GFS produziert oft grössere Niederschläge auf dem vermeindlichen Jura. Doch im GFS gibts keine Jurahöhen! Es gibt auch kein Mittelland! Ebenso gibts keine Berge und Täler!
Basel liegt an der Nordwestflanke des Alpenbogens auf 700m - wobei der Alpenbogen ein grosser, flach ansteigende Wölbung ist. Bern und Zürich befinden auf einer sanft ansteigenden Ebene auf 900m und das Südostwallis am höchsten Punkt der Hochebene auf 2000m.

GFS produziert Niederschläge für diese sehr grobe Topographie und also nicht für die realen Verhältnisse!
Was ist die Konsequenz? Die vermeindliche Juraschiene reagiert im Modell stark wenn:
a) tatsächlich über dem Grenzgebiet CH-F grosse Summen fallen
b) im Mittelland grosse Summen möglich sind
c) entlang der Voralpen Starkniederschläge zu erwarten sind
d) sogar die Stauniederschlägeam Alpennordhang werden dort gezeigt.
-> Einzig die inneralpinen Niederschläge (VS, GR) werden über den Alpen gezeigt.
Um herauszufinden wo die Niederschläge tatsächlich fallen (Jura, Mittelland, Voralpen oder Alpennordhang) werden brauchts ein wenig Erfahrung und eine synoptische Analyse: Strömungsverhältnisse, Ursache der Hebung, Anteil stratiformer und konvektiver Signale etc.
Fazit: Der Jura ist kein Jura, sondern ist lediglich ein Signal, dass es irgendwo auf der Alpennordseite Niederschläge gibt. Für eine regionale Zuordnung müssen zusätzliche Karten oder dann MesoModelle (welche den Jura, Mittelland und Alpentäler abbilden) zu Hilfe gezogen werden.
Eine schöne Einführung bietet Felix Welzenbach: http://www.wetteran.de/knowledge/maps.htm
Grüsse Philippe
- Editiert von Philippe Zimmerwald am 19.04.2008, 10:00 -