Schweizer Sturmforum

Hoi zäme….

heute bin ich nun seit 30 Tagen in der selbst gewählten Quarantäne..... Boahhh, nicht ganz einfach! Also in einem Spaceshuttle zum Mars zu fligen, wäre definitiv (!) nichts für mich - und sicher auch nichts für die vielen Velofahrer und Jogger, die ich vom Balkon aus sehe und die die inzwischen sehr milden Temperaturen draussen geniessen.

Stand 08.04.2020, Thema Übersterblichkeit in der Schweiz (Statistik, siehe Diagramme im Link)
https://www.medinside.ch/de/post/nun-ze ... chweiz-ist

Es sterben nun auch übermässig viele jüngere Patienten, also solche, die unter 64 Jahren sind - und der Durchschnittswert, wie in den Medien vermittelt ist irreführend (vor allem wenn man die jungen Menschen z.B. in England an den Beatmungsmaschinen sieht.

Die Kurven der Infizierten steigt stark an...; kürzlich waren es weltweit noch etwas um die 330'000, jetzt sind es über 1,6 Millionen. Während heute Stand 17 00 Uhr in der Schweiz 1'001 Tote (BAG "nur" 805...?!) durch den Corona-Virus inzwischen zu beklagen sind, sterben in England, wo die Pandemie mit grösster Wucht gerade zuschlägt, so viele Menschen, dass die höchste Sterberate in Europa seit dem Ausbruch verzeichnet wird (von gestern auf heute). 980 Tote an einem Tag; das sind mehr, als je in Italien (968 / Tag) oder Spanien (890 / Tag) gezählt wurden.
In den USA starben fast 6'000 Menschen in den letzten 3 Tagen (2'000 / Tag) am Corona-Virus und weil die Spitäler und Leichenhallen überfüllt sind, mieten die Behörden Dutzende von Kühllastwagen, wo mit Hubstapler auf Paletten die Toten eingelagert werden....
In Ecuador der Super-Gau: weil das System zusammenbricht, lässt man die Toten auf der Strasse, oder in den Wohnungen liegen....

https://www.bluewin.ch/de/news/schweiz/ ... 79174.html

In der Schweiz gehen die Zahlen der Neuansteckungen ganz leicht zurück (immer noch über 700 / Tag); ob das nun ein "Silberstreifen" am Horizont ist, wage ich noch zu bezweifeln.
Immerhin: ich denke, dass meine Hoffnungen erfüllt werden (wie ich gestern am Gründonnerstag im Fernsehen gesehen habe) und die Leute zu einem grossen Teil nicht über die Ostertage ins Tessin fahren (siehe in einem Post weiter oben meine Befürchtungen...). Die Polizei im Kanton Uri macht Kontrolle und sagt, der Verkehr sei um 90% zurückgegangen. Gut so!

Je mehr WIR im Miteinander denken, desto früher schaffen WIR auch wieder die gemeinsame Rückkehr in die Normalität!

Schöne Ostern!

Willi hat geschrieben: ↑Do 2. Apr 2020, 13:14 Hoi Dominic

Da ich Facebook nicht gewohnt bin (ich lese nur), gebe ich hier Antwort auf die untenstehende Grafik.
Da stimmt doch mit dem Titel etwas nicht. Für mich sind das die kumulierten Todesfälle in CH, die Kurve kann gar nicht mehr absinken.

Quelle: Facebook

Hallo Willi

Vielen Dank für deine Reaktion... Ich hatte eine komplett falsche Formel drin und somit ist die Kurve einfach etwas Dahingezeichnetes, das keinen Sinn gibt!
In der Zwischenzeit ist alles in Ordnung - wie du wohl selber gesehen hast. Viele Infos kann man aus den einzelnen Kurven ablesen – ein Vergleich zwischen den Ländern ist sehr spannend. Vor allem wenn man sich die Länder vor Augen hält mit ihrer Bevölkerungsdichte, mit ihrem Verhalten, den Messmöglichkeiten und der medizinischen Grundversorgung.
Wie ich auf FB geschrieben habe, ist Tag 1 bei mir der 25.2.2020. Damals war der erste Fall in der Schweiz aufgetreten.

