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Re: Solar- und Windanlagen: ökonomischer und ökologischer Unsinn

Verfasst: Fr 11. Sep 2009, 09:21
von Uwe/Eschlikon
Hallo

In einer Wochenzeitung wurde aktuell das Thema "Ökologie, CO2 und Energiesparen" im Zusammenhang mit dem Glühbirnenverbot in der EU in einem äusserst interessanten und logischen Aspekt dargestellt:

Es spielt nämlich überhaupt keine Rolle, ob wir alternative Energien oder fossile Brennstoffe einsetzen, ob wir Energie sparen oder nicht, denn global gesehen unterliegt alles dem "Angebot-Nachfrage-Prinzip". Die Energie, die wir einsparen, wird nämlich in der Folge wieder ausgegeben. Dito mit den fossilen Brennstoffen. Bauen wir energiesparende Autos, wird einfach mehr gefahren, bauen wir stromsparende Geräte (auch Glühbirnen gehören dazu), werden durch die Einsparung mehr Geräte angeschafft, bzw. man lässt die Geräte länger laufen. Selbst wenn wir Einsparungen erzielen, werden wir uns mit dem "Eingesparten" dafür anderes leisten. Eine Ferienreise mehr vielleicht, neue Möbel, eine grössere Wohnung usw. Dadurch wird unsere eingesparte Energie wieder in Form von grauer Energie, die im Produkt steckt, anderswo einfach wieder ausgegeben.
Selbst wenn wir durch dikitierte Gesetze gezwungen würden, weniger Energie zu verbrauchen (zb. durch hohe Abgaben/Steuern), würde die Abnahme des Verbrauchs dazu führen, dass die Energie auf dem Weltmarkt billiger wird, was wiederum mit sich bringt, dass Schwellenländer wie China oder Indien sich mehr leisten können. Unsere hierzulande eingesparte Energie (und das damit versursachte CO2) wird dann anderswo wieder verbraucht.

Fazit: Nur eine billige und klimaneutrale Energie würde den CO2-Ausstoss senken, alles andere bringt nur eine Verlagerung mit sich! Das, war wir hier machen, mit hohen Abgaben (Klimarappen usw.) und anderen künstlichen Verteuerungen die Leute zu zwingen, Energie zu sparen, bringt unter dem Strich nichts. Nur, dass sich erneut ein paar Leute mehr daran bereichern. Und global gesehen, wird damit aber gar nichts eingspart, eher das Gegenteil wird damit bewirkt, und es wird eine massive Umlagerung geben. Diese ist durch unsere künstl. Verteurung bereits im Gange.

Natürlich brüsten sich dann unsere grünen (oder möchtegern grünen) Politiker damit, etwas gegen den hiesigen CO2-Ausstosse getan haben. Dass unser eingespartes CO2 dafür in China oder Indien oder somstwo in die Luft geht, das ist dann deren Problem. ;)

Grüsse, Uwe

Re: Solar- und Windanlagen: ökonomischer und ökologischer Unsinn

Verfasst: Fr 11. Sep 2009, 09:27
von Thies (Wiesental)
Natürlich könnte man auch nichts tun und sich auf der aktuellen Situation nach dem Motto "nach mir die Sintflut" bzw. "jeglicher innovativer Ansatz ist Müll" ausruhen.

Ich jedenfalls bin froh, dass sich bei uns eine Vielzahl höchst innovativer Projekte tummelt, die trotz einiger Schwächen und selbstverständlich auch Interessenkonflikten verschiedener Anspruchsgruppen Stück für Stück immer näher an effiziente und effektive Lösungen herankommen, die in der ökonomischen und ökologischen Gesamtbilanz (die ja hier konsequent ausgeklammert wird) mittel- bis langfristig recht erfolgsversprechend und im internationalen Vergleich absolute Spitze sind.

Anbei noch einige weitere Infos aus der Kategorie des angeblichen "ökologischen und ökonomischen Unsinns" :up:

http://www.e-energie.info/

DAS und nichts anderes ist angewandte Forschung in einem Sammelsurium aus Industrie, Forschung und Politik zu Gunsten von Wirtschaft, Arbeitsplätzen und ja, auch Ökologie auf allerhöchstem Niveau. Da sind sich bei uns für einmal Grüne und Konservative einig und hocken an einem Tisch. Gibt's das auch bei euch ;-)?

Gruß, Thies

Re: Solar- und Windanlagen: ökonomischer und ökologischer Unsinn

Verfasst: Fr 9. Okt 2009, 07:34
von hanson08
Nein, es ist besser, wenn jeder für sich wurstelt. Denn Solarenergie kann man nicht punktuell "sammeln". Es braucht also eine dezentrale Kraftwerkstruktur. Deshalb ist gut, wenn mal in diese Technologie investiert wird! Dadurch wird die Branche gefördert und die Preise von den aktuellen Produkten sinken. In nächster Zeit wird in diesem Sektor viel gehen und bald wird der Solarstrom konkurrenzfähig zum Kernkraft-Strom.

