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Bericht zu den Pfingsttornados am Bodensee
Verfasst: Mi 11. Jun 2003, 21:03
von Bernhard Oker
Hallo Dani
Bei einem Downburst ist fast das gleiche Schadenbild wie bei einem Tornado zu erwarten, deshalb kann man die Fälle manchmal nicht mit 100% Sicherheit auseinanderhalten. Siehe Bericht zur Superzelle vom 24.06.2002:
http://www.mypage.bluewin.ch/stormchasi ... sicht.html
Der Kugelblitz soll ja aus Plasma bestehen und Wände durchdringen können. Das wurde mal im Experiment nachgemacht und hat funktioniert.
Gruss Bernhard
Bericht zu den Pfingsttornados am Bodensee
Verfasst: Mi 11. Jun 2003, 21:29
von Dani (Niederurnen)
Hallo Bernhard,
Na ja da bin ich mit dem Latein am Ende, kann mir die gebogenen Bäume in diesem Falle nicht wirklich erklären.
Im Experiment hats funktioniert, denkst du das es in der Natur durchaus auch möglich ist?
Gruss Dani
Bericht zu den Pfingsttornados am Bodensee
Verfasst: Mi 11. Jun 2003, 21:56
von Bernhard Oker
Die Bäume könnten z.B durch Schneelast oder durch einen normalen Sturm etwas aus ihrer Verankerung geraten sein und wachsen jetzt schief weiter. Auch möglich ist, dass beim Holzen ein grosser Baum beim Unfallen die kleineren Bäume halb mitgerissen hat was ihre Schieflage erklären würde.
So viel ich weiss wird der Kugelblitz (Plasma) durch sein eigenes Elektrisches Feld welches ihn komplett umgibt für eine gewisse Zeit in einem stabilen Zustand gehalten bis er sich mit einem lauten Knall auflöst.
Gruss Bernhard
Bericht zu den Pfingsttornados am Bodensee
Verfasst: Mi 11. Jun 2003, 23:24
von Michael (Dietikon)
Hallo
Die Bäume wurden durch die Scherkräfte durchgebogen. Aber am besten kommt ihr doch am Wochenende vorbei und überzeugt euch selbst. Auf den Fotos ist das Ganze meist nicht so deutlich, wie wenn man selbst dort gewesen ist.
Die Schäden deuten ausserdem auf eine langsame Zuggeschwindigkeit hin. Es hatte auch abgebrochene Äste in den Baumwipfeln gegeben, aber in der Regel waren die Bäume durchgebogen und leicht verdreht.
Es sind typische Druckschäden, wie sie zu dieser Jahreszeit auftreten können! Da die Bäume voll im Saft stehen, ist die Biegefestigkeit erhöht. Die Schädigung der Holzstruktur verhindert dann ein Zurückschnellen des Baumes.
Gruss, Michael
- Editiert von Michael (Untersee) am 12.06.2003, 09:11 -
Bericht zu den Pfingsttornados am Bodensee
Verfasst: Do 12. Jun 2003, 07:00
von Willi
Hier die Bildsequenz des ETH-Radars vom Pfingstabend, Reflektivität und Doppler-Geschwindigkeit. Achtung: Doppler-Werte sind teilweise gefaltet. Es gibt Vortex-Signaturen, wenn auch nicht so stark.
Der Strahl in Richtung NW ist übrigens die untergehende Sonne !
Gruss Willi
http://www.sturmforum.ch/forum_uploads/ ... 065504.gif
http://www.sturmforum.ch/forum_uploads/ ... 065602.gif
Bericht zu den Pfingsttornados am Bodensee
Verfasst: Do 12. Jun 2003, 11:31
von Markus (Ennetbühl)
Hallo Michael!
Kompliment zum Bericht!!;-)sehr spannend!
Was würdet ihr unter dem Strich sagen?
Ein F0 Tornado wäre möglich oder? Es wurde viel gesagt,dass auf den Bildern nur rotierende Fractus-Fetzen zu sehen sind, aber wie sieht denn ein F0-Tornado aus? Ein solch "schwacher" Tornado zeigt doch sicher nur wenig sichtbare Hinweise auf einen Tornado (nicht auskondensiert,....)!
Zu den Kugelblitzen: ich meine, ich habe schon in alten Büchern über Wettererscheinungen Bilder von Kugelblitzen gesehen!
Gruss Markus
Bericht zu den Pfingsttornados am Bodensee
Verfasst: Do 12. Jun 2003, 11:34
von Bernhard Oker
Hallo Markus
Ob ein Tornado auskondensiert oder nicht hat nichts mit seiner Stärke zu tun !!!
Gruss Bernhard
Bericht zu den Pfingsttornados am Bodensee
Verfasst: Do 12. Jun 2003, 11:36
von Marco (Hemishofen)
Hallo,
WS-ETA macht jetzt eher die ICM-Variante,
da bin ich aber gespannt ob das so abgeht:
Mal abgesehen von dem gewurstel im östlichen Mittelland die Strömung eher indifferent.
Der kleine, scharfe Knick im Isobarenfeld ist auf die konvektive Zelle zurückzuführen, die das Modell in der Nacht rechnet:
Vergleich ICM hat die Aktivität etwas mehr in den Alpenbereich verlagert:
Wenn die Mittellandzelle wirklich so kommt wie WS-ETA das zeigt, gehts vom Züri- bis Bodensee zur Sache!
Könnte mir aber durchaus vorstellen, dass die Zelle ihren Ursprung im westlichen Voralpenraum hat
und wieder mal quer durchs Mittelland rauscht.
Bericht zu den Pfingsttornados am Bodensee
Verfasst: Do 12. Jun 2003, 11:47
von Markus (Ennetbühl)
Ich wollte dass auch nicht unbedingt behaupten (hab ich wohl zu ungenau geschrieben,sorry

) ich wollte nur sagen oder eher fragen ob ein F0-Tornado viele sichtbare Hinweise mit sich bringt, ob man ein F0 Tornado anhand von den Bildern (nicht Schäden) ausschliessen kann!
Aber ehrlich gesagt weiss ich nicht auf was es ankommt damit ein Tornado auskondensiert*g* Deshalb die Frage:
Auf was kommt es denn an wie stark ein Tornado auskondensiert ist?
Gruss Markus
P.S. im WZ-Forum noch interessanter Beitrag über Vegetationsschäden bei
Tornados (auch im Bezug auf Michaels Beobachtungen)
http://www.wetter-zentrale.com/cgi-bin/ ... ead=356726
Bericht zu den Pfingsttornados am Bodensee
Verfasst: Do 12. Jun 2003, 12:58
von Michael (Dietikon)
Hallo
Ich habe weitere Schäden lokalisiert. Darunter eine Tanne, die um einen Baum gewickelt ist und Jungtriebe, die Druckschäden aufweisen und eine konvergente Fallrichtung haben. F0 oder F1/T2
Gruss, Michael
- Editiert von Michael (Untersee) am 12.06.2003, 12:59 -