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Re: NCST: Gewitter und Kaltfront 28. und 29.07.2013

Verfasst: Mo 29. Jul 2013, 21:16
von Mike (Basel)
Michi Grüningen hat geschrieben: Noch etwas zur Diskussion: ist es sinnvoll bei einem nicht vorhergesehenen Ereignis zu warnen, wenn das Ereignis sowieso gleich zu Ende geht? Wenn ja, was wäre der Nutzen?
Was ist denn das für eine eigenartige Logik? Es wird nicht gewarnt, weil das Ereignis sowieso gleich zu Ende ist?
Man weiss doch zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht, wann, wo und wie sich die Abflussmengen, Pegelanstiege etc. entwickeln werden und wo deshalb vielleicht sogar Überschwemmungen drohen? Da kann man doch die Unwetterwarnungen nicht einfach verschweigen? Ausserdem, wenn ich für ein paar Tage nicht zu Hause bin und eine Unwetterwarnung vor Starkregen zu spät rausgegeben wird, kann ich immer noch jemand bitten zu schauen, ob alles in Ordnung ist. Silas hat das katastrophale Warnmanagement schon gut zusammengefasst:

Silas hat geschrieben:Sorry, doch auch ich als Ablehner übereifriger Warnungen kann nur den Kopf schütteln. Dass sich ein Wetterdienst 24 h noch auf eine gemässigte, nicht Warnrelevante Wetterentwicklung einigt, ist das eine. Dass dagegen auf absoluter Sturheit verharrt und der realen Entwicklung der Rücken zugewandt wird und damit eine Vielzahl von Leuten in Stress geraten, wenn sie z.B. im letzten Moment einen Keller ausräumen oder Einsatzkräfte unvorbereitet organisiert werden müssen, ja gar ernsthafte Gefahr besteht, finde ich mehr als bedenklich...
viele Grüsse

Re: NCST: Gewitter und Kaltfront 28. und 29.07.2013

Verfasst: Mo 29. Jul 2013, 21:24
von lukasm
Hallo Mike

Nichts für ungut aber das würde ja dann heissen, dass Unwetterwarnungen aufrecht erhalten werden müssten, auch wenn sie gar nicht mehr aktuell sind?! Das finde ich soweit in Ordnung, dass es ein Archiv geben könnte, aber mehr nicht.

Wenn man am Schluss des Ereignisses für kurze Zeit noch eine Warnung rausgegeben hätte, gäbe es anschliessend einfach die Kritiker, die sagen, dass man vertuschen will, keine Warnung ausgegeben zu haben?

Viele Grüsse

Lukas

Re: NCST: Gewitter und Kaltfront 28. und 29.07.2013

Verfasst: Mo 29. Jul 2013, 21:25
von pöstligeo
Hoi zäme

Tja so verarscht es einem wenn man sich zu wenig (vor-)informiert oder das Wetter sich nicht an Modelle hält... Ging heute in die Westschweiz (Yverdon und Bielersee) kartieren (Pflanzen, Biodiversitätsmonitoring) in der Meinung, dass es am späten Morgen bei Yverdon und frühen Nachmittag am Bielersee aufhört zu regnen. Denkste, praktisch bis 16 Uhr Dauerschiff :fluchen: :schirm: Übrigens immer mal wieder mit Donnergrollen durchsetzt.
War aber ein hübsches Kontrastprogramm zur Arbeit Ende letzter Woche :)

Danke an Fabienne und die anderen Fore- und Nowcaster für die interessanten Erklärungen!

Grüsse Christoph

Re: NCST: Gewitter und Kaltfront 28. und 29.07.2013

Verfasst: Mo 29. Jul 2013, 21:35
von Dr. Funnel
Und am Abend noch ein fulminanter Abschluss des Kaltfrontdurchganges vom Rorschacherberg aus aufgenommen.

