Sali zämä
Hier ein Artikel aus
NZZ Online . Hoffen wir, dass es nicht einfach bei einer Absichtserklärung bleibt.
Grüsse
Olivier
Treibstoffverbrauch soll nicht unter die Räder kommen
Initiative der Autobranche
Die Energieeffizienz soll künftig bei jedem Autokauf zum zentralen Thema werden. Dieses Ziel hat sich die Autobranche gesetzt, um den Treibstoffverbrauch weiter zu senken und die Klimazielvereinbarung zwischen dem Verband der Auto-Importeure und dem Bundesrat bis 2008 zu erreichen.
(ap./mbo.) Unsere Autos leben: Sie saufen und rauchen. Die Themen «Waldsterben» und «Feinstaub» haben die Auto-Fahrer und -Konsumenten jedoch sensibilisiert sowie den Staat zum Handeln veranlasst. Das Problem der Luftschadstoffe durch die rauchenden Autos wird seit mehreren Jahren mit staatlichen Grenzwerten bekämpft. Das Saufen, das heisst der Treibstoffverbrauch ist und wird wohl auch in Zukunft nicht staatlich reguliert. Der Ball liegt bei den Konsumenten. Bei den meisten Neuwagenkäufern sind der Verbrauch und die Energieeffizienz jedoch nur zwei Aspekte unter vielen, die häufig unter die Räder geraten.
Mehr Transparenz erwünscht
Auto-Schweiz, die Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure hat die ETH beauftragt, die Entscheidungsgrundlagen bei einem Autokauf zu klären. Dabei wurde festgestellt, dass 60 Prozent der Neuwagenkäufer sich zusätzliche Informationen zu energieeffizienten Autos wünschten. Bei vielen Konsumenten bestehe auch eine höhere Zahlungsbereitschaft für zusätzliche Technologien, welche höhere Verbrauchseffizienz ermöglichten.
«Clever unterwegs»
Deshalb will Auto-Schweiz mit seiner Informations- und Dialogplattform «Clever unterwegs» die bestehenden Informationslücken schliessen und die von den ETH-Spezialisten aufgezeigten Informationsdefizite beseitigen, wie Direktor Andreas Burgener am Dienstag vor der Presse in Bern sagte.
Die Autokäufer sollen von der Idee einer besseren Treibstoffeffizienz überzeugt werden. Ein wichtiger Punkt ist dabei die weitere Förderung und Bekanntmachung der Energieetikette. Die Autokäufer müssten erkennen, dass Treibstoffeinsparungen und somit eine CO2-Reduktion bis zu 40 Prozent möglich sei, ohne dabei auf die Funktionalität und die Leistung des Autos verzichten zu müssen.
Schnitt von 6,4 Litern pro 100 Kilometer als Ziel
Von den fast 5'150 Fahrzeugmodellen sind heute bereits 1'759 in den Energieeffizienzkategorien A und B eingeteilt, das heisst, ihr Durchschnittsverbrauch liegt bei 5,8 Litern pro 100 Kilometer. Damit könnte das Ziel der Klimavereinbarung, bis 2008 den Treibstoffverbrauch auf 6,4 Liter pro 100 Kilometer zu senken, deutlich unterschritten werden. Ende 2005 lag der Durchschnittsverbrauch noch bei 7,67 Liter.
Autos sicherer und daher immer schwerer
Für den Präsidenten von Auto-Schweiz, Tony Wohlgensinger, geht die Entwicklung in die richtige Richtung, aber nicht so rasch wie vorgesehen. Ein Hautgrund sei, dass das durchschnittliche Gewicht der Fahrzeuge in den letzten Jahren gestiegen sei. Der Faktor Sicherheit habe im Durchschnittsauto eine Gewichtszunahme um 170 Kilogramm bewirkt und damit auch einen höheren Treibstoffverbrauch. Da aber noch lange nicht alle Autos mit den modernen Sicherheitsfeatures ausgestattet seien, dürfte die Zahl der tödlichen Unfälle auf den Strassen weiter sinken, sagte er.
Hoffnung wegen Hybrid- und Gas-Autos
Burgener wies zudem darauf hin, dass bis Ende August 2006 in der Schweiz 3'667 Fahrzeuge mit Hybridantrieb und 1'733 Fahrzeuge mit Gasmotor in Verkehr gesetzt wurden. Das sei ein sehr kleiner Anteil am Gesamtmarkt. Laut der ETH-Studie könnte die Hybridtechnologie vor dem Durchbruch stehen. Denn fast jeder zehnte Neuwagenkäufer und bereits fünf Prozent der Occasionskäufer hätten in der Befragung angegeben, beim nächsten Autokauf einen Hybridantrieb erwerben zu wollen.