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Wintereinbruch 28.-30.10.2008 (Thema Kälte, Starkschneefälle, SFG, etc.)
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Wintereinbruch kommende Woche
Ich möchte noch folgendes zu der kommenden Situation beitragen: Diese "Kaltluft-Ausbrüche" haben sich so ähnlich schon die letzte und vorletzte Woche abgespielt. Bevor allzu viel Euphorie über gewaltige Schneemengen aufkommt, gilt es abzuwarten. Die Situation hat sich bis jetzt schon so ähnlich verhalten wie in den Wochen zuvor. Es könnte (ich betone könnte) wieder so rauskommen, dass sich die ganze Sache einigermassen verläuft. Das nächste Hoch steht auch schon bereit. Was den Süden anbetrifft: Der rennt wahrscheinlich in den Hammer.
Natürlich bin auch ich gespannt, was sich da tut.
Gruss Seebueb
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Gruss Seebueb
Ich liebe Wind und Wellen!
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Wintereinbruch kommende Woche
Guten Morgen,
hier eine T925-Karte, die auf Donnerstag -2 Grad auf 600m simuliert.

Müsste meiner Einschätzung nach für Schnee bis ins Flachland reichen.
Und wo reicht es gar für zweistellige Schneehöhen?
Gruss
Markus
hier eine T925-Karte, die auf Donnerstag -2 Grad auf 600m simuliert.

Müsste meiner Einschätzung nach für Schnee bis ins Flachland reichen.
Und wo reicht es gar für zweistellige Schneehöhen?

Gruss
Markus
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Wintereinbruch kommende Woche
@Seebueb: Also fürs Flachland (resp. < 800 m.ü.M.) rechne ich unter Berücksichtigung des neuesten GFS-Outputs (00z) nicht mehr mit Schneefall. Der Mitternachts-Lauf hat die Temperaturen doch ziemlich nach oben gedrückt. Somit denke ich, dass ich am Donnerstag wohl mindestens bis 1000 Meter fahren muss, um überhaupt etwas Schnee zu sehen.
Auch wenn man bedenkt, dass wir "erst" Ende Oktober haben, fällt doch auf, dass sich die einzelnen Events beobachtet von der Geburt in der Modellwelt bis hin zum realen Ereignis seit 2006 fast immer gleich abspielen. Erst der ultimative Kältehammer, dann einige gemischte Outputs mit kalten und wärmeren Lösungen, dann immer wärmere Läufe mit noch weniger Niederschlag, was zum Schluss in der Realität davon übrigbleibt, haben wir ja zur Genüge gesehen..
Vielleicht sehe ich es zu schwarz, aber nach den vielen warmen Lösungen, die GFS da angeboten hatte, u. A. auch schon vor dem Wochenende, tendiere ich zu einem ähnlichen Ausgang des Ereignisses wie wir es Anfangs Oktober erlebt hatten, d. h. Schneefallgrenze 800-1000 m.ü.M.
Andere Meinungen?
Gruess!
Auch wenn man bedenkt, dass wir "erst" Ende Oktober haben, fällt doch auf, dass sich die einzelnen Events beobachtet von der Geburt in der Modellwelt bis hin zum realen Ereignis seit 2006 fast immer gleich abspielen. Erst der ultimative Kältehammer, dann einige gemischte Outputs mit kalten und wärmeren Lösungen, dann immer wärmere Läufe mit noch weniger Niederschlag, was zum Schluss in der Realität davon übrigbleibt, haben wir ja zur Genüge gesehen..

Vielleicht sehe ich es zu schwarz, aber nach den vielen warmen Lösungen, die GFS da angeboten hatte, u. A. auch schon vor dem Wochenende, tendiere ich zu einem ähnlichen Ausgang des Ereignisses wie wir es Anfangs Oktober erlebt hatten, d. h. Schneefallgrenze 800-1000 m.ü.M.
Andere Meinungen?
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Wetterfanatisch mit Leib und Seele. 

