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sehr kalt vor Weihnachten

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
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Federwolke
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Beitrag von Federwolke »

Hoi Peter

Kleibis Erklärung stimmt schon. +3 Grad in 2 m bedeutet nicht, dass es auch Plusgrade am Boden gibt. Deine Vermutung ist aber auch richtig: In trockener Luft schmilzt Schnee oder Eis im Schatten auch bei leichten Plusgraden nicht weg, sondern sublimiert. Dieser Vorgang läuft viel langsamer ab als das Schmelzen und wird daher oft gar nicht wahrgenommen.

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Uwe/Eschlikon
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sehr kalt vor Weihnachten

Beitrag von Uwe/Eschlikon »

Guten Morgen

Heute wieder eine positive Überraschung:

Die längste Nacht im Jahr 2006 war bei uns frostfrei (+0,4°C), und das bei einer Ostlage.

Gestern Abend habe ich, zu so später Jahreszeit wie noch nie, die Topfpflanzen in die Garage gestellt.
Oleander, Rosmarin, Eukalyptus, Aloe-Vera u.a. standen bisher auf der Terrasse. Nur die frostharten Kakteen bleiben draussen, denen macht auch unter -10°C nichts aus ;-)

Gruss, Uwe


Kleibi
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Beitrag von Kleibi »

@ Peter und Federwolke

Nun muss ich auch Federwolkje recht geben ;-) , die Sublimation von Wasser kann bei trockener Luft ebenfalls zur Kühlung beitragen. Allerdings glaube ich im aktuellen Fall, dass der Einfluss der Strahlung grösser war. Erstens war die Luftfeuchte mit immer relativ hoch (umgerechnet auf die 0°C direkt über Eis ca. 80%). Zudem ist heute in Therwil der Reif rasch geschmolzen bei ähnlichen Temperatur und Luftfeuchte, aber bei bedecktem Himmel. Es sieht demnach so aus, als ob die bei bedeckten Himmel erhöhte atmosphärische Gegenstrahlung (also weniger Wärmeverlust am Erdboden) wichtiger war.
Aber ich weiss von der Bergen, dass dort die Sublimation bei den im Winter häufig sehr tiefen Luftfeuchten (weit unter 50%, auf 0°C bezogen) sehr wichtig ist.

Aber vieleicht weiss Federwolke mehr konkretes bezüglich der Einfluss-Stärke dieser Parameter.

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Federwolke
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Beitrag von Federwolke »

Hoi Kleibi

Ich kann dir einzig sagen, wie es sich mit der Grenze Schmelzen/Sublimieren bei positiven Temperaturen verhält. Dazu wird die Feuchttemperatur herangezogen. Liegt sie unter 0°, schmilzt der Schnee nicht. Die Feuchttemperatur liegt ungefähr in der Mitte zwischen Lufttemperatur und Taupunkt und wird mittels Feuchtthermometer des Aspirations-Psychrometers gemessen. Oft kennt man dafür nur den englischen Begriff wet-bulb-temperature.

Die Feuchttemperatur betrug übrigens heute um 12.00 MEZ in Basel-Binningen +0.2°, in Bern -1.4°, am Zürichberg -1.1°. Das heisst in Bern und Zürich schmilzt derzeit trotz leichten Plusgraden nichts - auch wenn es überhaupt was zum Schmelzen gäbe ;-)

Kleibi
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Beitrag von Kleibi »

Danke Federwolke, soviel war mir zwar schon bekannt.
Wenn ich mal wieder an der Uni bin möchte ich mal recherchieren, was für Energiebeträge resp. welche Leistung durch Sublimation verbraucht werden können. Sicher hängt es von der Luftfeuchte ziemlich linear ab (wobei ja bei 100% Luftfeuchte bereits resublimation einsetzt, da ja der Dampfdruck über Eis tiefer ist als über Wasser bei gleicher Temperatur) und proprtional zum Dampfdruck über Eis. Aber wie sieht der maximale Sublimationsbetrag z.B. über einer konstant bei 0°C gehaltenen Oberfläche und bei einer konstanten Luftfeuchte aus...hmmm. das muss ich wirklich mal recherchieren gehen.
- Editiert von Kleibi am 22.12.2006, 16:18 -

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Alfred
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Beitrag von Alfred »

von Federwolke:
Zürich schmilzt derzeit trotz leichten Plusgraden nichts - auch wenn es überhaupt was zum Schmelzen gäbe
Im Schatten, auf 436 Meter, hier in Zürich, sind die aus dem Tiefkühler herausgekrazten Eiskristalle eben geschmolzen :( !

Alfred
[hr]

Stefan, Wichtrach

sehr kalt vor Weihnachten

Beitrag von Stefan, Wichtrach »

nachdem der Hochnebel die letzte Nacht mild hielt gehts jetzt wieder abwärts bei aktuell -1,4°C. Allerdings stieg die Temperatur gestern Abend mit dem Hochnebelaufzug auch wieder um 1,8 Grad.

Wer es kalt mag, dem seien Engelberg und Visp empfohlen. Visp schaffte heute ein Tmin von -10,8°C! und gestern und heute einen Eistag. Das ganze auch noch ohne Schnee. Das Rhonetal verwandelt sich schnell in einen Kühlschrank bei Hochdrucketter ;-) In einem Winter gabs in Visp mal am Nachmittag noch unter -10°C während es sonst relativ mild war in der Schweiz. Weiss nicht ob das Anfang Februar 2005 war. Da gabs hier Nachts -10°C und tagsüber +4°C.


fredi (Einsiedeln)

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Beitrag von fredi (Einsiedeln) »

Was mich ziemlich überrascht, ist, dass die Schneegrenze, die am 10.12. bereits 800m erreichte, seither kaum mehr angestiegen ist. In Schattenlage innerhalb des Klostergevierts (900m) liefen die Studenten heute noch auf der Loipe!!
Eistage gab es seither fast keine, aber eine längere Phase von Hochnebel, wie es hier nicht oft vorkommt.

Grüsse,
Fredi

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Silas
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Beitrag von Silas »

Hallo zäme
Nach den letzten vier Tagen, die hier alle als Eistage in die Aufzeichnungen eingegangen sind, ist die Temperatur heute Morgen auf -6,2°C gesunken, was dem Tiefstwert in diesem Dezember entspricht.
Dazu ist es hier nicht etwa klar, ca. 50m höher oben beginnt der dicke Nebel! (siehe Webcambild)
Gruss Silas
Wetterstation Oberthal 850 m.ü.M.: http://silas.emmewetter.ch

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David BS
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Beitrag von David BS »

Hallo Kleibi und Federwolke

Vielen dank für eure Erklärungen! Klingt plausibel. Hier Nach ein paar Sonnenstrahlen nun wieder dichter Hochnebel.

Grüsse Peter!

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