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Warnung vor Naturgefahren in der Schweiz wird optimiert
- Stephan
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Warnung vor Naturgefahren in der Schweiz wird optimiert
Ciao allerseits
Heute hat der Bundesrat einen Entscheid gefällt, der für das Forum von Interesse sein dürfte:
http://www.admin.ch/aktuell/00089/index ... g-id=12800
Auslöser für das Projekt war das Hochwasser vom August 2005. Im Projekt OWARNA, welches dem Beschluss zugrunde liegt, wurden unter anderem Erkenntnisse aufgegriffen, die im Rahmen der Ereignisanalyse des Bundes gewonnen wurden. Hier der Link zur Publikation: http://www.bafu.admin.ch/publikationen/ ... _publ=0707
Gruss, Stephan
Heute hat der Bundesrat einen Entscheid gefällt, der für das Forum von Interesse sein dürfte:
http://www.admin.ch/aktuell/00089/index ... g-id=12800
Auslöser für das Projekt war das Hochwasser vom August 2005. Im Projekt OWARNA, welches dem Beschluss zugrunde liegt, wurden unter anderem Erkenntnisse aufgegriffen, die im Rahmen der Ereignisanalyse des Bundes gewonnen wurden. Hier der Link zur Publikation: http://www.bafu.admin.ch/publikationen/ ... _publ=0707
Gruss, Stephan
- Reto.
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Warnung vor Naturgefahren in der Schweiz wird optimiert
News von SF tagesschau: (Quelle )
Muss jetzt das SF die Warnungen von MeteoSchweiz bringen und nicht mehr diese von SF Meteo?Die Medien sollen verpflichtet werden, offizielle Warnungen der Fachstellen des Bundes vor drohenden Naturgefahren wie Sturm, Hochwasser und Lawinen unverzüglich zu verbreiten.
- Federwolke
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Warnung vor Naturgefahren in der Schweiz wird optimiert
Besten Dank Stephan für den Hinweis!
Grüsslis
Fabienne (Muri bei Bern, 560 m)
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- Tinu (Männedorf)
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Warnung vor Naturgefahren in der Schweiz wird optimiert
Ich bin etwas hin- und hergerissen was diesen politischen Entscheid angeht. Einerseits erachte ich es als sehr sinnvoll, dass die Bevölkerung vor heftigen Unwetterlagen einheitlich und korrekt gewarnt wird. Ich denke darüber muss man nicht gross diskutieren.
Den folgenden Abschnitt sollte man aber sehr genau lesen:
"Andererseits sollen die Medien - insbesondere die geeigneten Radio- und Fernsehveranstalter - verpflichtet werden, die offiziellen Warnungen unverzüglich und unverändert zu verbreiten, sobald die erwarteten Naturgefahren aussergewöhnlich stark sind. Wann dieser Fall eintritt, soll aufgrund einer Abstufung der Gefahrenlage, die derzeit von MeteoSchweiz erarbeitet wird, entschieden werden. Als Rechtsgrundlage muss die Radio- und Fernsehverordnung mit einer Verbreitungspflicht für Warnungen vor Naturgefahren ergänzt werden."
Das heisst für mich im Klartext: Wenn Lothar II eines Tages vor unseren Türen steht, dann werden sämtliche privaten Wetterdienste (von SF über Meteonews bis zu Meteotest) dazu gezwungen, den Warntext von Meteoschweiz unverändert und im Wortlaut zu veröffentlichen!
Das mag ja schön und gut sein. Nur: Was passiert, wenn Meteoschweiz komplett falsch liegt und eine Gefahrensituation nicht oder falsch erkennt, während die Privaten die Situation richtig einschätzen? Dürfen die Privaten dann nicht warnen, weil sie kein OK von Meteoschweiz kriegen? Respektive dürfen sie trotzdem warnen, auch wenn "Big-Brother" etwas dagegen hat?
Ich halte diesen politischen Vorstoss für unausgegoren. Man versucht wie in so vielen anderen Bereichen einen Einheitsbrei zu erzwingen und somit den Markt auszuschalten. Nicht der beste Burgenbauer darf im Sandkasten spielen, sondern nur derjenige, der das schönste Schäufelchen hat.
Ich denke Meteoschweiz ist gut beraten, von diesem "Allein-Warnrecht" nur in wirklich aussergewöhnlichen Situationen Gebrauch zu machen!
