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Re: FCST: Gewitter / Regen 03.07.2010 - 05.07.2010
Verfasst: Mo 5. Jul 2010, 10:40
von Badnerland
Gestern Abend gab es noch ein mässiges Gewitter hier im Rheingraben, die Blitzfrequenz war recht lasch und ich fuhr nicht mehr los sondern schaute vom Balkon aus zu. Einen Blitz hatte ich dann auch noch erwischt:
Aufgrund der langsamen Zuggeschwindigkeit kam hier auch noch gut was runter.
Gruss Benni
Re: FCST: Gewitter / Regen 03.07.2010 - 05.07.2010
Verfasst: Mo 5. Jul 2010, 11:19
von Slep
Marco ( Winterthur ) hat geschrieben:
@Slep hat es bei dir geregnet?
Ich habe den Schauer ganz verpasst, und es gab sowieso eine massive 0.2mm in meinem Regenmesser. Ich denke, Töss könnte in der gleichen Regenlochliga teilnehmen als Reichenbach, Thun und Eschlikon.

Re: Gewitter / Regen 03.07.2010 - 05.07.2010
Verfasst: Mo 5. Jul 2010, 11:51
von Cyrill
@ Christian Matthys
Hoi Chrigi. Schöner Naheinschlag

Aber der Donner folgt ja unmittelbar. Es scheint, dass ein Seitenarm oder so mit Sicherheit näher als 1-2 km gewesen sein muss.
@ Badnerland
Morgen Benni.
Du meinst sicher diese Zelle:
Irgendwie konnte ich einfach diesem kleinen Zellchen (langsam und sich stets regenerierend) nicht wiederstehen. Ich fuhr ans Ende der Schnellstrasse im Herblingertal (Richtung Singen), nordöstlich von Schaffhausen.
Wie eine uralte Dampflokomotive "schnaubte" die Zelle von WNW nach OSO. Mühsam kletterte sie über die Südschwarzwaldhügel und auf dem IR-Sat24-Loop wurde sie mal schneeweiss (konvektiv), dann wieder gräulich (stratiforme Bewölkung). Im selben fast alternierenden Rhythmus war auch auf Donnerradar die sehr geringe Blitzaktivität erkennbar. Auf der Vorderseite stiegen gg. Mitternacht die CAPE-Werte nochmals bis ca. 600 J/kg an.
Die Zelle wurde durch Luft aus NNW gespiesen, welche vermutlich zum Höhentief über Rumänien gehörte (äusserster Rand; Rückfluss).
Die kleine Zelle westlich des Bodensees triggerte also einer lokalen Bodenkonvergenzlinie entlang, gemächlich und um ihr Überleben kämpfend. Ich lag auf der Zugbahn und als in zuerst 4 km und dann in rd. 2 km Entfernung zwei gewaltige CG's ins Herblingertal krachten, war danach an meinem Standort Ruhe. Sie zog sich nördlich ins Kreuz Hegau zurück und starb 20 Min. später.
Gruss Cyrill
Re: Gewitter / Regen 03.07.2010 - 05.07.2010
Verfasst: Mo 5. Jul 2010, 13:01
von Cyrill
Nun, hier wie versprochen der Chasingbericht vom 03.07.2010:
Die Zelle bei Zürich-Nord, welche beinahe ortsfest blieb, sich nur leicht in Richtung SO bewegte und nordöstlich anbaute, sah imposant aus. Jede Menge CG's
Blickrichtung vom Sunnebühl nach Westen:
Quellung über Zürich; reichte aber nur für zwei drei Blitze:
Danach fuhr ich nach Basel und entschied etwas nördlich von Colmar eine Neuentwicklung abzufangen. Als ich dort ankam, war noch nichts zu sehen. Doch nach rd. 40-50 Min. bildete sich wenige Kilometer neben mir (westlich) eine Zelle, die knapp 9-12 km vor mir blitzaktiv wurde. Ich hatte den idealen Standort gewählt und genoss drei nacheinander eintreffende Linien, die ich filmte oder fotografierte. Hier einige der besten Fotos:
Gruss Cyrill
Re: Gewitter / Regen 03.07.2010 - 05.07.2010
Verfasst: Mo 5. Jul 2010, 13:02
von Badnerland
Sali Cyrill,
"meine" Zelle war vor Mitternacht vom Ostrand der Südvogesen kommend südlich des Kaiserstuhls/Tuniberg durch den Rheingraben gezogen und in etwa bei Müllheim auf den Schwarzwald getroffen (loops 22-24 Uhr):
Wenn ich mir die Loops aus dem ETH Archiv anschaue war es wohl tatsächlich dieselbe Zelle, die du wenig später verfolgt hattest. Ganz schön hartnäckig der Kleine
Gruss Benni
Re: Gewitter / Regen 03.07.2010 - 05.07.2010
Verfasst: Mo 5. Jul 2010, 13:10
von Cyrill
Hoi Benni
Danke für die Loops. Wie sagt man doch so schön? "Kleinvieh macht auch Mist"
Gruss Cyrill
Re: Gewitter / Regen 03.07.2010 - 05.07.2010
Verfasst: Mo 5. Jul 2010, 13:14
von Stefan im Kandertal
slep: ich bin das meisterloch lol. So das musste sein

aktuell eh sonne pur.
Es ist heute Abend fast frech

. Dort wos am wenigsten gekracht hat hat es nun am meisten Quellwolken. Und dort wo viel los war hats nicht einmal richtig Wolken heute, ja ist teils fast wolkenlos. Warum hatten wir hier also solche Hemmungen am Wochenende
Michl: Wir sitzen immer noch in der feuchtwarmen Pampe. Kein Wunder ist es 2 Grad wärmer als sonst auf 700m

