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Re: Langfrist: Sommer 2015

Verfasst: So 26. Jul 2015, 22:36
von Federwolke
Dani (Uster) hat geschrieben:Wie weit kommt wohl die heisse Luft tatsächlich nach Norden?
Weit genug, wenn man dem EZ-Ensemble-Mittel (!) glaubt:

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Der atlantische Trog gräbt sich genau an der richtigen Stelle ein, begünstigt durch eine starke negative Wassertemperatur-Anomalie im Nordatlantik, während das Wasser zwischen Azoren, Kanaren und Portugal und vor allem im Mittelmeer extrem warm ist. Da stellt sich für mich nicht mehr die Frage, ob die nächste Hitzewelle kommt, sondern wie stark und wie ausdauernd sie sein wird.

http://www.tropicaltidbits.com/analysis ... obal_1.png

Re: Langfrist: Sommer 2015

Verfasst: Mo 27. Jul 2015, 01:30
von Alfred
Hoi zäme

Nach ECMWF-12z-Lauf sollte es in Genf am 4. August einen Hitzetag geben, sowohl Hi-Res, control und ENS-Mittel.
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Gruss, Alfred

Re: Langfrist: Sommer 2015

Verfasst: Mo 27. Jul 2015, 12:28
von Rontaler
Federwolke hat geschrieben:Der atlantische Trog gräbt sich genau an der richtigen Stelle ein, begünstigt durch eine starke negative Wassertemperatur-Anomalie im Nordatlantik, während das Wasser zwischen Azoren, Kanaren und Portugal und vor allem im Mittelmeer extrem warm ist. Da stellt sich für mich nicht mehr die Frage, ob die nächste Hitzewelle kommt, sondern wie stark und wie ausdauernd sie sein wird.
Gibt es diesbezüglich nicht noch grosse Unsicherheiten? Wenn ich es richtig im Kopf habe sollte es zum 1. August bereits um die 30 °C geben, aktuell sieht es danach aus, als ob es nicht mal für einen Sommertag reicht.

Ich entschuldige mich für das hartnäckige Kühlreden, oder so ähnlich, aber ich kann es mir nach täglicher Modelldurchsicht (nur GFS) der vergangenen Tage immer noch nicht vorstellen, dass aus den einzelnen Tagen um oder knapp über 30 °C eine neue Hitzewelle entstehen soll... :brrrr:

Re: Langfrist: Sommer 2015

Verfasst: Mo 27. Jul 2015, 13:09
von Thomas Jordi (ZH)
Alfred hat geschrieben:Hoi zäme

Nach ECMWF-12z-Lauf sollte es in Genf am 4. August einen Hitzetag geben, sowohl Hi-Res, control und ENS-Mittel.
Gruss, Alfred
Hoi Alfred, dargestellt ist nicht das ENS-Mittel, sondern der ENS-Median, also das 50% Perzentil. DIeser ist in der Verifikation auch besser als das Mittel.
Gruss
Thomas

Re: Langfrist: Sommer 2015

Verfasst: Mo 27. Jul 2015, 13:09
von Tinu (Männedorf)
Rontaler hat geschrieben:
Federwolke hat geschrieben:Der atlantische Trog gräbt sich genau an der richtigen Stelle ein, begünstigt durch eine starke negative Wassertemperatur-Anomalie im Nordatlantik, während das Wasser zwischen Azoren, Kanaren und Portugal und vor allem im Mittelmeer extrem warm ist. Da stellt sich für mich nicht mehr die Frage, ob die nächste Hitzewelle kommt, sondern wie stark und wie ausdauernd sie sein wird.
Gibt es diesbezüglich nicht noch grosse Unsicherheiten? Wenn ich es richtig im Kopf habe sollte es zum 1. August bereits um die 30 °C geben, aktuell sieht es danach aus, als ob es nicht mal für einen Sommertag reicht.

Ich entschuldige mich für das hartnäckige Kühlreden, oder so ähnlich, aber ich kann es mir nach täglicher Modelldurchsicht (nur GFS) der vergangenen Tage immer noch nicht vorstellen, dass aus den einzelnen Tagen um oder knapp über 30 °C eine neue Hitzewelle entstehen soll... :brrrr:
Sehe das derzeit ähnlich. Es ist gut möglich, dass nach dem 4. August wieder eine Phase mit wärmeren/heissen Temperaturen kommt, die ENS deuten darauf hin. Allerdings streut bsp. das WZ-Ens für Stuttgart ab dem 4. August doch beträchtlich. Wie lange und vor allem wie intensiv diese Phase sein wird ist derzeit alles andere als klar. Jetzt schon die nächste Hitzewelle anzukündigen dünkt mich auch etwas verfrüht. Zuerst steht jetzt mal eine Woche mit moderaten Temperaturen an, dann kommt das Gewitter-Bouquet am 1. /2. August.

