Hallo zusammen,
@Edy,Ja das Medieninteresse hält sich in der Schweiz in Grenzen.Es kamen aber auch von dort zahlreiche Hinweise der Bevölkerung.
@florestino,
Im Südkurier ist heute auch ein grosser Beitrag.
Auf der Spur des Meteoriten
von Monika Olheide
Rätselraten bei Himmelsguckern: Am Samstagabend wurde zwischen Bodensee und München ein Feuerball am nächtlichen Himmel beobachtet, der rasend schnell zu Boden fiel. Einige Sekunden lang war die Landschaft taghell. Ein Feuerball mit sprühendem Schweif. Mittlerweile steht fest: Es war ein Meteorit. Sogar ein ziemlich Außergewöhnliche.
Nun geht es für die Experten darum, den Ort des Einschlags zu ermitteln. Wichtige Hinweise kommen dabei aus der Bevölkerung. Auch auf suedkurier.de wird gebloggt .
Viele User erzählten, wie sie den Meteoriten erlebten. Einige sahen nur ein gleißend helles Licht, andere hörten sogar Donner. „Diese Augenzeugenberichte sind elementar für die weitere Erforschung“, betont Thomas Grau, Mitarbeiter des European Fireball Networks.
Er sammelt derzeit Bilder und Eindrücke und wertet sie aus.
Ein Meteorit der Superlative
Erste Vermutungen hat der Forscher bereits: Seinen Untersuchungen zufolge ist der relativ flache Bolide wohl im norditalienischen oder Tiroler Raum in die Erdatmosphäre eingetreten. Er habe die rund 230 Kilometer in fünf bis sieben Sekunden zurückgelegt. Ein Meteorit der Superlative: „Er war sehr schnell, flog unheimlich lange und sehr hell“, sagt Grau.
Diese Merkmale sprechen dafür, dass es zu einem so genannten Meteoritenfall gekommen ist. Denn aller Wahrscheinlichkeit nach ist der Gesteinsklumpen laut Grau in mehrere Teile zerbrochen und aufgrund des sehr großen Abriebs seinen lediglich viele kleine Stücke auf die Erde gefallen. „Es wird wohl kein Stück des Meteors größer als eine Haselnuss sein“, ist sich Grau sicher.
Viele Teile im See?
Die Untersuchungen des Experten weisen bereits auf einen Ort hin, an dem der Meteorit die Erde erreicht haben soll: Irgendwo zwischen Konstanz und Singen, irgendwo am Untersee, eventuell auch in der Nordschweiz. „Vielleicht sind viele Teile auch in den See gefallen“, befürchtet Grau.
Grau gilt als Experte für Meteoriten und erforscht die Himmelskörper seit über zehn Jahren. 2002 fand er den berühmten Neuschwanstein-Meteoriten und entdeckte seither 30 weitere Gesteinsbrocken aus dem All in ganz Europa.
Keine Reste in der Schweiz
Mark Vornhusen erlebte das Schauspiel am Nachthimmel aus nächster Nähe. Der Mitarbeiter der Meteocentrale im schweizerischen Gais, war gestern in der Schweiz auf der Suche nach den Resten des Meteors. Leider erfolglos. Doch: „Auch hier haben Augenzeugen von Donnergrollen berichtet, das ist ein wichtiges Indiz“, erläutert Vornhusen.
Thomas Grau schätzt den ursprünglichen Gesteinsbrocken auf einen Durchmesser von etwa einem Meter und ein Gewicht von mehreren Tonnen. „Bisher weist alles darauf hin, dass dieser Meteorit beim Eintritt in die Atmosphäre größer und schwerer gewesen sein muss, als es allgemein üblich ist.“
Damit die Untersuchungen vorankommen, setzen die Forscher auf die Mithilfe der Bevölkerung.
Quelle:Südkurier
http://www.suedkurier.de/nachrichten/ba ... 70,3087375
Gruss Martin