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(Alp-)Träume 2020

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
Jan (Böckten, BL)
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Re: (Alp-)Träume 2020

Beitrag von Jan (Böckten, BL) »

...ja, zum x-ten Mal werden die Niederschläge für Basel weggerechnet. Vor einigen Tagen waren es nach GFS in wiederholten Läufen 30-50mm, jetzt sind's noch paar Krümel, doch wenn ich das heutige AROME und COSMO anschaue gibt's wohl zum wiederholten Mal eine Nullnummer währenddem die Gewitter zuerst über die Alpen und später auch durch die Voralpen und das Mittelland ziehen. Wir bekommen wieder mal nur den kräftigen Nordwestwind ab, welcher die Austrockung weiter fördert :neinei:
Zuletzt geändert von Jan (Böckten, BL) am Mo 27. Jul 2020, 12:56, insgesamt 1-mal geändert.

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Federwolke
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Re: (Alp-)Träume 2020

Beitrag von Federwolke »

Ups...

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Zum Glück nur ein Ausreisser, wenn auch kein krasser:

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Severestorms
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Re: (Alp-)Träume 2020

Beitrag von Severestorms »

Federwolke hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 22:13
Zum Glück nur ein Ausreisser, wenn auch kein krasser:
Meintest du "wenn auch ein krasser"?

War erst auch erstaunt als heute eine Hitzewarnung k
für Freitag kam. In den Niederungen werden tatsächlich bis 38°C erwartet! 🤪

Gruss Chris
Zuletzt geändert von Severestorms am Mi 29. Jul 2020, 22:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Federwolke
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Re: (Alp-)Träume 2020

Beitrag von Federwolke »

Severestorms hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 22:51 Meintest du "wenn auch ein krasser"?
Nein, das wäre schon vom Satzbau her nicht logisch. Der gezeigte Member ist weder im eigenen Ensemble noch im Modellvergleich ein extremer Ausreisser. In den letzten zwei Monaten sind die Modelle mit ihren Hitzefantasien in der erweiterten Mittelfrist immer wieder auf die Nase gefallen - das hat sich nun geändert, wie wir bereits diese Woche sehen. Vielleicht können wir daraus die Lehre ziehen, dass die neuen "normalen Sommer" nicht wie früher eine oder zwei kurze Hitzewellen mit 1-2 Tagen knapp über 30 Grad bringen, sondern mit nordafrikanischem Geopotenzial bis nach Mitteleuropa in rekordverdächtige Höhen vorstossen. Hatte ich zu Beginn des Hochsommers noch einen Vergleich mit 2016 gezogen, so mausert sich 2020 (wenn auch erst jetzt in der zweiten Hälfte) immer mehr zum 2017-er Typ mit seinem extremen Auf und Ab.

Ich bin mir noch unschlüssig, ob ich mich darüber ärgern soll, dass die Hitze jeweils ausgeräumt wird, bevor sich der Körper daran gewöhnen kann, um dann ebenso heftig wieder zurückzukehren - oder darüber freuen, dass man die Wohnung wieder runterkühlen kann, bevor sich die Hitze so richtig auf Dauer festsetzt. Naja egal, geht auch vorbei...

martinhotz
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Re: (Alp-)Träume 2020

Beitrag von martinhotz »

Träumen mit dem ECMWF:


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Gruss
Martin

Markus Pfister
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Re: (Alp-)Träume 2020

Beitrag von Markus Pfister »

Ecmwf und Gfs zeigen beide gegen Ende der kommenden Woche bemerkenswert viel Höhenwind mit Luftmassen auf hohem Energielevel.

Hier ist die Ecmwf-Karte des Schubes mit hohen Theta-E's auf 850hPa, quasi einer "Atlantic Plume", wie er gerade Westeuropa erreicht.
Dunkelrote 60er sollen es demnach erfolgreich über den Ozean schaffen:

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Rund 72 Stunden später dann ein Showdown der Superlative mit einer schleifenden Kaltfront vor den Toren der Schweiz, zuvor vielleicht noch knappen 30 Grad und Taupunkten auf 700hPa von +5 Grad (also noch dick feuchtschwül) aber einem einem Höhenwind auf 700hPa von bereits 70 bis 80 km/h!!

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USA-Feeling könnte aufkommen. Warnungen vor Grosshagel, verbreitet schweren Sturmböen an Gewitterlinien sowie Tornado-Gefahr insb. bei vorlaufenden einzelnen Superzellen wären angebracht. Noch sind wir aber im Träume-Thread ;-)

Noch der Schweiz-Fokus, weils so schön ist. CAPE von mehreren hundert würden sich überlagern mit sehr viel Höhenwind:

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Gruss

Markus
Zuletzt geändert von Markus Pfister am Sa 15. Aug 2020, 00:21, insgesamt 3-mal geändert.

