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FCST: Sturm/Wintereinbruch ab 19.11.2015

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
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Uwe/Eschlikon
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Re: Sturm/Wintereinbruch ab 19.11.2015

Beitrag von Uwe/Eschlikon »

So ganz sicher, wo im Mittelland mit ungefähr welchen Spitzen-Böen zu rechnen ist, scheint noch niemand zu sein. 70-90km/h ist so das Maxium, was die Warnstufen angeben, vorhin wurde am Radio aber vor Böen bis 110 km/h gewarnt. Ich frage deshalb, weil ich im Garten einige Regenabdeckungen marke Eigenbau habe. Schon alles gut verschraubt, aber es hat mir vor 2 Jahren dennoch ein Plexiglasdach nachts zerfetzt. Da waren auch Böen von etwa 100 km/h dabei.

Torro
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Re: Sturm/Wintereinbruch ab 19.11.2015

Beitrag von Torro »

Uwe/Eschlikon hat geschrieben:vorhin wurde am Radio aber vor Böen bis 110 km/h gewarnt.
MeteoSchweiz spricht für Dein Gebiet auch von Stufe 3: http://www.meteoschweiz.admin.ch/home.html?tab=alarm

Ich zumindest verbringe jetzt alles Lose ausserhalb der Flugzone :)


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Federwolke
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Re: Sturm/Wintereinbruch ab 19.11.2015

Beitrag von Federwolke »

Uwe/Eschlikon hat geschrieben:So ganz sicher, wo im Mittelland mit ungefähr welchen Spitzen-Böen zu rechnen ist, scheint noch niemand zu sein.
So lange wir noch nicht wissen, wie stark sich das Randtief verstärkt, wie die Front verwellt, somit auch wie intensiv bzw. durchgehend der Regen fällt (bremst die Böigkeit in den Niederungen), bleibt alles Spekulation. Klar ist: Wer West-exponiert und in etwas erhöhter Lage wohnt, muss mit dem oberen Bereich der Spannweite rechnen. Der GFS 6er bleibt bei 994 hPa Kerndruck am Abend, 8-9 hPa Druckdifferenz zwischen Genfer- und Bodensee, da sind 70-90er Böen wohl eher zu konservativ geschätzt... Bleibt es bei den aktuellen Rechnungen, dann wohl verbreitet 80, in exponierten Lagen des Mittellands 100 km/h.

Thomas Jordi (ZH)
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Re: Sturm/Wintereinbruch ab 19.11.2015

Beitrag von Thomas Jordi (ZH) »

Hinweis: die Stufe 3 gilt momentan für Gebiete oberhalb von 600 Metern. Über Anpassungen etc. entscheiden dann die nächsten Diensttouren, je nachdem ob sich beim Randtief noch wesentliche Parameter ändern.
Schaffhausen, Salen-Reutenen oder Zürich / Fluntern sind nicht 'normale' Flachlandstationen, sondern entsprechen den von Fabienne erwähnten exponierten Lagen.

Michael (Dietikon)
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Re: FCST: Sturm/Wintereinbruch ab 19.11.2015

Beitrag von Michael (Dietikon) »

Morgen könnte sich an der Kaltfront übrigens wieder mal ein schmales, konvektives Niederschlagsband bilden. Ev. liegen sogar Blitz und Donner drin. Weitere Infos zu diesem Wetterphänomen finden sich hier: http://www4.ncsu.edu/~nwsfo/storage/tra ... arrow.html
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helios
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Re: FCST: Sturm/Wintereinbruch ab 19.11.2015

Beitrag von helios »

Michael (Untersee) hat geschrieben:Morgen könnte sich an der Kaltfront übrigens wieder mal ein schmales, konvektives Niederschlagsband bilden. Ev. liegen sogar Blitz und Donner drin. Weitere Infos zu diesem Wetterphänomen finden sich hier: http://www4.ncsu.edu/~nwsfo/storage/tra ... arrow.html
Beeindruckend!
Bild
(meteo.search.ch)

Necronom
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Re: FCST: Sturm/Wintereinbruch ab 19.11.2015

Beitrag von Necronom »

Das schmale, konvektive Niederschlagsband wird von Cosmo wirklich eindrücklich dargestellt. Bin gespannt, ob das morgen tatsächlich so markant auftritt.