Cyrill:

Zudem hat da jemand die Gausssche Glockenkurve bezüglich der Wahrscheinlichkeitsverteilung etwas missverstanden.

Du solltest selber erkannt haben, dass das nie und nimmer eine solche perfekte Gausskurve geben kann und dass etwas schief gelaufen ist!
Auf FB habe ich übrigens mit eigenen Worten (ohne einen fremden Link zu gebrauchen) erklärt, was das ist. Nichts ist schwieriger als Schwieriges einfach zu erklären.

Doch die von Carl Friedrich Gauss entwickelte Kurve auf eine Ausbreitung von einer Pandemie anzuwenden, ist für mich etwas fragwürdig. Wenn ein System kollabiert, dann sieht die Kurve anders aus.....

Gerade du, lieber Cyrill, solltest Querdenkern eine Chance geben.
Warum stellst du dann einen Link hinein und negierst gleichzeitig, was darauf steht (siehe letzter Abschnitt von deinem Link)? Auch wenn ein System kollabiert – wie du es sagst – kann man etwas herauslesen und zB. bestimmen, wenn wir wieder auf Kurs sind. Spanien war ein ganz gutes Beispiel dafür! Aber vielleicht stellst du selber deine quantitativen Überlegungen dazu an.
Für mich war es wichtig zu verstehen, was abgeht. Ich konnte mit meinen Kurven Freunden aus Spanien und Italien Hoffnung geben.

Barack Obama:

Die Abwesenheit von Hoffnung kann eine Gesellschaft von innen verwesen lassen.

Noch einmal vielen Dank Willi an dieser Stelle, den ich habe den Fehler irgendeinmal bemerkt und korrigiert, jedoch waren die fehlbaren Diagramme immer noch auf FB.

Bis gli
Dominic

Quelle unbekannt

Das witzige Bild hat allerdings einen ernsthaften Hintergrund: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/ ... 28020.html

Einige Länder ziehen wieder etwas an, eine Auswahl ist hier zu sehen:

http://westwind.ch/corona.png

Täglich neu postitiv getestete Personen (Gleitendes 7-Tagesmittel, pro Million, Gesamtfallzahl, pro Tausend)

Gruss

Markus

Hoi Markus

Informative Grafiken, vielen Dank für die regelmässigen Updates.
Wäre es möglich, horizontale Zwischenlinien bei 50, 500, 5000, ... zu zeichnen?. So könnten die Werte zwischen den Zehnerpotenzen besser abgeschätzt werden.

Vielen Dank für die informative Grafik!
Interessant wäre es beispielsweise noch, die Daten in Relation zur jeweiligen Gesamtbevölkerung zu setzen.

Hallo zusammen

Ich frage mich echt wie "schlau" es wohl war am 15.06.2020 die Grenzen wieder zu öffnen.

Ich war gestern in einem Zürcher Oberländer Spital, da ich leider selber zum Covid-19-Abstrich antraben musste, weil ich mir etwas eingefangen habe was Symptome wie starke Rachen-/Halsschmerzen, "wunde" Lunge, etwas Husten und etwas erhöhte Temperatur ausgelöst hat. Da ich einige Wochen zuvor zu einem regulären Termin auch schon dort war fiel mir die Veränderung auf. Damals war die Parkplatz-Barriere nach der Corona-Welle 1 wieder unten, heisst jeder musste für den Parkplatz zahlen. Zudem war das Notfallzelt nur noch aufgestellt, aber ohne Zivilschutz-Personal. Gestern war die Barriere wieder oben, der Parkplatz war proppenvoll und die zu Sprechzimmern umfunktionierten Bau-Container für die Covid-19-Tests waren wieder gefüllt. Die Covid-Hotline war bereits vor der Öffnung um 8 Uhr belegt (Warteschlaufe). Die Ärztin bestätigte mir zudem, dass derzeit getestet wird was das Zeug hält und aktuell viele an Atemwegserkrankungen leiden, auch wenn freilich nur ein Bruchteil auf Covid-19 zurück geht.

