Hoi Zäme
Es war 18.45 Uhr und ich war in Aarau, als ich hier (einpaar Seiten weiter Vorne) gerade meine Bilder vom Nachmittag aus Baselland hochgeladten hatte. Da sah ich auf dem Radar, dass es westlich von Basel bereits wieder los ging! Damit hatte ich nun nicht schon wieder gerechnet! Jetzt musste es schnell gehen, wenn ich das Gewitter noch erreichen wollte!! Fünf Minuten später sas ich im Auto und war unterwegs wieder Richtung Anwil im Kanton Baselland.
Etwas oberhalb von Anwil angekommen (man hat dort eine gute Sicht von West nach Ost), war ich etwas enteuscht. Der ganze Horizont war in ein dunkles Grau getaucht, man sah einige Fallstreifen und es Donnerte aus den Wolken, welche man aber nicht schön erkennen konnte. Zumindest hatte ich es noch rechtzeitig geschafft und so entschloss ich mich, erst einmal abzuwarten. Etwas später bemerkte ich Richtung Basel, aber südlicher als das grauen Band vor mir, das sich da etwas "absenkte" bzw. Konturen annahm.
19.24.Uhr / Blick Richtung Westen (Basel)
Das ganze wurde zusehends immer Grösser und senkte sich weiter ab, bzw. die Feuchtigkeit wurde regelrecht fast vom Boden aufgenommen.
19.27 Uhr / Blick Richtung Westen
Die Zugrichtung war ebenfalls etwas anderst als der anderen Gewitter, die zimmlich genau der schweizerischen-deutschen Grenze entlang von West nach Ost zogen. Die Zelle löste sich regelrecht aus diesem Verband und steuerte genau in meine Richtung (Nordwest nach Südost).
Die Dynamik wurde immer grösser, aber Rotation war keine zu erkennen. Man konnte aber wunderbar beobachten, wie die Feuchtigkeit gleich über dem Boden kondensierte und von der Nordseite stark in die Zelle eingesogen wurde!
19.31 Uhr / Blick Richtung Westen
Nun bemerkte ich, dass die Zelle soweit ausschehrt, dass sie sogar noch vor meinem Standort Links an mir vorbei zieht. Ich musste meinen Standort leicht ändern, damit ich möglicht lange beobachten konnte (Sie über den Jura - Schafmatt - zu verfolgen, währe angesichts der Geschwindigkeit der Zelle und den gewunden Strassen ein hoffnungsloses Unterfangen gewesen. Ich fuhr also nur knapp 500 Meter weiter, wo ich etwas bessere Sicht in die Richtung der Zelle hatte.
Die Zelle explodierte nun regelrecht über dem Aufwindbereich und ich stand innert Minuten vor einem riesigen Turm! Es wurde Dunkel!
19.34 Uhr / Blick Richtunge Westen
Bereits konnte man den Niederschlag (oder Hagel dachte ich) hören der immer näher auf mich zu kam.
19.36 Uhr / Blick Richtung Westen
Es fing an zu regnen un die Sicht wurde immer schlechter. Hagel gab es nur ganz wenig an meinem Standort der Durchmesser lag bei maximal  0.5- 1cm.
19.38 Uhr / Blick Richtung Westen
Der Spuck war schnell vorbei und ich wolllte kurz über den Pass Fahren, um der Zelle Richtung Osten nachzusehen. Wärend der Fahrt schaute ich mich am Strassenrand immer mal wieder nach Hagel um, aber es war nicht zu sehen. Auf der Schafmatt angekommen, konnte ich gerade noch die letzten Spuren am Himmel der Zelle beobachten, bevor sie sich ganz auflöste.
19.50 Uhr / Blick Richtung Osten
So schnell wie die Zelle da war, war sie auch wieder weg! Kurz aber heftig! 
Insbesondere der tief über dem Boden sichtbare Inflow, war für mich sehr eindrücklich.
Ich verweilte nun sehr lange an meinem Standort (man muss ja auch mal durchatmen  

 ). Doch dann  zeichnete sich aber am westlichen Himmel bereits neue Konvektion ab und ich beschloss nochmals auf die Juranordseite zu fahren. leider entschloss ich mich dann für eine neue Route, was mich viel zeit kostete und schlechte Sicht bescherde. Wärend ich versuchte wieder irgendwie an einen guten Standort zu kommen. Blitze es schon recht oft über mir. Doch dann kam ich (wie könnte es anders sein) etwas östlich von Anwil wieder auf die Anhöhe. Ich erwischte die Zelle gerade noch.
20.49 Uhr / Blick Richtung Norden
Es blitze immer mal wieder im Hintergrund und einpaar Wolkenblitze waren zu erkennen. Ich fuhr nochmals ein Stück Richtung Anwil. Oben angekommen, sah ich über Anwil eine "Nebelbank" (oder wie soll man dem sonst sagen?)! Die Stimmung mit der untergehenden Sonne war genial!
20.53 Uhr / Blick Richtung Westen (im Vordergrund ist Anwil)
Es war nun merklich frischer geworden (Autothermometer zeigte 14°).  Es war einfach herrlich wie sich die Landschaft mit diesem Nebel vor mir präsentierete. 
20.55 Uhr / Blick Richtung Westen
Ich genoss die Stimmung noch etwas und fuhr dann langsam wieder nach Hause! So soll ein Tag enden!  
 
Gute Nacht und Grüsse 
Crosley
PS: Danke an Alle für die  Bilder und Berichte - sehr spannend! 
