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verspürt?

Erdbeben, Kameras, Forumkritik usw.
cyba
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verspürt?

Beitrag von cyba »

Hallo

Wurde dieses Beben von jemandem verspürt?

Bild[/img]



21Jan2008 06:11:08.9 47.38N 8.69E 12 ML=1.8 M*SED Uster / Switzerland 1037
- Editiert von cyba am 21.01.2008, 11:59 -

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Balz BL
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Beitrag von Balz BL »

@cyba
Erdbeben der Stärke 1.8 sind in aller Regel nicht spürbar, und sie würden wohl tagsüber - wo es an der Erdoberfläche z.B. auch Erschütterungen durch den Verkehr gibt - auch kaum als solche bemerkt.

Gruss: Balz BL
das Leben ist zu kurz um schlechten Wein zu trinken...


cyba
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verspürt?

Beitrag von cyba »

Hoi Balz

Vom Ereigniszeitpunkt her würde ich das Beben als günstig einstufen sprich als potentiell spürbar. Natürlich ist es klar, dass eine Beben mit einer solchen Magnitude nur unter äusserst günstigen Umständen wahrgenommen wird, abhängig von:

-Hypozentraltiefe (12 km)
-Geologie
-"seismic noise"
-etc.

man bedenke jedoch, dass bereits ein Beben mit Magnitude 2 einen Bruchflächendurchmesser von 100m bzw. einen "average slip" von 4mm haben kann. Die Energiemenge, die dieses Beben freigesetzt hat, entspricht etwa der Aufprallenergie eines 1t-Fahrzeugs, das aus 200m Höhe auf die Erdoberfläche geprallt ist. Die Frage, die sich stellt ist, wie stark die Dämpfung war.

Mein Thread zielte also auf die Frage hin, ob optimale Verhältnisse geherrscht haben (das "Beben" fand in einem dicht besiedelten Raum statt, was sowohl Vor- als auch Nachteil ist).

Grüsse

guigui
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Beitrag von guigui »

21 Jan 2008 16:40:35.4 46.8N 9.4E 8 ML=4.1 Thusis / Switzerland

http://www.seismo.ethz.ch/redpuma/maps/ ... 211748.gif
Ich mag gewitter, schnee, hochwasser, stark regen, hagel...usw

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Balz BL
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Beitrag von Balz BL »

Hoi cyba

Ich verstehe schon, was du meinst. Nur finde ich - im Gegensatz zu Dir - den Zeitpunkt des Bebens in einem dicht besiedelten Raum eher ungünstig, weil um diese Zeit jemand ein kleines Zittern viel eher mit einer zivilisationsbedingten Ursache in Verbindung bringt (und es auch gleich wieder vergisst) und deshalb nicht an ein Erdbeben denkt. Darum halte ich die Wahrscheinlichkeit für klein, dass Meldungen über ein verspürtes Beben eingehen.
Viel wahrscheinlicher wäre dies, wenn das Beben am späten Abend stattgefunden hätte. Da ist die Chance in einem dicht besiedelten Gebiet doch relativ gross, dass einzelne Menschen noch wach sind und das Beben spüren - und es auch als solches registrieren.

Greez: Balz
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HB-EDY
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Beitrag von HB-EDY »

so wars denn wohl.....

immerhin 4.1

http://www.seismo.ethz.ch/alarm/maps/KP ... 0.map.html

salve edy
und vieleicht lässt der Wind heut nacht mehr "schütteln & rütteln"..... ;-)
I like stormy nights...................!

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http://www.kaikowetter.ch/mc/meteoplug_seegrabenX.html

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Alfred
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verspürt?

Beitrag von Alfred »

Hoi mitenand

Das war doch wohl ein Doppelschlag!
Vergleiche auch mit dem Event von in
der Früh, der noch durch die Matraze
weiter abgefedert wurde.
KIZ = Feldberg

Alfred
[hr]


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HB-EDY
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Beitrag von HB-EDY »

@alfred jawohl wie beim Boxen...

und die Nachbarn wissens auch schon.... ;-)

http://www.lgrb.uni-freiburg.de/led_pool/led_2_1.htm

grüess und "gut" Matraze...! :D
Edy
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Alfred
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Kaltfront 21./22.1.2008

Beitrag von Alfred »

Hoi @Edy

Jetzt ist er halt noch einmal mehr drin ;-) !
Wenn ich direkt ins Forum schreibe und dabei eine
Grafik, die sich auf der Festplatte befindet dazuge
selle, hab ich in der Regel den link nicht zur Hand.
Wenn ich den herhole, fliege ich aus dem Forum
raus, daher gibt es nur solche, wenn der Beitrag
im Editor abgefasst wird!
Meine IE-Einstellungen werde ich nicht ändern :=( !

Grüess, Alfred
[hr]

cyba
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Coulomb Failure Stress Change (dCFS)

Beitrag von cyba »

Servus

Hier noch ein interessantes (neueres) Verfahren, das in Richtung "Erdbebenvorhersage" abzielt (der Begriff "Erdbebenvorhersage" ist mit Vorsicht zu geniessen, dieses Verfahren macht nur Angaben über Spannungsverhältnisse). Wenn man beispielsweise ein Bruchsystem hat:


Bild[/url][/img]

(Die schwarze Linie ist die Hauptverwerfung, die roten Linien entsprechen Nebenverwerfungen. Die blauen Pfeile entsprechen den erwarteten Oberflächenverschiebungen).

Ein Erdbeben an der Hauptverschiebung führt zur Abnahme oder Zunahme der Spannungsverhältnisse an den Nebenverwerfungen. Dort, wo man einen maximalen (positiven) "Coulomb Failure Stress Change" errechnet, wurde die Verwerfung am ehesten an ein Bruchversagen (Mohr-Coulomb-Kriterium) herangeführt, d.h. die Spannungen stiegen an dieser Verwerfung an.

Das kann man gut in dieser Abbildung sehen:

Bild[/url]

In den roten Bereichen war der dCFS am grössten, dort hatte man nach dem Hauptereignis auch die Nachbeben.

Dieses Prinzip kann anscheinend recht gut funktionieren (mit Betonung auf "kann"). Leider ist es in der Praxis schwierig anzuwenden, da die Herdparameter meist schwer zugängich sind. Das Aufstellen des stress change tensors für die einzelnen Bruchflächen wird auch nicht immer simpel sein.

Trotzdem eine interessante Methode, die im Moment recht vielversprechend und deshalb gebräuchlich ist.

Grüsse

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