Schöne Bilder, Forum!
@ Chrigu, Riggisberg:
Vielen Dank für Dein Lob zu meiner Website!
Zu meinem Workflow gibts folgendes zu sagen: Meine Bilder nehme ich ausschliesslich auf dem Stativ im Raw-Format auf, das im Gegensatz zu .tif oder .jpg einfach mehr nachträgliche Einflussnahme zulässt. Folgende Programme kommen in dieser Reihenfolge zum Einsatz:
1. Apple Aperture als Sichtungs- und Verwaltungsprogramm (wäre ja eigentlich auch ein Raw-Konverter, ist aber für meine Begriffe noch zuwenig ausgereift).
2. Nikon Capture NX (unglaublich guter Raw-Konverter für meine D2X-Raws, für meine Bedürfnisse gibts nichts Besseres)
3. Adobe Photoshop CS (für den finalen Touch der in Capture NX entwickelten .tifs, die ich mit Plug-Ins - Digital Gem Pro von Kodak fürs Entrauschen, Focus Magic fürs Schärfen und Velvia Vision von Fred Miranda fürs Gemüt

- behandle)
4. Je nach Verwendungszweck kommen noch andere Programme zu Einsatz, im obigen Fall wars noch das Panorama-Stitching-Programm Calico 1.3 (billig und perfekt in der Ausführungsmethode)
In Capture NX justiere ich im Raw-Bild die Belichtungszeit, eventuell den Weissabgleich und die Staubentfernung, in Photoshop arbeite ich mit verschiedenen Ebenen, die für die Kontrolle von Tonwerten, Kontrast und Sättigung zuständig sind, später kommen die oben erwähnten Plug-Ins zum Tragen, wobei: Entrauscht wird immer zuerst, weil ja jeder Eingriff das Rauschen verstärkt. In Photoshop arbeite ich ausschliesslich im .tif-Format auf 16-bit, das obige Bild zum Beispiel hat im Original ein Gewicht von gegen 200 MB (ohne Ebenen

).
Tönt nach viel Arbeit und ist es auch

, aber die Bildbearbeitung gehört für mich zum Fotografieren dazu und macht mir unheimlich Spass. Sowieso ist meine Kamera prinzipiell so ausgelegt, dass eine Nachbearbeitung zwingend notwendig ist - das gilt aber meiner Meinung nach nicht nur für die Profimodelle, sondern auch für die Hosentaschen-Knipsen, die ja vom Werk aus so eingestellt sind, dass kameraintern Prozesse ablaufen, die die Parameter des Bildes optimieren. Früher bin ich halt stundenlang in der Dunkelkammer im Rotlicht rumgestanden, jetzt hock ich bequem mit einer Tasse Kaffee vor dem Mac

. Pro Bild beträgt die Bearbeitungszeit aber selten mehr als 10 Minuten.
Die neuen Kameramodelle bieten teilweise die Möglichkeit, die kamerainterne Optimierung auf seinen Wunsch hin zu beeinflussen, bei Nikon kann man beispielsweise selber erstelle Gradationskurven raufladen. Hat man also das Gefühl, dass die Kamera in der Default-Einstellung zu dunkle Bilder ausgibt, dann lädt man eine Gradationskurve in die Kamera, die für hellere Bilder sorgt - geht supieinfach. Ist aber auch etwas gefährlich, weil man sich ja plötzlich in Situationen wiederfindet, bei denen dann die eigene Gradationskurve nicht funktioniert und dann plötzlich die Lichter ausfressen... bei .jpg sieht man dann eventuell etwas alt aus, drum arbeite ich lieber in Raw. Aber Du siehst: Perfekte Bilder out-of-the-cam wären für mich der Horror

! Welche Kamera benutzt Du denn?
Ich fotografiere aus lauter Leidenschaft, lege aber Wert auf höchste Qualität und bin in dieser Hinsicht absolut technologie-verrückt - vielleicht erklärt das auch den etwas höheren Aufwand, den ich betreibe. Wenn ich mich also zwei Stunden lang fast zu Tode friere, dann will ich als Entgelt auch beste Bildqualität

Ab und zu verkaufe ich auch ein Bild, was den grossen finanzielle Aufwand für Hardware und Software erträglich macht – dafür hab ich zuhause keine Wetterstation

.
Gruss
Carlo