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Klimakonferenz in Nairobi
Verfasst: Di 14. Nov 2006, 12:17
von Uwe/Eschlikon
@Supernova: Zeig mir mal ein elektronisches Gerät, das nicht ganz oder zumindest teilweise aus China/Fernost kommt.
Gerecht wäre, wer viel Ressourcen vergeudet, zahlt entsprechend mehr, und zwar nicht linear:
- Besteuerung der Fahrzeuge nicht mehr nach ccm sondern nach Verbrauch
- Wer viel Gas/Öl verheizt, zahlt pro 100L mehr (ist ja jetzt umgekehrt)
- Wer viel Wasser verbraucht, zahlt pro m3 mehr, als derjenige, der Wasser spart
- Wer viel Strom bezieht, zahlt einen höheren KW-Preis
Wetten, die Leute würden zu sparen beginnen

Klimakonferenz in Nairobi
Verfasst: Di 14. Nov 2006, 12:58
von Supernova (Biel)
Diese Vorschläge sind gut.
Allerdings:
Dann wandern die Firmen halt ab, was solls. In anderen Ländern hat man weniger Beschränkungen.
Und wenn dann Schlagzeilen wie "Umweltschutzgesetze kosten uns die Arbeit" im Blick erscheinen, kannst du Lösungen vergessen.
Wie willst du die Balance halten?
Und während wir uns Gedanken über die Umwelt machen, kümmert sich die EU wenigstens um die Leute, die ihnen wichtig sind und deren dringende Probleme. Bemerkenswert.
EU cares
Die Umwelt hat leider keine Lobby.
- Editiert von Supernova (Biel) am 14.11.2006, 13:04 -
Klimakonferenz in Nairobi
Verfasst: Mi 15. Nov 2006, 11:25
von Sämi
In Nairobi gehen die Verhandlungen offenbar in die entscheidende Phase.
Folgender Berchit vom Schweizer Fernsehn, auch bezüglich Leugenberger.
Leuenberger will weltweite CO2-Steuer
USA sollen in die Pflicht genommen werden
Bundespräsident Moritz Leuenberger hat an der Weltklimakonferenz in Nairobi erneut die Einführung einer weltweiten CO2-Steuer angeregt. Mit einer solchen Abgabe könnten die Ursache wie auch die Folgen der Erderwärmung bekämpft werden.
Leuenberger warnte in seiner Eröffnungsrede die Teilnehmer des ministeriellen Konferenzteils davor, die riesigen Erwartungen rund um den Globus zu enttäuschen. «Die Niederlage würden wir alle bezahlen, wir und unsere Kinder», sagte der Bundespräsident gemäss Redetext.
Nicht nur Ursachenbekämpfung
ber auch wenn jetzt alle nur erdenklichen Massnahmen ergriffen würden, der Trend würde nicht sofort drehen. Es gehe nicht mehr nur darum, die Ursachen zu bekämpfen. Auch die drohenden Schäden müssten abgewehrt und die Bezahlung der Folgen organisiert werden, gab Leuenberger zu bedenken.
Deshalb schlage er vor, über eine weltweite CO2-Abgabe nachzudenken. Mit dieser Steuer würden die grossen CO2-Produzenten angespornt ihre Emissionen zu senken. Und es wären Mittel vorhanden gegen die Folgen des Klimawandels.
Leuenberger hatte den Vorschlag bereits Mitte September in Rüschlikon ZH an einer Tagung von rund 25 Umweltminister präsentiert.
Tatbeweis der USA gefordert
Auch wer bis jetzt das Kyotoprotokoll nicht unterzeichnet habe, müsse «wenigstens endlich die versprochenen eigenen Taten leisten». Auch das mächtigste Land könne der Klimakatastrophe nicht allein trotzen, sagte er mit Blick auf die USA. Die Umweltveränderung kenne keine Grenzen.
Die Teilnehmer der Konferenz rief er auf, bis im Jahr 2009 die Verhandlungen für die Zeit nach Ablauf des Kyotoprotokolls 2012 abzuschliessen. Es müsse sichergestellt werden, dass «unsere Anstrengungen auch nach 2012 weiter gehen».
Hohe Kosten durch Klimawandel
Leuenberger sprach auch die Wirtschaft an, die mit dem Kampf gegen den Klimawandel die eigene Grundlage rette. Er verwies auf den Stern-Bericht, der bestätige, dass die Schäden des Klimawandels tausend Mal mehr kosteten als die Vorsorge, um den Klimawandel zu vermeiden.
(sda/ap/hesa)
Klimakonferenz in Nairobi
Verfasst: Mi 15. Nov 2006, 16:06
von Supernova (Biel)
Hat Leuenberger auch was über einen Tatbeweis z.B. von China gesagt? Oder war das mal wieder reguläres, langweiliges Amerikabashing?
Klimakonferenz in Nairobi
Verfasst: Mi 15. Nov 2006, 19:42
von c2j2
Verdammt, will die Schweiz jetzt auch unbedingt zur Achse des Bösen gehören?
Ch.