Was den potentiellen Schneeflop im Aargau betrifft: Für die Lagen im Aargau unter 400m, wie beispielsweise die Region Wasserschloss, mache ich mir auch kaum Hoffnungen. Gemäss GFS liegt die pseudopot. Temperatur meist zwischen 15-18 und schwankt in diesem Bereich bis Sonntagabend. Bei einem starken Graupel- und Schneeschauer kann es da vielleicht doch mal kurzeitig weiss werden, aber ein langfristigeres Schäumchen hat es wohl schwer. Und schwacher Niederschlag wird wohl eher schon fast nass fallen. Ich wohne seit neuem als Wochenaufenthalter in Winterthur in einer WG auf ca. 460m. Da erhoffe ich mir schon ein Schäumchen, zumindest auf dem "Bäumli" oben. Wobei da auch der Faktor des warmen Boden mitspielt und die Menge an Niederschlag, die dann wirklich noch fällt. Gibt bestimmt lokal grössere Unterschiede. Subjektive Erfahrungen aus drei Jahren pendeln haben aber gezeigt, dass in Winti Schnee liegen kann, wenn am Wasserschloss schon längst alles wieder grün ist oder gar nie was lag.
Wie immer zu beachten: Ich bin ein Laie und vieles was ich schreibe basiert auf Interpretationen, Spekulationen und Vermutungen ;-).

Bin sehr gespannt auf die nächsten Tage. Sehr spannende Wetterlage mit Sturm, viel Regen, vielleicht sogar Blitz und Donner und den ersten Schneeflocken bis runter. Da war es so lange ruhig, und jetzt das volle Programm.

Edit: Das mit dem Schneeflop im Aargau bezog sich auf einen Beitrag, der bereits wieder entfernt wurde.
Zuletzt geändert von Necronom am Do 19. Nov 2015, 21:55, insgesamt 1-mal geändert.


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Federwolke
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Re: FCST: Sturm/Wintereinbruch ab 19.11.2015

Beitrag von Federwolke »

Völlig richtig. Vor allem die warmen Böden sind ein wichtiges Kriterium nach den sonnigen Tagen gestern und heute und kaum Abkühlung nachts. Das wird sich nicht nur im Flachland, sondern auch in höheren Lagen vor allem an den Süd- bis Westhängen auswirken. Dort wird zwar ordentlich Schnee liegenbleiben, wird aber schnell ins Rutschen kommen da er von unten her antaut.

Eiche
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Re: FCST: Sturm/Wintereinbruch ab 19.11.2015

Beitrag von Eiche »

Hoi zäme,
Gibt's hier ne Anleitung wie man die Karten liest?

Bei der letzten mit dem gelben strich der quer durchzieht würde mich deren Bedeutung interessieren.

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Cyrill
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Re: FCST: Sturm/Wintereinbruch ab 19.11.2015

Beitrag von Cyrill »

Eiche hat geschrieben:Hoi zäme,
Gibt's hier ne Anleitung wie man die Karten liest?

Bei der letzten mit dem gelben strich der quer durchzieht würde mich deren Bedeutung interessieren.
Guten Morgen und willkommen im Forum

Hier hast Du den vollständigen Link zu dieser Seite mit dem von Dir erwähnten Bild (Niederschlagskarte):
http://meteo.search.ch/prognosis

Wie beim Donnerradar sind die verschiedenen Niederschlagsintensitäten durch eine mehrstufige Farbskala gekennzeichnet. Nach dem Prinzip "je oller desto doller" weisen die Signalfarben Gelb und Rot natürlich auf starken Niederschlag hin. Im Bereich von konvergenten Windfeldern können konvektive Starkniederschlagslinien entstehen, die u.U. von Blitz und Donner begleitet werden; auch ausserhalb der Gewittersaison im November.
Wenn Du mit dem Schieberegler beim Link auf der Wetterkarte in Richtung "Prognose" schiebst, erhältst die die approximativen Niederschlagsdaten. Aus meiner Erfahrung rate ich bei diesem aus Cosmo 2-Modellen gestützten Tool aber zur Vorsicht. Zu oft wird in der Mittelfrist alles wieder über den Haufen geworfen; es ist also innerhalb von rd. 48 Std. nur als quasi Kontrollstütze zum Studium der GFS- und WRF-Daten zu verwenden. Doch (in der Regel) wird es mit dem Näherrücken des Ereignisses genauer (rd. 1-12 Std. vorher und war in der Kurzfrist in Bezug auf die örtliche Verteilung erstaunlich genau. Trotzdem (Geheimtipp :mrgreen: ): im Sommer rd. 60-90 Min. vom sog. VT (das ist die Zeit für welche die Vorhersage gilt = valit time) abziehen und dann passt's - und man bringt das Fahrrad, die Wäsche am Ständer, die Blumenkistchen, oder sprichwörtlich (oder auch nicht :-D ) rechtzeitig die Schäfchen ins Trockene....

