Eiche hat geschrieben:Hoi zäme,
Gibt's hier ne Anleitung wie man die Karten liest?
Bei der letzten mit dem gelben strich der quer durchzieht würde mich deren Bedeutung interessieren.
Guten Morgen und willkommen im Forum
Hier hast Du den vollständigen Link zu dieser Seite mit dem von Dir erwähnten Bild (Niederschlagskarte):
http://meteo.search.ch/prognosis
Wie beim Donnerradar sind die verschiedenen Niederschlagsintensitäten durch eine mehrstufige Farbskala gekennzeichnet. Nach dem Prinzip "je oller desto doller" weisen die Signalfarben Gelb und Rot natürlich auf starken Niederschlag hin. Im Bereich von konvergenten Windfeldern können konvektive Starkniederschlagslinien entstehen, die u.U. von Blitz und Donner begleitet werden; auch ausserhalb der Gewittersaison im November.
Wenn Du mit dem Schieberegler beim Link auf der Wetterkarte in Richtung "Prognose" schiebst, erhältst die die approximativen Niederschlagsdaten. Aus meiner Erfahrung rate ich bei diesem aus Cosmo 2-Modellen gestützten Tool aber zur Vorsicht. Zu oft wird in der Mittelfrist alles wieder über den Haufen geworfen; es ist also innerhalb von rd. 48 Std. nur als quasi Kontrollstütze zum Studium der GFS- und WRF-Daten zu verwenden. Doch (in der Regel) wird es mit dem Näherrücken des Ereignisses genauer (rd. 1-12 Std. vorher und war in der Kurzfrist in Bezug auf die örtliche Verteilung erstaunlich genau. Trotzdem (Geheimtipp

): im Sommer rd. 60-90 Min. vom sog. VT (das ist die Zeit für welche die Vorhersage gilt = valit time) abziehen und dann passt's - und man bringt das Fahrrad, die Wäsche am Ständer, die Blumenkistchen, oder sprichwörtlich (oder auch nicht

) rechtzeitig die Schäfchen ins Trockene....
Aktuell hier noch ein Karte für Morgen (bzw. heute 20.11.15, 19z), welche die oben genannte (massive) Konvergenz rechnet:
http://www.meteoschweiz.admin.ch/home.html?tab=wind
Gruss Cyrill
Update:
Edit: Interessantes WRF-Szenario für heute 18z (+/- 1 h). Max. Böen in Südbayern und Allgäu gg. 90 Knoten. Zwei Höhenjet-Branches, mit der Gabelung und den in dieser Region vorherrschenden Höhendivergenzfeldern genau über der Schweiz. Südlich des Bodentiefs über dem Südschwarzwald, also auf helvetischem Boden dann flankierend die höchsten Windgeschwindigkeiten, ordentlich heruntergemischt mit 10m-Mittelwind von über 50 km/h. Gem. Modellen eigenatrigerweise eher leeseitig (z.B. Rheintal). SRH-Traumwerte von 1'000 m" / s" (0-3 km), was bei sommerlichem Setup die Entwicklung von brandgefährlichen Superzellen unterstützen würde. Doch mit Stufe 01 des Superzellenparameters ist da keinen "Preis" zu holen. Zudem: Estofex (soeben herausgekommen) spricht in Bezug auf die Schweiz auch von "The Alps will then destroy its structure before it will likely re-organize over Hungary after midnight. (
http://www.estofex.org/). Beim Studium der WRF-ARW-Karten ist mir sogar aufgefallen, dass diese Linie bereits an der Schweizer Grenze zerbröselt und ihre schöne, kompakte Struktur einbüsst, die sie bis 12z / 14z über Deutschland hat. Der Thomson-Index will im Flachland nicht recht anspringen und die 3h- und 6h-Summenkarten zeigen lediglich lokal erhöhte NS-Werte. Ergo: die im Cosmo2 (weiter oben) dargestellte NS-Linie ist ein Modell auf interpolierte Daten, was zwar ein mögliches Szenario darstellt, aber im Vertrauen auf die WRF-Prognose so nicht stattfinden wird. Die starken W-/WSW-Winde sind unumstritten. Doch ich zweifle da ein wenig an der These, dass es die kompakte Linie bis in die Voralpen schafft und erst in Alpenkammnähe unterschnitten und deshalb zerteilt wird. Ich gehe mit WRF: wenig bis gar kein Niederschlag in der genannten Zeit, bzw. während dem Pseudodurchgang der KF; Starkwindereignisse im Lee der Vogesen und in Unterstützung der Burgundischen Pforte bei Mulhouse / Basel (Grossraum), sowie in der Region Klettgau / Randen / Schaffhausen und im östlichen Landesteil (Bodenseeregion / Appenzell), mit Schwergewicht Rheintal. Inneralpin in grösseren Höhen und exponierten Lagen, wie vorhergesagt, sehr starke Winde mit Böen bis 140 km. Bin aber vor allem auf die Messwerte im Voralpengebiet gespannt (z.B. Säntis).
Wie heute Abend im Schweizer Fernsehen richtigerweise und mit Nachdruck darauf hingewiesen wurde, möchte ich hier auch nochmals den Hinweis platzieren, dass ein Spaziergang im Wald und an den Waldrändern heute vom späteren Nachmittag an lebensgefährlich sein kann.