Re: Langfrist: Sommer 2015

Verfasst: Mo 27. Jul 2015, 17:43
von Alfred
Thomas Jordi (ZH) hat geschrieben:… dargestellt ist nicht das ENS-Mittel, sondern der ENS-Median, also das 50% Perzentil.
Danke Thomas! Demnach wäre das ENS-Mittel bei lediglich ~28,5°C (so Handgelenk x pi, aus der Grafik).

Gruss, Alfred

Re: Langfrist: Sommer 2015

Verfasst: Mo 27. Jul 2015, 21:33
von Thomas Jordi (ZH)
dein Handgelenk x Pi ist aber gut, bei 2x25% Böxli, 2x15%Böxli und 2x10% strichen..
wie auch immer: ENS-Mittel und ENS-Median sind zB bei Temperatur und Druck sehr ähnlich, ABER bei Niederschlag und Wind sehr unterschiedlich. Grund sind die unterschiedlichen Verteilungsfunktionen der Parameter.

Re: Langfrist: Sommer 2015

Verfasst: Di 28. Jul 2015, 07:37
von Thomas Jordi (ZH)
Hoi zäme,
immer in der Nacht auf Dienstag kommt der monthly forecast des IFS-ENS Systems. Die Ensembles laufen dann einfach 30 Tage.
Hier die T2m AnomalieKarten, die ab dem 1. Augustwochenende die 'Hitzewelle' zeigen:
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Ob man das jetzt Hitzewelle oder einfach Hundstage nennen will, wird sich zeigen.
Der ganze Ablauf für den Gitterpunkt nahe Zuerich gibts hier:
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Re: Langfrist: Sommer 2015

Verfasst: Di 28. Jul 2015, 09:31
von Rontaler
GFS ist über eine Woche hinaus erstaunlich gebündelt. Fertig mit Unsicherheiten oder ein Trugschluss?

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Gitterpunkt Luzern

Sollte sich das bewahrheiten ziehe ich den Hut vor Federwolke's Prognose einige Tage zuvor, als die Ensembles zwar Trends, aber auch Chaos zeigten und von Lauf zu Lauf schwankten! :up:

@ Thomas: Die Anomaliekarte der 2. Augustwoche erinnert mich an den August 2013, als Österreich fast verglühte während es hier in der Schweiz bereits moderat weiterging.

http://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/news ... -altenburg

Re: Langfrist: Sommer 2015

Verfasst: Mi 29. Jul 2015, 10:28
von Rontaler
Derzeit sieht es tatsächlich nach einer neuen Hochsommerperiode aus. Unter dem Strich nochmals ein paar Hitzetage mit um oder knapp über 30 °C im Mittelland.

GFS modelliert derzeit folgende Höchsttemperaturen:

01.08.2015: 23 °C
02.08.2015: 28 °C
03.08.2015: 31 °C
04.08.2015: 31 °C
05.08.2015: 32 °C
06.08.2015: 32 °C
07.08.2015: 30 °C

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Ab dem 06.08.2015 sind die Unsicherheiten logischerweise wieder grösser, was wohl aber der zeitlichen Entfernung zuzurechnen ist. Ich erachte den heute modellierten Wetter-/Temperaturverlauf aber noch nicht als gesichert, da die Läufe 1) nicht mehr so gebündelt sind (Anm. die GFS Ensembles von gestern 12 Z und 18 Z streuten noch stärker) wie gestern und 2) noch einige Tage ins Land ziehen müssen, bevor der August-Fahrplan einigermassen steht. Was aber ins Auge sticht ist die erneut niederschlagsarme Phase. Zusammen mit der täglichen Verdunstung dürften die Böden und Äcker wieder verbreitet austrocknen. Die Tagesganggewitter, die GFS dem Relief entlang wieder mal masslos übertrieben darstellt, treffen vorzugsweise den Jurabogen und die Voralpen-/Alpengebiete. Das nützt den Mittellandbauern nichts.

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