Den folgenden Abschnitt sollte man aber sehr genau lesen:
"Andererseits sollen die Medien - insbesondere die geeigneten Radio- und Fernsehveranstalter - verpflichtet werden, die offiziellen Warnungen unverzüglich und unverändert zu verbreiten, sobald die erwarteten Naturgefahren aussergewöhnlich stark sind. Wann dieser Fall eintritt, soll aufgrund einer Abstufung der Gefahrenlage, die derzeit von MeteoSchweiz erarbeitet wird, entschieden werden. Als Rechtsgrundlage muss die Radio- und Fernsehverordnung mit einer Verbreitungspflicht für Warnungen vor Naturgefahren ergänzt werden."
Das heisst für mich im Klartext: Wenn Lothar II eines Tages vor unseren Türen steht, dann werden sämtliche privaten Wetterdienste (von SF über Meteonews bis zu Meteotest) dazu gezwungen, den Warntext von Meteoschweiz unverändert und im Wortlaut zu veröffentlichen!
Das mag ja schön und gut sein. Nur: Was passiert, wenn Meteoschweiz komplett falsch liegt und eine Gefahrensituation nicht oder falsch erkennt, während die Privaten die Situation richtig einschätzen? Dürfen die Privaten dann nicht warnen, weil sie kein OK von Meteoschweiz kriegen? Respektive dürfen sie trotzdem warnen, auch wenn "Big-Brother" etwas dagegen hat?
Ich halte diesen politischen Vorstoss für unausgegoren. Man versucht wie in so vielen anderen Bereichen einen Einheitsbrei zu erzwingen und somit den Markt auszuschalten. Nicht der beste Burgenbauer darf im Sandkasten spielen, sondern nur derjenige, der das schönste Schäufelchen hat.
Ich denke Meteoschweiz ist gut beraten, von diesem "Allein-Warnrecht" nur in wirklich aussergewöhnlichen Situationen Gebrauch zu machen!
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
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- Federwolke
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Hoi Tinu
Die privaten Wetterdienste selbst werden keine Warnungen von MeteoSchweiz verbreiten. Müssen sie auch nicht. Da steht:
Die privaten Wetterdienste selbst werden keine Warnungen von MeteoSchweiz verbreiten. Müssen sie auch nicht. Da steht:
Im Klartext heisst das: Medien, die private Wetterdienste unter Vertrag haben, müssen (sofern sie als "geeignet" eingestuft werden - wer bestimmt das und was sind die Kriterien?) zusätzlich die Warnungen von offizieller Seite verbreiten. Ich finde das nicht schlecht: So wird der Endverbraucher zum Schiedsrichter darüber, wer besser warnt. Wenn dieser Wettbewerb dazu führt, dass keine Lothars und August-2005-Hochwasser mehr verschlafen werden, dann ist viel gewonnen.Andererseits sollen die Medien - insbesondere die geeigneten Radio- und Fernsehveranstalter - verpflichtet werden...
Grüsslis
Fabienne (Muri bei Bern, 560 m)
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- Tinu (Männedorf)
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Warnung vor Naturgefahren in der Schweiz wird optimiert
Mir stellt sich einfach die Frage, ob diese Massnahme wirklich dazu führt, dass der von dir erwähnte Wettbewerb entsteht. Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass am Ende in Gefahrensituationen nur noch Meteoschweiz darüber entscheiden darf, wie, wann und wo gewarnt wird? Ich bin mir auch nicht so sicher, dass die besagten, als "geeignet" eingestuften Medien künftig stets zwei Versionen einer Wetterwarnung vorlesen werden.Original von Federwolke
Im Klartext heisst das: Medien, die private Wetterdienste unter Vertrag haben, müssen (sofern sie als "geeignet" eingestuft werden - wer bestimmt das und was sind die Kriterien?) zusätzlich die Warnungen von offizieller Seite verbreiten. Ich finde das nicht schlecht: So wird der Endverbraucher zum Schiedsrichter darüber, wer besser warnt. Wenn dieser Wettbewerb dazu führt, dass keine Lothars und August-2005-Hochwasser mehr verschlafen werden, dann ist viel gewonnen.
Wenn es so wie von dir beschrieben herauskommt, dann wäre das natürlich durchaus in Ordnung. Nur habe ich da gewisse Zweifel. Ich will Meteoschweiz keine Willkür unterstellen, absolut nicht. Nur könnte ich mir vorstellen, dass dieses Warnmonopol sich am Ende auch schädigend auf die privaten Wetterdienste auswirken könnte. Ich nehme jetzt mal an, Meteomedia hat ein reges Interesse daran, seine Produkte an den Mann zu bringen, sprich zu verkaufen. Wenn nun aber bei ausserordentlichen Wettersituationen (auf den angedeuteten Kriterienkatalog bin ich gespannt) die Warnungen und Einschätzungen von Meteoschweiz zum Nonplusultra werden, wird Meteomedia da nicht zum Schönwetterdienst degradiert?
