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Klimakonferenz in Nairobi

Verfasst: Mo 13. Nov 2006, 14:47
von Severestorms
Original von Supernova (Biel)
Mir ist es mittlerweile egal, tut mir leid.
Schade, dass du offenbar resignierst. Kann ich aber angesichts der (vermeintlichen?) Ohnmacht und dem Bewusstsein, dass Geld die Welt regiert verstehen. Aber gerade wegen Letzterem bin ich zuversichtlich, dass in den nächsten Jahren ein 'Umhandeln' in Sachen Umweltpolitik stattfinden wird. Denn es ist schon jetzt nicht mehr lukrativ geschweige denn sexy, auf 'Einweg'-Energien zu setzen.

Heute gibts übrigens positive Neuigkeiten aus Frankreich: http://www.tagi.ch/dyn/news/ausland/687230.html

Klimakonferenz in Nairobi

Verfasst: Mo 13. Nov 2006, 15:27
von Federwolke
Hoi Chrigi

Danke für den Artikel. Der richtige Ansatz... mal schauen was davon übrig bleibt, wenn wieder das halbe Land auf Chaos macht und die "Umweltsünderstaaten" mit Gegensanktionen aufwarten...

Klimakonferenz in Nairobi

Verfasst: Mo 13. Nov 2006, 16:54
von Supernova (Biel)
Man darf gespannt sein...ich erwarte nichts. Der Leidensdruck muss massiv sein, damit ein Grossteil der Bevölkerung umdenkt. Ich denke nicht, dass so etwas in unserer trägen Gesellschaft möglich ist. Und wie schon gesagt: Indien und China wird das nix kümmern, denn man hat genug "Menschenmaterial" um ein weiteres Bophal durchzustehen.

Stromverbrauch senken?

Aber doch nicht, wenn jeder sein Natel benutzen will...denn die Antennen draussen z.B. senden 24h.

Weniger Lastwagenfahren?

Dann ist es aber u.U. Sense mit Erdbeeren im Winter.

Haus umbauen, besser abdichten?

Zahlt niemand, mag niemand.

Alternativenergien?

Mit Wasserstoffzellen wirds nix. Solarenergie gibt zu wenig her. Wasserkraft? Ja gut, dann füllen wir eben alle Alpentäler...

Mal realistisch und zynisch: Wer sollte denn überhaupt sparen wollen?

Es ist wie mit den Warnungen auf Zigrarettenpäckchen: Das dient nicht dem Schutz des Konsumenten, sondern der Firmen. Bei Gerichtsprozessen in der Zukunft heisst es dann: "Wir haben es ja auf den Päckchen geschrieben!". Rechtlich kann man sich so einfach absichern, und der dumme Bürger wähnt sich im Schutze. Mit Umweltgesetzen wird das so ähnlich laufen, reine Verantwortungsabschiebereien.

Ich habe noch KEIN Gesetz gesehen, das den Menschen in den Grundfesten ändern konnte.
Lenkungsabgaben lenken schon weg...aber wohin?

Das Leben ist kein Disneyfilm.
- Editiert von Supernova (Biel) am 13.11.2006, 17:01 -
- Editiert von Supernova (Biel) am 13.11.2006, 17:02 -

Klimakonferenz in Nairobi

Verfasst: Mo 13. Nov 2006, 19:27
von Alfred
@Supernova, sali

Internet - wieviele Server laufen, um den Datenstrom (also auch das ist Energie) auf dem
ganzen Globus aufrecht zu erhalten und die Menge der PCs, die den Datenstrom mit mehr
oder weniger Sinnvollem modulieren und dann mein, dein und unser aller Heimcomputer -
also da kommen sicher einige AKWs zusammen!

Grüess, Alfred
[hr]

Klimakonferenz in Nairobi

Verfasst: Mo 13. Nov 2006, 20:19
von c2j2
Ich finde es wirklich super, wieviele vernünftige Leute hier versammelt sind[1]. Leider sind das aber auch die, die die Auswirkungen direkt (in ihren Modellen, der Vorhersage, bei der Beobachtung des Himmels) sehen. Bei den meisten anderen: Fehlanzeige.

