Wertes Sturmforum
Zum Rückblick auf das Geschehen vom Montag, 1. September 2025 aus Urdorfer Sicht zuerst eine kurze Vorgeschichte:
Da hat man mal volle drei Wochen Ferien am Stück und das mitten in der Gewittersaison! Und was passiert in diesen drei Wochen? Ich bekomme gerade einmal einen einzigen (!) Blitz vor die Linse…
Und dann am ersten Arbeitstag nach den drei Wochen Ferien? Genau: Es gewittert in Urdorf.
Immerhin konnte ich an diesem Montag rechtzeitig den "Fyrabig" antreten, was nach drei Wochen Abwesenheit auch keine Selbstverständlichkeit ist. Ich packte also meine Video-Utensilien und fuhr erwartungsfroh an meinen Spotterplatz, das Gewitter bereits im Anmarsch. Um 19.30 Uhr begann meine Kamera aufzuzeichnen.
Der Aufzug sah anfänglich durchaus eindrücklich aus: Interessante Strukturen, spannende Farben. Aus Südwesten war vermehrt Geflacker zu sehen. Und das Ganze schien mehr oder weniger auf dem Weg in meine Richtung. Der Wind nahm zu.
19.41h, Blickrichtung S/SW (Foto Natelkamera)
Es zeichnete sich aber recht schnell ab, dass der Kern des Gewitters südlich vorbeiziehen würde. Denn die Zelle schien sämtliche Energie aufzusaugen, die am Himmel um mich herum vorhanden war. Auch auf den Videoaufnahmen ist eindrücklich zu sehen, wie sämtliche Wolken in der Umgebung in Richtung des Kerns davonrauschen.
Um ca. 19.50 Uhr bildete das Gewitter kurzzeitig eine Shelf Cloud aus, bevor auch diese vom Kern verschluckt wurde. Erste Tropfen fielen vom Himmel.
19.52h Blickrichtung Süd (Video-Screenshot)
Da wir es nicht mit einer alleinstehenden Zelle zu tun hatten, sondern diese eingebettet war in die Regenfront, die sich von Westen her über die Alpennordseite ausbreitete, war auch ohne Volltreffer klar, dass es hier bald schon ziemlich nass werden würde. Um ca. 20.00 Uhr wurde der Regen definitiv stärker.
Die vorübergehende Abschwächung der Niederschläge auf den Radarbildern habe ich ebenfalls bemerkt. Aber dies passte gar nicht zum Geschehen um mich herum, so dass ich sehr rasch davon ausging, dass die Kugel auf dem Albis vom Kern des Gewitters voll getroffen wurde.
Nun rauschten die Wolken tiefhängend über meinen Standort hinweg und zum Geflacker war nun hin und wieder ein verhaltener Donner zu hören. Ich hoffte, doch noch den einen oder anderen Blitz zu erwischen.
Die Blitzausbeute war aber (wie schon öfters in diesem Sommer) ziemlich mager. Ich bekam nur wenige Blitzkanäle zu Gesicht und die meisten davon verschleierte der Regenvorhang. Die Ausnahme bildete ein schöner Erdblitz, der im Westen der Nachbargemeinde Birmensdorf in den Boden krachte:
20.20h Blickrichtung S/SW (Video-Screenshot)

Quelle:
https://kachelmannwetter.com/ch/blitze/ ... 49604.html
Registriert als positiver Erdblitz (+28 kA) wurde dieser begleitet von einigen negativen Entladungen über der Stadt Zürich (total -22 kA).
Kurz danach war der Gewitter-Spuk auch schon wieder vorbei, während es weiterhin unvermindert regnete. Nicht nur ich war in der Zwischenzeit klatschnass. Auch mein Smartphone wurde geduscht. Eigentlich wäre dieses ja wasserfest, aber die Kondenströpfchen auf der Innenseite der integrierten Kameralinsen liessen keinen Zweifel offen, dass dem nicht (mehr) so war.
Um kurz nach halb neun war es dunkel geworden. Ich packte zusammen. Das Gewitter hatte sich nach Osten verabschiedet. Und ich machte mich auf den Heimweg Richtung Westen. Habe ich eigentlich noch Reis zu Hause?
Hier der Link zum Video
https://youtu.be/m-qEqbTHKio
En Gruess

Tobi