Wind/Sturmwarnung 20.05.06
Verfasst: So 21. Mai 2006, 11:55
Hoi zämä
kleiner Erlebnisbericht über den gestrigen Sturm: Ort des Geschehens ist
Berlingen am Untersee. Ein schmuckes Dörfchen, hier wurde es gerade
frisch gewaschen vom saftigen Frontalregen am Nachmittag (Karte.)

Der Vormittag im Warmsektor war aus Surfersicht eher unbefriedigend: zu viel
Südkomponente und darum sehr böig auf dem Untersee (Topographie -> Seerücken.)
Der Nachmittag fiel im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser - Landregen ohne
Ende, der nasse Neoprenanzug fing an, nach 3h im Auto sitzen und warten, bedenklich zu
beissen und jucken und riechen (!)
Um so grösser dann die Freude, als sich kurz nach 16 Uhr die Sonne wieder zeigte:
jetzt war es eine Frage der Zeit, bis mixing und Druckanstieg die Kuh zum Fliegen brachte.

So gegen 18 Uhr war es dann soweit. Die Grundschicht komplett durchgemischt,
der Druck von Westen her am ansteigen, der kräftige Höhenwind griff bis zur
Wasseroberfläche durch: 5.3m2 Segel in den Fingern, erste 7er Böen, zu viel
Druck im Segel, erste Schleuderstürze... hier hilft nur noch das 4.7er Sturmsegel!

Der See kocht, ab und zu löst sich Gischt von den Schaumkronen der brechenden Wellen.
Anders als unter den böigen Bedingungen am Vormittag organisieren sich diese jetzt zu
prächtig geformten, steilen Sprungrampen von einem halben Meter Höhe.
Selbst mit 4.7m2 bin ich in den Böen überpowert, aber noch einmal umriggen und wertvolle Zeit
auf dem Wasser verlieren wäre jetzt schade - durchbeissen und die A****backen zusammenkneifen
heisst jetzt die Devise, bis der Wind etwas nachlässt!

Powerhalse bei Überhack - nur mit einer feinen Technik und Schmalz in den Armen
gelingt dieses Wendemanöver unter solch garstigen Bedingungen.
Meine eigenen Versuche endeten meist mit Salto vorwärts ins Segel hinein :T

Nach 20 Uhr ist das Gröbste vorüber, der bodennahe Wind schläft ein. Eine Handvoll
ausgepowerter Surfer steht mit einem breiten Grinsen im Gesicht am Ufer und geniesst die Abendstimmung.

Meteorologisch gesehen ein 4-Sterne-Buffet und surftechnisch einer der schönsten
und eindrücklichsten Tage, die ich am Untersee je erlebt habe.
Gruss, Marco
kleiner Erlebnisbericht über den gestrigen Sturm: Ort des Geschehens ist
Berlingen am Untersee. Ein schmuckes Dörfchen, hier wurde es gerade
frisch gewaschen vom saftigen Frontalregen am Nachmittag (Karte.)
Der Vormittag im Warmsektor war aus Surfersicht eher unbefriedigend: zu viel
Südkomponente und darum sehr böig auf dem Untersee (Topographie -> Seerücken.)
Der Nachmittag fiel im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser - Landregen ohne
Ende, der nasse Neoprenanzug fing an, nach 3h im Auto sitzen und warten, bedenklich zu
beissen und jucken und riechen (!)
Um so grösser dann die Freude, als sich kurz nach 16 Uhr die Sonne wieder zeigte:
jetzt war es eine Frage der Zeit, bis mixing und Druckanstieg die Kuh zum Fliegen brachte.
So gegen 18 Uhr war es dann soweit. Die Grundschicht komplett durchgemischt,
der Druck von Westen her am ansteigen, der kräftige Höhenwind griff bis zur
Wasseroberfläche durch: 5.3m2 Segel in den Fingern, erste 7er Böen, zu viel
Druck im Segel, erste Schleuderstürze... hier hilft nur noch das 4.7er Sturmsegel!
Der See kocht, ab und zu löst sich Gischt von den Schaumkronen der brechenden Wellen.
Anders als unter den böigen Bedingungen am Vormittag organisieren sich diese jetzt zu
prächtig geformten, steilen Sprungrampen von einem halben Meter Höhe.
Selbst mit 4.7m2 bin ich in den Böen überpowert, aber noch einmal umriggen und wertvolle Zeit
auf dem Wasser verlieren wäre jetzt schade - durchbeissen und die A****backen zusammenkneifen
heisst jetzt die Devise, bis der Wind etwas nachlässt!

Powerhalse bei Überhack - nur mit einer feinen Technik und Schmalz in den Armen
gelingt dieses Wendemanöver unter solch garstigen Bedingungen.
Meine eigenen Versuche endeten meist mit Salto vorwärts ins Segel hinein :T
Nach 20 Uhr ist das Gröbste vorüber, der bodennahe Wind schläft ein. Eine Handvoll
ausgepowerter Surfer steht mit einem breiten Grinsen im Gesicht am Ufer und geniesst die Abendstimmung.
Meteorologisch gesehen ein 4-Sterne-Buffet und surftechnisch einer der schönsten
und eindrücklichsten Tage, die ich am Untersee je erlebt habe.
Gruss, Marco
