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FCST/NCST Hitze und Gewitter 08.-11.07.2023
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Re: FCST Hitze und Gewitter 08.-11.07.2023
Wenn alle Vorzeichen auf Sturm stehen, dürfen die friedlichen Gewittervorboten nicht fehlen. Man achte im Film ganz rechts (nach der Filmmitte) auf diesen Schuss ins Blaue
www.meteoschmid.ch/downloads/sturmforum ... accast.mp4
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Gruss Willi
Immer da wenn's wettert
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- Bernhard Oker
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Re: FCST Hitze und Gewitter 08.-11.07.2023
MeteoSchweiz mit Warnstufe 4/4 für Gewitter
https://www.meteoschweiz.admin.ch/servi ... ds-tab=all
Warnung des Bundes: Sehr heftige Gewitter mit Sturmböen möglich. Gefahrenstufe 4 (von 4).
https://www.meteoschweiz.admin.ch/servi ... ds-tab=all
Zuletzt geändert von Bernhard Oker am Di 11. Jul 2023, 11:06, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: FCST Hitze und Gewitter 08.-11.07.2023
Nachtrag zum Gewitter mitten in der Nacht am 8.7. und als "Aufwärmer" für heute abend
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Re: FCST Hitze und Gewitter 08.-11.07.2023
Zum Glück ist das Openair Frauenfeld schon durch, aber es gibt ja noch andere Openair Veranstaltungen, die heute stattfinden wie z.B. all die Openair Kinos (u.a. Aarau, Kreuzlingen!). Hoffentlich gibt es verantwortungsbewusste und gut informierte Entscheidungsträger in den jeweiligen OK's.
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Re: FCST Hitze und Gewitter 08.-11.07.2023
Hoi zäme
Die Unwetterlage heute hat es in sich. Wenn man die Taupunkte über der Alpennordseite und Ostfrankreich betrachtet, dürfte bereits jetzt sehr viel CAPE vorhanden sein. ICON-EU zeigt regional über 3000 J/kg an, andere Modelle wie mein WRF ebenfalls. Bei Taupunkten von tw. >20°C (westlich des Juras sind es z. T. 22°C) erscheint dies nicht unrealistisch. Zudem ist tagsüber aufgrund der Warmluftzufuhr und des Hochdruckeinflusses ein mächtiger Deckel vorhanden, der vorläufig keine Gewitterbildung zulässt. Die einzige Möglichkeit, dass CAPE nennenswert abgebaut wird, besteht darin, dass trockenere Luft von oben in die Grenzschicht eingemischt wird. Aufgrund des Deckels dürfte dieser Prozess heute aber stark eingeschränkt sein, könnte aber lokal durchaus relevant sein, insbesondere in den Alpen, wenn der Föhn im Spiel ist.
Aufgrund der starken Einstrahlung dürfte sich über dem Jura eine besonders ausgeprägte Konvergenz ausbilden. Dort erwarte ich heute die höchsten CAPE-Werte auf Schweizer Boden gefolgt vom Tessin. Entlang der Voralpen dürfte der schwache Föhn die CAPE-Werte etwas dämpfen, trotzdem sind auch dort sehr hohe Werte zu erwarten.
Auch die Windscherung ist heute ziemlich ausgeprägt. Zusammen mit den hohen CAPE-Werte gibt das ein hohes Potenzial für starke Superzellen. Aufgrund des hohen Spreads (=Differenz zwischen Lufttemperatur und Taupunkt) geht die Hauptgefahr von extremen Böen durch Downbursts aus, aber auch sehr grosser Hagel ist möglich, v. a. in der Anfangsphase, wenn die Zellen noch relativ isoliert auftreten.
