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Re: Gewitter 17.08 /18.08.2022

Verfasst: Fr 19. Aug 2022, 19:19
von frosch
Zumi (AI) hat geschrieben: Fr 19. Aug 2022, 15:15 Von der Dürre zum Hochwasser in unter 24 Stunden - wir haben die schnellsten Medien der Welt🤣🤣
Ich wollte noch kurz ein Foto machen an der Sitter - wurde aber vom Bund verboten 😱😅 (steht im 20min).
Ist es etwa kein Hochwasser? Vorher keine Dürre?

Der Bund verbietet dir ganz sicher nicht an die Sitter zu gehen. Vielleicht die lokalen Behörden. Die sind aber auch die doofen, wenn sie es nicht verbieten und dir dort etwas passiert.

Alert Swiss ist übrigens nur eine Plattform - vom Bund betrieben. Die Warnungen stammen von den kantonal oder regional zuständigen Behörden. Und wie gesagt, keine Verbote. Kann aber gut sein, dass du die Kosten trägst, wenn dir etwas passiert.

[edit]Provokation entfernt :-) [/edit]

Re: Starkregen / Hochwasser 19.08.2022

Verfasst: Fr 19. Aug 2022, 19:19
von swissphoto
Steinenbach in Uznach ist kurz vor dem überlaufen, an manchen Stelle fehlen keine 10 cm mehr. Viel grosses Treibholz hier.

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Die Feuerwehr ist am Hochwassersperren aufbauen.

Re: Gewitter 17.08 /18.08.2022

Verfasst: Fr 19. Aug 2022, 19:42
von Federwolke
Off Topic
frosch hat geschrieben: Fr 19. Aug 2022, 19:19 Hauptsache man kann sich über etwas aufregen. Ist ja heute Mode.
Stimmt. Sieht man u.a. daran, dass sich immer jemand darüber aufregt, wenn sich jemand über etwas aufregt. Ein ganzer Wirtschaftszweig lebt zur Hauptsache genau davon. Unser Forum allerdings nicht ;)

Re: Starkregen / Hochwasser 19.08.2022

Verfasst: Fr 19. Aug 2022, 22:41
von Haene
Auch im Kanton Schwyz hat es Gebietsweise über 100mm/24h geregnet. Hier ein paar Bilder verschiedener Flüsse im Kanton Schwyz.

Die Alp

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Gleicher Ort wie am Montag aber dieses Mal ein richtiges Hochwasser.

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Kurz nach dem Peak. Es fliessen bei dieser Aufnahme ca. 70 m³/s Wasser.

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In Einsiedeln.

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Wasserfälle in Trachslau.

Der Grossbach

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Auch hier die gleiche Position wie letzten Montag.

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Sihl bei Studen SZ

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In Studen war eine Brücke über die Sihl gesperrt. Ich musste darum einen Umweg fahren und bin so noch mehr interessanten Flüssen begegnet.

Die Minster

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Hier bei Breitplangg.

Die Waag…

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…ist ziemlich voll.

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Der Nidlaubach

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Wasserfälle in Unteriberg.

Nochmals die Minster

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Hier fliesst die Minster über diese Rampe in den Sihlsee. Bei der Messstelle ca. 100m weiter flussaufwärts hat sie eine beachtliche Fliessgeschwindigkeit von ca. 5m/s. Es fliesst zur Zeit dieser Aufnahme etwas über 70 m³/s Wasser.

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Der Sihlsee…

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…hat im oberen Teil die Farbe der hochwasserführenden Bäche und Flüsse angenommen.

Die Sihl bei Schindellegi

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Zum Schluss noch die Steiner Aa

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Unterdessen ist es etwas nach 17 Uhr. Es regnet nur noch tröpfchenweise. Der Peak des Hochwassers in der Steiner Aa ist schon lange vorbei.

In der Ostschweiz gab es Gebietsweise 150mm/24h Niederschlag.
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Hier noch die Niederschlagssummenkarte für das Archiv.

Das Mittelmeer ist gegenüber dem langjährigen Mittel deutlich zu warm. Ich frage mich, wie weit das die Niederschlagssummen beeinflusst hat.

Liebe Grüsse von Hans-Jörg

Re: Starkregen / Hochwasser 19.08.2022

Verfasst: Fr 19. Aug 2022, 23:20
von Linth
In Bilten gemäss Meteocentrale knapp 140 Liter. Nicht schlecht.
Das gesamte Linthgebiet wurde heute massiv bewässert, wie einige von euch in vorherigen Berichte schön dokumentiert habt. Grosse Überschwemmungen gab es nicht. Die Wiesen sind allerdings voller kleiner Seen mit Enten drauf ;) .

Hier herrschte zum Glück nie so schlimme Dürre wie in anderen Regionen, die Wiesen blieben ständig grün. Und nun haben wir im August in der Linthebene schon ungefähr das Monatssoll erreicht mit ungefähr 170-200 Liter. Paradox. Eigentlich ein viel zu warmer Sommer, ein viel zu trockener, ein viel zu sonniger Sommer; und trotzdem bis knapp Mitte Monat August schon das Soll erreicht. Auch der Juni und Juli waren nicht arg zu trocken unter dem Strich. Kein Vergleich zum Jahr 2018, wo es überall mal nass wurde ausser hier.