. Und der Wind hält gleich warm heute Abend. Ist auch fraglich ob die neue Luftmasse überhaupt so weit nach SW kommt. Der Taupunkt sinkt sehr langsam.
Re: Gewitter / Regen 03.07.2010 - 05.07.2010
Verfasst: Mo 5. Jul 2010, 14:20
von Severestorms
Cyrill hat geschrieben:@ Christian Matthys
Hoi Chrigi. Schöner Naheinschlag

Aber der Donner folgt ja unmittelbar. Es scheint, dass ein Seitenarm oder so mit Sicherheit näher als 1-2 km gewesen sein muss.
Ja, das hat mich auch verwundert. Hab nochmals Google Maps zu Hilfe gezogen und schätze den Abstand von mir zum Einschlagsort auf ca. 1.4 - 1.8km. Das sollte rein theoretisch eine akkustische Verzögerung des Schalls von 4 bis 5 Sekunden ergeben. Warum der Donner aber praktisch unmittelbar folgte, ist mir auch rätselhaft (eine Möglichkeit wäre in der Tat ein Seitenkanal, wie von dir angesprochen)... Hauptsache ich hatte meinen Spass!
Gruss Chrigi
Re: Gewitter / Regen 03.07.2010 - 05.07.2010
Verfasst: Mo 5. Jul 2010, 18:56
von Michi, Uster, 455 m
Interessantes Phänomen heute Nachmittag im Mittelland.
Trockene Luft ist mit dem Nordwestwind eingeflossen. So schnell können die Taupunkte von 17 Grad auf 10 Grad sinken! Buchs hat mit Juraföhn sogar 5er Taupunkte, Luftfeuchte 25%.
Das schlimmste am Luftmassenwechsel ist, ganz ohne irgendwelche Konvektion...:

Re: FCST: Gewitter / Regen 03.07.2010 - 05.07.2010
Verfasst: Mo 5. Jul 2010, 23:08
von Rontaler
Christian Matthys hat geschrieben:Christian Matthys hat geschrieben:Et voilà, ich habe meinen ersten Blitz von 2010 auf Video. Und was für einer war das! CG-Naheinschlag 1-2km von mir entfernt, in den Hönggerberg...

So kanns gerne weitergehen..
Gruss Chrigi
Hier also noch mein Naheinschlag-Video (als Rohmaterial):
http://www.youtube.com/watch?v=Xrj-Gs1XT0A
Hallo Chrigi,
Genialer Naheinschlag, danke für den Link, ich habe ihn mir zu den Favoriten abgelegt.

Was mich jeweils immer interessiert ist, ob ein Erdblitz am Einschlagsort eigentlich Schäden hinterlässt? Ich kann mich bspw. gut an die Superzelle vom 21. Juli 1998 erinnern, damals schlug ein Blitz ganz in der Nähe unseres Hauses in einen Laubbaum ein der gespalten und verkohlt war.

Gerade in einer Grossstadt wie Zürich ist das ja ziemlich brenzlig! Wie verhält sich das eigentlich wenn ein Blitz durch einen Blitzableiter in den Boden geleitet wird, ist der folgende Donnerschlag schwächer oder unvermindert kräftig wie bei einem Einschlag in einen Baum?
Anbei noch ein paar Impressionen aus den Obwaldner Bergen. Ich war übers Wochenende im Gebiet Melchsee/Frutt-Balmeregghorn-Planplatten-Meiringen, da konnte ich die frühe Auslöse am Samstag bestens mitverfolgen. Als ich um zirka 12 Uhr in Kerns OW ankam, war es noch sonnig mit bereits ersten Cu con über den Bergen. Auch in Melchtal noch schön sonnig. Dann oben auf der Frutt bereits rundherum dichter bewölkt, die Quellwolken hatten anfangs noch Form, bald jedoch war es bedeckt und Nebel umhüllte die höchsten Gipfel:
Kurz nach 15 Uhr zog es dann endgültig zu, um 15:30 Uhr dann entlud sich ein kräftiger Regenschauer über der Frutt. Dieser war zunächst noch ohne Strom, im weiteren Verlauf jedoch rumpelte es einige Male in Richtung Jochpass/Titlis/Reissend Nollen:
Die Jochpass-Region ist vom Niederschlagsvorhang verhüllt, der Reissend Nollen und die Wendenstöcke schauen ein bisschen hervor:
Gruess