Vielleicht täusch ich mich ja, aber mir gefällt das irgendwie nicht...
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
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Warnung vor Naturgefahren in der Schweiz wird optimiert
Sali zämä
In dieser Sache schlagen auch in meiner Brust zwei Herzen: einerseits sträubt sich in mir auch etwas gegen die Tatsache, dass künftig die Warnungen eines Wetterdienstes so viel Gewicht erhalten. Das bringt unter anderem auch das „Klumpenrisiko“ mit sich, dass bei Fehlinterpretationen und unterlassenen Warnungen die Schäden umso grösser sind. Und die privaten Wetterdienste werden sicher keine Freude haben. Gerade bei schweren Unwettern, welche Publicity bringen, werden sie etwas zurückgedrängt.
Andererseits: brauchen wir bei Unwetterwarnungen – und wir sprechen hier von aussergewöhnlich starken Naturgefahren mit Gefahr für Leib und Leben – wirklich Wettbewerb? Ist es sinnvoll, dass in einer solchen Situation, wo unter Umständen jede Minute oder Stunde zählt, ein vielstimmiger Warnungs-Kanon durchs Land geht? Je nachdem, welchen Radiosender man hört, kommt die Warnung anders daher?
Die MeteoSchweiz wird auf alle Fälle in Zukunft umso mehr in der Pflicht stehen, ein gutes Warnsystem zu betreiben. Hier gibt es sicher noch Handlungsbedarf. Und die Medien werden es in der Praxis wohl so handhaben, dass sie zuerst die offizielle Warnung verlesen und anschliessend noch ergänzende/weiterführende Infos vom „eigenen Wetterdienst“ bringen (z.B. Thomas Bucheli steht im Tagesschau-Studio und ergänzt die Warnung mit Zusatzinfos, etc.). So können sich auch die anderen Wetterdienste noch einigermassen in Szene setzen. Und: auch ich bin gespannt auf den Kriterienkatalog.
Grüsse
Olivier
Hier übrigens die Medienmitteilung von MeteoSchweiz zu dieser Angelegenheit: http://www.meteoschweiz.ch/web/de/meteo ... rnung.html
Der Kriterienkatalog wird demnach von MeteoSchweiz erarbeitet. Ich hoffe nicht, dass diese Gelegenheit dazu "missbraucht" wird, sich zu sehr in den Vordergrund zu drängen...
- Editiert von Skywatcher am 31.05.2007, 10:13 -
In dieser Sache schlagen auch in meiner Brust zwei Herzen: einerseits sträubt sich in mir auch etwas gegen die Tatsache, dass künftig die Warnungen eines Wetterdienstes so viel Gewicht erhalten. Das bringt unter anderem auch das „Klumpenrisiko“ mit sich, dass bei Fehlinterpretationen und unterlassenen Warnungen die Schäden umso grösser sind. Und die privaten Wetterdienste werden sicher keine Freude haben. Gerade bei schweren Unwettern, welche Publicity bringen, werden sie etwas zurückgedrängt.
Andererseits: brauchen wir bei Unwetterwarnungen – und wir sprechen hier von aussergewöhnlich starken Naturgefahren mit Gefahr für Leib und Leben – wirklich Wettbewerb? Ist es sinnvoll, dass in einer solchen Situation, wo unter Umständen jede Minute oder Stunde zählt, ein vielstimmiger Warnungs-Kanon durchs Land geht? Je nachdem, welchen Radiosender man hört, kommt die Warnung anders daher?
Dies finde ich schlechteste Variante: zuerst die offizielle Meldung rausgeben und hintendrein dann noch die des „eigenen“ Wetterdienstes. Der „Konsument“ soll dann entscheiden, wer Recht hat. Verunsicherung und Verwirrung pur. Wie soll ein Laie entscheiden, welche die richtige Meldung ist? In dieser Angelegenheit ist es nicht wie bei Staubsaugern oder Socken – es gibt hier keine Konsumenten, sondern Menschen, welche eventuell in Gefahr sind.Im Klartext heisst das: Medien, die private Wetterdienste unter Vertrag haben, müssen (sofern sie als "geeignet" eingestuft werden - wer bestimmt das und was sind die Kriterien?) zusätzlich die Warnungen von offizieller Seite verbreiten. Ich finde das nicht schlecht: So wird der Endverbraucher zum Schiedsrichter darüber, wer besser warnt. Wenn dieser Wettbewerb dazu führt, dass keine Lothars und August-2005-Hochwasser mehr verschlafen werden, dann ist viel gewonnen.
