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Re: 2011 wärmstes Jahr seit Beginn Temperaturmessung???
Verfasst: So 11. Sep 2011, 04:05
von Silas
Hallo zäme
Auch heute Sonntag, 11.9.2011 herrschen wieder ausserordentlich hohe Nachttemperaturen: Kurz nach Mitternacht hier auf 850 m.ü.M. immer noch 19 °C, aktuell um 4:04 weiterhin 17,3 °C!
Bisheriges Minimum auf dem Blapbach auf 1120 m.ü.M.: 17,6 °C (um 0:33 noch 20,8 °C)!
Gruss Silas
Re: 2011 wärmstes Jahr seit Beginn Temperaturmessung???
Verfasst: So 11. Sep 2011, 18:16
von Fabian Bodensee
Dieser Artikel von wetteronline.de bringt es auf den Punkt.
http://www.wetteronline.de/wotexte/reda ... u-warm.htm
Re: 2011 wärmstes Jahr seit Beginn Temperaturmessung???
Verfasst: So 11. Sep 2011, 18:33
von Alfred
Sali @Fabian
Was ich in dem, von dir hereingestellten Artikel vermisse ist;
World Meteorological Organization (WMO)!
Es kann jeder Privatmensch in seinem Garten eine Bahn in irgendeiner Spurweite aufbauen,
wie er will, dann verabschiedet er sich aber von den Normen und kann international nicht
mehr ganz ernst genommen werden.
Gruss, Alfred
Re: 2011 wärmstes Jahr seit Beginn Temperaturmessung???
Verfasst: Mo 12. Sep 2011, 17:36
von Haene
Hallo zusammen
Alfred hat recht. Wenn in Österreich die Monatsmittelwerte tatsächlich mit den Mittelwerten von 1971 bis 2000 verglichen werden, können die Abweichungen der Monatswerte in Österreich nicht mehr mit den Abweichungen der Monatswerte in der restlichen Welt verglichen werden, da diese Vergleichsperiode nicht der offiziellen von 1961 bis 1990 entspricht. Trotzdem sollte die österreichische Zentralanstalt für Meteorologie und Klimatologie ernst genommen werden.
Ich finde, offizielle Normen sind nicht in Stein gemeisselt und dürfen hinterfragt werden. Sie sollten gelegentlich der neuen Situation angepasst werden.
Darum finde ich es mutig von der österreichischen Zentralanstalt für Meteorologie und Klimatologie, wenn sie diesen Schritt unternommen hat. Sie stellt die Methode, die Vergleichsklimaperiode nur alle 30 Jahre anzupassen, zur Diskussion.
Mit der aktuellen Methode wird in neun Jahren das Jahr 2020 noch mit der Klimaperiode von 1961 bis 1990 verglichen und das Jahr 2021 dann mit der Klimaperiode 1991 bis 2020.
Es könnte folgende Situation eintreten:
Das Jahr 2021 wird wärmer als das Jahr 2020, trotzdem ist das Jahr 2020 offiziell gegenüber der ‚alten‘ Klimaperiode zu warm und das Jahr 2021 gegenüber der ‚neuen‘ Klimaperiode zu kalt. Da stehen mir die Haare zu Berge.
Um das zu vermeiden könnte die WMO zum Beispiel für die Vergleiche des aktuellen Klimas eine ‚laufende‘ Klimaperiode von 30 Jahren definieren. Die Monats und Jahresmittelwerte vom Jahr 2011 werden mit den Mittelwerten der Jahre 1981 bis 2010, die Mittelwerte des Jahres 2012 mit den Mittelwerten der Jahre 1982 bis 2011 verglichen usw. Das müsste weltweit angewendet werden. So sind die Abweichungen nicht nur zwischen den verschiedenen Stationen sondern auch über eine längere Zeitperiode als 30 Jahre vergleichbar.
Selbstverständlich bestehen die offiziellen Klimaperioden der WMO immer noch, sie werden einfach nicht mehr für die Vergleiche des laufenden Klimas verwendet. Das ist aber nur eine Idee von einem Hobbymeteorologen und wird wahrscheinlich immer ein Wunschtraum bleiben.
Mir ist bewusst dass die österreichische Zentralanstalt für Meteorologie und Klimatologie alleine nicht viel Bewirken kann, es müssten noch weitere Wetterämter die Vergleichsperiode selbstständig anpassen um eine ernsthafte Diskussion bei der WMO über dieses Thema auszulösen.
