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Starkniederschläge Alpenraum DI 28.05.2013 - SO 02.06.2013

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
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Silas
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Re: Starkniederschläge Alpenraum DI 28.05.2013 - SO 02.06.20

Beitrag von Silas »

@Fabienne

Zum entlasten dieses Threads bitte alle die Donau betreffenden Beiträge in folgendem Thread im Unterforum Allgemein Ausland platzieren:

Donauflut Juni 2013

Gruss Silas
Zuletzt geändert von Silas am Mo 3. Jun 2013, 22:54, insgesamt 1-mal geändert.
Wetterstation Oberthal 850 m.ü.M.: http://silas.emmewetter.ch

deleted_account

Re: Starkniederschläge Alpenraum DI 28.05.2013 - SO 02.06.20

Beitrag von deleted_account »

Hallo Zäme

Unser Bericht mit vielen Fotos findet sich hier:
http://www.scvswitzerland.ch/forum/view ... ead_id=126

Das Video lade ich erst morgen nach der Arbeit hoch, denn heute hat Youtube irgendwie Probleme.
3GB Video vom 28.05. ging innerhalb 10 Minuten und für das Hochwasservideo von "nur" 1GB braucht YT 102 Minuten??

Das ist mir zu lange, vor allem weil ich morgen früh raus muss.
Also Bilder sind online, Video folgt morgen Abend.


Danke und Gute Nacht
Gruss
Dominic


Tsunami
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Re: Starkniederschläge Alpenraum DI 28.05.2013 - SO 02.06.20

Beitrag von Tsunami »

Hallo um mal noch was zum beizusteuern,
in meiner Heimat Leipzig/Sachsen siehts momentan recht kritisch aus, es wurde bereit Katastrophenalarm ausgelöst da die Pegel der weissen Elster immer noch steigen.
In Chemnitz, Dresden, Grimma sieht es auch nicht besonders gut aus. Mittlerweile hat sich die Lage in Grimma wieder leicht entpsannt doch Chemnitz und Dresden bekommen
die volle Packung ab wo mittlerweile auch die Elbe und der Fluss Chemnitz über die Ufer treten und einige Teile schon überschwemmen. Jahrhundertflut 2002 lässt grüssen :schirm: :down:
Gruss

deleted_account

Re: Starkniederschläge Alpenraum DI 28.05.2013 - SO 02.06.20

Beitrag von deleted_account »

Video vom Hochwasser 01.06.2013 online: http://www.youtube.com/watch?v=Pt2_uVEr5a8

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Phil (Dübendorf)
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Re: Starkniederschläge Alpenraum DI 28.05.2013 - SO 02.06.20

Beitrag von Phil (Dübendorf) »

Die Überschwemmung der Glatt hält sich in Grenzen:
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Die Brücke wurde jedoch vorsorglich gesperrt:
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Bild

Bild

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Bild

Der Pegelstand liegt bei knapp 3 Meter:
Bild

Der Pegel scheint wieder zu sinken:
Bild
Quelle: http://www.hydrodaten.admin.ch/

Dieser Tümpel ist ebenfalls ein wenig über die Ufer getreten:
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Gruss Phil
Höhe Dübendorf/ZH: 440 m ü. M.
---------------------------------------------------
Wetterstation Dübendorf: https://www.meteo-duebendorf.ch/

Linth
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Re: Starkniederschläge Alpenraum DI 28.05.2013 - SO 02.06.20

Beitrag von Linth »

Goldi (Thun) hat geschrieben:Ja, ich muss Linth leider frontal widersprechen mit seinem verfrühten Fazit.
Noch nie in den vergangenen 20 Jahren wurde das Aaresystem im Kanton Bern so vorausschauend und gut geregelt wie jetzt.
Donnerstag und Freitag wurde der Thunersee um 18 cm abgesenkt, erst seit dieser Nacht ist der Thunersee wieder am steigen, allerdings sehr steil mit 11 cm.
Dank dieser Absenkung wird Thun und Bern wohl glimpflich davonkommen.
Goldi
Ok, danke für einen Hinweis. Wollte niemanden angreifen, beobachtete nur den Zulauf der Zihl. Daher meine etwas wohl zu bösen Worte. Nochmals sorry gell. Habs am nächsten Tag bereut. ;)
Thunersee konnte wohl dank dem neuem Entlastungskanal gesenkt werden oder? Oder irr ich mich da?

Schlussendlich hatten wir in der Schweiz auch etwas Glück: 1. die relative hohe Schneefallgrenze, 2. das gute Management der Behörden (frühzeitige Absenkung der Seen), das Einzugsgebiet der mittleren und grossen Flüsse (eher von Ost nach West), und natürlich der fleissige Einsatz der Feuerwehren. Schlaflose Nächte.