Die MeteoSchweiz wird auf alle Fälle in Zukunft umso mehr in der Pflicht stehen, ein gutes Warnsystem zu betreiben. Hier gibt es sicher noch Handlungsbedarf. Und die Medien werden es in der Praxis wohl so handhaben, dass sie zuerst die offizielle Warnung verlesen und anschliessend noch ergänzende/weiterführende Infos vom „eigenen Wetterdienst“ bringen (z.B. Thomas Bucheli steht im Tagesschau-Studio und ergänzt die Warnung mit Zusatzinfos, etc.). So können sich auch die anderen Wetterdienste noch einigermassen in Szene setzen. Und: auch ich bin gespannt auf den Kriterienkatalog.
Grüsse
Olivier
Hier übrigens die Medienmitteilung von MeteoSchweiz zu dieser Angelegenheit: http://www.meteoschweiz.ch/web/de/meteo ... rnung.html
Der Kriterienkatalog wird demnach von MeteoSchweiz erarbeitet. Ich hoffe nicht, dass diese Gelegenheit dazu "missbraucht" wird, sich zu sehr in den Vordergrund zu drängen...
- Editiert von Skywatcher am 31.05.2007, 10:13 -
- Federwolke
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Warnung vor Naturgefahren in der Schweiz wird optimiert
Ahoi
Ich glaub, ich hab schon wieder Wienerisch geschrieben... wie kriegt man das bloss wieder weg? *kratz*
Also diesmal etwas ausführlicher: Die privaten Wetterdienste erstellen für die Medien ja keine Warnungen, sondern ganz normale Prognosen. Diejenigen Sender, die diese unter Vertrag haben, können vom Staat gezwungen werden, zusätzlich die offizielle Warnung zu vermelden, aber nicht, die privaten Produkte aus dem Programm zu nehmen. Der Normalfall wäre der, dass im Wetterbericht gemeldet wird, dass in den kommenden Tagen mit ergiebigem Regen und örtlichen Überflutungen zu rechnen ist, die offizielle Seite das aber nicht so schlimm sieht und keine Warnung rausgibt - kein Problem für den Zuhörer, er ist trotzdem informiert und kann sich entsprechend vorbereiten (wenn er es glaubt).
Im dümmsten Fall heisst es im privaten Wetterbericht, dass es normalen Schneefall gibt, MeteoSchweiz warnt hingegen vor einem Chaos mit grosser Lawinengefahr etc.. Hier ist der Hörer verunsichert, allerdings nur, wenn er die beiden unterschiedlichen Quellen nicht auseinanderhalten und einschätzen kann. Er wird jedoch für den akuten Fall die Weisungen der Behörden befolgen (müssen). Im Nachhinein wird er schon merken, wer recht hatte. Wird er von offizieller Seite häufig "verarscht", wird die Reaktion nicht ausbleiben. Der Druck der privaten Konkurrenz kombiniert mit der Unzufriedenheit der Bevölkerung, die unweigerlich über die Medien zum Ausdruck kommen wird, wird die Offiziellen dazu zwingen, ihre Warnungen zu verbessern --> dann hat der Wettbewerb seinen Zweck erfüllt.
Da wurde noch vor etwas mehr als einem Jahr (Ende März 2006, Hamburg-Tornado) nach dem (von der UWZ bewarnten Ereignis) von höchster Stelle des DWD posaunt, es sei unmöglich vor Tornados zu warnen. Was tut der DWD im Frühsommer 2007? Genau, er warnt vor möglichen Tornados. Mehr muss man zu diesem Thema wohl nicht mehr sagen...
Ich glaub, ich hab schon wieder Wienerisch geschrieben... wie kriegt man das bloss wieder weg? *kratz*

Also diesmal etwas ausführlicher: Die privaten Wetterdienste erstellen für die Medien ja keine Warnungen, sondern ganz normale Prognosen. Diejenigen Sender, die diese unter Vertrag haben, können vom Staat gezwungen werden, zusätzlich die offizielle Warnung zu vermelden, aber nicht, die privaten Produkte aus dem Programm zu nehmen. Der Normalfall wäre der, dass im Wetterbericht gemeldet wird, dass in den kommenden Tagen mit ergiebigem Regen und örtlichen Überflutungen zu rechnen ist, die offizielle Seite das aber nicht so schlimm sieht und keine Warnung rausgibt - kein Problem für den Zuhörer, er ist trotzdem informiert und kann sich entsprechend vorbereiten (wenn er es glaubt).
