sich mir diesen Exoten intensiver beschäftigt haben, geben diese Empfindlichkeit in der grossen Masse auch bei kleineren Pflanzen nicht her. Selbst da wird von ersten möglichen Schäden ab - 8 °C gesprochen. Auch die bekannten Exotenexperten aus Deutschland Christoph und Maria Köchel geben diese -14 °C als kritische Grenze an. Schnell mal ein Bild.

Quelle: Christoph und Maria Köchel: Kübelpflanzen : der Traum vom Süden
PS: Möchte mich darüber auch nicht streiten. Kann jeder seine Ansichten dazu haben.

[Furion]

Ja ich sehe schon wir sind zwei Nerds

Ich denke wir können uns darauf einigen das -8C kritisch ist oder?
Irgendwo haben wir beide recht und es wird sich sicher auch jemand finden lassen, der bei -5C mal eine Pflanze verloren hat, sonst würde man das ja nicht sagen. -14C als die allgemeine Grenze zu bezeichnen halte ich aber für Unsinn, wie gesagt ich habe Pflanzen gesehen die bei weniger verreckt sind.

Ich selber hatte es nur mit toten ab -6C zu tun, aber wegen dem sage ich nicht alle Gärtner die mich warnen wegen -5C haben keine Ahnung, sie meinen es ja nur gut am Ende.

Ich denke wir können das Thema so belassen, ich wollte halt nur darauf hinweisen, streiten war nicht mein Ziel.
Und nun danke ich für den Austausch, deine Infos über die Pflanze sind für mich durchaus wertvoll.

[Mike, 4055 Basel]

Ja ich sehe schon wir sind zwei Nerds
Ich denke wir können uns darauf einigen das -8C kritisch ist oder?

Ja, können wir. Ist alles gut
Grüsse

[Severestorms]

Wusstet ihr, dass die längste Tierwanderung der Welt vom Nordpol zum Südpol führt? Die Küstenseeschwalbe fliegt jährlich von ihrem Brutgebiet am Nordpol zum Überwinterungsgebiet am Südpol und zurück. 80'000 Kilometer - und das jedes Jahr!

https://twitter.com/NikolaiOrgland/stat ... 7072252930

Gruss Chris