Wintereinbruch kommende Woche
Es kommt aber auch darauf an, wie die topographischen Bedingungen sind. Bei allgemeiner Nennung einer SFG-Zahl wird darauf, finde ich, zu wenig Rücksicht genommen. In einem engen "Schlauch" wie dem Tösstal beispielsweise (südöstlich Winterthur) habe ich es schon manchmal erlebt, dass es sehr weit runter schneit, obwohl die SFG viel höher angesetzt war...
Und was GFS betrifft: Noch ist nicht aller Tage Abend. Gleich wird neu gemischelt, mal sehen, was rauskommt.
lg
Und was GFS betrifft: Noch ist nicht aller Tage Abend. Gleich wird neu gemischelt, mal sehen, was rauskommt.

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Agglomeration Zuerich
- Silas
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Wintereinbruch kommende Woche
Hallo zäme
So dramatisch sehe ich die Lage bei aller Skepsis nun doch wieder nicht. Hey, mitte Oktober wurden auf dem 850er Niveau "nur" 0°C gerechnet, worden sind's schlussendlich 2°C, was bei uns auf 850m gerade noch für einzelne Schneeflocken gereicht hat. Jetzt geht die Mehrheit der Ensembles immerhin noch unter 0°C, am Donnerstag mit Abtrocknung gar gegen -5°C! Da liegt meiner Ansicht nach schon noch einiges drin (diesmal täusche ich mich da jedoch nicht gerne
).
Bin gespannt auf die weitere Entwicklung, das Sat Bild sieht jedenfalls schon ganz ok aus, mit den vielen Cum Con in Nordwesteuropa hinter der Kaltfront.
Gruss Silas
So dramatisch sehe ich die Lage bei aller Skepsis nun doch wieder nicht. Hey, mitte Oktober wurden auf dem 850er Niveau "nur" 0°C gerechnet, worden sind's schlussendlich 2°C, was bei uns auf 850m gerade noch für einzelne Schneeflocken gereicht hat. Jetzt geht die Mehrheit der Ensembles immerhin noch unter 0°C, am Donnerstag mit Abtrocknung gar gegen -5°C! Da liegt meiner Ansicht nach schon noch einiges drin (diesmal täusche ich mich da jedoch nicht gerne

Bin gespannt auf die weitere Entwicklung, das Sat Bild sieht jedenfalls schon ganz ok aus, mit den vielen Cum Con in Nordwesteuropa hinter der Kaltfront.
Gruss Silas
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Wintereinbruch kommende Woche
Ahoi zusammen
Wenn man aus dem "Verhalten" von GFS eine Lehre ziehen kann, dann ist es jene, dass es eben doch sinnvoll ist, sich bei der Vorhersage von Wetterlagen nicht nur auf ein Modell, sondern auf mindestens zwei, noch besser drei zu verlassen. Das ist zwar ein alter Zopf – allerdings fährt man damit meines Erachtens wesentlich besser.
Ohne jetzt hier den Klugsch... heraushängen lassen zu wollen: Was GFS letzte Woche teilweise für kommenden Dienstag/Mittwoch herbeigezaubert hatte (Austrogung über Mitteleuropa), fand ich schon da unrealistisch. Und zwar vor allem deshalb, weil ECMWF bereits letzten Freitag mehr oder weniger jene Version zeigte, die beide Modelle heute anbieten.
Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Gemäss ECMWF erfolgt der Kaltluftvorstoss am Dienstag über Westeuropa:

Entsprechend stösst auch die kalte Luft zunächst einmal westlich von uns südwärts:

Auf Donnerstag weitet sich der Langwellentrog dann ostwärts aus. Erst dann gelangt auch die Höhenkaltluft zu uns:


