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Re: NOW: Gewitter am 12.07.2011
Verfasst: Mi 13. Jul 2011, 14:03
von Microwave
Off Topic
Hmpf
also hier sah das nicht so fotogen aus
Aber deine Bilder sind (für Basler Verhältnisse) einfach NUR GEIL!!!
Damit soll auch gesagt sein, dass die anderen Bilder (insbesondere jetzt gerade auch vom Thies) nicht minder spektakulär sind.
Mein Bruder hatte gestern auch versucht, etwas vor die Linse zu bekommen, er hatte aber, glaube ich, schlussendlich nicht allzuviele drauf; Zudem hat er es sowieso mit Filmen gemacht - entsprechend scheisse dürfte die Einzelbild-Qualität also sein (hab die Bilder noch nicht gesehen).
Das Problem bei mir sind nun doch nicht unbedingt die fehlenden oder von Niederschlag/Wolken verdeckten CGs, sondern eher die viel zu vielen Bäume in der Umgebung.
Und da man ja munkelt, dass bereits die 230 Volt aus der Steckdose gefährlich sein sollen, würde ich nun auch nicht ohne Not ein Velochasing in der Nacht machen wollen, um "mehr zu sehen".
Grüsse, Microwave
Re: NOW: Gewitter am 12.07.2011
Verfasst: Mi 13. Jul 2011, 14:11
von c2j2
Und da man ja munkelt, dass bereits die 230 Volt aus der Steckdose gefährlich sein sollen, würde ich nun auch nicht ohne Not ein Velochasing in der Nacht machen wollen, um "mehr zu sehen".
Ich glaube, da gibt's noch andere Gründe (herumfliegende Gegenstände, z.B. Äste, Wellblechdächer, ... oder umfallende Bäume oder Hütten), das
nicht zu tun, als "nur" die Spannung (die Stromstärke ist übrigens wichtiger, die zerbrezelt Dich im Zweifelsfall) der Entladung.
Re: NOW: Gewitter am 12.07.2011
Verfasst: Mi 13. Jul 2011, 14:16
von Severestorms
Tinu (Männedorf) hat geschrieben:Die Innerschweizer Zelle wird jetzt in der Föhnzone gefressen. Der gute alte Alpenwind kann sich also eine weitere Kerbe in den Schlagstock ritzen: Wieder eine Gewitterzelle gekillt! Hier am Zürichsee jetzt leichtes Getröpfel und Westwind.
Hallo Tinu
Ich frage mich, ob es gestern abend auch noch einen anderen Faktor gab, der den Zelle(n) zusetzte.
Wie man den Radarbildern entnehmen kann, haben nämlich alle Zellen entlang der Konvergenz (auch die Basler Superzelle und die Schwarzwaldzellen) auf einen Schlag geschwächelt (ab ca. 19 Uhr).
http://www.metradar.ch/de/archiv_24h/ET ... oop_18.gif
http://www.metradar.ch/de/archiv_24h/ET ... oop_19.gif
Sieht für mich auf den ersten Blick nach einer dynamischen Ursache aus (Subsidenz vielleicht)?
Dazu passt auch die Beobachtung von Marco-Winterthur aus dem Wallis, wonach es um 20 Uhr eine rasche Wolkenauflösung gab.
Was meinst du?
Gruss Chrigi
Re: NOW: Gewitter am 12.07.2011
Verfasst: Mi 13. Jul 2011, 14:41
von Microwave
Off Topic
Christian (Konstanz) hat geschrieben:(die Stromstärke ist übrigens wichtiger, die zerbrezelt Dich im Zweifelsfall)
Die wäre bei einer Blitzentladung ohnehin mehr als gegeben - jedoch muss ja erst Spannung vorhanden sein, damit der Strom fliessen kann, weshalb ich mich auf die Spannung bezog.
Man könnte nun auch sehen, dass eine "Standard-Blitzentladung" sehr kurz ist und deshalb sowieso nicht unbedingt immer absolut tödliche Ladungsmengen transportiert werden.
Vor umherfliegendem Blödsinn hätte ich jetzt hier nicht so sehr Angst - Gewindet hat es während der Hauptshow nicht all zu stark - da hatte ich schon stärkeres erlebt hier.
Deshalb halte ich hier im Raum Riehen Blitze für das gefährlichste.
Grüsse, Microwave
Re: NOW: Gewitter am 12.07.2011
Verfasst: Mi 13. Jul 2011, 14:41
von coyut
6340 Baar:
Aktuell westlich und östlich tiefe Wolkenfelder die in den Hügeln hängen.
Bei uns in der Mitte scheint die Sonne aktuell kräftig rein. Schon wieder fast etwas Schwül.
Bin mal gespannt was da heute noch auf uns in der Region zukommt.
