Hier (während Willi etwas schneller war) einige 24h-Mengen zusammen mit den kalibrierten 24h-Radarsummen. Sehr schöne Voralpenschiene mit meist 40 bis 60mm, im Kanton Schwyz 60 bis 80mm (Stationen Schwyz, Sattel, Oberiberg gar 80 bis 100mm). Die 51mm im Westen sind Payerne. Die erhöhten Mengen sind dort, wo vor dem flächigen Regen noch zusätzlich die Gewitter eingeschenkt hatten:
Die frühe, aktive Alpenlinie (von Fabienne in der Gewittervorschau wirklich exzellent vorhergesagt), hat die Voralpenkovergenz sogar noch zusätzlich frisiert, nachdem das rückseitige Absinken aufgehört hatte. Man beachte übrigens auch die fast trockenen Kantone Jura, Basel und Schaffhausen und vergleiche mit der Luftmasse (äquivalent-potentielle Temperatur, Theta-E) um 18 Uhr:
In dieser Gegend hat der Nordwestwind wie so oft früh stabilisiert, respektive die anfangs ebenfalls noch schwüle Luft wurde diskret an die Voralpen überreicht. Ein leichter Deckel (CIN, convective inhibition) in der Schichtung hat zudem zur Zeit der Alpengewitter eine Auslösung im Flachland verhindert, siehe Payerne-Profil (ausführlich visualisiert von Bernhard Oker):
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So ein Deckel mit wärmerer, trockenerer Luft bei etwa 2000m war auch der Grund, warum die Schwüle im Südtessin und der Lombardei nicht so recht explodiert ist. Siehe Sondierung von Milano gestern Mittag mit einem CIN von 250 J/kg:
forum_uploads/incoming/2020/20200711_12 ... fister.gif. Einzelne Wettermodelle, auch mesoskalige, glätten gelegentlich solche Deckel weg. Sie berechnen dann eine frühe Vernichtung der Energie mit Gewittern, die es nicht gibt. Stunden später werden sie dann ein zweites Mal bestraft, wenn die halt immer noch schwüle Luft doch noch explodiert, wie heute der Fall da unten, wo es um 7 Uhr vom Tessin südostwärts losging.
Und hier noch ein kurzer Zeitraffer von gestern Abend vom Gäbris, Blickrichtung West. Man erkennt die zunächst spärlichen Schauer, die auf der linken Seite vom Absinken und den Eiskristallen der Alpengewitter beeinflusst werden. Später (nach dem Regenbogen) erholt sich dann die Situation und es folgt ein besseres Gewitter nach:
http://westwind.ch/gew20200711/
Gruss
Markus