Aktuell hier noch ein Karte für Morgen (bzw. heute 20.11.15, 19z), welche die oben genannte (massive) Konvergenz rechnet:
Bild
http://www.meteoschweiz.admin.ch/home.html?tab=wind

Gruss Cyrill

Update:
Edit: Interessantes WRF-Szenario für heute 18z (+/- 1 h). Max. Böen in Südbayern und Allgäu gg. 90 Knoten. Zwei Höhenjet-Branches, mit der Gabelung und den in dieser Region vorherrschenden Höhendivergenzfeldern genau über der Schweiz. Südlich des Bodentiefs über dem Südschwarzwald, also auf helvetischem Boden dann flankierend die höchsten Windgeschwindigkeiten, ordentlich heruntergemischt mit 10m-Mittelwind von über 50 km/h. Gem. Modellen eigenatrigerweise eher leeseitig (z.B. Rheintal). SRH-Traumwerte von 1'000 m" / s" (0-3 km), was bei sommerlichem Setup die Entwicklung von brandgefährlichen Superzellen unterstützen würde. Doch mit Stufe 01 des Superzellenparameters ist da keinen "Preis" zu holen. Zudem: Estofex (soeben herausgekommen) spricht in Bezug auf die Schweiz auch von "The Alps will then destroy its structure before it will likely re-organize over Hungary after midnight. (http://www.estofex.org/). Beim Studium der WRF-ARW-Karten ist mir sogar aufgefallen, dass diese Linie bereits an der Schweizer Grenze zerbröselt und ihre schöne, kompakte Struktur einbüsst, die sie bis 12z / 14z über Deutschland hat. Der Thomson-Index will im Flachland nicht recht anspringen und die 3h- und 6h-Summenkarten zeigen lediglich lokal erhöhte NS-Werte. Ergo: die im Cosmo2 (weiter oben) dargestellte NS-Linie ist ein Modell auf interpolierte Daten, was zwar ein mögliches Szenario darstellt, aber im Vertrauen auf die WRF-Prognose so nicht stattfinden wird. Die starken W-/WSW-Winde sind unumstritten. Doch ich zweifle da ein wenig an der These, dass es die kompakte Linie bis in die Voralpen schafft und erst in Alpenkammnähe unterschnitten und deshalb zerteilt wird. Ich gehe mit WRF: wenig bis gar kein Niederschlag in der genannten Zeit, bzw. während dem Pseudodurchgang der KF; Starkwindereignisse im Lee der Vogesen und in Unterstützung der Burgundischen Pforte bei Mulhouse / Basel (Grossraum), sowie in der Region Klettgau / Randen / Schaffhausen und im östlichen Landesteil (Bodenseeregion / Appenzell), mit Schwergewicht Rheintal. Inneralpin in grösseren Höhen und exponierten Lagen, wie vorhergesagt, sehr starke Winde mit Böen bis 140 km. Bin aber vor allem auf die Messwerte im Voralpengebiet gespannt (z.B. Säntis).

Wie heute Abend im Schweizer Fernsehen richtigerweise und mit Nachdruck darauf hingewiesen wurde, möchte ich hier auch nochmals den Hinweis platzieren, dass ein Spaziergang im Wald und an den Waldrändern heute vom späteren Nachmittag an lebensgefährlich sein kann.
Zuletzt geändert von Cyrill am Fr 20. Nov 2015, 03:36, insgesamt 3-mal geändert.

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