Re: NOW: Gewitter am 12.07.2011
Verfasst: Mi 13. Jul 2011, 14:44
von Badnerland
Christian Matthys hat geschrieben:Tinu (Männedorf) hat geschrieben:Die Innerschweizer Zelle wird jetzt in der Föhnzone gefressen. Der gute alte Alpenwind kann sich also eine weitere Kerbe in den Schlagstock ritzen: Wieder eine Gewitterzelle gekillt! Hier am Zürichsee jetzt leichtes Getröpfel und Westwind.
Hallo Tinu
Ich frage mich, ob es gestern abend auch noch einen anderen Faktor gab, der den Zelle(n) zusetzte.
Wie man den Radarbildern entnehmen kann, haben nämlich alle Zellen entlang der Konvergenz (auch die Basler Superzelle und die Schwarzwaldzellen) auf einen Schlag geschwächelt (ab ca. 19 Uhr).
http://www.metradar.ch/de/archiv_24h/ET ... oop_18.gif
http://www.metradar.ch/de/archiv_24h/ET ... oop_19.gif
Sieht für mich auf den ersten Blick nach einer dynamischen Ursache aus (Subsidenz vielleicht)?
Dazu passt auch die Beobachtung von Marco-Winterthur aus dem Wallis, wonach es um 20 Uhr eine rasche Wolkenauflösung gab.
Was meinst du?
Gruss Chrigi
@Chrigi: Vermute das Teiltief bzw. Welle, die sich stromab über Frankreich stärker als prognostiziert entwickelte, war dafür verantwortlich:
http://www.wzforum.de/forum2/read.php?2,2214624
Ist zumindest eine Möglichkeit, die man in Erwägung ziehen könnte...
Gruss Benni
Re: NOW: Gewitter am 12.07.2011
Verfasst: Mi 13. Jul 2011, 15:02
von crosley
Das klingt verdächtig nach Downburst (oder Tornado):
Station Wynau, leider schon eine ganze Ecke von Zofingen entfehrnt, hat 100kmh gemessen.
Bilder aus Zofingen: (Blick)
http://www.blick.ch/news/schweiz/aargau ... gau-176622
Quelle:
http://www.aargauerzeitung.ch/aargau/fe ... -110685825
Auf dem Lindengeviert - der von Linden umrahmten Wiese auf dem Zofinger Hausberg Heitern - ist «praktisch kein Baum intakt geblieben», sagt die zuständige Zofinger Stadträtin Christiane Guyer. Die Bäume wurden entweder entwurzelt oder in Stücke gerisssen. Rund 80 Prozent der Bäume seien beschädigt, auch die jüngeren der Linden. Einige seien sogar mitsamt der Wurzel ausgerissen worden. «Es ist das schlimmste Unwetter, seit den 40 Jahren, in denen ich bei der Feuerwehr Zofingen aktiv», sagt Peter Ruch, Feuerwehr-Kommandant.
Der Festivalleiter des Heitere Openairs, Christoph Bill, bezeichnete die Unglücksnachricht auf Anfrage als «Katastrophe». Das Heitere Openair lebe vom Platz und seiner lauschigen Atmosphäre. Die Bäume gehörten einfach dazu. Die Stadt will den Zustand des Heiternplatzes in den kommenden Tagen beurteilen und dann das Gespräch mit den Festival-Organisatoren suchen.Ob das Unwetter Auswirkungen auf das Festival habe, sei noch zu früh zu beurteilen, sagten sowohl Stadträtin Guyer wie auch Festivalleiter Bill. Das Openair startet am 12. August.
40 Hausdächer beschädigt
Bei einem Haus in Mühletalstrasse wurde das Dach komplett abgedeckt. Die Bewohner haben laut Nachbarn die Nacht trotzdem im Gebäude verbracht und zwar in der Garage. Sie werden evakuiert werden, wissen aber noch nicht wohin. Das Ehepaar wollte sich nicht äussern, es sei noch zu früh. Ob das Haus überhaupt noch zu retten ist, ist zur Zeit noch völlig unklar.
Ebenfalls beschädigt wurde das Dach der Zofinger Stadtkirche. Um die Schäden in der Kirche gering zu halten, wurden die Löcher mit Blachen abgedeckt.
Bei der Landi wurde das Dach abgerupft. Teile davon flogen bis zu 200 Meter weit. Die nebenanstehende Schule wurde von herumliegenden Teilen in Mitleidenschaft gezogen.
In der ganzen Stadt seien zahlreiche Bäume vom Unwetter «wie Zündhölzer» umgeknickt worden, sagte Guyer. Dank vereintem Einsatz von Feuerwehr, Werkhof und Zivilschutz seien die wichtigsten Strassen zu Arbeitsbeginn wieder passierbar gewesen.
