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Re: FCST/NCST Hitze und Gewitter 08.-11.07.2023
Verfasst: Mi 12. Jul 2023, 11:42
von Willi
Ich vermute, dass die Steine auf dem langen Weg nach unten durch die heisse Luft (kurz vor dem Einsetzen des Niederschlags hatte es ja meist noch über 30 Grad am Boden) ziemlich geschrumpft sind.
Glaube ich eher nicht. Möglich, dass der Hagelflieger gestern schweizweit geimpft hat.
Die Höhe der Hagelkaskaden war über Schweizer Boden nur sporadisch auf "Grosshagel"-Level. So klassische Superzellen gab es auch kaum. Ich tippe eher darauf, dass die grossräumige Entwicklung eines MCS oder MCC (oder wie man das auch immer benennt) gestern für die Bildung von hagelträchtigen Superzellen hinderlich war. Den Grosshagel gab es zu Beginn über Frankreich, und dann auch wieder im Süden, wo wahrscheinlich der Einfluss des Mesosystems noch gering war.
Re: FCST/NCST Hitze und Gewitter 08.-11.07.2023
Verfasst: Mi 12. Jul 2023, 11:48
von Willi
Wie ist das? Soll der Thread verlängert werden oder ein neuer begonnen werden? Der ist ja schon recht lang.... ?
Re: FCST/NCST Hitze und Gewitter 08.-11.07.2023
Verfasst: Mi 12. Jul 2023, 11:49
von Federwolke
Willi hat geschrieben: ↑Mi 12. Jul 2023, 11:42
Die Höhe der Hagelkaskaden war über Schweizer Boden nur sporadisch auf "Grosshagel"-Level.
Das steht aber im Widerspruch zu den doch nicht wenigen H3 bis H5-Gemeinden im Haildoc. Klar, da waren nicht gerade viele dicht besiedelte Gebiete dabei. Und auch von Hagel bis 2 cm hätte es viel mehr Meldungen geben müssen, wurde die Schweiz doch fast flächendeckend bunt. Aber vielleicht habe ich auch das Haildoc-System noch nicht ganz begriffen.
Re: FCST/NCST Hitze und Gewitter 08.-11.07.2023
Verfasst: Mi 12. Jul 2023, 12:20
von Tinu (Männedorf)
Willi hat geschrieben: ↑Mi 12. Jul 2023, 11:48
Wie ist das? Soll der Thread verlängert werden oder ein neuer begonnen werden? Der ist ja schon recht lang.... ?
Mach doch einen Neuen. Das gestrige Ereignis ist allemal einen separaten Thread wert.
Re: FCST/NCST Hitze und Gewitter 08.-11.07.2023
Verfasst: Mi 12. Jul 2023, 13:04
von Mike, 4055 Basel
Massive Sturmschäden in Basel. Es treffen nun immer mehr Schadensmeldungen ein. Dabei ist noch nicht einmal die Linde im Sonnenbad erwähnt worden.
https://www.bs.ch/nm/2023-massive-sturm ... dt-bd.html
https://www.bazonline.ch/uralte-blutbuc ... 5023827710
Interessant ist folgende Bemerkung.
Ursachen für die enormen Schäden könnten auf den ausserordentlichen Zuwachs an Biomasse (Blätter und Äste) zurück zu führen sein. Der nasse Frühling und die nachfolgenden Temperaturen haben das Wachstum der Bäume begünstigt. Dadurch vergrösserte sich allerdings auch die Angriffsfläche für die Sturmböen.
Genau das habe ich im Mai schon hier und auch in der Wetterzenttrale berichtet. Stichwort: kopflastig
http://www.wzforum.de/forum2/read.php?3 ... sg-4198207
Re: FCST/NCST Hitze und Gewitter 08.-11.07.2023
Verfasst: Mi 12. Jul 2023, 14:19
von Willi
Das steht aber im Widerspruch zu den doch nicht wenigen H3 bis H5-Gemeinden im Haildoc. Klar, da waren nicht gerade viele dicht besiedelte Gebiete dabei. Und auch von Hagel bis 2 cm hätte es viel mehr Meldungen geben müssen, wurde die Schweiz doch fast flächendeckend bunt. Aber vielleicht habe ich auch das Haildoc-System noch nicht ganz begriffen.