Der Zuger Kantonsarzt hat zudem berichtet, dass bereits in mehreren Schweizer Kantonen aus dem nahen Ausland eingeschleppte Infektionen registriert worden sind seit der Grenzöffnung.

Nun, es ist mir schon klar, dass man ein Land nicht jahrelang isolieren kann bis dann endlich mal ein Medikament oder Impfstoff zur Verfügung steht, aber es stimmt mich doch sehr nachdenklich, wenn ich weiss, dass die Grenzen wieder offen sind für jedermann (inkl. Fliegerei) und dann die Inkubationszeit von 5-14 Tagen im Hinterkopf habe (Stw. "Superspreader"). Es ist aber eben sehr kurz gedacht alle Grenzen zu öffnen, wenn in Europa immer wieder Herde aufflackern, in südosteuropäischen Ländern eine 2. Welle wieder angefangen hat und derweil USA und Südamerika Rekord-Fallzahlen melden. Das geht nicht lange gut bei unserer Hyper-globalisierten (Wirtschafts)-Welt.

Meine persönliche Meinung ist, dass die 2. Welle bereits angefangen hat und auch, dass das sogenannte "Contact Tracing" von Kantonen und Bund nicht funktionieren wird, wenn eine kritische Zahl an täglich bestätigten Neuinfektionen wieder überschritten wird. Es muss mir niemand erzählen, dass man täglich über 1000 Neuinfektionen lückenlos zurückverfolgen kann. Das ist unmöglich. Was ich persönlich absolut daneben finde ist, dass der Bund nicht mal Masken an alle Haushalte verteilt. Sie haben jetzt genug davon, und sonst muss man eben bestellen. Jetzt ist die Nachfrage in Europa nicht mehr so hoch wie noch im März und April. Man zahlt schliesslich jährlich Steuern, aber diese werden lieber für fünf neue Kreisel und Werbekampagnen verbraten, statt dass der einfache Bürger pro erwachsene Person 50 Masken und einen Flasche Desinfektionsmittel erhält. Kürzlich las ich auf Blick, dass der Bund nun zu viele Masken hätte und nicht wüsste was er damit anstellen soll. 120 Mio. Masken sind derzeit eingelagert, 40. Mio wurden an den Detailhandel verteilt und weitere 90 Mio. sind noch in Produktion in China. Ich dachte mir dann, unsere solidarische Klavierspielerin kann diese ja dann gratis an Entwicklungsländer "vertschutten", quasi als medienwirksamen Akt der europhilen Schweiz, die immer anderen helfen will ausser den eigenen Bürgern. Die sind ja nur gut genug um möglichst viele Steuern zu zahlen. Mit diesem Geld kann man ja dann die Kohäsionsmilliarde sichern...

Auch die neue Warn-App "SWISS COVID" ist meiner Meinung nach zum Scheitern verurteilt, da 1.) nur die wenigsten diese App herunterladen und permanent nutzen, 2.) bei positivem Covid-19-Test eine händische Eingabe eines speziellen Codes notwendig ist und 3.) etwa 20 % aus technischer Sicht die App gar nicht installieren kann. Ich habe das Gefühl, dass die meisten Menschen gar nicht realisieren, dass die kurze Verschnaufpause punkto Neuansteckungen in der Schweiz bereits wieder vorbei ist.

Somit empfehle ich euch als unbedarfter Laie: Haltet euch unbedingt an die empfohlenen Abstände, ich weiss wie schwer es ist die Abnormalität täglich leben zu müssen (ich war letzte Woche auch nachlässig, das bereue ich jetzt.. ), aber es ist effektiv um sich wenigstens bei positivem Befund keine Vorwürfe machen zu müssen. Man hat eben alles versucht. Ich persönlich werde zukünftig nur noch mit Maske einkaufen oder in geschlossene Räume mit vielen Menschen gehen. Im öV trage ich sowieso immer Maske.