Im dümmsten Fall heisst es im privaten Wetterbericht, dass es normalen Schneefall gibt, MeteoSchweiz warnt hingegen vor einem Chaos mit grosser Lawinengefahr etc.. Hier ist der Hörer verunsichert, allerdings nur, wenn er die beiden unterschiedlichen Quellen nicht auseinanderhalten und einschätzen kann. Er wird jedoch für den akuten Fall die Weisungen der Behörden befolgen (müssen). Im Nachhinein wird er schon merken, wer recht hatte. Wird er von offizieller Seite häufig "verarscht", wird die Reaktion nicht ausbleiben. Der Druck der privaten Konkurrenz kombiniert mit der Unzufriedenheit der Bevölkerung, die unweigerlich über die Medien zum Ausdruck kommen wird, wird die Offiziellen dazu zwingen, ihre Warnungen zu verbessern --> dann hat der Wettbewerb seinen Zweck erfüllt.
Die Reaktion der staatlichen Wetterdienste auf den privaten Konkurrenzdruck in Deutschland, Österreich und der Schweiz hat gezeigt, dass es den Wettbewerb braucht. Die Warnseiten der staatlichen Dienste wurden erst eingeführt, nachdem private Wetterdienste ein schlagkräftiges und zuverlässiges Warnsystem aufgebaut hatten. Das ist ja gerade der Widerspruch unter anderem vom DWD: Er gibt einerseits zu, dass ihn der private Druck zu Verbesserungen im Warnmanagement gezwungen hat, fordert aber jetzt im Nachhinein das single-voice-Prinzip. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!Andererseits: brauchen wir bei Unwetterwarnungen – und wir sprechen hier von aussergewöhnlich starken Naturgefahren mit Gefahr für Leib und Leben – wirklich Wettbewerb?

Grüsslis
Fabienne (Muri bei Bern, 560 m)
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Warnung vor Naturgefahren in der Schweiz wird optimiert
Bedeutet dies, dass SFMeteo dann zusätzlich zu den eigenen WeatherWatches die Warnungen von MeteoSchweiz verbreiten muss? Naja, das wäre dann schon ein wenig komisch...
- Alfred
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Warnung vor Naturgefahren in der Schweiz wird optimiert
@Mickey, sali
Ich nehme doch stark an, dass diese Warnmeldungen nicht wegen
eines Funnels oder sonstigen Pipifax herausgegeben werden, sondern
wenn es sich wirklich um grössere Ereignisse handelt, und dann ist
es meiner Meinung nach selbstverständlich, dass solche Meldungen
ohne Kommentar verlesen werden (ich ziehe jetzt mal ganz krass
den Vergleich mit einer Mobilmachung). Was so vorher bei einer kata-
strophalen Situation schon im Hintergrunde abgelaufen ist, dass können
wir als Aussenstehende allerhöchstens erahnen. Nicht was über den
Bildschirm flimmert, oder irgendwo im Internet auf einer Seite steht ist
für das tun der der Katastrophen- und Rettungsdienste relevant.
Ehrlich gesagt möchte ich mich eigentlich nicht dem Aussetzen, dass
ich evakuiert würde, nur weil irgendwo was rot oder violett aufleuchtet.
Grüsse, Alfred
[hr]
Ich nehme doch stark an, dass diese Warnmeldungen nicht wegen
eines Funnels oder sonstigen Pipifax herausgegeben werden, sondern
wenn es sich wirklich um grössere Ereignisse handelt, und dann ist
es meiner Meinung nach selbstverständlich, dass solche Meldungen
ohne Kommentar verlesen werden (ich ziehe jetzt mal ganz krass
den Vergleich mit einer Mobilmachung). Was so vorher bei einer kata-
strophalen Situation schon im Hintergrunde abgelaufen ist, dass können
wir als Aussenstehende allerhöchstens erahnen. Nicht was über den
Bildschirm flimmert, oder irgendwo im Internet auf einer Seite steht ist
für das tun der der Katastrophen- und Rettungsdienste relevant.
Ehrlich gesagt möchte ich mich eigentlich nicht dem Aussetzen, dass
ich evakuiert würde, nur weil irgendwo was rot oder violett aufleuchtet.
Grüsse, Alfred
[hr]