Nun zurück zum Thema:
Für Küssnacht am Rigi habe ich folgende Werte ermittelt:
Temperaturmittel 1.1.94 bis 31.8.94 12.34 Grad (offiziell wärmstes Jahr bis jetzt)
Temperaturmittel 1.1.11 bis 31.8.11 11.67 Grad
Gruss vom Hans-Jörg
Re: 2011 wärmstes Jahr seit Beginn Temperaturmessung???
Verfasst: Mo 12. Sep 2011, 18:03
von Alfred
Sali @Hans-Jörg
Was der ZAMG macht weiss ich nicht, nehme aber an, da eine staatliche Organisation,
dass sie daher auch in der WMO vertreten ist. Und da gibt es sicher mehr als nur eine
Abteilung, die sich mit dem befasst.
Das ist wie mit der UNO und den Menschenrechten, da meint auch bald jede Zeitungs-
redaktion, sie könne sie, nur nach ihrer Ansicht deklarieren.
Wenn die Politik reinspielt (Ja

, Nein

) wird es halt immer etwas kompliziert

!
Gruss, Alfred
Re: 2011 wärmstes Jahr seit Beginn Temperaturmessung???
Verfasst: Mo 12. Sep 2011, 20:04
von Fabian Bodensee
Häne hat geschrieben:
Um das zu vermeiden könnte die WMO zum Beispiel für die Vergleiche des aktuellen Klimas eine ‚laufende‘ Klimaperiode von 30 Jahren definieren. Die Monats und Jahresmittelwerte vom Jahr 2011 werden mit den Mittelwerten der Jahre 1981 bis 2010, die Mittelwerte des Jahres 2012 mit den Mittelwerten der Jahre 1982 bis 2011 verglichen usw. Das müsste weltweit angewendet werden. So sind die Abweichungen nicht nur zwischen den verschiedenen Stationen sondern auch über eine längere Zeitperiode als 30 Jahre vergleichbar.
Gruss vom Hans-Jörg
Genau so sollte das sein! Und das, wie erwähnt, weltweit und nicht nur in einzelnen Ländern.
Re: 2011 wärmstes Jahr seit Beginn Temperaturmessung???
Verfasst: Di 13. Sep 2011, 10:37
von Trimbacher
Bei meinen Besuchen der US amerikanischen NOAA Seiten habe ich gesehen, dass die Amis scheinbar die Normalwerte alle 10 Jahre anpassen. Zurzeit werden die Jahre 1980-2010 zum Erstellen der Normalwerte bei Temperatur und Niederschlag herangezogen, die kalte und feuchte Dekade der Siebziger Jahre schied so aus. Deshalb ist es jetzt "schwieriger" geworden, fuer die Jahreszeit zu warme" Temperaturen zu vermelden. " Ausser man hat einen Rekordsommer wie heuer) Dieses Vorgehen wirkt eigentlich ganz sinnvoll. Die Rekordwerte (Sehr wichtig in den USA) dagegen werden weiterhin in den gesamten Aufzeichnungen (auch in den USA seit 1895 landesweit) archiviert und auch verglichen. Im Allgemeinen gibt es hier in Europa doch vieles in der Wetterwelt, das auf mich ein wenig seltsam wirkt, etwa die sogenannte Tropennacht. Wie nennt man denn eine Nacht, wo es mehr als 25 Grad hat? (Gibt es oft in vielen Weltteilen, auch in den USA) Und solche mit mehr als 30 Grad? (Gibt es auch, selber schon erlebt) Ebenso werden hier selten die vorhergesagten oder eingetroffenen Temperaturen und Niederschlagswerte mit diesen Durchschnittswerten verglichen, bei den Amis ist dies ein fester Bestandteil der Prognose, und kann mithelfen, das ewige Gejammere wegen des Wetters ein wenig einzugrenzen. Nett ist auch, dass man die gesamten Klimadaten immer aktualisiert auf den Seiten abrufen kann, erst noch von Uncle Sam gesponsert. Selbst unter den konservativen Republikanern war dieser Service public nie in Frage gestellt. In die gleiche Kategorie kann man das Warnsystem vor Unwettern stellen. Anstatt hier das Rad neu zu erfinden und das Publikum mit einem komplizierten Vierstufensystem zu verwirren haette man das System von den tornadogeplagten USA borgen koennen, dort gibt es nur nur entweder "Watch" oder "Warning" vor Unwettern oder Tornados. Watch bedeutet immer eine Prognose (Aufpassen, es kann sich ein Unwetter oder Tornado bilden) Warning heisst, es wurde ein entsprechendes Ereignis entweder am Radar oder vor Ort gesichtet, nur dann gibt es am Radio die entsprechende Meldung, dass man in Deckung gehen sollte gefolgt nach einigen Minuten oder max 1 Stunde von der Entwarnung. Die Warnungen werden in der Regel so ausgegeben, dass man noch reagieren kann, ausser man hat weder Radio noch Fernseher an. Es gibt auch spezielle NOAA Radios, die bei einer Sturmwarnung von selbst angehen, da gerade Tornados auch vor Tagesanbruch auftreten. (Nach einer Super Tropennacht mit 27 Grad und Taupunkt 24 Grad)
(Fuer die Chaser hier, ein Aufenthalt in den USA im Mai kann sehr lohnend sein, am ehesten im Gebiet der sogenannten Panhandles von Texas, Oklahoma und Kansas. Die Zellen bekommen Dimensionen die der Weite des Landes entsprechen und sind aus Hunderten von km sichtbar und vor allem langlebig. Den Tornados sollte man allerdings nicht im Weg rumfahren, das kann sehr unangenehm werden)
Re: 2011 wärmstes Jahr seit Beginn Temperaturmessung???
