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Schnee am 26./27.11.2018
Verfasst: Mo 26. Nov 2018, 09:36
von Rontaler
Sali zäme
Der erste Schnee bis fast ganz runter steht an und das Forum ist ruhig.
Ich kann mir drei Gründe für die Ruhe vorstellen:
1.) Die simulierten Niederschlagsmengen halten sich in Grenzen.
2.) Die Schneefallgrenze dürfte nicht ganz im Mittelland zu liegen kommen, irgendwo bei 400-500 m ist Schluss.
3.) Der Schnee ist am Mittwoch, spätestens am Donnerstag buchstäblich bereits wieder Schnee von gestern.
Nachfolgend ein Blick auf die beiden hochaufgelösten Modelle AROME und COSMO.
AROME 0Z-Lauf:
Schneehöhe interpoliert von Meteociel:
COSMO 6Z-Lauf:
Deutlich mehr Niederschlag und in leicht erhöhten Lagen 20-30 cm Neuschnee gibt es in Teilen Bayerns und Österreich:
Niederschlag:
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Schnee:
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Zusammenfassend kann man aber ruhig sagen, dass es, wenn alles nach Fahrplan geht, morgen Früh bereits im leicht erhöhten Mittelland (+/- 500 m) ein winterliches Erwachen geben dürfte und dies entsprechend der ungeschriebenen "1-Schnee-Regel" auch deutlich im Strassenverkehr spürbar sein wird (schleichen, unsicher fahren).
Gruss
Re: Schnee am 26./27.11.2018
Verfasst: Mo 26. Nov 2018, 13:26
von Rontaler
Sali zäme
Sowohl AROME, als auch COSMO erhöhen in den aktuellen Läufen jeweils die Niederschlagsmengen.
AROME 6Z:
Visualisierung von Meteociel:
COSMO 9Z:
Beide Modelle verteilen den Niederschlag mit Ausnahme der Romandie, dem Berner Seeland und Jurasüdfuss recht salomonisch, auch weit im Mittelland draussen. Die üblichen Hotspots punkto Niederschlag bei Nord- bis Nordostanströmung, d. h. Gebiete vom Berner Oberland bis zu den Zentralschweizer Voralpen (v. a. SZ) und weiter ins Toggenburg, ev. noch Appenzell.
Oberhalb von 600-800 m dürften somit recht einheitlich einige cm Nassschnee zusammenkommen. Oberhalb von 900-1000 m wohl Winter-Wunderland morgen Mittag. In den voralpinen Regionen wohl 10-20 cm Neuschnee, je nach Höhe.
COSMO 12Z:
Die Niederschlagsmengen wurden nochmals geringfügig nach oben korrigiert!
Niederschlag:
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Schnee:
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Re: Schnee am 26./27.11.2018
Verfasst: Mo 26. Nov 2018, 15:18
von Willi
Sensationell: seit einer Stunde Nieselschiff bei grau in grau, immerhin schon 0.4 mm trotz leerem Radarbild.
Gruss Willi
Quelle: meteoradar.ch/de/regenmesser.php
Re: Schnee am 26./27.11.2018
Verfasst: Mo 26. Nov 2018, 17:12
von Tobi (Rheintal, VBG)
Stimmt. Für mich uninteressant, da die SFG wie so oft in den letzten Jahren auf 500m statt auf 400m liegen wird. Dem Klimawandel sei Dank.
Täuscht der Eindruck oder findet ihr auch dass die SFG in den letzten Jahren vermehrt nur auf 500m runter ist?
Wie auch immer, vielleicht gibts ja morgen eine Überraschung.
Re: Schnee am 26./27.11.2018
Verfasst: Mo 26. Nov 2018, 17:37
von Tinu (Männedorf)
Ja, die Wetterlage ist an Tristesse kaum noch zu überbieten. Viel erwarten sollte man meines Erachtens nicht. Einerseits geht die kälteste Luft relativ weit östlich der Schweiz durch, andererseits machen die Modelle die stärksten NS-Signale (wenn man bei +/- 2 bis 5mm denn von "stark" sprechen möchte) wie so häufig dann, wenn die Luftmasse noch verhältnismässig warm ist.
Re: Schnee am 26./27.11.2018
Verfasst: Di 27. Nov 2018, 07:54
von Rontaler
Hallo Tinu
Ich habe deinen Post gestern Abend gelesen und dachte noch wieso so pessimistisch, habe ich was übersehen? Offensichtlich ja, denn grausiger kann ein sogenannter "Wintermorgen" wie heute gar nicht sein. Selbst zuhause auf 800 m hatte es auf dem Auto nur 1cm Nassschnee. Es hat zwar geschneit und das bis zum Talboden (640 m), aber 1) lag die Temperatur bis 3 Uhr auch bei uns oben um 1 °C und 2) waren die Niederschläge nicht sehr ergiebig. Hätten die Temperaturen aber in der Höhe wie am Boden gestimmt, hätte es locker 5 cm Neuschnee geben können vom Wasserwert her.