ECMWF bietet diese Lösung im Wesentlichen bereits seit Ende letzter Woche an und zwar relativ unverrückbar. Und welch Wunder: Plötzlich gleicht sich auch GFS von Lauf zu Lauf dieser Variante an (wie eigentlich in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle).
Fazit: GFS eignet sich mit seiner Vielzahl an frei verfügbaren, bunten Karten hervorragend für Kurzfristprognosen (bis 3 Tage). Sobald man jedoch weiter über den Tellerrand blicken will, kann man das Modell meines Erachtens vergessen. Es ist dann entweder gar nicht, oder nur noch in Kombination mit anderen Modellen zu gebrauchen.
So zumindest meine Erfahrung.
Wenn man aus dem "Verhalten" von GFS eine Lehre ziehen kann, dann ist es jene, dass es eben doch sinnvoll ist, sich bei der Vorhersage von Wetterlagen nicht nur auf ein Modell, sondern auf mindestens zwei, noch besser drei zu verlassen. Das ist zwar ein alter Zopf – allerdings fährt man damit meines Erachtens wesentlich besser.
Ohne jetzt hier den Klugsch... heraushängen lassen zu wollen: Was GFS letzte Woche teilweise für kommenden Dienstag/Mittwoch herbeigezaubert hatte (Austrogung über Mitteleuropa), fand ich schon da unrealistisch. Und zwar vor allem deshalb, weil ECMWF bereits letzten Freitag mehr oder weniger jene Version zeigte, die beide Modelle heute anbieten.
Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Gemäss ECMWF erfolgt der Kaltluftvorstoss am Dienstag über Westeuropa:

Entsprechend stösst auch die kalte Luft zunächst einmal westlich von uns südwärts:

Auf Donnerstag weitet sich der Langwellentrog dann ostwärts aus. Erst dann gelangt auch die Höhenkaltluft zu uns:


