Hoi,
@Domi & Thies
Die Richtung passt ja zeitlich zu unserem Tornadotrack.
Sieht man auf Domis Grafik ja schön.
Ich denke, dass die Absenkung genau dort war, wo sie demnach hin gehört
Die (mir übrigens bestens bekannte) Lokalredaktion der Badischen Zeitung in Bonndorf bleibt schön am Thema dran.
Und bringt heute ein Interview mit Benjamin Wolf:
http://www.badische-zeitung.de/bonndorf ... tig-glueck
Benjamin, coole Sonnenbrille !
Heute Vormittag konnte ich noch mal in Sachen Bodenerkundung unterwegs sein.
Zuerst wollte ich klären, ob an der Landesgrenze bz. am Aufstieg zum Randen tatsächlich "finito" war.
Bin also von Fützen auf den Randen hoch gefahren und habe oberhalb der letzten Schäden entlang der Hangkante, bzw. auf der Anhöhe, aber auch im rückwärtigen Bereich bis Grenzübergang Bargen und etwas darüber hinaus nach verdächtigen Spuren Ausschau gehalten.
Ergebnis: Ich habe trotz intensiver Suche nichts gefunden.
Am Aufstieg zum Randen, nach dem zerstörten, unbewohnten Bauernhof, war tatsächlich Schluss.
Ansonsten wäre - bei gedachter Verlängerung des tracks - dieser Sendemast auch nicht ungeschoren davon gekommen.
Da war aber alles intakt, auch in der Umgebung nichts Auffälliges.
Ein gigantisches Teil:
Hier ein Kärtchen dazu:

rot = Tornadotrack
blau = Anfahrt zum Randen
gelb = Landesgrenze D/CH
Kleiner Exkurs:
Oben auf dem Randen hat es einen idealen Spotterplatz, den ich bis dato nicht kannte.
er ist sogar ausgeschildert, bezeichnenderweise mit "Feldbergblick".
Passt ja super zu unserem Feldberg-Bonndorf-Randen Tornado, kurz "FeBoRa-Tornado"
Die Aussichtsmöglichkeiten heute Morgen fielen wetterbedingt bescheiden aus:
Ein Landwirt in der Nähe von Bargen hat mir dann noch erzählt, dass ihm was von Schäden im Bereich des Siblinger Randens bekannt sei.
Das hab ich jetzt erst mal nicht weiter verfolgt.
Der Bereich liegt ja viel weiter südlich.
Eventuell war da der zweite, etwas später weiter südlich verlaufende Zellkern im Spiel (der uns hier im Wutachtal unterhalb Stühlingen den 3 cm. Hagel brachte).
Anschließend bin ich dann noch mal an der Hochspannungsmast-Schadensstelle vorbei gefahren.
Ich habe den Eindruck, dass hier im Bereich des gesamten tracks die weitreichendsten Verlagerungen von Baumkronen u. dgl. stattgefunden haben.
Noch ein paar Fotos dazu:
Bis zu 200 Meter vom Wald entfernt teilweise größere Bruchstücke.
Entweder komplett entrindet.
Oder Stämme größern Durchmessers überwiegend auf einer Seite mit Rindenschäden.
Hier noch der weiter oben bereits angesprochene, eng begrenzte Schaden im Rapsfeld unterhalb des zerstörten Gittermastens:
Blätter und Blüten fehlen /wie gerupft), oberer Teil der Triebe offensichtlich geschreddert (Sandstrahleffekt durch Trümmerpartikel ?)
In der Folge bin ich den track nochmals, diesmal wirklich bis in jeden Winkel, bis Bonndorf abgefahren.
Die Schneise im bereich der Waldungen zeiht sich von der Hochspannungsmast Schadensstelle
von südost nach nordwest
- über das Tal bei Fützen (B314),
- über den anschließenden Bergrücken
- über eine markante Felspartie hinunter in die Wutachschlucht und am gegenüber liegenden Steilhang wieder hinauf (gesperrte Wanderwege)
- und folgt anschließend dem Verlauf des Tales zwischen Grimmelshofen und Lausheim (talaufwärts zunächst rechter Hand, dann linker Hand)
- um dann vor Lausheim über die Flanke des linksseitig gelegenen Hanges, vorbei an einer kleinen Siedlung, eine vorwiegend landwirtschaftlich genutzte Hochebene zwischen Lausheim und Lembach zu erreichen.