Auf der Fahrt zur Arbeit hatte es bis Bäretswil und Ringwil (beide 700 m) geschneit und die Wiesen waren im April-Stil mit Nassschnee überzogen, so in grau-weiss-grüner Manier. Halt so wie man es früher selbst in den Städten unten im Frühling gekannt hat.
Nach Ringwil in Richtung Hinwil war dann zügig Schluss mit Schnee und Schneefall, selbst im obersten Quarter von Hinwil auf 650 m war bereits Schneeregen angesagt, unterhalb 600 m regnete es mit geringem Eisanteil. In Rapperswil oder generell unterhalb 500 m merkte man nicht, dass es einige 100 m weiter oben schneite. So warten die Zürichsee-Anwohner beispielsweise immer noch auf den ersten Schnee des Pseudowinters 2018/2019.
Frustrierter Gruss
Off Topic
Ich muss wieder mal den Kropf ausleeren: Währenddessen die Mid-West-Bewohner alljährlich im Schnee versaufen müssen die Winterliebhaber in Mitteleuropa meist um jeden cm bangen und hoffen, reicht der Niederschlag, sinkt die Schneefallgrenze auf 800 m oder 600 m, etc. Das ist fernab von jeglicher Normalität. Ich bin erst 30 Jahre alt, aber selbst ich weiss noch gut wie es als Kind einfach immer wieder mal Schnee hatte. Da musste man nicht 6 Wochen warten zwischen zwei Schneefällen und dazwischen herrschte Dauerödnis, wochenlange Niederschlagslosigkeit oder ähnliches. Ich erinnere mich z. B. an eine Szene im Winter 1995/1996, wo mich mein Grossvater auf dem Davoser Holzschlitten durch den verschneiten Wald gezogen hat! Es war kalt, der Schnee war pulvrig, die Strassen waren nicht mit Salz verdreckt, sondern mit Rollsplitt rutschfest gemacht worden. Das war Winter! Die beschriebenen Umstände haben sich im tiefen Luzerner Mittelland auf < 500 m zugetragen. Heutzutage schlicht undenkbar. Das stimmt mich wehmütig.
Anderes Beispiel, selbiger Inhalt. Meine Schwiegereltern erzählten mir, dass die Winter am jetzigen Wohnort auf 800 m früher z. T. ganz bissig waren. Da hatte es meterhohe Schneeverwehungen Ende der 80er-Jahre, mehr als 1/2 m Schnee z. B. im Februar 1996, mehr als 1 m Schnee im Februar 1999. Rundherum hatte es kleine Skilifte, die von Interessengemeinschaften betrieben wurden. Fast alle dieser einst florierenden Privatskilifte gibt es nicht mehr. Es hat nicht mehr genug Schnee.
Früher hiess es in den Nachrichten "in der Nacht aufkommender Schneefall bis in die Niederungen". Heute heisst es in den Nachrichten "in der Nacht aufkommende Niederschläge, Schneefallgrenze auf 600-800 m sinkend, in den Alpentälern lokal tiefer".
Ich lese in der WZ immer mal wieder von einem User aus dem Süddeutschen. Der will sich nach der Pensionierung in Kanada niederlassen, dies auch, weil es dort vergleichsweise noch normale Sommer und normale Winter (= Schnee und kalt) gibt. Clever. Das hier ist ja kaum mehr auszuhalten. Auch jetzt wieder, was kommt nach diesem vorübergehenden Temperatur-Taucher? Nur 2 Wochen Dauerhochdruck und Niederschlagslosigkeit und Mildpampe oder dasselbe für 4 Wochen? Ach ja es ist ja alles so normal, es hat ja schliesslich auch schon Jahre gegeben, wo es erst im neuen Jahr das erste Mal geschneit hat... Und dass meine gut kalibrierte Davis VP 2 im Luzernischen erst 608 mm Jahresniederschlag hat ist ja auch normal, es sind ja nur 45 % zu wenig (vgl. Norm ca. 1'100 mm/Jahr). Ich will unser gutes, altes Klima zurück!
Re: Schnee am 26./27.11.2018
Verfasst: Di 27. Nov 2018, 10:39
von Zumi (AI)
Einen halben Meter Pulverschnee hat es nicht gegeben...
aber immerhin alles schön weiss zugedeckt und Temperatur unter Null.
Re: Schnee am 26./27.11.2018
Verfasst: Di 27. Nov 2018, 11:47
von Tinu (Männedorf)
Naja, immerhin hats speziell in der Nordost-Schweiz doch mal wieder flächendeckend geregnet: Je nach Region zwischen 3 und 20 mm. Man ist ja mit wenig zufrieden diese Tage...
Re: Schnee am 26./27.11.2018
Verfasst: Di 27. Nov 2018, 13:04
von Uwe/Eschlikon
Bei uns im südl. Thurgau gab es ein Schäumchen Nassschnee ab 580-620m, max. 1-2cm.
Wie es höher oben (zB. Allenwinden ob Fischingen auf 850m) ausschaut, weiss ich noch nicht...