Ich war heute Abend an der Thur bei Kradolf und habe ein paar Fotos gemacht. Die Abflussmenge zu diesem Zeitpunkt betrug ca. 700 m³/s. Es hatte sehr viel Schwemmholz im Wasser.
Die Engelberger Aa muss sehr hoch sein. Ebenso ist das Aawasser übergelaufen. In Buochs wurden die Häuser in See und "Bach" Nähe aufgefordert in höhere Stockwerke zu gehen. Dazu kommen gesperrte Strasse wie auch z.B. die A2 bei Buochs.
@Dani: Eine kleine Frage: Wie sieht's bei euch momentan aus an der Emme? Fliesst das Wasser immer noch so hoch, oder ist der Pegelstand stark gesunken, so wie ich das an der Reuss (zumindest gegen Abend) beobachten konnte? Wie sieht's aus mit den Aufräumarbeiten, sind die Feuerwehrmänner noch immer dran, die letzten Keller und Tiefgaragen auszupumpen (der Freund meiner Mutter hatte die ganze letzte Nacht Einsatz und musste ohne eine Minute Schlaf zur Arbeit fahren.. )?
Bei mir ist das schon seit heute Mittag so. Ich denke das wurde gemacht das auch ungeübte User sich auf der Seite zurecht finden.
Wie du sagtest ich finde es eigentlich so auch besser.
Ich habe soeben erfahren, dass an der Gerliswilstr. Schwere Baumaschinen aufgefahren sein sollen! Der einzig befahrbare Heimweg für mich war die Autobahn. Zudem ist der Raum Emmen-Dorf ohne Strom, Telefon un Natel. Da gibts nichts zu sehen! Ausserdem hüte ich mich raus zu gehen. Bei uns ist ausser dem Trinkwasser alles normal und deshalb bleibe ich wo ich bin!
Wie siehts bei der Reussbrücke aus? Da wollte man morgen (heute) einen Shuttlebus einrichten!
"Zum Glück" für die betroffenen Gebiete in der Schweiz regnet sich das Niederschlagsgebiet östlich von uns, dort bis 60mm in 3 Stunden...wahnsinn, das sind jeweils über 3mm/10min, und das über 3h!
Kaum auszudenken wenn dieses Niederschlagsgebiet nochmals die Schweiz getroffen hätte.
Gruss Markus
P.S. Wow, in Scuol kann es ja mehr als 0.1mm im Tag regnen, z.B. 1.1mm/10min. :D
- Editiert von markus(Elgg,520m.ü.m.) am 23.08.2005, 00:27 -
@Dani: Danke für die Infos! :D Also soviel ich weiss wurde die Reussbrücke bereits wieder für den Verkehr geöffnet. Auch die Autobahn durfte ab 17:00 Uhr wieder befahren werden, nachdem die Kantonspolizei (die zigmal auf der Autobahn hin und her raste um zu kontrollieren, ob das Wasser zurückgeht) das OK gegeben hat. Eigentlich sinken die Pegel in der Innerschweiz kontinuierlich, auch der Reussabfluss bei den Stationen Mühlau, Mellingen ist zurückgegangen. Einzig beim See-Reussübergang in Luzern wurde um 22:20 Uhr der 24h-Ausflussrekord aufgestellt, nämlich mit 417.90m3/s, das könnte noch heiter werden wenn man an den morgigen Berufsverkehr denkt...
Es folgt ein Zitat aus dem Blick. Ich finde kindischer kann man(n) sich in dieser Situation nicht mehr ausdrücken, ist fast schon ins lächerliche gezogen.
Zitat:
Das Unglück kommt aus dem Norden. Denn im Norden ist es kalt. Wegen der schwachen Sonneneinstrahlung bilden sich dort dauernd neue Tiefdruckgebiete.
Die Luft ist übersättigt mit Tiefdruckgebieten. «Irgendwann läuft die Badewanne über», sagt Felix Schacher (56), Wetterfrosch bei MeteoSchweiz. Ständig reissen Tiefdruckgebiete ab und wandern in Richtung Osten – zu uns.
So war es auch letzte Woche. Ein Tief beginnt sich zu lösen und «bricht aus», wie das die Meteo-
rologen nennen. Das Tief beginnt zu uns zu driften. Nicht gefährlich, ganz normal. So wird Wetter halt.
Dann beginnt das Drama. Es setzt eine Bewegung ein, die Meteorologen normalerweise nur im Winter beobachten. Das Tief bildet einen Ableger. «Er heisst ‹Norbert›», sagt Schacher. «Norbert» flutscht zwischen den Pyrenäen und den Alpen durch und geht über dem Mittelmeer in Stellung.
«Das Meerwasser ist viel wärmer als normal», meint Schacher. Deshalb kann sich das abtrünnige Tief über dem Mittelmeer voll mit Wasser aufladen. Es schwebt über Norditalien wie ein bis auf die Zähne bewaffnetes, feindliches Ufo.
Das Tief zieht in die Gegend von Kroatien. Dann passieren zwei Dinge gleichzeitig. «Wolken treiben von Süden an die Alpen», sagt Schacher. Die Luft steigt. Es regnet. Das ist nicht ungewöhnlich.
Doch der östliche Teil von «Norbert» schleicht sich um den Bergkamm herum und stösst von Norden her an die Alpen.
Dort beginnt «Norbert» all jenes Wasser auszuregnen, das er über dem Mittelmeer aufgesogen hat. Fluten stürzen aus dem Himmel. «Dabei wird das Tief ausgedrückt wie ein Schwamm», sagt Schacher.
Doch zum Glück geht die Bewegung weiter. Das zerstörerische Tief wandert weiter gen Osten. In der Nacht wurde der Regen in der Schweiz schwächer. Was «Norbert» noch zu bieten hatte, entlud er über Deutschland und Polen.
Die ganze Schweiz fragt sich: Ist die Klimaerwärmung schuld? Werden solche Katastrophen jetzt immer wieder passieren?
«Ganz genau kann das niemand sagen. Doch viele Zeichen stehen auf Sturm», sagt Felix Schacher. Das Mittelmeer wird immer wärmer. Also können sich «Norberts» Brüder auch weiterhin hemmungslos über dem Mittelmeer aufladen. Und die Schweiz wird wieder überflutet werden.