Verfasst: Di 13. Sep 2011, 11:54
von Uwe/Eschlikon
Hallo
Ja, ich nehme auch gerne das 30-jährige, gleitenden Mittel (also 1981-2010 verglichen mit 2011; 1982-2011 verglichen dann mit 2012 usw.)
Wenn ich nun, gestützt auf die Zahlen von MeteoSchweiz, 2011 mit dem Zeitraum 1911-2010 (also 100 Jahre) in Zürich vergleiche, kommt Folgendes dabei heraus:
2011 in Zürich:
Januar: +1.6°C zu warm
Februar: +1.9°C zu warm
März: +2.1°C zu warm
April: +4.6°C zu warm
Mai: +2.7°C zu warm
Juni: +1.1°C zu warm
Juli: -1.2°C zu kalt
August: +2.2°C zu warm
Niederschlag:
Januar: -25% zu trocken
Februar: -65% zu trocken
März: -70% zu trocken
April: -70% zu trocken
Mai: -15% zu trocken
Juni: -35% zu trocken
Juli: +60% zu nass
August: -10% zu trocken
Wie gesagt, im Vergleich zu 1911-2010
Gruss, Uwe
Re: 2011 wärmstes Jahr seit Beginn Temperaturmessung???
Verfasst: Di 13. Sep 2011, 13:09
von Chicken3gg
Uwe/Eschlikon hat geschrieben:Hallo
Ja, ich nehme auch gerne das 30-jährige, gleitenden Mittel (also 1981-2010 verglichen mit 2011; 1982-2011 verglichen dann mit 2012 usw.)
Wenn ich nun, gestützt auf die Zahlen von MeteoSchweiz, 2011 mit dem Zeitraum 1911-2010 (also 100 Jahre) in Zürich vergleiche, kommt Folgendes dabei heraus:
hast du auch Vergleichsdaten zur Periode 1961-1990 zur Hand und könntest dann die jeweiligen Abweichungen miteinander vergleichen? Das wäre (aus meiner Sicht) interessant
Also ich meine
die Zahlen im Vergleich zu 1911-2010, 1961-1990 sowie 1981-2010 vergleichen
geht das?^^
Re: 2011 wärmstes Jahr seit Beginn Temperaturmessung???
Verfasst: Di 13. Sep 2011, 13:17
von Uwe/Eschlikon
Hallo
Auch noch die Zahlen für den Säntis, 1911-2010 verglichen mit 2011:
2011:
Januar: +0.6°C zu warm
Februar: +2.3°C zu warm
März: +2.6°C zu warm
April: +3.9°C zu warm
Mai: +2.3°C zu warm
Juni: +1.4°C zu warm
Juli: -1.2°C zu kalt
August: +3.1°C zu warm
Niederschlag:
Januar: -40% zu trocken
Februar: -55% zu trocken
März: -50% zu trocken
April: -70% zu trocken
Mai: normal
Juni: +35% zu nass
Juli: +10% zu nass
August: -35% zu trocken
Temperaturmässig parallel zur Mittellandstation Zürich. Der Juni sah in Sachen NS auf dem Säntis allerdings anders aus, wobei man lokale Ereignisse in den Alpen berücksichtigen muss.
Gruss, Uwe