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13.01.2016 - 18.01.2016: Wintereinbruch
- Andreas -Winterthur-
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Re: 13.01.2016 / 14.01.2016: Wintereinbruch
Hallo Alfred
Möglicherweise wärst du aber ziemlich enttäuscht gewesen, wenn das Sub-, oder Tropentief (das NHC weiss es auch nicht so genau) einen nordöstlicheren Track genommen hätte (Stichwort Schneeschippen). Das EZ hatte in den letzten Läufen spannende Varianten drin: Soll heissen mit der Luftmasse aus dem Subtropentief bildet sich ein recht kräftiges Wellentief, das wahrscheinlich via Galizien und Südfrankreich durchzieht. Etwas nördlicher gerechnet (wie zb wieder im Mitternachtslauf) hätte das besonders in der Westschweiz für eine wunderbare Aufgleitüberraschung sorgen können.
Gruss Andreas
Möglicherweise wärst du aber ziemlich enttäuscht gewesen, wenn das Sub-, oder Tropentief (das NHC weiss es auch nicht so genau) einen nordöstlicheren Track genommen hätte (Stichwort Schneeschippen). Das EZ hatte in den letzten Läufen spannende Varianten drin: Soll heissen mit der Luftmasse aus dem Subtropentief bildet sich ein recht kräftiges Wellentief, das wahrscheinlich via Galizien und Südfrankreich durchzieht. Etwas nördlicher gerechnet (wie zb wieder im Mitternachtslauf) hätte das besonders in der Westschweiz für eine wunderbare Aufgleitüberraschung sorgen können.
Gruss Andreas
“Some people are weather wise, but most are otherwise” Benjamin Franklin
- Federwolke
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Re: 13.01.2016 / 14.01.2016: Wintereinbruch
Alles steht oder fällt mit dem Donnerstag. Zwar wird es am Freitag und Samstag noch Schnee geben und das garantiert bis ganz runter, doch die Mengen könnten lokal bescheiden sein (Stichwort Vogesen-, Schwarzwald- und Juralee). Keine Sorgen braucht man sich diesbezüglich am Alpennordhang zu machen.
Nun also zum ominösen Donnerstag, der mir seit drei Tagen den Kopf zerbricht: Das kleine Randtief über Südfrankreich mit dem warmen Näsli bis ins Mittelland ist entscheidend:

Dazu muss man wissen, dass GFS dieses Randtief als einziges Modell (von denen ich Zugriff auf hoch aufgelöste Versionen habe... wie Cosmo diesbezüglich aussieht entzieht sich meiner Kenntnis) konsequent in den Karten drin hat, die britische Modellkette deutet es immerhin schwach an.
Spaltet sich dieses Randtief tatsächlich ab und zieht südlich der Alpen durch, so fächert es den Druckgradienten auf und sorgt dafür, dass der Wind auf der Alpennordseite schwach bleibt und es nach der kalten Nacht keine Durchmischung gibt. Es könnte also durchgehend Schnee bis ins Flachland geben, wobei die Gefahr dass es unten reinregnet nach Südwesten hin zunimmt.
Andere Modelle zeigen dieses Randtief wie gesagt nicht, d.h. der Druck ist im Süden markant höher und damit auch der Westwind stärker. Die kräftige Durchmischung wird in diesem Fall für eine Regenphase sorgen, da könnten dann die 1-2 Grad Unterschied welche noch in den Rechnungen drin sind darüber entscheiden, wie hoch hinauf und wie lang es flüssig wird (über 800 m würde ich - Stand heute - als unwahrscheinlich betrachten). Dann hängt es wiederum davon ab, wie viel Schnee noch nach der Kaltfront in der Nacht auf Freitag fällt und was die Schauer am Freitag noch bringen, bevor der Wind eine zu nördliche Komponente einnimmt.
Zusammengefasst: Wie viel Schnee es im Flachland gibt und wie viel davon liegenbleibt, ist von sehr vielen Faktoren abhängig und daher zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu prognostizieren. Vielleicht einigen sich die Modelle im Lauf des Mittwochs noch und sonst müssen wir uns wohl oder übel (je nach Präferenz) überraschen lassen.
Nun also zum ominösen Donnerstag, der mir seit drei Tagen den Kopf zerbricht: Das kleine Randtief über Südfrankreich mit dem warmen Näsli bis ins Mittelland ist entscheidend:

