Die wenigsten werden Zugriff haben, da hinter der Paywall, aber der Artikel, alleine schon der Titel, dürfte hier vielleicht auf Beifall stoßen 
 https://www.sueddeutsche.de/politik/sch ... -1.5361439
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Ich kopiere mal ein paar Auszüge:
Lernen von der Schweiz
Auch in der Schweiz herrschte in der vorvergangenen Woche der Ausnahmezustand. Zuerst traf ein Sturm die Stadt Zürich, dann regnete es über Tage heftig. Die Pegel der Seen stiegen gefährlich an, in mehreren Regionen überflutete das Wasser Straßen, Schienen und Siedlungen. Seit ein paar Tagen entspannt sich die Lage. Und: Die Schäden halten sich in Grenzen. Verletzte oder gar Todesopfer gab es keine, und laut Schätzungen wird das Jahr 2021 zwar ein teures werden für die Versicherer, aber weniger schlimm als zunächst befürchtet.
Das hat in erster Linie mit der Wetterlage zu tun - die Schweiz hatte Glück im Unglück. Während in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz enorm viel Regen in kürzester Zeit fiel, hat sich die Situation beim deutschen Nachbarn vergleichsweise langsam und berechenbar zugespitzt. Die Schweizer vergleichen ihre Hochwassersituation deshalb nicht mit Deutschland, sondern mit dem Jahr 2005. 
Eine Erklärung in drei Schritten.
1. In 19 der 26 Kantone müssen sich Hauseigentümer über eine kantonale Gebäudeversicherung gegen Feuer und Elementarschäden versichern. 
Laut dem Rückversicherer Swiss Re liegt die Deckung zwischen 95 bis 100 Prozent - in Deutschland dagegen bei weniger als der Hälfte. Hilfsgelder der öffentlichen Hand sind in einem solchen System also seltener nötig.
2. ... einiges in den Hochwasserschutz investiert, wie das Bundesamt für Umwelt mitteilt: insgesamt 4,5 Milliarden Franken, jährlich fast doppelt so viel wie in den Jahrzehnten zuvor. Das Geld floss zum einen in klassische Maßnahmen wie den Bau von Flutmauern oder Entlastungsstollen. Aber auch die Erstellung von detaillierten Gefahrenkarten erhielt 2005 einen Schub, sodass man heute besser weiß, welche Gebiete besonders hochwasser- oder lawinengefährdet sind.
3. Die Schweizer verspüren traditionell ein großes Sicherheitsbedürfnis. Selbst nach dem Ende des Kalten Krieges stehen mehr als 300 000 Schutzbunker für den Katastrophenfall bereit. Der Schweizer Staat zwingt Privatunternehmen zur Lagerung von Pflichtvorräten für mehrere Monate. Und jedes Jahr im Februar testet das Land öffentlichkeitswirksam seine gut 7000 Sirenen. 
Ob das alles so zutrifft, überlasse ich jetzt mal Eurem Urteil.
Was mir selbst auffällt: Die Schweiz war schon immer gezwungen, sich mit ihrer Topographie und den damit verbundenen Auswirkungen zu beschäftigen. Ich denke tatsächlich, dass bspw. im Bereich Hydrologie der Erfahrungsschatz größer ist und damit das Bewusstsein und die Maßnahmen dagegen. Dass es bei uns in Deutschland massenhaft Bäume in die Flüsse spült, ist dann doch eher neu. Was die Vorhersagen angeht, bin ich von den Modellierungen beim BAFU dann meist eher ernüchtert. Das Naturgefahrenbulletin ist oftmals lesenswert, hinkt aber den Entwicklungen auch gerne mal hinterher.
Interessant ist dabei die Tatsache, dass bspw. die baden-württembergische Hochwasserzentrale für fast die gesamte Schweiz ein eigenes hydrologisches Modell rechnet und damit oft um einiges treffsicherer ist. Die Kollegen in Karlsruhe nehme ich dabei von grundsätzlicher Kritik nicht aus, aber in meinen Augen sollte es eigentlich so sein, dass jeder für seinen Bereich das optimalste Modell liefert und man dies dann als Eingangsdaten, bspw. für den Hochrhein weiterverwenden könnte. Das scheint aber noch nicht wirklich gut zu klappen.