Statt dessen wird mit Terrorismusgefahr abgelenkt... wieviele Menschen sterben pro Jahr in den reichen Ländern an Terrorismus??? Wieviele an Verkehr, Rauchen, Freizeitunglücken? :-(

Trotzdem: ein bisserl Hoffnung bleibt. Steter Tropfen höhlt den Stein. Auch eine Art Selektion: die jetzt Armen sterben aus (können nicht wegziehen, sich Lebensmittel nicht mehr leisten, owhnen in Slums, in denen die Kriege beginnen), die Mittelschicht wird ärmer (Energiekosten, Lebensmittelkosten steigen enorm), die Reichen überleben - zumindest die erste Zeit.

Ich hoffe, ich kann meinen Kinden das Überleben beibringen. Zumindest die Intelligenz, den Gefahren auszuweichen.

Christian

{1} nein, keine Ironie! Ehrlich.

Klimakonferenz in Nairobi

Verfasst: Mo 13. Nov 2006, 23:22
von Dani (Niederurnen)
Hoi zäme,

Im Echo der Zeit (DRS 1) wurde heute Spanien positiv erwähnt. Dort hat die Regierung für den Hausbau neue Verordnungen vorgestellt.
- Bei Neu- oder Umbauten von Häusern müssen zwangsweise Sonnenkollektoren zur Wassererwärmung montiert werden.
- Für Einkaufszentren und grosse kommerzielle Gebäude gilt das obengenannte, zusätzlich müssen diese jedoch einen Teil ihres Energieverbrauchs durch Photovoltaikanlagen decken.

Ein Lobenswerter Ansatz wie ich finde, ich weiss nur nicht wie es mit der Umsetzung aussieht (habe den Beitrag nicht mehr im Kopf).

Gruss Dani

Klimakonferenz in Nairobi

Verfasst: Di 14. Nov 2006, 08:17
von Supernova (Biel)
Man darf auch gespannt sein, was die Anti-AKWler um 2020 machen wollen (Ab dann soll es keine AKW mehr geben). Nicht, dass ich unumschränkt für die AKW wäre.

Aber es ist absolut verlogen von uns, den Strom aus dem Osten zu importieren und dabei ein ruhiges Gewissen zu haben.

Solange jedoch für den normalen Bürger der Strom einfach aus der Steckdose kommt, wird sich hier nichts ändern.

@Alfred
Klar, es sind auch PCs...sehr viele Geräte im Haushalt ziehen dauernd Strom. Auch schnurlose Telefone, Unterhaltungselektronik...usw. Vielen Leuten ist nicht mal das klar...

Zu den Medien in dieser Rolle:

Ein Problem ist auch, dass in den Zeitungen lieber berichtet wird was 3 Schuljungen in einer Toilette so treiben und filmen.

Tatsächliche Hintergrundinformationen zu schwerwiegenden Problematiken (Klima, Konflikte) finde ich keine mehr, dafür um so mehr sinnlose Scharfmacherei und zum Teil verzerrende, gefährliche Falschinformation (Das wissen einige hier sicher sehr gut: "Mini-Tornado"...demächst gibt es wohl "kleine Morde" oder "unabdingbare Reformen").

Es wird zwar auf Panik gemacht, aber den Leuten ist nicht mal klar, was man ändern könnte. Konkrete Lösungen und Verbesserungen werden kaum vorgeschlagen. Hauptsache, wir haben das wohlige Gefühl bedroht zu sein.

Ich habe einen ersten Verbesserungsvorschlag, wenn wir gerade dabei sind:
Sämtliche Zeitungen abbestellen. Spart Papier,Transportkosten, Energie, Holz sowie Chemikalien.
- Editiert von Supernova (Biel) am 14.11.2006, 08:23 -

Klimakonferenz in Nairobi

Verfasst: Di 14. Nov 2006, 09:01
von Uwe/Eschlikon
Naja, auf gewisse Zeitungen möchte ich jetzt doch nicht verzichten ;-)

Unser ganzes System ist eben schon ein kompliziertes Netz...verwoben und verflochten.