Markus Pfister
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Re: (Alp-)Träume 2020

Beitrag von Markus Pfister »

Heute machte ich einen Ausflug zum Feldberg, kleiner heftiger Schauer zwischen Bonndorf und Schluchsee über dem "Urwald" inklusive. Mir scheint, dass sich der Schwarzwald von der Juli-Trockenheit etwas erholt hat. Der Wasserkreislauf ist in Gang gekommen, wie man auch schön am Tagesgang mit Schauern und Gewittern in den letzten Tagen sehen konnte. Im Juli lief diese Maschine meines Erachtens nicht. Zu spät kam dieser Regen allerdings für die erhofften Heubeeri, die dieses Jahr wohl auf Wassersparen machten. Letztes Jahr um diese Zeit gab es dort oben fast zwei Kilogramm dankbar zu ernten.

Grosse Unterschiede beim Lokalklima konnte man ausmachen. Die feuchten Wälder des Feldbergs hatten deutlich unter 20 Grad Lufttemperatur, laut Messwerten um 16 Uhr nur 16 Grad zuoberst auf knapp 1500 Metern. Auf dem Rückweg nach Südosten hielt diese angenehm frische Kühle bis etwa Bonndorf an, wo auch der wunderschöne teils dichte Wald erstmal endet. Danach ging es quasi direkt runter in die Hitze. Und Dürre! Ich hätte es nicht für möglich gehalten wie ausgetrocknet zum Beispiel der Westen Schaffhausens ist! Die waldlose Fläche Hallau-Neunkirch-Siblingen ist praktisch komplett braun und schmorte bei 30 Grad und kaum einer Wolke am Himmel, während im Rücken über dem Schwarzwald weiterhin die Türme wuchsen.

So eine Trockeninsel muss echt ein Teufelskreis sein, denn die Quellwolken und damit die Gewitter triggern gar nicht mehr an diesem Ort. Gerade bei schwachwindigen Lagen zieht auch nichts mehr in diese verdörrte Landschaft rein, denn wie soll ein Gewitter dorthin anbauen können, wenn von unten nichts mehr kommt? Es springt einfach zur nächsten brauchbaren Quellwolke und überspringt daher solche Gegenden. Die Folge ist dann Absinken zwischen dem alten und neuen Gewitterherd. Hier hilft nur noch eine oder besser mehrere massive Kaltfronten mit Landregen. Ja am besten gleich Herbst, die Bäume sehen teilweise bereits so aus. Das war doch eine Lektion heute, die ich mir hier oben auf dem grünen Berg nicht so recht vorstellen konnte, auch wenn einige von Euch immer wieder posten und darauf hinweisen. Man muss es echt selbst gesehen haben, es ist nicht übertrieben, was geschrieben wird, und es sieht ziemlich dramatisch aus.

Gruss

Markus


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Willi
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Re: (Alp-)Träume 2020

Beitrag von Willi »

Abschiedsgruss des meteorologischen Sommers 2020.

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Gruss Willi
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flowi
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Re: (Alp-)Träume 2020

Beitrag von flowi »

Markus Pfister hat geschrieben: Sa 15. Aug 2020, 22:36 ... Man muss es echt selbst gesehen haben, es ist nicht übertrieben, was geschrieben wird, und es sieht ziemlich dramatisch aus.
Vielen Dank für Deinen Beitrag!
Habe ihn leider gerade jetzt erst gesehen.
Das, was du beschreibst, hat hier wohl schon 2018 zur extremen Trockenheit beigetragen.
Rundherum (etwa > 20 km. Umkreis) gab es da immer mal wieder nennenswerte Niederschläge.
Aber hier in der ausgedörrten Trockenzone wollte sich damals zum Verrecken ;) kein Gewitter oder Schauer mehr bilden...
Diese Jahr war das vorübergehend ähnlich, aber nicht so extrem wie 2018.
Zum Glück. Die Wiesen haben sich bereits ein wenig erholt.
Aber in der Tiefe fehlt die Feuchtigkeit weiterhin, der Wald bzw. die Bäume leiden weiter...

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Federwolke
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Re: (Alp-)Träume 2020

Beitrag von Federwolke »

Unwetter-Spätsommer ante portas, ganz nach dem Motto: Nach dem Vb-Tief ist vor dem Vb-Tief? (Gitterpunkt Lugano):

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Der GFS-Hauptlauf lässt West-/Mitteleuropa-Tröge im 5-Tage-Takt produzieren.

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