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Re: NCST: Gewitter und Kaltfront 28. und 29.07.2013

Verfasst: Mo 29. Jul 2013, 21:36
von Mike (Basel)
lukasm hat geschrieben:Hallo Mike
Wenn man am Schluss des Ereignisses für kurze Zeit noch eine Warnung rausgegeben hätte, gäbe es anschliessend einfach die Kritiker, die sagen, dass man vertuschen will, keine Warnung ausgegeben zu haben?
Hallo Lukas,

ja, das stimmt. Die Gefahr bestünde natürlich. Aber wenn man dazuschreiben würde, wie es zu dieser Fehlentwicklung kam, würde man den Kritikern, die das als Vertuschung auffassen würden, den Wind aus den Segeln nehmen.

viele Grüsse

Re: NCST: Gewitter und Kaltfront 28. und 29.07.2013

Verfasst: Mo 29. Jul 2013, 21:49
von Federwolke
Warnmanagment in der Meteorologie verlangt maximale Flexibilität. Je grösser die Organisation, umso schwerer tut sie sich damit. Ist nicht nur in der Schweiz so ;)

Re: NCST: Gewitter und Kaltfront 28. und 29.07.2013

Verfasst: Mo 29. Jul 2013, 21:58
von Dävu
Hoi zämä

Der gestern Nachmittag einsetzende, böige Nordwind und das hochbasige Gewölk über Rupperswil stimmten mich missmutig für meine Region. So machte ich mich gegen 17 Uhr auf die Socken in Richtung Sempachersee. Dort merkte ich, dass nun doch noch etwas gen Aargau zog und ich fuhr nach Sursee, um dort von Süden her einen Blick auf die Zelle zu erhaschen. Sie sah gut aus, ich konnte jedoch nur etwas Donnergrummeln hören und keine Blitze sehen.

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Da die Zellen schnell unterwegs waren, eilte ich schon bald weiter nach Hildisrieden, das diese Saison schon fast zu meinem Stammplatz geworden ist. Kaum ausgestiegen, konnte ich zwei Horseshoe-Vortices beobachten.

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Nun stellte ich die Kameras auf, um auf Blitzjagd zu gehen. Wenig später waren die ersten fernen Donner hörbar. Schliesslich zuckten dann auch die ersten Blitze.

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Der Aufzug des Gewitters war ziemlich unspektakulär, es produzierte jedoch ein paar schöne Blitze, von denen ich einzelne fotografieren konnte.

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Ich liess mich überrollen, wobei es kaum mehr als kurzzeitgen Starkregen gab. Dann ging ich wieder heim.

Gruess, Dävu

Re: NCST: Gewitter und Kaltfront 28. und 29.07.2013

Verfasst: Mo 29. Jul 2013, 22:10
von Sennemaa
@ Dävu tolle Bilder sind das geworden. Wo war den dein Standort?

Gruss

Re: NCST: Gewitter und Kaltfront 28. und 29.07.2013

Verfasst: Mo 29. Jul 2013, 22:30
von Markus (Horw)
Das Ereignis brachte hier in Horw 42,1 mm Niederschlag im Totalen. Am meiste heute Nacht 4.2 Liter in 5 MInuten. Es tut der Natur absolut gut nach der Dürre hier. Habe allerdings auch jetzt noch im Garten einige Risse in der Erde drin.

Re: NCST: Gewitter und Kaltfront 28. und 29.07.2013

Verfasst: Mo 29. Jul 2013, 23:12
von Mickey, Berneck, 430
Hier im Rheintal brachte das "Ereignis", das hier eher ein "Nicht-Ereignis" war, gerade mal 10.5mm Niederschlag und kaum (oder sogar gar keinen?) Blitz! Sehr oft waren wir genau in einem Niederschlagsloch, nachdem der Föhn lange Zeit alles fernhielt. Das war aber zu erwarten, dass wir deutlich weniger abkriegen, als weiter westlich.