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Re: Einfluss von Gebirgszügen auf Tornados und Superzellen

Verfasst: Mo 13. Aug 2012, 18:09
von Alfred
Christian Matthys hat geschrieben:Hier noch ein schönes Beispiel eines kürzlich
aufgetretenen Tornados im Hochgebirge.
FORSCHUNG AKTUELL Deutschlandfunk
13.08.2012 · 16:35 Uhr

"Mini-Tornados in Wolken entstehen bei besonders starken Wind-Turbulenzen."

http://www.dradio.de/aod/?station=1&bro ... ag=1838437&
(Ton)

dradio.de
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/1838437/
(Manuskript)

Alfred

Re: Einfluss von Gebirgszügen auf Tornados und Superzellen

Verfasst: Sa 18. Aug 2012, 12:45
von Mordor_
Danke für die Links ;-)

Wird die höhe der Wolkenbase (in Superzellen z.B.) eigentlich auch durch die Topographie bestimmt? Also rauhes Gelände mit vielen Bergen / Hügel zwingen die Luft ja zum aufsteigen. Also die Konvektion wird unterstützt. Steigt damit auch das lcl in der Höhe?

Re: Einfluss von Gebirgszügen auf Tornados und Superzellen

Verfasst: Sa 18. Aug 2012, 13:54
von Willi
und ausserdem soll es in Bayern geringe bodennahe Scherung geben. Wovon hängt dies eigentlich ab?
Hallo Mordor, genau das haben Chrigi und ich in unseren Posts vom 5.6.2012 (in diesem Thread) schon versucht zu erklären.

Zur Höhe der Wolkenbasis: entscheidend ist die relative Feuchte der bodennahen Luftschicht. Hohe Feuchte -> niedere Wolkenbasis, niedere Feuchte -> hohe Wolkenbasis. Die Feuchte kann aus lokalen Quellen stammen (Seen, Wälder). Oft aber wird eine feuchte Luftmasse herangeführt, z.b. aus dem Mittelmeerraum. Da hat Bayern eher schlechte Karten, genauso wie die Alpennordseite. Die Frage wäre also, ob eine rauhe Orographie die Feuchte der aufsteigenden Luft verändert. Da bin ich auf die Schnelle überfragt, sehe soweit keinen klaren Prozess, wie das funktionieren könnte.

Gruss Willi

Re: Einfluss von Gebirgszügen auf Tornados und Superzellen

Verfasst: Di 21. Aug 2012, 09:22
von Mordor_
Hallo,

besten Dank für die Erklärung. Also fassen wir nochmal zusammen: Ob eine Gelände die Entwicklung einer Superzelle hemmen kann, hängt wohl von der Ausrichtung zur Windrichtung ab, oder? Also können Gebirge die Luftströmung so modifizieren, dass Superzellen geblockt oder durch Kanalisierung sogar gefördert werden. Wie müsste denn Theoretisch eine Bergkette zur Windrichtung stehen um eine Abschwächung zu erzielen? Wichtig müsste ja sein, dass Bodennaher und Höhenwind parallel wehen, es also keine Änderung der Richtung gibt.

Dann noch ne andere Frage: Wenn Rauhe Topografie in der Lage ist Hebung auszulösen, kann sie dann nicht auch die Entstehung von gleichzeitig mehreren isolierten Gewittern oder gar Multizellen fördern?
Wenn meine Theorie stimmt müsste es in Bayern auch vergleichsweise mehrere Multizellen geben als im flachen Norden. Gibt es dazu eine Statistik?