Im Laufe des Abends dürfte der Deckel westlich der Schweiz soweit abgebaut sein, dass erste starke Gewitter und ev. Superzellen entstehen. Diese dürften aber schnell verclustern wegen des starken Outflows und mit hoher Geschwindigkeit von Westen nach Osten ziehen. Es ist gut möglich, dass sich eine oder mehrere Squalllines ausbilden, welche von einer sehr starken, möglicherweise extremen Böenfront mit eingelagerten Downbursts begleitet werden. Hier sind verbreitet Sturmböen, je nach Ausprägung sogar verbreitet Orkanböen möglich, wie dies von einigen Modellen gerechnet wird. Es könnte sich sogar ein sogenannter Derecho ausbilden (siehe z. B. https://en.wikipedia.org/wiki/Derecho). Auch Tornados würde ich heute lokal nicht ganz ausschliessen, aber diese werden im Vergleich zu den Downbursts und Böenfronten höchstwahrscheinlich eine untergeordnete Rolle spielen.
Übrigens könnten die Gewitter heute Abend auch über den Alpenkamm schwappen und im Tessin Unwetter auslösen. Auch dort besteht v. a. die Gefahr von Downbursts und grossem Hagel.
Beste Grüsse
Michael
Die Unwetterlage heute hat es in sich. Wenn man die Taupunkte über der Alpennordseite und Ostfrankreich betrachtet, dürfte bereits jetzt sehr viel CAPE vorhanden sein. ICON-EU zeigt regional über 3000 J/kg an, andere Modelle wie mein WRF ebenfalls. Bei Taupunkten von tw. >20°C (westlich des Juras sind es z. T. 22°C) erscheint dies nicht unrealistisch. Zudem ist tagsüber aufgrund der Warmluftzufuhr und des Hochdruckeinflusses ein mächtiger Deckel vorhanden, der vorläufig keine Gewitterbildung zulässt. Die einzige Möglichkeit, dass CAPE nennenswert abgebaut wird, besteht darin, dass trockenere Luft von oben in die Grenzschicht eingemischt wird. Aufgrund des Deckels dürfte dieser Prozess heute aber stark eingeschränkt sein, könnte aber lokal durchaus relevant sein, insbesondere in den Alpen, wenn der Föhn im Spiel ist.
Aufgrund der starken Einstrahlung dürfte sich über dem Jura eine besonders ausgeprägte Konvergenz ausbilden. Dort erwarte ich heute die höchsten CAPE-Werte auf Schweizer Boden gefolgt vom Tessin. Entlang der Voralpen dürfte der schwache Föhn die CAPE-Werte etwas dämpfen, trotzdem sind auch dort sehr hohe Werte zu erwarten.
Auch die Windscherung ist heute ziemlich ausgeprägt. Zusammen mit den hohen CAPE-Werte gibt das ein hohes Potenzial für starke Superzellen. Aufgrund des hohen Spreads (=Differenz zwischen Lufttemperatur und Taupunkt) geht die Hauptgefahr von extremen Böen durch Downbursts aus, aber auch sehr grosser Hagel ist möglich, v. a. in der Anfangsphase, wenn die Zellen noch relativ isoliert auftreten.
Im Laufe des Abends dürfte der Deckel westlich der Schweiz soweit abgebaut sein, dass erste starke Gewitter und ev. Superzellen entstehen. Diese dürften aber schnell verclustern wegen des starken Outflows und mit hoher Geschwindigkeit von Westen nach Osten ziehen. Es ist gut möglich, dass sich eine oder mehrere Squalllines ausbilden, welche von einer sehr starken, möglicherweise extremen Böenfront mit eingelagerten Downbursts begleitet werden. Hier sind verbreitet Sturmböen, je nach Ausprägung sogar verbreitet Orkanböen möglich, wie dies von einigen Modellen gerechnet wird. Es könnte sich sogar ein sogenannter Derecho ausbilden (siehe z. B. https://en.wikipedia.org/wiki/Derecho). Auch Tornados würde ich heute lokal nicht ganz ausschliessen, aber diese werden im Vergleich zu den Downbursts und Böenfronten höchstwahrscheinlich eine untergeordnete Rolle spielen.
Übrigens könnten die Gewitter heute Abend auch über den Alpenkamm schwappen und im Tessin Unwetter auslösen. Auch dort besteht v. a. die Gefahr von Downbursts und grossem Hagel.