Allgemein kann man zusammenfassen: Ein KKW alleine ist unbrauchbar. Ein Wasserkraftwerk alleine ist unbrauchbar. Erst bei verknüpfung der beiden durch ein Stromnetz wird effizient elektrische Energie hergestellt und gespeichert!

Noch zu den KKWs:
KKWs haben 2 Nachteile:
1. Uran ist endlich und wir sind vom Ausland abhängig, dass wir Uran erhalten.
2. Das Abfallprodukt der KKWs ist radioaktiv.
Punkt 1 ist Tatsache und diktiert uns in einen langsamen Ausstieg aus der Kernspalt-Technologie (bis in 100-200 Jahren, soweit ich weiss).
Punkt 2 ist aber lange nicht so schlimm, wie er durch die KKW-Gegner dargestellt wird. Mit einem guten Endlager liessen sich die Abfälle gut uns sicher unterbringen. Die NAGRA schon viele taugliche Orte vorgeschlagen. Es geht darum, dass man tief im Erdboden eine Sandschicht findet, die seit Jahr-Millionen unverändert ist. Sand hat die Eigenschaft Flüssigkeit zu binden. Die NAGRA hat solche Schichten gefunden, wo zudem Versteinerungen von über 40Mio Jahren eingelagert waren - also ideal um als Endlager für radioaktiven Müll zu dienen. Würde man nun also hochradioaktiven Abfall dort vergraben, wäre schon nach 1000Jahren eine deutliche Besserung eingetroffen. Im Vergleich zum Alter der Sandschicht ist das aber ein extrem kurzer Moment.
KKWs haben 1 grosser Vorteil:
Es fällt fast kein CO2 als Abfallprodukt an (nur zum Transport des Urans und zum Verbuddeln des radioaktiven Abfalls).
Für die Natur ist das natürlich ein entscheidendes positives Argument. Die Klimaerwärmung wäre um ein vielfaches grösser, wenn wir diese Technologie nicht hätten und anstelle dessen mehr Kohle verbrennen würden.

:schirm: :schirm: :schirm: :schirm: :schirm: :schirm: :schirm: :schirm: :schirm:

Re: Solar- und Windanlagen: ökonomischer und ökologischer Unsinn

Verfasst: Fr 9. Okt 2009, 11:51
von Uwe/Eschlikon
@hanson08
...und bald wird der Solarstrom konkurrenzfähig zum Kernkraft-Strom.
Ich meine, die Konkurrenzfrage "KKW - Solar" stellt sich gar nicht, da Solarstrom als solches den Atomstrom gar nicht ersetzen kann. Und zwar aus klimatischen Gründen. Solarstrom wird auch in Zukunft nicht billig, jedenfalls nicht für Grossprojekte. Günstiger könnte er allenfalls für private Verbraucher werden, wenn die Zellen günstiger produziert und die Effizienz gesteigert werden können. Denn die Solarstromproduktion braucht Platz, viiiiiel Platz. Und der ist in der kleinen, dicht besiedelten Schweiz knapp.

Dazu die eingangs gestellte Frage: Woher kommt der Solarstrom von Oktober bis März, wenn es morgens um 07:00 noch dunkel ist, der ÖV im Pendelerverkehr aber auf Volllast fährt, fast alle Haushalte Strom brauchen und die Industrie ihren gigantischen Maschinenpark hoch fährt?

Lächerlich für mich, wer glaubt, in naher Zunkunft nur noch auf Solar- und Windenergie zu setzen. Und es sind nicht wenige, auch gut gebildete Leute, die meinen, das ginge ziemlich problemlos (jedenfalls, wenn man deren Statements liest) ;)

Grüsse, Uwe

Re: Solar- und Windanlagen: ökonomischer und ökologischer Unsinn

Verfasst: Fr 9. Okt 2009, 12:03
von pterozaurus
Hallo zusammen,
auf Arte gibt es am Dienstag 13. 10 um 21:00 Uhr zum Thema "Atommüll" eine mit Sicherheit interessante Dokumentation:
http://www.arte.tv/de/woche/244,broadca ... =2009.html

Viele Grüße
Stephan

Re: Solar- und Windanlagen: ökonomischer und ökologischer Un

Verfasst: Mi 10. Nov 2010, 23:38
von Kaiko (Döttingen)
http://bertjensen.info/solarschafe-in-p ... g-illegal/

Stromproduktion aus Sonne Flopp :neinei:
Heisswassererzeugung aus Sonne Top :up:


Grüsse Kaiko

Re: Solar- und Windanlagen: ökonomischer und ökologischer Un

Verfasst: Do 11. Nov 2010, 18:36
von c2j2
@Hanson08:
Es fällt fast kein CO2 als Abfallprodukt an (nur zum Transport des Urans und zum Verbuddeln des radioaktiven Abfalls).
... und bei der Herstellung.
... und die ganzen CO2-Ausstöße der Gegner und der Polizei beim Castortransport... :warm: :unschuldig:

Nur: bei der Rechnung der Stromkosten ist bei Atomstrom weder Risiko des Atommülls noch eines größeren Unfalls enthalten, weil man das nicht kalkulieren kann. Pro kWh sind das in etwa zwischen 0,30 ct und knapp 3 EUR :shock: (lt. Stiftung Warentest, die einen Artikel darüber in neuesten Heft hat), die jederzeit auf uns zu kommen könnten. Das Risiko tragen wir alle so "nebenbei". Zusätzlich die Kosten der Entsorgung von verbrauchtem Uran und der Reaktoren, sowie der Milliarden-Subventionen (zumindest in Deutschland) vor Jahrzehnten. Also billig kommt uns das nicht, nur ist das nicht in den direkten Kosten pro kWh enthalten, sondern in völlig unabhängigen Steuern, daher merkt man nicht, wie teuer es wirklich ist.