Klimakonferenz in Nairobi
Verfasst: Mi 15. Nov 2006, 20:26
von fish
Wurde die Achse des Bösen nicht Rummsfeld zusammen entsorgt?

Klimakonferenz in Nairobi
Verfasst: Mi 15. Nov 2006, 22:50
von c2j2
Du unterschätzt GeorgeDabbelU. Ein Feind muß sein, sonst kracht das Gebäude USA zusammen. Außerdem brauchen die Sparringspartner für Armee und nachfolgenden Partisanenkrieg.
Will sich da die kleine Schweiz wirklich outen? Zumal es um den Iran relativ ruhig ist.
Ch.
Klimakonferenz in Nairobi
Verfasst: Mi 15. Nov 2006, 23:17
von Andreas -Winterthur-
Tatbeweis der USA gefordert
Und wie sieht es eigentlich mit
dem Tatbeweis der Schweiz aus?
Wie von Supernova richtig bemerkt: das ewige Amerkabashing ist angesichts der europäischen und insbesondere der schweizerischen Passivität in der Klimapolitik ziemlich öde.
Gruess Andreas
Klimakonferenz in Nairobi
Verfasst: Do 16. Nov 2006, 07:25
von Uwe/Eschlikon
@Andreas
Richtig!
Jüngstes Negativ-Beispiel in Sachen Energiespar-Tatbeweis:
Die Berner Kraftwerke BKW erhöhen die tiefere Grundpauschale für Kleinhaushalte, die wenig Strom brauchen und senken die höhere Pauschale für die Vielverbraucher...beide zahlen nachher gleich viel! Man wolle vereinheitlichen...
(Artikel im neusten K-Tip)
Während also unser Präser Leubi in Nairobi grosse Reden schwingt und noch grössere Taten fordert (was ja löblich sein könnte), werden hier in der kleinen Schweiz rücksichtslos von der Industrie diejenigen bestraft, die sparen wollen und diejenigen bevorzugt, die Ressourcen verschleudern!
(PS: Ist der Leubi eigentlich mit dem Velo nach Nairobi gereist...?

:=( :=( :=( )
Nein, nein...so funktioniert das nicht.
Und für die kommende Abstimmung zum Osthilfegesetz (Kohäsions-Mrd.) werde ich definitiv "Nein" stimmen.
Der Grund: Das Geld dient in 1. Linie als Sprungbrett für die Industriemagnate der Schweiz, um im Osten billig produzieren und Rohstoffe einkaufen zu können. Noch mehr LKW-Verkehr quer durch Europa, noch mehr Billigpreis-Schrott auf dem Ladentisch.
Uwe
Klimakonferenz in Nairobi
Verfasst: Do 16. Nov 2006, 10:26
von Supernova (Biel)
@ Christian
Natürlich muss ein Feind sein, auch die EU braucht Feinde. Auch die EU geht gerne gegen die USA los, geht aber derart lächerlich vor, dass sie nicht einmal den Iran in die Schranken weisen kann.
Es ist natürlich klar, dass Leuenberger auch ein bisschen gegen die USA kloppen muss.
Warum das so ist kann sich jeder selber denken.
Wir sind drauf in dran für ein bisschen günstigeres Öl alles aufzugeben.
"Der Feind meines Feindes ist mein Freund".
Deshalb spannt die EU gerne mal mit allen möglichen Spinnern gegen die USA zusammen. Eine lächerliche Strategie, die gewaltig ins Aus führen wird.
Die Medien spielen dieses Spiel ja auch gerne mit. Die USA sind böse, alle anderen sind gut.
Wer so undiffernziert denkt, hat bereits verloren.
Chamberlain kommt wieder. Dieses Mal werden wir dran sein.
Wer wird nach GWB der Lieblingsfeind von europäischen Profilierungssüchtigen und Windfahnen werden?
- Editiert von Supernova (Biel) am 16.11.2006, 10:36 -