ECMWF bietet diese Lösung im Wesentlichen bereits seit Ende letzter Woche an und zwar relativ unverrückbar. Und welch Wunder: Plötzlich gleicht sich auch GFS von Lauf zu Lauf dieser Variante an (wie eigentlich in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle).
Fazit: GFS eignet sich mit seiner Vielzahl an frei verfügbaren, bunten Karten hervorragend für Kurzfristprognosen (bis 3 Tage). Sobald man jedoch weiter über den Tellerrand blicken will, kann man das Modell meines Erachtens vergessen. Es ist dann entweder gar nicht, oder nur noch in Kombination mit anderen Modellen zu gebrauchen.
So zumindest meine Erfahrung.
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
Gewitter und Sturm = erhöhter Pulsschlag
Föhn-fasziniert
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- Andreas -Winterthur-
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Wintereinbruch kommende Woche
@Tinu:
Richtig: EZ ist nun schon seit einiger Zeit in der Mittelfrist tatsächlich in der pole position. Macht eigentlich fast keinen Sinn mehr die GFS-Tänze ab +72 Std. zu verfolgen...
Generell: ich finde es einigermassen nebensächlich, ob es jetzt tatsächlich für Flocken bis runter reicht oder nicht. Viel spannender ist das Gesamtpotential der Lage mit vielen interessanten features, die es in dieser Dauer und Intensität schon lange nicht mehr gegeben hat. Die kräftigen Hochzellen ziehen sich weit nach West und Ost zurück. Der Anfang heute mit fast -20°C auf 850 hPa über Island; das ist Hochwinter pur; dann der weitere Verlauf des Ausbruchs vor allem dann in Phase 2 mit Interaktion Mittelmeer und dementsprechend kräftigen Zyklogenesen während der ganzen Woche. Das Unwetterpotential im Mittelmeerraum sehr hoch. Die anhaltende Südstaulage: etwas vom gröberen das ich je gesehen habe (vor allem falls die Reaktivierung gegen Freitag/Samstag tatsächlich stattfindet). Und tatsächlich nicht zuletzt die Schneemengen in den Alpen und dort möglicherweise Schnee bis ganz runter. (Siehe auch Analogfall von Michl).
Gruss Andreas
Richtig: EZ ist nun schon seit einiger Zeit in der Mittelfrist tatsächlich in der pole position. Macht eigentlich fast keinen Sinn mehr die GFS-Tänze ab +72 Std. zu verfolgen...
Generell: ich finde es einigermassen nebensächlich, ob es jetzt tatsächlich für Flocken bis runter reicht oder nicht. Viel spannender ist das Gesamtpotential der Lage mit vielen interessanten features, die es in dieser Dauer und Intensität schon lange nicht mehr gegeben hat. Die kräftigen Hochzellen ziehen sich weit nach West und Ost zurück. Der Anfang heute mit fast -20°C auf 850 hPa über Island; das ist Hochwinter pur; dann der weitere Verlauf des Ausbruchs vor allem dann in Phase 2 mit Interaktion Mittelmeer und dementsprechend kräftigen Zyklogenesen während der ganzen Woche. Das Unwetterpotential im Mittelmeerraum sehr hoch. Die anhaltende Südstaulage: etwas vom gröberen das ich je gesehen habe (vor allem falls die Reaktivierung gegen Freitag/Samstag tatsächlich stattfindet). Und tatsächlich nicht zuletzt die Schneemengen in den Alpen und dort möglicherweise Schnee bis ganz runter. (Siehe auch Analogfall von Michl).
Gruss Andreas
“Some people are weather wise, but most are otherwise” Benjamin Franklin
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Wintereinbruch kommende Woche
Ich möchte meine etwas nach Pi mal Handgelenk erscheinende "Prognose" erläutern: Schon seit Jahren mache ich die Beobachtung sowohl beim Studium der verschiedenen Wetterkarten und -Prognosen als auch in der darauf folgenden Wirklichkeit, dass die periodischen Abläufe von Zyklonen und Antizyklonen über einen gewissen Zeitraum meistens sehr ähnlich ablaufen. Ausreisser sind natürlich möglich und in dieser Betrachtung nicht "vogesehen".
Gruss Seebueb
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- Tinu (Männedorf)
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Wintereinbruch kommende Woche
Dem kann ich nur zustimmen!Original von Andreas -Winterthur-
Generell: ich finde es einigermassen nebensächlich, ob es jetzt tatsächlich für Flocken bis runter reicht oder nicht. Viel spannender ist das Gesamtpotential der Lage mit vielen interessanten features, die es in dieser Dauer und Intensität schon lange nicht mehr gegeben hat.
@Seebueb
Auch wenn es den Rahmen dieses Threads sprengt: Aber ich stimme dir zu. Es ist sogar erwiesen, dass das Auftreten bestimmter Grosswetterlagen zyklischen Prozessen unterworfen ist.
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- Uwe/Eschlikon
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Wintereinbruch kommende Woche
In den ENS-Karten war übrigens die Unsicherheit auch gut erkennbar, da wurden die -5°/850hPa immer knapp westl. der Schweiz angezeigt, während die 6-Std.-Läufe hin und her sprangen.
Ok, noch sind Schneeflocken bin in tiefere Lagen drin, denn auch im neuesten Lauf sind die -4/-5°C nördl. der Alpen drin, das würde allemal für Flocken, je nach NS-Intensität bis 500/600m reichen. Aber die T-Gegensätze sind so immens gross auf kleinstem Raum, da ist auch heute noch einiges an Spielraum drin.
Irgendwie scheint der Oktober schon der symptomatische Südstau-Unwetter-Monat zu sein (ich denke da auch an Oktober 2000, den ich im Wallis niemals vergessen werde !). Man kann hoffen, es schneit wirklich weit genug hinunter...
Uwe
Ok, noch sind Schneeflocken bin in tiefere Lagen drin, denn auch im neuesten Lauf sind die -4/-5°C nördl. der Alpen drin, das würde allemal für Flocken, je nach NS-Intensität bis 500/600m reichen. Aber die T-Gegensätze sind so immens gross auf kleinstem Raum, da ist auch heute noch einiges an Spielraum drin.
Irgendwie scheint der Oktober schon der symptomatische Südstau-Unwetter-Monat zu sein (ich denke da auch an Oktober 2000, den ich im Wallis niemals vergessen werde !). Man kann hoffen, es schneit wirklich weit genug hinunter...
Uwe
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