Gruss und bleibt möglichst gesund!

Hallo Rontaler,

vielen Dank für Deinen informativen Beitrag!

Am Mittwoch bin ich ja durch die Stadt ZH gefahren.
Und war erstaunt. So gut wie keine Personen mit Schutzmasken, in Geschäften, im ÖPNV.
Nun gut. Diese Masken sind kein Allheilmittel. Aber besser wie nichts. Auch rein optisch mahnen sie dazu, Abstände einzuhalten.
Verstehe nicht, warum diese in der CH in Geschäften und im ÖPNV nicht auch vorgeschrieben sind.

Ich teile Deine Einschätzung, dass wir diese vorschnellen Lockerungen noch verfluchen werden (auch in D).
Gegen den Druck der Wirtschaft und den (vermeintliche) Populismus der Politiker scheint eben kein Kraut gewachsen zu sein...

flowi hat geschrieben: ↑Fr 26. Jun 2020, 22:54 Hallo Rontaler,

vielen Dank für Deinen informativen Beitrag!

Am Mittwoch bin ich ja durch die Stadt ZH gefahren.
Und war erstaunt. So gut wie keine Personen mit Schutzmasken, in Geschäften, im ÖPNV.
Nun gut. Diese Masken sind kein Allheilmittel. Aber besser wie nichts. Auch rein optisch mahnen sie dazu, Abstände einzuhalten.
Verstehe nicht, warum diese in der CH in Geschäften und im ÖPNV nicht auch vorgeschrieben sind.

Ich teile Deine Einschätzung, dass wir diese vorschnellen Lockerungen noch verfluchen werden (auch in D).
Gegen den Druck der Wirtschaft und den (vermeintliche) Populismus der Politiker scheint eben kein Kraut gewachsen zu sein...

Hallo flower

Ich habe die Ärztin, die mich vorgestern untersucht/getestet hat (Ergebnis übrigens negativ ), auch auf das angesprochen. Also dass ich das Gefühl habe, dass man vorschnell alles wieder geöffnet hat. Sie sagte konsterniert, dass man ein Land nicht dauerhaft isolieren kann, das überlebt kein Land (wirtschaftlich). Ich sagte dann, dass früher oder später sowieso (fast) alle einmal oder mehrfach Covid-19 durchmachen müssen bis ein Medikament oder Impfstoff zur Verfügung steht, was sie mit Nicken bejahte. Heisst konkret, dass tatsächlich kein Kraut gegen dieses Virus gewachsen ist.

Es stimmt, Masken sind kein allmächtiges Heilmittel, aber sie helfen. Richtig und vor allem in der Herde benutzt helfen sie die Übertragungsgeschwindigkeit massiv zu senken, was letztlich alle entlastet. Allen voran das Gesundheitssystem und im Gleichtakt die Wirtschaft, da viele gleichzeitig Erkrankte während einer bestimmten Zeit alle nicht arbeiten können und somit in dieser Zeit kein oder weniger BIP erzielen können. Weniger gleichzeitig Erkrankte kann ein Land, eine Wirtschaft besser verkraften, was dann letztlich wieder der Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems entgegenkommt ("flatten the curve"). Denn irgendwer muss auch noch medizinisches Material und Gerätschaften produzieren, reparieren, Ärzte und Spitäler beliefern, Labore betreiben, Kurierdienst machen für medizinische Proben etc. pp.

Insofern ist es für mich ein absolutes Rätsel weswegen sich der Bund so schwer tut mit einer partiellen Maskenpflicht (öV, Grundversorgungsläden etc.). Nun, ich hege den Verdacht, dass der Bund und seine Sprecher es deswegen nicht tun, weil diese noch bis vor einigen Wochen geschlossen leugneten, dass Masken die Übertragung von SARS-CoV-2 abbremsen, und zwar je stärker je mehr Menschen in einem Raum Masken (richtig) tragen. Aber eben, wie will man auch glaubhaft sagen zieht Masken an, wenn man es verpennt hat welche zu beschaffen...

Gruss