Wieso nun sehen wir solche extremen Hochwasserbilder aus dem Osten? Nun, hierfür sind vor allem 2 Sachen Hauptverantwortlich:
1. Die Donau zum Beispiel fliesst als einziger grosse Strom von West nach Ost, also genau dem Hauptniederschlag folgend. Das hat hier schon ein User ziemlich früh angedeutet.
2. Die Zuflüsse der Donau und der Elbe (Moldau ist ja der Hauptfluss hydrologisch gesehen), sind nicht oder nur halbwegs durch grosse Alpenrandseen reguliert. Zudem befindet sich das Einzugsgebiet dieser Flüsse auf tieferem Höhenniveau (ausser Inn-Donau), so dass im Gegensatz zu uns in der Schweiz fast der ganze Niederschlag in die Flüsse gelang. Doppeltes Pech hatte da vor allem Passau, welche von 2 Seiten (Donau und Inn (da vor allen Salzach) überflutet wurde. Da können die Behörden nicht viel machen. Arme Sieche.

Linth
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Re: Starkniederschläge Alpenraum DI 28.05.2013 - SO 02.06.20

Beitrag von Linth »

Vielleicht noch dies:
Gegenüber dem Hochwasser 2005 (das schlimmere von 1999 ist wohl in vielen Medien schon vergessen) sind jetzt viele Lobhudeleien in den Medien vernehmbar. Sicher, man hat einiges getan seit diesem Ereignis. Und das verdient auch Lob.
Leider erkennt man aber schnell, dass die Detail-Analyse viele Journalisten überfordert. Weshalb:
1. War die Schneefallgrenze um fast 1'ooo Meter tiefer (3'000 gegenüber 2'oooo Meter über Meer).
2. Waren die Niederschlagssummen etwas tiefer als damals. Teilweise sogar weniger als die Hälfte.

Daher erstaunte es wenig, dass 2005 schlimmer war.


Sowieso, hier in der Linthebene war dieses Ereignis sicher massiv mit über 150mm2 (Bilten), aber die letzten 3 Sommer waren jedes mal krasser hier, bedingt durch schleifenden Kaltfronten zum Beispiel. Grosse Seen in der Ebene sind da, aber das war in den letzten paar Jahren gröberer.
Kommt jetzt nochmals eine solche Wetterlage in den nächsten paar Wochen (mit höherer Schneefallgrenze), dann haben wir wirklich ein Problem. Das jetzt war, wie angekündigt, für die grösseren Alpenrandseen und Ausflüsse (Reuss, Limmat, Aare, Rhein) eher harmlos.


Chicken3gg

Re: Starkniederschläge Alpenraum DI 28.05.2013 - SO 02.06.20

Beitrag von Chicken3gg »

Passt wahrscheinlich am ehesten hier rein, sonst bitte verschieben (der erneute Auslöser ist der Niederschlag, der dieses Wochenende fiel, Vorarbeit leistete aber der NS eine Woche zuvor)

Der Rhein bei Neuhausen ist mittlerweile bei HQ5
http://www.hydrodaten.admin.ch/de/2288. ... elle_daten


Der Bodensee ist eben ziemlich hoch, es wird einiges an Wasser rausgelassen.
http://www.hydrodaten.admin.ch/de/2043. ... elle_daten

Bild
http://www.hvz.baden-wuerttemberg.de/cg ... 0007&btn=1

Bild
http://www.hnd.bayern.de/pegel/wasserst ... t=&days=14
Nach den schweren Regenfällen der vergangenen Wochen enspanne sich die Situation in Flüssen und Bächen laufend, meldet «SRF Regional». Dafür steige das Wasser im Bodensee stetig an und habe teilweise schon eine kritische Höhe erreicht.
Laut der Seepolizei Thurgau können grössere Schiffe die Brücken bei Diessenhofen und Konstanz nicht mehr passieren. In den Unterseegemeinden Gottlieben und Ermatingen steht der See kurz davor, die Ufer zu überfluten.
http://www.blick.ch/news/schweiz/ostsch ... 33753.html

Gruss Cédric
Zuletzt geändert von Chicken3gg am Di 11. Jun 2013, 14:43, insgesamt 1-mal geändert.

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Haene
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Re: Starkniederschläge Alpenraum DI 28.05.2013 - SO 02.06.20

Beitrag von Haene »

Hallo zusammen

Bei grösseren Hochwassereignissen gibt es eine Interessante Beobachtung an der Reuss in Luzern im Zusammenhang mit dem Hochwasser der Kleinen Emme. Ich habe eine Dokumentation gemacht am Beispiel des Hochwassers vom 01.06.2013.

Rückstau in der Reuss bis Luzern durch die Kleine Emme am Beispiel des Hochwasserereignisses vom 01.06.2013

Messstation Reuss – Luzern, Geissmattbrücke
Die BUFA Messstation Luzern Geissmattbrücke der Reuss liegt ca. 400m Flussabwärts des Nadelwehrs und misst den Abfluss aus dem Vierwaldstättersee in die Reuss. Zwischen dem Nadelwehr und der Messstation Geissmattbrücke befindet sich kein bedeutender Zufluss der die Abflussmenge beeinflussen könnte. Trotzdem wird der Pegelstand der Messstation Geissmattbrücke bei Hochwasserereignissen durch den Abfluss der Kleinen Emme beeinflusst, obwohl die Messstation ca. 2250m Flussaufwärts von der Einmündung der Kleinen Emme in die Reuss liegt. Das Hochwasser der Kleinen Emme erzeugt einen Rückstau in der Reuss der bis nach Luzern reicht. Dies wurde mir am Tag der offenen Türe der Messstation Geissmattbrücke bestätigt.

