Hallo zusammen
Ich habe noch einen Nachtrag zum Erdblitz beim Weiler "Hellberg" (Gde. Gossau ZH an der Grenze zu Hinwil). Dank einem Hinweis von einem netten Anwohner über dieses Forum konnte ich heute den Krater, der dieser Blitz in den sumpfigen Boden riss, begutachten.
Wir sprechen über diesen Erdblitz von 115 kA Stärke, die Zweitentladung einige Meter daneben war mit 12 kA 10x schwächer. Beide Entladungen waren positive Erdblitze:

Quelle:
https://kachelmannwetter.com/ch/blitze/ ... 94502.html
Genaue Koordinaten des Einschlags: 47°17 39.54469 8°48 22.968 (47.294318, 8.806380), GPS des Smartphones sei Dank.
Der Anwohner, dessen Haus sich genau 168 m vom Einschlagsort entfernt befindet, sagte aus, dass er sich während des Gewitters auf dem Sofa aufgehalten habe, es habe nur etwas geregnet und bis dahin auch nicht laut gedonnert. Der Weiler "Hellberg" war ganz am Südrand der Superzelle, gehagelt habe es gar nicht. Plötzlich habe es ein grelles, rötliches (!) Licht gegeben und gleich darauf einen ohrenbetäubenden Knall wie er es noch nie erlebt habe. Die Ohren hätten danach geklingelt (Tinnitus).

Ich befand mich zur selben Zeit 2,6 km Luftlinie entfernt und kann bestätigen, dass der Donner laut war. Bei mir traf der Donner aufgrund der Schallfortpflanzung mit der Distanz tieffrequent als starken Rumpler ein, der alle anderen Geräusche (Wind, Regen) ausstach. Bei dem netten Herrn im Weiler "Hellberg" war dies wohl eine Explosion.
Die nachfolgenden Bilder zeigen den Krater von etwa einem Meter:
Auf diesem Bild sieht man eine von zwei Strommarken. Die Energie ist diesen Weg gegangen und hat das Gras und die Erde herausgesprengt als sie über das Erdreich abgeleitet wurde:
Diese Beobachtung eines solchen Kraters ist sehr wertvoll und beeindruckend. Wertvoll deshalb, weil hiermit eindrücklich bewiesen ist, dass der Blitz überhaupt nicht immer in den höchsten Punkt oder einen hohen Baum einschlägt. Dort wo die elektrische Aufladung am grössten ist geschieht der Spannungsausgleich. In diesem Fall war die Luft gerade dort wohl so stark aufgeladen, weil sich dort ein versumpfter See befindet. Wasser leitet besonders gut. Interessant ist zudem, dass es in nächster Nähe zum Einschlagsort viele auch hohe Bäume hat und dennoch ging die Hauptentladung eben gerade nicht dort hinein.
Gruss