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(Alb-)Träume 2022

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
DomE
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Re: (Alb-)Träume 2022

Beitrag von DomE »

Am Wochenende gibt es endlich wieder Niederschlag nach Meteo.srf. Dann sieht man ein Modell wo es am Sonntag 1 mm gibt. Wow da wird sich der trockene Boden aber freuen.
Es gibt nur noch Dauerhochs mit 1 - 2 Dauerregenwetterphasen pro Jahr.

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Federwolke
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Re: (Alb-)Träume 2022

Beitrag von Federwolke »

Die Kirschblüte ist inzwischen auch in höheren Lagen des Emmentals angekommen:

Bild

Neuenschwand (885 m), Gde. Eggiwil

Frühling auch auf knapp 1300 m:

Bild


Eigentlich erstaunlich wenn man bedenkt, dass es in der ersten Aprilhälfte noch zwei Mal (fast) ganz runter geschneit hat. Selbst in den schattigsten Lagen sind kaum noch Schneereste zu finden.


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Tinu (Männedorf)
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Re: (Alb-)Träume 2022

Beitrag von Tinu (Männedorf) »

In der Zentralschweiz halten sich indes bereits in mittleren Lagen noch richtig schön pampig-fette Altschneefelder. Jenes im Bereich Zwyschet Mythe (SZ) auf ca. 1300 Meter ist ein besonders eindrückliches (und eigentlich auch hässliches Exemplar):


Bild


Die Dimensionen und vor allem die Mächtigkeit der Schneedecke sind dennoch eindrücklich (und wirken angesichts der rundherum herrschenden trockenen Frühlingswärme irgendwie surreal):


Bild


Der Chly Mythen (resp. eigentlich der Haagespitz, der die Verlängerung des Grats darstellt):


Bild


Interessant auch, dass in den Wäldern am Fuss der Kette überall kleinere Lawinen aus Eis- und Schneeblöcken niedergegangen sind. In einem Fall war ein solcher Schutt-Eisfluss derart mächtig, dass wir uns einen Umweg suchen mussten.
Zuletzt geändert von Tinu (Männedorf) am Mi 20. Apr 2022, 17:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: (Alb-)Träume 2022

Beitrag von Jan (Böckten, BL) »

Ein untrügliches Zeichen, dass der Mai vor der Türe steht: Die Neuschneesignale für Basel in den ENS nehmen zu :roll:


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Jan (Böckten, BL)
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Re: (Alb-)Träume 2022

Beitrag von Jan (Böckten, BL) »

-10°C ante portas :roll:

Bild

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Federwolke
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Re: (Alb-)Träume 2022

Beitrag von Federwolke »

Tinu (Männedorf) hat geschrieben: Di 26. Apr 2022, 16:07 Ich bin nun gespannt, wie es im Mai weitergehen wird, resp. welche Lage sich etabliert. Es würde mich ehrlich gesagt nicht wundern, wenn sich diese Niederschlagsarmut fortsetzt (allenfalls etwas abgemildert).
Eins scheint schon mal ziemlich sicher: Bise, Bise, Bise und noch mal Bise :fluchen:

Echt, dieser Wind zupft mir sowas am Nerv. Ist zum Velofahren nicht angenehm, trocknet alles aus (Böden, Raumklima, Nasenschleimhäute und noch vieles mehr), hält dauerhaft die Pollenkonzentration hoch, bringt Spätfröste und verdienen kann ich mit dieser Wetterlage auch nichts. Einfach unnötig wie ein Darmverschluss.

Schon klar, dass der Frühling schon immer die statistisch beste Zeit für Bisenlagen war, aber seit einigen Jahren kommt es mir extrem vor (und ist anhand der Veränderungen der Grosswetterlagenverteilung auch nachweisbar). Auch heuer wieder: Im westlichen Mittelland seit dem 26. Februar ganze 8 Tage ohne Bise und für die nächsten zwei Wochen sieht man in den Karten auch nichts anderes...