Situation am Samstag 1. Juni 2013 – Vor Ort in Luzern
Das Nadelwehr und die Schleuse waren am Samstag den 1. Juni 2013 den ganzen Tag geöffnet um die maximale Abflussmenge aus dem Vierwaldstättersee zu entlassen.

Die Schleuse ist in den Boden versenkt worden (Samstag 01.06.2013 ca. 7:45 Uhr). Dahinter das geöffnete Nadelwehr.
Bild

Die Schleuse, abends um 17 Uhr im Hintergrund das geöffnete Nadelwehr.
Bild

Meine Beobachtungen vor Ort in Luzern
Am Samstagmorgen floss die Reuss trotz des hohen Pegels scheinbar nicht so schnell wie üblich. Ursache ist ein Rückstau des Wassers in der Reuss durch das Hochwasser der Kleinen Emme.
Bild
Die Reuss am Samstag 01.06.2013 mit reduzierter Fliessgeschwindigkeit.
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Am Dienstagabend 04.06.2013 hat die Reuss in Luzern eine deutlich höhere Abflussgeschwindigkeit (siehe bei den Brückenpfeilern) bei etwa gleichem Pegelstand wie am Samstagmorgen.
Bild
Die Reuss am Dienstag 04.06.2013 mit normaler Fliessgeschwindigkeit (ca. gleicher Pegelstand wie am Samstag 01.06.2013)
Bild

Am Zusammenfluss der Kleinen Emme in die Reuss
Hier kann man deutlich sehen, wie das Wasser der Reuss durch das Hochwasser der Kleinen Emme blockiert wird und kaum noch vorwärtsfliesst.

Die Reuss knapp oberhalb der Einmündung der Kleinen Emme, sie scheint still zu stehen.
Bild

Die Wassermassen der Kleinen Emme verdrängt das Wasser der Reuss flussabwärts.
Bild

Unten eine Analyse des Pegel der Messstation Geissmattbrücke, Luzern.

Pegelstand Reuss bei Luzern Geissmattbrücke (Quelle BAFU), zusätzlich habe ich den Pegel des Vierwaldstättersees und den möglichen Pegelstand ohne Rückstau eingetragen.
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Am Tag der offenen Türe dieser Messtelle wurde mir bestätigt, dass der Rückstau durch die Kleine Emme am Samstag 01.06.2013 ca. 20 cm hoch war. An der Brücke ist ein zusätzliches Gerät installiert, das die Distanz zur Wasseroberfläche und die Fliessgeschwindigkeit registriert. Mit diesen Daten wird die Abflussquote später korrigiert. Auf http://www.hydrodaten.admin.ch/de/2152.html werden die Daten jeweils ohne Korrektur veröffentlicht.

Hier noch der Pegelstand Kleine Emme bei Emmen (Quelle BAFU) zum vergleichen.
Bild

Zum Nadelwehr Luzern
Ab einem Pegelstand des Vierwaldstättersees von 433.80 und höher wird das Nadelwehr vollständig geöffnet. Eine Regulierung des Abflusses kann nur noch eingeschränkt mit der Schleuse vorgenommen werden. Die gibt es erst seit ca. 2 Jahren. Am Freitagabend 31.05.2013 wurde das Nadelwehr notfallmässig geöffnet, um ein Ansteigen des Pegels im Vierwaldstättersee über die Schadensgrenze zu vermeiden. Tatsächlich hat der Vierwaldstättersee den vom BAFU prognostizierten Wasserstand von 434.00m bis 434.20m etwas übertroffen mit einem Maximum am Montagvormittag 03.06.2013 von 434.24m. Die Kleine Emme lag mit einem Maximum von ca. 270m³/s eher im unteren Bereich der Prognose von 250m³/s bis 450m³/s.

So das wärs.

Ach ja, beim Hochwasser vom 22.08.2005 gab es bei der Messstation Geissmattbrücke, Luzern einen Rückstau von bis zu 1.40m.

Liebe Grüsse vom Hans-Jörg
Häne, Küssnacht am Rigi, 453 m.ü.M.

flowi
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Re: Starkniederschläge Alpenraum DI 28.05.2013 - SO 02.06.20

Beitrag von flowi »

Abends, wenn die Touris weg sind, lohnt sich z. Zeit eine Fahrt nach Neuhausen an den Rheinfall.
Da donnern momentan ordentliche Wassermassen runter.
Der (vorläufige ;) )Höchststand dürfte wohl morgen erreicht werden ...

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Grüße
Flower

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