Beste Grüsse
Michael
Zuletzt geändert von Michael (Dietikon) am Di 11. Jul 2023, 14:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: FCST Hitze und Gewitter 08.-11.07.2023
6z ist da und ich hoffe, dass der nicht nahe an der Realität dran ist. Wenn schon, sag ich schon mal adieu, wir sehen uns in Wien, nachdem wir mitgetragen wurden.Federwolke hat geschrieben: ↑Di 11. Jul 2023, 07:42Auch nach meteotest wird das heute ein normales Gewitter (gelb). Dabei dachte ich immer, ich sei diejenige, die zu wenig tief in den Farbtopf greift...
Arome bei den Böen wie üblich etwas am zurückrudern, je näher das Ereignis rückt:
Ich denke etwa mit dem 6z-Lauf haben wir dann eine Abbildung nahe der Realität. Und die ist wahrscheinlich immer noch heftig genug.
(c) Kachelmannwetter
Zuletzt geändert von Tobi (Rheintal, VBG) am Di 11. Jul 2023, 13:36, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: FCST Hitze und Gewitter 08.-11.07.2023
Der 6Z Lauf von Arome sieht, was die Böen anbelangt, immer noch heftig aus:
Quelle: https://www.meteociel.fr/modeles/arome.php
Über Frankreich bilden sich inzwischen die ersten Gewitter.
Quelle: https://www.meteociel.fr/modeles/arome.php
Über Frankreich bilden sich inzwischen die ersten Gewitter.
- Tinu (Männedorf)
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Re: FCST Hitze und Gewitter 08.-11.07.2023
Ich habe vor allem den Eindruck, dass die Modelle den Durchzug des "Blasts" in der Tendenz zeitlich etwas nach vorne schieben.
Habe noch mit Denise Praloran von Meteo Schweiz über das Thema geredet. Sie geht von einer Squall aus, die sich von West nach Ost übers Land verlagert. Dabei geht die grösste Gefahr von heftigen Downbursts aus. Dies deshalb, weil die dafür notwendigen "Zutaten" (Trockeneinschub im mittleren Stockwerk und hohe Wolkenbasis) vorhanden sind.
Was ich nicht reingenommen habe sind zwei Unsicherheitsfaktoren, die sie erwähnt hat: Saharastaub und Russpartikel der Waldbrände über Kanada. diese könnten offenbar eine abschwächende Wirkung haben. Allerdings habe ich nicht den Eindruck, dass von Beidem viel zusehen ist.
Direktlink (keine Paywall): https://www.tagesanzeiger.ch/verbreitet ... 7913981987
Habe noch mit Denise Praloran von Meteo Schweiz über das Thema geredet. Sie geht von einer Squall aus, die sich von West nach Ost übers Land verlagert. Dabei geht die grösste Gefahr von heftigen Downbursts aus. Dies deshalb, weil die dafür notwendigen "Zutaten" (Trockeneinschub im mittleren Stockwerk und hohe Wolkenbasis) vorhanden sind.
Was ich nicht reingenommen habe sind zwei Unsicherheitsfaktoren, die sie erwähnt hat: Saharastaub und Russpartikel der Waldbrände über Kanada. diese könnten offenbar eine abschwächende Wirkung haben. Allerdings habe ich nicht den Eindruck, dass von Beidem viel zusehen ist.
Direktlink (keine Paywall): https://www.tagesanzeiger.ch/verbreitet ... 7913981987
«Verbreitet Böen über 100 km/h»: Warnung vor Gewitterlinie
Die Hitzewelle wird am Dienstagabend durch eine Gewitterfront beendet. Es ist dabei auf der ganzen Alpennordseite mit Sturmwinden zu rechnen. Das sind die Gründe dafür.
Am Dienstagabend dürfte es auf der gesamten Alpennordseite – von Genf bis zum Bodensee – turbulent werden. Die Wetterdienste erwarten verbreitet heftige Gewitter. Meteo Schweiz hat eine Unwettervorwarnung der Stufe 4 herausgegeben. Das ist die höchstmögliche Warnstufe bei Gewittern.
