Kann jemand mit höher auflösenden Karten eine Bodenkonvergenz im Vorfeld der Kaltfrontokklusion (das ist das Teil, das in der Tiefdruckrinne eingelagert ist, die sich bei GFS 12 UTC von London bis Schaffhausen zieht) bestätigen/bezeugen?
Ich finde wir liegen da an einer interessanten Ecke innerhalb dieser Konstellation.
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
Gewitter und Sturm = erhöhter Pulsschlag
Föhn-fasziniert
Nach Durchsicht der Modelle bin ich auch der Meinung, dass heute (hier in der Schweiz) nicht die allzu grosse Action zu erwarten ist. Präfrontal sind ja bereits zwei Gewitterherde (einer bei Basel und einer bei Thun) unterwegs und ich denke, dass im Zuge dieser präfrontalen Auslöse (für die kommenden zwei Stunden) das grösste Potential für eine allfällig stärkere Entwicklung vorhanden sein wird (Labilität, CAPE, Scherung). Der Experimental Hail Parameter von NCEP GFS springt vor allem über dem Jura und der Nordschweiz etwas an – Hagel um die 2 cm scheint demnach zumindest im Bereich des Möglichen (präfrontal, in den kommenden zwei Stunden).
Wenn dann die Front ab ca. 17-18 Uhr die Jurahügel runterschiesst (Stichwort Joran), wird die Labilität in der Westschweiz (bis etwa Raum Zug/Zürich) bereits signifikant abgebaut sein. In der Folge dürfte es nur noch windtechnisch interessant werden. Gewittern wird es zu diesem Zeitpunkt hingegen vermutlich nur noch in der Ostschweiz zwischen Zürich und Bodensee (starke Windkonvergenz, etwas Rest-Labilität und CAPE).
Ich kann mir übrigens noch folgendes Szenario vorstellen:
Die schnell vorrückende Front könnte die präfrontale (vom Föhn gehemmte) Entwicklung in der Ostschweiz einholen und dort nochmals zu einem Aufleben der Gewitteraktivität beitragen (Leichte Druckwelle als zusätzliche Unterstützung der Hebung). Allerdings springen die Modelle nicht wirklich darauf an.
Fazit: Als Chaser würde ich ab ca. 18 Uhr den Raum Zürich - Schaffhausen - Bodensee im Auge behalten.
Interessant dürfte es in der Nacht und am frühen Morgen auch im Tessin werden – dort wird eine markante und über mehrere Stunden hinweg stabil bleibende Windkonvergenz mit entsprechenden Starkniederschlagssignalen angezeigt.
Mal schauen, wie sich der Voralpenschleicher entwickelt.
Gruss,
Chris
Zuletzt geändert von Severestorms am Di 28. Mai 2013, 16:11, insgesamt 4-mal geändert.
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Danke. Die Karte von @Cyrill hats auch schon gezeigt. Die derzeitige Auslöse geht demnach wohl auf die Kappe dieser Konvergenz (plus Orographie und Einstrahlung natürlich).
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
Gewitter und Sturm = erhöhter Pulsschlag
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