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Tinu (Männedorf)
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Re: (Alb-)Träume 2022

Beitrag von Tinu (Männedorf) »

Federwolke hat geschrieben: Mi 27. Apr 2022, 09:40
Schon klar, dass der Frühling schon immer die statistisch beste Zeit für Bisenlagen war, aber seit einigen Jahren kommt es mir extrem vor (und ist anhand der Veränderungen der Grosswetterlagenverteilung auch nachweisbar). Auch heuer wieder: Im westlichen Mittelland seit dem 26. Februar ganze 8 Tage ohne Bise und für die nächsten zwei Wochen sieht man in den Karten auch nichts anderes...
Ja, das stimmt absolut. Was mir auch auffällt ist, dass durch diese Bisenhäufigkeit der Übergang vom Frühling in den Sommer jeweils (gefühlt) praktisch von einem Tag auf den anderen stattfindet. Heisst: Mit Bisenlage bis Ende Mai oder in den Juni hinein fröstelig. Dann macht es Päng und wir kriegen Südwestdröhnung mit 30 Grad oder mehr. Kontinentalklima at its best.
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Willi
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Re: (Alb-)Träume 2022

Beitrag von Willi »

Die WMO prognostiziert trockene Monate Mai-Juli in Europa (Breitengrade 30-50):

"There is moderate likelihood for below-normal rainfall ... between 30o-50o N across the Europe ..."
Quelle: www.wmolc.org/gscuBoard/downloadExt?fn= ... update.pdf

Das hängt irgendwie mit den aktuellen Meerwasseroberflächentemperaturanomalien zusammen. Seit bald einem Jahr regiert La Nina im Pazifik. Irgendwie hat das einen Einfluss auf das Europa-Klima, wie das gehen soll ist mir nicht klar.

Wie auch immer, die Chancen stehen (leider) gut auf ein trockenes 2022, 2018 lässt grüssen.

Quelle: https://www.ospo.noaa.gov/data/cb/ssta/ ... urrent.png
Bild
Gruss Willi
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Federwolke
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Re: (Alb-)Träume 2022

Beitrag von Federwolke »

Willi hat geschrieben: Mi 27. Apr 2022, 23:33 Das hängt irgendwie mit den aktuellen Meerwasseroberflächentemperaturanomalien zusammen. Seit bald einem Jahr regiert La Nina im Pazifik. Irgendwie hat das einen Einfluss auf das Europa-Klima, wie das gehen soll ist mir nicht klar.
Das Stichwort heisst PDO-Kaltphase, die sich im Zuge einer La Niña allmählich einstellt und nun ihren Höhepunkt erreicht. Die Kettenreaktion bis nach Europa habe ich in meiner letzten Winterprognose dargestellt:

Bild
Quelle und ausführliche Beschreibung: https://www.fotometeo.ch/ein-bisschen-v ... e-2021-22/

Das Muster dürfte auch für die kommenden Monate dasselbe bleiben, zumal sich der Nordatlantik als Folge der fehlenden Tröge dort weiter erwärmt hat. Das hat dann irgendwie auch eine positive Rückkoppelung zur Folge: Je wärmer der Nordatlantik, umso besser können sich die Hochs dort halten. Daher auch immer wieder die Tendenz zu länger anhaltenden Atlantic Ridge-Regimes (violett):

Bild

Sind dann eben die Nordwest- und Nordlagen (gelegentlich Ost, wenn das Hoch nach Skandinavien rutscht --> Block, rot), die dominieren und daher auch die ständige Bise. Und wenn auf dem Atlantik vor allem Hochs dominieren, sind Südwestlagen entgegen dem langjährig steigenden Trend im Nachteil, wie wir bereits letztes Jahr gesehen haben. Ich erwarte deshalb kein grundlegend anderes Muster als 2021. Das mit dem trockenen Europa würde ich daher mit einem grossen Fragezeichen versehen. Wenn die Tröge und CutOffs wie letztes Jahr immer schön über West- und Mitteleuropa runterkommen (also dem atlantischen Rücken den Buckel runter rutschen), steht dem nächsten Unwettersommer nichts im Weg. Dafür, dass der Hochdruckrücken generell östlicher (also direkt über uns) zu liegen kommen soll, sehe ich eigentlich derzeit keinen zwingenden Grund.

Timi1908
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Re: (Alb-)Träume 2022

Beitrag von Timi1908 »

Einfach Hammer die Erklärung ;) . Darauf habe ich schon lange gewartet. Logisch, bei 300 km mehr links würde es dann nur noch aus den Achselhöhlen regnen. Aber ich rechne nach dieser Darstellung auch eher mit Sumpf.

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