Dazu muss man wissen, dass GFS dieses Randtief als einziges Modell (von denen ich Zugriff auf hoch aufgelöste Versionen habe... wie Cosmo diesbezüglich aussieht entzieht sich meiner Kenntnis) konsequent in den Karten drin hat, die britische Modellkette deutet es immerhin schwach an.
Spaltet sich dieses Randtief tatsächlich ab und zieht südlich der Alpen durch, so fächert es den Druckgradienten auf und sorgt dafür, dass der Wind auf der Alpennordseite schwach bleibt und es nach der kalten Nacht keine Durchmischung gibt. Es könnte also durchgehend Schnee bis ins Flachland geben, wobei die Gefahr dass es unten reinregnet nach Südwesten hin zunimmt.
Andere Modelle zeigen dieses Randtief wie gesagt nicht, d.h. der Druck ist im Süden markant höher und damit auch der Westwind stärker. Die kräftige Durchmischung wird in diesem Fall für eine Regenphase sorgen, da könnten dann die 1-2 Grad Unterschied welche noch in den Rechnungen drin sind darüber entscheiden, wie hoch hinauf und wie lang es flüssig wird (über 800 m würde ich - Stand heute - als unwahrscheinlich betrachten). Dann hängt es wiederum davon ab, wie viel Schnee noch nach der Kaltfront in der Nacht auf Freitag fällt und was die Schauer am Freitag noch bringen, bevor der Wind eine zu nördliche Komponente einnimmt.
Zusammengefasst: Wie viel Schnee es im Flachland gibt und wie viel davon liegenbleibt, ist von sehr vielen Faktoren abhängig und daher zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu prognostizieren. Vielleicht einigen sich die Modelle im Lauf des Mittwochs noch und sonst müssen wir uns wohl oder übel (je nach Präferenz) überraschen lassen.
Grüsslis
Fabienne (Muri bei Bern, 560 m)
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- Andreas -Winterthur-
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13.01.2016 / 14.01.2016: Wintereinbruch
@Federwolke: Das EZ hat das Tief schon seit langer Zeit drin. Zb. auch als Variante Sturmtief aus SW aufziehend, vor x-Läufen gerechnet. Wie oben beschrieben, entwickelt es sich aktuell über den Azoren.
COSMO-7 hatte im 06Z-Lauf eine etwas nördlichere Zugbahn: wäre für den Westen spannend geworden:

COSMO-7 hatte im 06Z-Lauf eine etwas nördlichere Zugbahn: wäre für den Westen spannend geworden:

Zuletzt geändert von Andreas -Winterthur- am Di 12. Jan 2016, 23:31, insgesamt 2-mal geändert.
“Some people are weather wise, but most are otherwise” Benjamin Franklin
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-Urbi-
Re: 13.01.2016 / 14.01.2016: Wintereinbruch
Dazu:

201601130000goes13vaporwindcimss.jpg
Der Rest im off topic
Quelle: http://www.nrlmry.navy.mil/TC.html
Gruss
Urbi

201601130000goes13vaporwindcimss.jpg
Der Rest im off topic
Quelle: http://www.nrlmry.navy.mil/TC.html
Gruss
Urbi
Zuletzt geändert von Reto. am Di 19. Jan 2016, 09:17, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Quelle angepasst
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Re: 13.01.2016 / 14.01.2016: Wintereinbruch
Interessanter Nebeneffekt nach dem nassen Januarbeginn (110 mm Zürich-Flughafen). Könnte eine schöne Eisfläche geben im Neeracherrieder:

Quelle: http://frueh.diskstation.me/webcam/

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Re: 13.01.2016 / 14.01.2016: Wintereinbruch
Im Unterwallis liegt nun bereits 100 bis 150 cm zwischen 1500 und 2000 m:

Quelle: http://www.slf.ch/schneeinfo/schneekarten/hn3d/index_DE

Quelle: http://www.slf.ch/schneeinfo/schneekarten/hn3d/index_DE
- Tinu (Männedorf)
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Re: 13.01.2016 / 14.01.2016: Wintereinbruch
GFS lässt die Warmluftzunge des Randtiefs vor allem in die Südwesthälfte der Schweiz vordringen. Das Tief selber zieht südlich der Alpen durch. Ich erkenne keine grosse Veränderung zum gestrigen Lauf.

Rein theoretisch müsste die SFG (= Schneefallgrenze) in der Westhälfte demnach kurzzeitig höher steigen als im Osten. Ganz im Osten bestünden sogar Chancen, dass es den Tag durchgehend schneit. Allerdings ist das Windfeld gemäss GFS im Osten stärker ausgeprägt, was wiederum förderlich für die Durchmischung ist. Wobei hier wieder gesagt werden muss, dass dies erst mit Annäherung des Haupttiefs aus Nordwesten geschieht, demnach also rasch wieder kältere Luft herangeführt wird:

Fazit: Im Nordosten/Osten kann das demnach durchaus den ganzen Tag schneien. Je weiter nach Südwesten, desto höher die SFG. Ganz im Südwesten steigt sie sogar kurzzeitig gegen 1000 Meter an.

