Gefrierende Seen Winter 2005/06
Verfasst: Mo 23. Jan 2006, 20:53
Aus "Uster Nachrichten", bezüglich Wochenende 14/15 Januar 2006:
Es hätte ein wunderschönes Wochenende auf dem gefrorenen See werden können. Seit langem liegen die Temperaturen unter Null, die Seen sind zugefroren. Aber: «Greifensee - kein Eis» steht im Eisbulletin. Wer aufs «Wasser» hinaus blickt, fragt verwundert, warum das was er sieht, «kein Eis» sein soll. Der Greifensee ist zu 2/3 zugefroren. Einige Schlittschuhläufer lassen sich nichts vorschreiben und gehen trotz Verbotstafel raus - begleitet vom lauten Kommentar genervter Zuschauer: «Können die denn nicht lesen!» «…das sind schöne Vorbilder für unsere Kinder!». Die draussen sind auch nicht aufs Maul gefallen:
«Wenn die Polizei schreibt, es habe hier kein Eis, dann wird es wohl so sein und wir haben also auch kein Eis betreten…» Sie haben selber an Ort und Stelle die Eisstärke gemessen, die Qualität geprüft und für sich entschieden, dass es Menschen trägt.
Vom Pfäffikersee meldet das offizielle Bulletin, er sei gesperrt und die Eisqualität wird mit «Schnee-Eis» beschrieben. Warum nicht gleich «Vanille-Eis»? Was vielleicht aussehen könnte wie Schnee, ist Rauhreif. Auf dem See hat es erstklassiges Klareis, so durchsichtig, dass man am Ufer jedes Müschelchen auf dem Grund sieht. «Die Meldungen über den Zustand der Seen sind nicht sehr präzis und nicht aktuell. Sie haben wohl den Zweck, die Leute davon abzuhalten, hierher zu kommnen…» mutmassen Spaziergänger. Zu Tausenden umkreisen sie auf vereisten Uferwegen den See, wie die Katze den heissen Brei. Das Problem ist, dass diese Art von Eisbulletins nicht mehr ernst genommen wird. Verwirrend ist auch die Meldung aus Pfäffikon, der See sei stellenweise noch offen. Tatsache ist, dass im Bereich der künstlichen Seebelüftung, eine Fläche schlecht vereist. Das Problem ist bekannt. Die Stelle müsste man absperren.
Am letzten Mittwoch hatte es bei Pfäffikon noch Ruderboote draussen, am Donnerstag war alles zu. In Auslikon misst die Eisdicke am Montag 14 cm. Draussen im See werden 10 cm gemessen, auf der Seegräbner Seite, wo die Bise das kalte Wasser hingeblasen hat, ist der Eispanzer am stärksten. Früher wären in einer solchen Situation das Becken Auslikon-Seegräben und auch der kleine See frei gegeben worden. Dass sich die heute zuständige Eisfeldkommission mit einem solchen Schritt schwer tut, liegt daran, dass jede Meldung über eine Seegfrörni Leute in Massen anlockt. Es ist denkbar, dass das Eis einer solch extremen Belastung nicht standhält. Und was, wenn dann auf dem freigegebenen See doch etwas passiert? Für die verantwortlichen Behörden der Seegemeinden ist es ein schwieriger Entscheid, der auch einen Haufen Arbeit auslöst: Rettungs-, Sanitäts- und Verkehrsdienst müssen aufgeboten werden und vor der Eisschmelze gilt es dann, viel Abfall einzusammeln. Im Januar 2002 hat man entsprechende Erfahrungen gemacht. Diesmal wird eine solche Prachts-See-gfrörni nicht mehr möglich sein. Das Wetter funktioniert als Spielverderber. Aber wir stehen ja erst am Anfang der «Eiszeit». Allerdings wird es so prächtiges Eis, wie wir es Anfangs Woche hatten, in dieser Saison kaum mehr geben. Immerhin: spazieren auf dem verschneiten See ist auch schön.
(afs)
Es hätte ein wunderschönes Wochenende auf dem gefrorenen See werden können. Seit langem liegen die Temperaturen unter Null, die Seen sind zugefroren. Aber: «Greifensee - kein Eis» steht im Eisbulletin. Wer aufs «Wasser» hinaus blickt, fragt verwundert, warum das was er sieht, «kein Eis» sein soll. Der Greifensee ist zu 2/3 zugefroren. Einige Schlittschuhläufer lassen sich nichts vorschreiben und gehen trotz Verbotstafel raus - begleitet vom lauten Kommentar genervter Zuschauer: «Können die denn nicht lesen!» «…das sind schöne Vorbilder für unsere Kinder!». Die draussen sind auch nicht aufs Maul gefallen:
«Wenn die Polizei schreibt, es habe hier kein Eis, dann wird es wohl so sein und wir haben also auch kein Eis betreten…» Sie haben selber an Ort und Stelle die Eisstärke gemessen, die Qualität geprüft und für sich entschieden, dass es Menschen trägt.
Vom Pfäffikersee meldet das offizielle Bulletin, er sei gesperrt und die Eisqualität wird mit «Schnee-Eis» beschrieben. Warum nicht gleich «Vanille-Eis»? Was vielleicht aussehen könnte wie Schnee, ist Rauhreif. Auf dem See hat es erstklassiges Klareis, so durchsichtig, dass man am Ufer jedes Müschelchen auf dem Grund sieht. «Die Meldungen über den Zustand der Seen sind nicht sehr präzis und nicht aktuell. Sie haben wohl den Zweck, die Leute davon abzuhalten, hierher zu kommnen…» mutmassen Spaziergänger. Zu Tausenden umkreisen sie auf vereisten Uferwegen den See, wie die Katze den heissen Brei. Das Problem ist, dass diese Art von Eisbulletins nicht mehr ernst genommen wird. Verwirrend ist auch die Meldung aus Pfäffikon, der See sei stellenweise noch offen. Tatsache ist, dass im Bereich der künstlichen Seebelüftung, eine Fläche schlecht vereist. Das Problem ist bekannt. Die Stelle müsste man absperren.
Am letzten Mittwoch hatte es bei Pfäffikon noch Ruderboote draussen, am Donnerstag war alles zu. In Auslikon misst die Eisdicke am Montag 14 cm. Draussen im See werden 10 cm gemessen, auf der Seegräbner Seite, wo die Bise das kalte Wasser hingeblasen hat, ist der Eispanzer am stärksten. Früher wären in einer solchen Situation das Becken Auslikon-Seegräben und auch der kleine See frei gegeben worden. Dass sich die heute zuständige Eisfeldkommission mit einem solchen Schritt schwer tut, liegt daran, dass jede Meldung über eine Seegfrörni Leute in Massen anlockt. Es ist denkbar, dass das Eis einer solch extremen Belastung nicht standhält. Und was, wenn dann auf dem freigegebenen See doch etwas passiert? Für die verantwortlichen Behörden der Seegemeinden ist es ein schwieriger Entscheid, der auch einen Haufen Arbeit auslöst: Rettungs-, Sanitäts- und Verkehrsdienst müssen aufgeboten werden und vor der Eisschmelze gilt es dann, viel Abfall einzusammeln. Im Januar 2002 hat man entsprechende Erfahrungen gemacht. Diesmal wird eine solche Prachts-See-gfrörni nicht mehr möglich sein. Das Wetter funktioniert als Spielverderber. Aber wir stehen ja erst am Anfang der «Eiszeit». Allerdings wird es so prächtiges Eis, wie wir es Anfangs Woche hatten, in dieser Saison kaum mehr geben. Immerhin: spazieren auf dem verschneiten See ist auch schön.
(afs)