Die Stadt Zofingen erhielt dabei Unterstützung von den Feuerwehren Aarau und Baden. Dass niemand verletzt wurde sei wohl Glück im Unglück und dem Umstand zu verdanken, dass das Unwetter in der Nacht kam, so Guyer.
In Strengelbach bei der Garage Galliker wurde das Dach komplett weggerissen. Das 500 Quadratmeter grosse Dach begrub fünf Autos der Garage unter sich. Die Feuerwehr hat mit Plachen das Gebäude abgedeckt. Nun arbeiten Handwerker an einem Notdach. Es sollte bis Freitag Nachmittag fertig sein. Garagenbesitzer Emil Galliker ist tief betrübt, den Schaden kann er noch nicht beziffern.
Grüsse Crosley
Re: NOW: Gewitter am 12.07.2011
Verfasst: Mi 13. Jul 2011, 15:40
von Tinu (Männedorf)
Christian Matthys hat geschrieben:Sieht für mich auf den ersten Blick nach einer dynamischen Ursache aus (Subsidenz vielleicht)?
Dazu passt auch die Beobachtung von Marco-Winterthur aus dem Wallis, wonach es um 20 Uhr eine rasche Wolkenauflösung gab.
Was meinst du?
Gruss Chrigi
Hoi Christian
Das klingt plausibel. Bei der Innerschweizer Zelle hatte ich im ersten Moment auf den Föhn als Bremsfaktor gesetzt, weil das einfach von der Konstellation her die aus meiner Sicht logischste Schlussfolgerung war.
Wenn man aber bedenkt, dass auch die Zellen weiter nördlich bei ihrem Zug nach Osten auffällig schwächelten muss tatsächlich von einem anderen, grossflächigeren Phänomen ausgegangen werden.
Subsidenz, also Absinken der Luftmassen auf der Vorderseite des Bodentiefs (oder zumindest stark verringerte Hebungsprozesse) erscheint mir da an sich logisch. Dafür sprechen auch gewisse Modellindizien, bsp. der auffällig abweichende, wenn auch immer noch leicht negative Lifted Index in der Ostschweiz:
Genau in diesem Bereich begannen die Zellen ja zu schwächeln, erholten sich aber auch wieder, sobald sie weiter östlich ins Voralbergische kamen.
Die Warmluftpumpe im Vorfeld des Bodentiefs muss also in diesem ganz spezifischen Raum (nordöstliche Hälfte CH-Mittelland) zu einer Stabilisierung der Atmosphäre geführt haben, was natürlich bremsend auf die Gewitterentwicklung wirkte.
Re: NOW: Gewitter am 12.07.2011
Verfasst: Mi 13. Jul 2011, 16:10
von wetterfreak vbg
Christian Matthys hat geschrieben:Tinu (Männedorf) hat geschrieben:Die Innerschweizer Zelle wird jetzt in der Föhnzone gefressen. Der gute alte Alpenwind kann sich also eine weitere Kerbe in den Schlagstock ritzen: Wieder eine Gewitterzelle gekillt! Hier am Zürichsee jetzt leichtes Getröpfel und Westwind.
Hallo Tinu
Ich frage mich, ob es gestern abend auch noch einen anderen Faktor gab, der den Zelle(n) zusetzte.
Wie man den Radarbildern entnehmen kann, haben nämlich alle Zellen entlang der Konvergenz (auch die Basler Superzelle und die Schwarzwaldzellen) auf einen Schlag geschwächelt (ab ca. 19 Uhr).
http://www.metradar.ch/de/archiv_24h/ET ... oop_18.gif
http://www.metradar.ch/de/archiv_24h/ET ... oop_19.gif
Sieht für mich auf den ersten Blick nach einer dynamischen Ursache aus (Subsidenz vielleicht)?
Dazu passt auch die Beobachtung von Marco-Winterthur aus dem Wallis, wonach es um 20 Uhr eine rasche Wolkenauflösung gab.
Was meinst du?
Gruss Chrigi
Ich würde ehender sagen das der vorarlberger Fluch sie zunichte gemacht hat, 1 starke Zelle der rest ist sonst immer flöten gegangen
ein paar Bilder gibts aber trotzdem von der Linie über der ehemaligen innerschweiz SZ
Seas
Heute gabs ja explosionsartige Gewitter die in der Schweiz 4cm Hagel brachten , schon wieder...

Quelle. Metradar.ch
das mittelstück erreichte uns unter abschwächung aber war doch schön
Lightning:
Rückseite mit Zipfel (links in der Mitte)
Hoffe sie haben gefallen!