Bsp: Weniger Zeitung = spart Papier, Energie und Chemikalien, ok.
Weniger Zeitungen = weniger Verlage + Druckereien = weniger Arbeitsplätze.
Weniger Arbeitsplätze = mehr soziale Probleme und Konflikte + mehr Schulden + mehr Abgaben für andere Arbeitnehmer.
Mehr Abgaben für andere Arbeitnehmer = Einsparungen bei anderen Ausgaben usw. usw.

Ich denke, man sollte eher bewusst Dinge minimieren, resp. ganz darauf verzichten, die wirklich absolut unnötig sind:
Bsp.:
-Obst und Beeren im Winter, die um die halbe Erdkugel transportiert wurden
-Klein-Kinderspielzeuge, die blinken, leuchten, quaken usw. und somit mit Batterien gefüttert werden müssen (denn man möge einem 2-jährigen Kind beibringen, es ja nach Gebrauch sofort wieder abzustellen :-D )
-Kaffeemaschinen mit Einweg-Pulvereinsätze à la Nespresso
-Feuerwerk zum Jahreswechsel
-Haarsprays
-Luftreinigungsgeräte
-90°-Wäsche
-Duftkerzen oder Duftöl-Lichter an Weihnachten
usw., usf.

Gruess, Uwe

Klimakonferenz in Nairobi

Verfasst: Di 14. Nov 2006, 11:16
von Chrigu Riggisberg
Hallo zäme

Ich muss sagen, bei diesem Thema habe ich ebenfalls (beinahe) resigniert. Wirklich anständige Massnahmen werden erst getroffen werden, wenn es zu spät sein wird. Selbst wenn man von heute auf morgen den "künstlichen" CO2-Ausstoss auf 0 reduzieren würde, würde der globale CO2-Anstieg noch mehrere Jahrzehnte ungebremst weitergehen (durch Ozeane, welche sich immer noch erwärmen werden [Wasser reagiert träge] und durch auftauende Permafrostgebiete). Erst dann würde eine Stabilisierung auf hohem Niveau und viel später eine Abnahme eintreten. Das CO2 in der Atmosphäre kann nur sehr langsam durch die Vegetation in die geologischen Schichten eingebaut werden.

Wie soll man in der Politik (nur so geht es; der Otto Normalverbraucher ist zu blöd um eigene Massnahmen zu ergreifen; die Bequemlichkeit und/oder der eigene Geldbeutel siegen) Massnahmen durchsetzen, wenn man dieses Wissen nicht verschweigen soll? Zudem denkt die Politik zu kurzfristig. Die Kinder unserer Kinder der Kinder sind denen und ihrem Wahlkampf egal. Und zudem: 0.5°C globaler Temperaturanstieg seit 1900: Das ist doch nichts! Und nochmehr: Wer liebt die hohen Temperaturen nicht??????? Wenn man nicht gerade Bauer ist [Trockenheit], den Winter mag, an der Küste wohnt [Meeresspiegel] oder in den Alpen [bröckelnde Steinli], dann ist die Klimaerwärmung doch eine "tolle" Sache....

Ziemlich frustrierte Grüsse

Chrigu

PS: Meinen ökologisch geprägten Lebensstil werde ich trotzdem beibehalten.

Klimakonferenz in Nairobi

Verfasst: Di 14. Nov 2006, 11:49
von Supernova (Biel)
Hier noch ein kleiner Einwurf, der nichts mit Klima, aber mit Gesetzen zu tun hat:

Bericht Gesetze

Man darf gespannt sein was alles passiert wenn noch mehr Gesetze, egal welcher Art, dazu kommen.

Notabene:

Irgendwann wird zu Diskussion stehen ob Umweltschutz oder Arbeitsplatzsicherheit mehr Priorität zugemessen wird. Spätestens dann waren alle Umweltschutzbemühungen für die Katz, weil die Gesetze keinen Rückhalt mehr finden.

Streng betrachtet: Jeder, der einen DVD Player aus China kauft, billigt Umweltverschmutzung. Allerdings nützt da RoHS schon etwas, die Frage ist bloss wie lange das Bestand haben wird...
- Editiert von Supernova (Biel) am 14.11.2006, 12:00 -