Übersichtskarte:
Die Intensität war hier durchgehend recht hoch, die Breite der Schneisen bzw. flächige Schäden in den Wäldern liegt geschätzt bei minimal knapp 100 bis stellenweise mehr als 250 m.
Vor allem zwischen Grimmelshofen und Fützen sind die Schäden teilweise noch breiter gestreut, insbesondere beim Taleingang hinter der Museumsmühle und im folgenden Verlauf.
Topographisch liegt hier ja ein interessanter Abschnitt vor, zum Beispiel geht es in der Wutachschlucht auf sehr kurzer Distanz von 650 m. auf 525 m. ü. M. runter.
Man kann es auf diesem Foto vielleicht erahnen:
Beschädigte Gebäude der genannten Siedlung oberhalb Lausheim.
So weit zum Sektor D (Fützen-Lausheim),
Cyrill, Du hast da ja auch noch was "in petto" ?
In der Folge wechseln sich auf der Muschelkalkhochfläche ausgedehnter Felder mit kleineren Streifen bewaldeter Flächen ab.
Da da die Kulturen (Getreide etc) noch im Wachstum sind bzw. erst gesät wurden (Mais) kann der track auf diesen Flächen nur wage lokalisiert werden.
Zum Beispiel durch dazwischen liegende Feldgehölze.
Wenn insofern auch abschnittsweise keine oder nur geringe Nachweise vorliegen, so kann angesichts der markanten Schadensbilder in
allen den dazwischen liegenden Waldflächen von einer durchgehenden Intensität ausgegangen werden.
Cyrill hat den vorliegenden Abschnitt weiter oben ja ansonsten schon bestens dokumentiert.
Bleibt das Fazit, dass nicht nur Bonndorf, sondern auch sämtliche südostwärts liegende Dörfer in diesem Abschnitt glücklicherweise von dem Tornado verschont geblieben sind.
Teilweise fehlte nicht viel, so wie hier unmittelbar oberhalb (nö) von Lembach:
Das hier fiel natürlich auch sofort ins Auge: Tornadoschäden ?

Auch, aber nicht nur ...
Schließlich habe ich heute noch den Bereich unmittelbar nordwestlich von Bonndorf unter die Lupe genommen:
Wie man auf den Luftaufnahmen gut erkennen kann, verläuft die aus forstlicher Sicht wohl umfassendste Schadensfläche des gesamten tracks von Glashütte her kommend parallel zur Kreisstraße Bonndorf-Schluchsee.
Sie endet dann vermeintlich etwa 3,5 km. vor Bonndorf.
Der Begehung der Fläche hat ergeben, dass in Verlängerung der großen Schadensfläche noch weitere, wenn auch kleinere Schneisen im Wald ausgemacht werden konnten.
Beispiel:
Dieser Bereich der kleineren Schneisen geht dann nach einem Kilometer zu Ende.
Jedoch konnten in der Folge in einem Bereich von etwa einem weiteren Kilometer noch weitere punktuelle Windwürfe bzw. Sturmbruch festgestellt werden.
Eine massive, wenn auch ungleich schmälere Schneise, die dem (ggf. neu entwickelten) Tornado zugeordnet werden kann, begegnet uns erst wieder 1,5 km. davon entfernt in südöstlicher Richtung.
Blick von dort aus in Richtung Bonndorf:
Die Schadensfläche verläuft in der Folge parallel zum dortigen Sportplatz.
Der track führt dann weiter in das Gewerbegebiet in der Allemdstraße und das Wohnbaugebiet Mittlishardt (mit den dortigen bekannten Schäden).
Übersichtskarte:
Fazit:
Da an dieser Stelle keine wesentliche Richtungsänderung auszumachen ist und die Distanz ohne Schäden am Boden effektiv lediglich bei rd. 1,5 km liegt, kann wohl von einer temporären Abschwächung und einer erneuten Intensivierung ein und desselben Tornados ausgegangen werden. Ich bin auf Eure Meinungen dazu gespannt.
Es bleibt jetzt noch der weitere Verlauf von Glashütte bis Feldberg mit den Bereichen bzw. Lücken die noch zu dokumentiern wären.
Sowie die mögliche Fortsetzung in Richtung Münstertal.
Schwächelnde Grüße
Flower