Re: NOW: Gewitter am 12.07.2011
Verfasst: Mi 13. Jul 2011, 17:40
von Cyrill
Hoi zäme
So, ich melde mich auch wieder mal - von einer spannenden Chasingwoche mit einigen ultimativen Highlights. Dutzende Fotos, mind. 4 Std. Videomaterial aus...
.... der Schweiz (Schaffhausen, Bodensee, Urnersee)....
.... Italien (Mailand, Brescia, Gardasee > Superzelle)
.... Süddeutschland.
Kurzer Chasingbericht zum 12.07.2011:
Gestern Morgen kehrte ich aus Italien zurück. Nach einigen Stunden Schlaf, setzte ich mich an den Rechner, (hatte den 12. Juli auch im Auge) las mal kurz den Forecast, noch verschlafen an meinem ersten Kaffee nippend, als schon das Telefon klingelte und eine gute Freundin mich auf die Linie bei Frankreich aufmerksam machte. Ja, Frankreich hatte ich mal vor zu chasen...
Mein Instant-Nowcast in den Karten elektrisierten mich. Hellwach, wie nach drei Espresso-Kaffee's fuhr ich gleich nach Schaffhausen. Doch was da herangeschlichen kam und leichte Shelf-Strukturen drin hatte, fiel in sich zusammen.
Ich fuhr nach Stockach. Bänder von Stratocumulus und strickförmige Sc- undulatus waren zu sehen. Für mich ein Indiz für Schwergewitter (nicht in jedem Fall). Dann einige Nimbostratus, dann wieder Sc unc. Etwas kühl der Wind aus NW, dann Wechsel auf NO (Inflow ?). Tel. mit Andreas (Winterthur), der mir den Hinweis auf trogvorderseitige Dynamik in der ersten Nachthälfte gab (Passage mit Ankunft KF). Wie von mir erwartet, bildete sich vor mir eine Minizelle, orografisch unterstützt und es blitzte 4 mal kurz. Na toll...; was nun?! Über mir riss die Wolkendecke wieder auf und in der Dämmerung waren lange und breite Flugzeug-Trails erkennbar; Feuchte also OK.
Auf dem Radar gut zu sehen, war das schöne Teil - uneinholbar - in Richtung NO unterwegs und die Linie in Frankreich sah zunächst ziemlich harmlos aus. 22:20 Uhr, Blitze am Horizont. In den Vogesen hatte sich die Linie massiv verstärkt. Von Osten her fing ich sie danach bei Villingen-Schwenningen / St. Georgen ab. Der nördliche Teil gab dann (entgegen meiner Erwartungen) ziemlich schnell den Geist auf, während der mittlere Teil in Richtung Feldberg Vollgas gab. Ich fuhr Richtung Singen und wurde von diesem Teil überrollt. Einfach abartig! 2-3 Blitze pro Sekunde (die extrem blendeten), heftige Windböen, dichter aufsteigender Nebel von allen versiegelten Flächen (also auch Autobahn), während einem Starkniederschlag, machten das Fahren fast unmöglich. Hinzu kam die glitschige Fahrbahn durch tonnenweises, grünes Laub auf der Fahrbahn. Man sah einfach nichts mehr. Bei der Raststätte Hegau wäre ich beinahe in einen entwurzelten Baum gefahren. 15 Min. später waren die Bedingungen wieder besser und ich sah südlich von mir ein gewaltiges Teil (Ende..) dieser Linie auf mich zukommen, wie es mir Ralph im Nowcast mitteilte. CG's jede Menge und dann ein absolutes Highlight: in der Entfernung von rd. 2,5 km die bisher nächste > 6-fach-Entladung, die ich je gesehen hatte. Ralph hatte den CG auch gesehen (waren sicher 7, wenn nicht 8 Entladungen im selben Kanal. Ich steuerte den Parkplatz an, den ich für solche Lagen auskundschaftete, öffnete das Beifahrerfenster, um besser filmen und auf HD den satten Sound der Donner besser aufnehmen zu können. Dann das ultimative Hightlight, das ich mir in den ganzen 14 Jahren chasen immer gewünscht hatte! Gleich neben mir schlug (geschätzte < 15 Meter) ein gewaltiger CG ein (die Videoauswertung kommt noch). Interessant dabei: ich spürte die Druckwelle und die Hitze am rechten Arm, mit der ich die Videokamera hielt. Den letzten Blitz filmte ich um 04 40 Uhr am Bodensee, in der angebrochenen Dämmerung.
Gruss Cyrill
Edit:
@ nordspot
Danke für Dein Nowcast. Hattest recht mit dem südlichen Anbau...
@all
Wieder zum Teil wirklich schöne pics und eindrückliche Berichte. Den Geschädigten wünsche ich, dass bald wieder der normale Alltag eintritt und ihnen unbürokratisch Hilfe zugute kommt.