Warum schätzen die Meteorologen die Wetterlage derart gefährlich ein?
Um das zu verstehen, lohnt sich zunächst ein Blick auf die Wetterkarten. Diese zeigen, dass am Dienstag im Vorfeld eines Tiefdruckgebietes über Schottland sehr heisse und feuchte Luftmassen subtropischen Ursprungs zur Alpennordseite geführt werden. Damit sind zwei wesentliche Voraussetzungen für Gewitter (Feuchtigkeit und eine tiefdruckbestimmte und damit instabile Atmosphäre) gegeben.
Im Verlauf des Abends fügt sich dann auch die dritte wesentliche Gewitterzutat hinzu: Hebung. Diese kommt in Form einer Kaltfront daher, die sich dem Alpenraum nähert.
Das bedeutet: Es werden sich nicht wie in den letzten Tagen nur lokal oder über den Bergen Gewitter bilden. Mit dem Herannahen der Kaltfront sind verbreitet Gewitter zu erwarten. «Wir gehen davon aus, dass im Verlauf des Abends eine Gewitterlinie von West nach Ost übers Lands ziehen wird», sagt Denise Praloran, Meteorologin bei Meteo Schweiz. Im Fachjargon reden die Meteorologen in diesem Fall von einer sogenannten Squall-Line. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass sich mehrere Gewitterzellen linienartig formieren. Es bildet sich also eine regelrechte Gewitterfront heraus.
Solche Squall-Lines sind vor allem für eines gefürchtet: heftige Windböen. Das ist auch in diesem Fall so. «Die Wettermodelle deuten darauf hin, dass entlang der Gewitterlinie heute Abend verbreitet Downbursts auftreten, die 100 km/h oder mehr erreichen können», sagt Praloran.
Downbursts sind im Grunde genommen nichts anderes als kalte Abwinde, die aus grosser Höhe aus einer Gewitterzelle heraus Richtung Boden stürzen. Beim Aufprall und Weggleiten am Boden können sie dabei enorme Geschwindigkeiten erreichen und erhebliche Schäden anrichten.
Zwei Faktoren beschleunigen dabei diesen Prozess: eine hohe Wolkenbasis und das Vorhandensein einer trockenen Luftschicht im mittleren Wolkenniveau (2 bis 7 Kilometer). Gemäss Praloran sind heute Abend beide dieser Faktoren vorhanden. Hinzu kommt eine Windscherung. Das bedeutet, der Wind nimmt mit der Höhe zu und ändert seine Richtung. Auch das befördert die Bildung von heftigen Gewittern.
Böen treten sehr unmittelbar auf
Gefährlich sind die Downbursts deshalb, weil sie sehr plötzlich auftreten. «Der Wind zieht nicht langsam an», erklärt Praloran. Im Gegenteil: Die heftigsten Böen «knallen» unmittelbar im Bereich der Gewitterlinie zu Boden.
Die Squall-Line dürfte die Alpennordseite etwa zwischen 18 Uhr (Genf) und 22 Uhr (Bodensee) überqueren. Neben dem heftigen Wind muss mit Hagel und Starkregen gerechnet werden.
Bei allem Grund zur Vorsicht sei jedoch noch betont: Gewitter sind unberechenbar und deshalb schwer exakt vorherzusagen. Es ist also durchaus möglich, dass es nicht überall derart heftig zu- und hergehen wird.
Gemäss Praloran dürfte sich die Lage in der Nacht auf Mittwoch vorübergehend beruhigen. Am Mittwoch sind dann aber tagsüber bereits neue Gewitter zu erwarten. Diese dürften zwar nicht mehr so heftig sein wie am Dienstagabend. Stattdessen muss jedoch gebietsweise mit intensiven Niederschlägen in kurzer Zeit gerechnet werden.
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
Gewitter und Sturm = erhöhter Pulsschlag
Föhn-fasziniert
Gewitter und Sturm = erhöhter Pulsschlag
Föhn-fasziniert