Was unbedingt noch erwähnt werden muss:
Dieser Regen war Gold wert. Auch wenn einige Medien nun auf Panik machen (Jahrhundert-Hochwasser an der Sitter usw.). Es gab kleinere Überschwemmungen, aber die Natur hatte diesen Regen dringend nötig. Überall in der Schweiz.

Re: Starkregen / Hochwasser 19.08.2022

Verfasst: Sa 20. Aug 2022, 00:19
von Markus (Horw)
In Horw gab es bei diesem Ereignis gut 70 mm Niederschlag innert 24 Stunden. Das ist für meine Station Rekord. Es sind aber weniger "seen" bei den Bauern im Land zu sehen als bei den Gewittern Ende Juni/Anfang Juli. Auch hier weniger braun durch Hitze und Dürre da wir immer mal wieder von Gewittern getroffen worden sind.

Re: Starkregen / Hochwasser 19.08.2022

Verfasst: Sa 20. Aug 2022, 00:27
von Rontaler
Hallo zusammen

Die Regenmengen waren in der Tat zum Teil gewaltig - nachfolgend die 24-Stunden-Summenkarte von Kachelmannwetter (18.08.2022 22:50 - 19.08.2022 22:50 Uhr):

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Quelle: https://kachelmannwetter.com/ch/regensu ... 2050z.html

Aus gegebenem Anlass habe ich die beträchtlichen Unterschiede auf engem Raum vom Kanton Luzern (ohne Entlebuch) über's Freiamt bis nach Zug und den Bezirk Affoltern (ZH) hervorgehoben. Die einzelnen Messwerte habe ich von verschiedenen Anbietern zusammengesucht:

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Quellen:
https://www.bing.com/maps?cc=ch
https://www.meteoschweiz.admin.ch/home/ ... schlag-48h
https://www.ag.ch/app/envis/#hydroweb
https://wetter.lu.ch/#/weather/station-table/1

Bitte beachten, dass die paar Stationen via Hydroweb Kt. Aargau und MeteoSchweiz die 48h-Summen abbilden, wobei der meiste Teil ja in den letzten 24 Stunden gefallen ist. Somit dürfte die gebastelte Karte zu Anschauungszwecken "verhebe".

Ganz krass finde ich die Niederschlagsverteilung vom Hallwilersee bis runter nach Luzern. Während in Mosen (Hitzkirch) während 48 Stunden nur 7.7 mm Niederschlag fielen, waren es in Hochdorf 22.6 mm (Luftlinie 8 km), und im nur 5 km entfernten Eschenbach betrug der 24 Stunden Niederschlag 61.6 mm! :shock: Gemäss Radarsequenzen vom Vormittag und Vergleichsstationen in naher Umgebung von Eschenbach (Rothenburg, Emmen, Buchrain) ist dies auch plausibel. Das habe ich so noch nie gesehen. :!:

Auch die exorbitant höhere Niederschlagsmenge in Rothenburg (75.5 mm in 24 Stunden) gegenüber Sempach (39.0 mm in 48 Stunden) ist Wahnsinn. Auch hier beträgt die Luftdistanz 8 km.

Zur grafischen Veranschaulichung nachfolgend noch die kalibrierten Niederschlagssummen von Kachelmannwetter.

Kanton Luzern:
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Quelle: https://kachelmannwetter.com/ch/regensu ... 2050z.html

Kanton Luzern, Wahlkreis Hochdorf:
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Quelle: https://kachelmannwetter.com/ch/regensu ... 2050z.html

Fazit: Das Wetter überrascht einen immer wieder mit neuen erstaunlichen Verteilmustern und lokalen Unterschieden wie gestern und heute. :schirm:

Gruss

Re: Starkregen / Hochwasser 19.08.2022

Verfasst: Sa 20. Aug 2022, 01:10
von Federwolke
Besten Dank für deine Mühen. Ich hatte schon den Verdacht, dass bei der Station Mosen ev. der Messkübel verstopft sein könnte. Das kann man dank der zusätzlichen Messwerte in der Nachbarschaft also ausschliessen.

Andere Regionen weisen ähnlich hohe Differenzen in kurzer Distanz auf, z.B. unteres vs. oberes Emmental oder Laupen vs. Aaretal von Belp bis Thun:
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Die Summen mancherorts in der Ostschweiz sind absurd hoch verglichen mit anderen Gegenden, die fast leer ausgegangen sind. Von der zeitlichen Verteilung gar nicht zu sprechen, da ist schon das ganze Sommerhalbjahr völlig kaputt. Wir werden uns wahrscheinlich daran gewöhnen müssen, dass wir vertrocknete Landschaften und Hochwasser gleichzeitig haben...

Re: Starkregen / Hochwasser 19.08.2022

Verfasst: Sa 20. Aug 2022, 08:14
von Hydrogauss
... Sieht man auch an den Warnungen. Trotz Massivregen hat St. Gallen immer noch Waldbrand Level4 inklusiv Brätelverbot. ;)
Vermutlich wegen hohem Risiko dass die Wurst vom Stecken weggespült wird bevor sie schwarz ist.

Re: Starkregen / Hochwasser 19.08.2022

Verfasst: Sa 20. Aug 2022, 11:25
von Tobi (Rheintal, VBG)
In Bregenz über 200 Liter Regen / m2 in 24 Std.
Auch Wolfurt, Kennelbach und Dornbirn waren stark betroffen mit teils über 160 Liter.

https://vorarlberg.orf.at/stories/3169797/

Gab enorme Überflutungen und in Bregenz und Dornbirn ein massives Verkehrschaos.