Auch die Kosten der 20000 Polizisten (auf 25000 Demonstranten!) werden vom Steuerzahler getragen, nicht vom Verursacher. Und die Folgen, weil die Polizisten nicht woanders eingesetzt werden können, also woanders ihre Aufgaben vernachlässigen müssen.

Doch, man käme auch mit mehr regenerativen Energien hin, aber das erfordert mehr Flexibilität und Aufgeben von manchem Luxus, wenn die Grundlastversorgung kleiner und die Schwankungen des Angebots größer sind. Also nicht real umsetzbar, vermutlich.

Christian

Re: Solar- und Windanlagen: ökonomischer und ökologischer Un

Verfasst: Fr 12. Nov 2010, 01:03
von pöstligeo
Hoi zäme

Ich masse mir kein Urteil an ob Endlager möglich sind, die auch in 1000 oder 10'000 Jahren keine Probleme verursachen, habe da aber so meine Bedenken, wenn ich die Geschichte der Menschheit der letzten 1000 Jahre so anschaue. Seis drum, ich kenne mich zuwenig aus.
Allerdings finde ich einige Argumente immer mal wieder witzig. z.B. das Versteinerungen-Argument (hanson 08):
Die NAGRA hat solche Schichten gefunden, wo zudem Versteinerungen von über 40Mio Jahren eingelagert waren - also ideal um als Endlager für radioaktiven Müll zu dienen.
Ich zweifle kaum daran, dass einige von der Nagra festgestellte Schichten (Sandstein, Opalinuston oder was auch immer für Schichten) potentiell geeignet wären (aus technischer Sicht). Hingegen macht es kaum einen Unterschied ob da Versteinerungen drin sind oder nicht. Dieses Argument kommt aber immer wieder. Solche und noch viel ältere Versteinerungen gibts auch auf hohen Alpengipfeln oder bei uns am Belpberg an der Oberfläche :unschuldig: was soll das beweisen? Offenbar haben dort die Schichten keine Metamorphose durchgemacht oder sind anderweitig zu stark verändert worden. Das heisst aber noch lange nicht, dass hre Schichten z.B. wasserundurchlässig sind, keine Brüche vorkommen, keine Bewegungen stattfinden etc. :lol: Also zusammengefasst, dass Schichten mit Versteinerungen deswegen in irgendeiner Weise besser als Endlager geeignet wären ist doch ein Blödsinn...

Grübelnde Grüsse

Christoph

Re: Solar- und Windanlagen: ökonomischer und ökologischer Un

Verfasst: Fr 12. Nov 2010, 07:56
von c2j2
Jepp - das zeigt die "Qualität" der Experten...

Das Ergebnis ist politisch bestimmt, und es müssen Argumente gefunden werden, die die getroffenen Entscheidung untermauern. "Experten" sind also mehr Erfüllungsgehilfen als Fachkönner, sonst wären sie evtl. in der Forschung (ok, Geld ist auch ein Argumen).

Christian

Re: Solar- und Windanlagen: ökonomischer und ökologischer Un

Verfasst: Di 16. Nov 2010, 13:10
von Herez
Hallo alle

Ich möchte auch noch mein Senf abgeben... :mrgreen:

Meiner meinung nach wäre ein Verbund von diversen kleinen Energiequellen (vorallem Wasser, aber auch Solar und Wind) viel Potential --> http://www.gwwk.ch/aa_httpdocs_2/
und grösseren Quellen (geothermie wie in St. Gallen lanciert) http://www.geothermie.stadt.sg.ch/
Die einzige langfristig schlaue lösung. So hätte man wenigstens graue energie ohne extrem gefährlichen Materialien (Uran)
Hoffentlich wird auch bald in der Fusionsenergie erfolg berichtet. http://de.wikipedia.org/wiki/Kernfusionsreaktor
Dann wäre ruhe.

Was von mir aus Umwelttechnisch sehr sinnvoll wäre, dass die Industrie ihre Emissionen verbessern würden.
Wärmerückgewinnung von Anlagen und bessere Abgaswerte. (besonders Gesetze schaffen die nicht umgangen werden können)
Auch in der Verkehrstechnik könnte einiges gemacht werden. (kleine Idee --> Tunnelabluft Filtern. Schon ein Beitrag zur sauberen Luft)

Bei solchen Dingen finde ich muss geschaut werden. Da ist umweltschutzpotential vorhanden.

mfg Herez