Rein theoretisch müsste die SFG (= Schneefallgrenze) in der Westhälfte demnach kurzzeitig höher steigen als im Osten. Ganz im Osten bestünden sogar Chancen, dass es den Tag durchgehend schneit. Allerdings ist das Windfeld gemäss GFS im Osten stärker ausgeprägt, was wiederum förderlich für die Durchmischung ist. Wobei hier wieder gesagt werden muss, dass dies erst mit Annäherung des Haupttiefs aus Nordwesten geschieht, demnach also rasch wieder kältere Luft herangeführt wird:

Fazit: Im Nordosten/Osten kann das demnach durchaus den ganzen Tag schneien. Je weiter nach Südwesten, desto höher die SFG. Ganz im Südwesten steigt sie sogar kurzzeitig gegen 1000 Meter an.
Zuletzt geändert von Willi am Mi 13. Jan 2016, 14:21, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Erklärung für SFG eingefügt
Grund: Erklärung für SFG eingefügt
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Gewitter und Sturm = erhöhter Pulsschlag
Föhn-fasziniert
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Re: 13.01.2016 / 14.01.2016: Wintereinbruch
Hallo,
Die Schneeverteilung hing heute v. a. am Wind. Eindrücklich zeigt das die Rotenflue-Webcam:

Die Höhe, ab der der Schnee mehr oder weniger liegen geblieben ist lag bei +/- 500 m. Die Orte, die östlich und südöstlich von einem Gewässer liegen blieben jedoch grün. Zum Beispiel Lauerz (460 m) wurde schön weiss, während es auf der anderen Seeseite bis ca. 500 m fast grün blieb. Der Lauererzersee ist trotz der geringen Maximaltiefe (14 m) noch immer zu warm. Der Wind in Lauerz hingegen kam über den Ostabhang der Rigi hinunter, so konnte sich die Luft nicht erwärmen, im Gegenteil, sie kühlte stärker ab durch die bereits vorhandene Schneedecke. Dasselbe Muster auch an der Zünggelenflue. Dort Schnee bis recht weit runter, ebenso im Windschatten des Bergs weiter runter weiss als links und rechts davon. Interessantes Bild.
Ohne Pfeile/Markierung:
http://www.sturmforum.ch/forum_uploads/ ... r_frei.jpg
Quelle: http://kachelmannwetter.roundshot.com/rotenflue/
Die Schneeverteilung hing heute v. a. am Wind. Eindrücklich zeigt das die Rotenflue-Webcam:

Die Höhe, ab der der Schnee mehr oder weniger liegen geblieben ist lag bei +/- 500 m. Die Orte, die östlich und südöstlich von einem Gewässer liegen blieben jedoch grün. Zum Beispiel Lauerz (460 m) wurde schön weiss, während es auf der anderen Seeseite bis ca. 500 m fast grün blieb. Der Lauererzersee ist trotz der geringen Maximaltiefe (14 m) noch immer zu warm. Der Wind in Lauerz hingegen kam über den Ostabhang der Rigi hinunter, so konnte sich die Luft nicht erwärmen, im Gegenteil, sie kühlte stärker ab durch die bereits vorhandene Schneedecke. Dasselbe Muster auch an der Zünggelenflue. Dort Schnee bis recht weit runter, ebenso im Windschatten des Bergs weiter runter weiss als links und rechts davon. Interessantes Bild.
Ohne Pfeile/Markierung:
http://www.sturmforum.ch/forum_uploads/ ... r_frei.jpg
Quelle: http://kachelmannwetter.roundshot.com/rotenflue/
Zuletzt geändert von Rontaler am Mi 13. Jan 2016, 16:16, insgesamt 2-mal geändert.
Wetterfanatisch mit Leib und Seele. 
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Re: 13.01.2016 / 14.01.2016: Wintereinbruch
Ich bin da wesentlich pessimistischer. Schlechter könnte das tageszeitliche Timing inzwischen kaum mehr sein, da der Niederschlag im Osten erst nach Mittag einsetzt und sich somit die Luft erwärmen kann. Und so stark wird der Aufgleitniederschlag nicht mehr berechnet, dass ich von einer starken Niederschlagsabkühlung ausgehe. Das alles wiederum trägt dazu bei, dass der Wind besser durchgreifen kann. Mal sehen, inwieweit der 12er Lauf meine Skepsis bezüglich Schnee im Flachland bestätigt.Tinu (Männedorf) hat geschrieben:Ganz im Osten bestünden sogar Chancen, dass es den Tag durchgehend schneit.
Grüsslis
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