Ja doch, geschmolzen ist bestimmt viel. Das ist im Hochsommer so, wenn die Nullgradgrenze auf 4km ist. Aus diesem Grund wird auf der haildoc Karte auch die Höhe der Nullgradgrenze angezeigt. haildoc berücksichtigt diese Schmelzeffekte nicht, so wird im Frühjahr eher zuwenig, im Sommer dann eher zuviel Hagel angezeigt. Die Schmelzeffekte wirken vor allem bei den kleineren Körnern, ab 3 cm oder so verkleinert sich der Durchmesser nur noch marginal (ausser die Körner werden unterhalb der Nullgradgrenze länger im Aufwind getragen).
Die Flächen H3/H4 sind auf der Karte haildoc von gestern schon sehr begrenzt, ein guter Teil davon ist im Tessin. Und H2 ist vor allem in der Westschweiz/Bernbiet. Ob es da nun nicht oder wenig gehagelt hat, kann ich nicht beurteilen. Da ist auch noch dieser violette Strich: Steffisburg - Heimberg - Heimenschwand... Da könnte/sollte es schon gehagelt haben.
Re: FCST/NCST Hitze und Gewitter 08.-11.07.2023
Verfasst: Mi 12. Jul 2023, 19:05
von crosley
Hoi Zäme
Ich war ja gestern auf dem Tüllingerberg bei Lörrach und wartet dort auf die Gewitter von Frankreich her kommend.
Nebst einer wirklich eindrücklichen Gewittershow, traf ich auch noch einen "alten" Wetterkollegen Namens Thies, dort Oben.

Zu weit hat es gleich noch mehr Spass gemacht und zum Glück blieben die Schäden in der Region in einem "normalen" Ausmass wie es bei heftige Gewitter vorkommen kann. Anbei noch zwei Bilder von dort.
Viele Grüsse
Crosley
Re: FCST/NCST Hitze und Gewitter 08.-11.07.2023
Verfasst: Mi 12. Jul 2023, 19:57
von Maege81
Linth hat geschrieben: ↑Di 11. Jul 2023, 23:02
Mick7 hat geschrieben: ↑Di 11. Jul 2023, 22:56
Tobi (Rheintal, VBG) hat geschrieben: ↑Di 11. Jul 2023, 22:41
Also hier war das ganze, wie doch oft bei solchen Lagen, wieder vermehrt auf den Bodensee und weniger auf Vorarlberg aus
Nichtsdestotrotz hier teils 80er Böen.
Interessant fand ich die roten Blitze, die ich nördlich erkennen konnte.
Weiß zufällig jemand Bescheid, was das sein könnte?
Waren es evt. Red Sprites (rote Kobolde)?
Die gehen aber von den Wolken nach oben in die Atmosphäre. Kann man nur von der ISS beobachten. Oder von Satelliten. Meistens nur Millisekunden erkennbar.
Das stimmt so nicht ganz, ist durchaus möglich siehe entsprechende YT-videos aus den USA. Bei sehr starken Gewittern durchaus auch hier in Europa möglich, aber sehr selten beobachtet. Es gibt ja die Sprites und Jets...
Re: FCST/NCST Hitze und Gewitter 08.-11.07.2023
Verfasst: Mi 12. Jul 2023, 22:47
von Mike, 4055 Basel
Re: FCST/NCST Hitze und Gewitter 08.-11.07.2023
Verfasst: Do 13. Jul 2023, 07:42
von Gernot
ich habe mir gestern mal die alten Obstbäume angeschaut, die hier in der Gegend (westlicher Bodensee) stehen, den ganzen Tag wurde gesägt und aufgeräumt und noch ist nicht alles fertig. Geschätzt sind mind ca 30% aller Obstbäume geschädigt - oft die ganz alten. Es gab aber auch Eichen, die samt Wurzelteller umgeworfen wurden. Die Böen haben auch dafür gesorgt, dass ein Großteil, der eh schon wenigen diesjährigen Äpfel der Hochstämme jetzt auch unten liegen.
PS natürlich hat die Belaubung ihren Anteil, viele der schon abgestorbenen Bäume waren wenig betroffen. Allerdings sehe ich keine Hinweise, dass die Bäume dieses Jahr mehr Laub hätten (siehe diskussion weiter oben).
PPS für die Zukunft der Streuobstwiesen in den nächsten 20 Jahren sehe ich schwarz - die letzten Jahre der Trockenheit haben eh schon ihren Anteil dazu beigetragen