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Stationsausfälle und Fehlmessungen

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
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Federwolke
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Re: Stationsausfälle und Fehlmessungen

Beitrag von Federwolke »

Hoi Willi

Ja, das riecht verdächtig nach verzögerter Messung. Vielleicht war die Heizung ausgefallen und als sie wieder funktionierte, wurde der über zuvor mehrere Stunden aufgestaute Schnee geschmolzen. Oder die Heizung funktioniert zwar durchgehend, kommt aber nicht nach bei starken Schneefällen...?
Klar ist: An diesen Extremstandorten wird es mit der zeitnahen Niederschlagsmessung immer hapern. Der DWD kriegt es ja seit der Automatisierung ihrer Bergstationen überhaupt nicht mehr hin, da nimmt man die Kübel besser gleich ganz vom Netz. Mit der Folge, dass man weder Niederschlagsmenge noch Schneehöhe der Mittelgebirge kennt :roll:

Jan Hoffmann hat sich kürzlich was getraut:
Das bedeutet natürlich Tauwetter und mit leichter Verzögerung simuliert SNOW4 auch ein entsprechendes Niederschlagsdargebot, das einen in erster Näherung an eine Tauwetterwarnung denken lässt. Schaut man sich die Zahlen allerdings mal genauer an, findet man im Modell sowohl eine unrealistische Schneehöhe (zu hoch) als auch ein unrealistisch hohes Wasseräquivalent. Beides sind möglicherweise die Folge - mit Verlaub - der inzwischen nur noch rudimentären und häufig nicht der Wirklichkeit entsprechenden Schneehöhenmessung. Grundsätzlich gehört das Modell mal auf den Prüfstand.
Quelle: Synoptische Übersicht Kurzfrist des DWD vom 30.01.2020

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Re: Stationsausfälle und Fehlmessungen

Beitrag von Federwolke »

Derzeit kann man auf allen Kanälen lesen oder hören, dass die 171-er Böe auf dem Napf den Windmesser beschädigt oder zerstört hat. Das ist nachweislich falsch, denn 10 Min nach der Spitzenböen wurden noch mal 96 km/h gemeldet, bevor dann die Werte fehlen (auch die Zeitangabe 02:20 Uhr ist falsch, es war eine Stunde später - tja, UTC-Falle...). Seit 12:30 Uhr wird wieder gemeldet. Da gleichzeitig mit den Windwerten auch die Niederschlagswerte fehlen, ist vielmehr von einem Strom- oder Übertragungsausfall auszugehen (die BKW meldet erhebliche Probleme aus dem Napfgebiet). Gab es schon öfter dort oben, dass Wind und Niederschlag fehlen, während Temperatur, Feuchte und Sonnenschein weiter gemeldet werden. Diese Parameter hängen offenbar an einer separaten Stromversorgung oder Übermittlungseinheit.


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Re: Stationsausfälle und Fehlmessungen

Beitrag von Federwolke »

Federwolke hat geschrieben: Mi 29. Jan 2020, 18:01 Und meine Erfahrung ist eine andere als die von Bernhard...

... vor ein paar Tagen Les Diablerets mit über 40 Grad, da hat man auch sehr lange gebraucht, bis es "bemerkt" wurde. Fällt ja auch kaum auf...
Les Diablerets inzwischen schon wieder 48 Std. mit viel zu hoher Temperatur und 100 % Feuchte, obwohl es inzwischen knochentrocken ist (also Temperaturgehäuse komplett verklebt). Entweder man kann nicht, oder man will einfach nicht - zum Trotz? :-X Es wäre schlauer, die Temperatur- und Feuchtemessung dort komplett einzustellen und nur Wind und Sonne zu messen. Oder Temperatur- und Feuchtesensor an einem weniger exponierten Ort zu platzieren. So wie jetzt sind die Werte über weite Strecken völlig nutzlos und verhunzen nur Statistiken und andere Produkte.

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Re: Stationsausfälle und Fehlmessungen

Beitrag von Federwolke »

Ausgerechnet der schweizweite Spitzenwert im SwissMetNet wurde nicht ins OpenData übermittelt: 184 km/h auf dem Säntis, kurz vor 12 Uhr MEZ fehlen zwei Messtermine. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...

Napf wie schon vor einer Woche wieder mit Ausfall der Windmessung seit dem frühen Morgen. Diesmal aber wohl nicht der Strom, alle anderen Parameter sind vorhanden.

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Re: Stationsausfälle und Fehlmessungen

Beitrag von zti »

Federwolke hat geschrieben: Mo 10. Feb 2020, 20:58 Ausgerechnet der schweizweite Spitzenwert im SwissMetNet wurde nicht ins OpenData übermittelt: 184 km/h auf dem Säntis, kurz vor 12 Uhr MEZ fehlen zwei Messtermine. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...

Napf wie schon vor einer Woche wieder mit Ausfall der Windmessung seit dem frühen Morgen. Diesmal aber wohl nicht der Strom, alle anderen Parameter sind vorhanden.
Die 184 km/h vom Säntis fehlten auch in der 24 Std Auswertung in der Meteoschweiz App, was ich sofort gemeldet habe. Mitte Januar hatte ich auch die komische Werte in der Tabelle Feuchtigkeit/ Taupunkte (Min und Max Werte mit gleicher Zeitangabe) aber bis jetzt hat es sich nichts geändert.

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Re: Stationsausfälle und Fehlmessungen

Beitrag von Federwolke »

Seltsamer Temperaturverlauf in Fribourg/Posieux seit einigen Tagen. Immer vormittags Werte 2-4 Grad über jenen der Umgebungsstationen. Am Nachmittag gleicht es sich dann aus, dann ist Fribourg nicht mehr auffällig. Am Morgen kann ich mir den Vorsprung noch durch die Hügellage erklären, wenn die anderen Stationen unter einer seichten Inversion liegen, aber nicht mehr so spät am Vormittag. Ähnlich gelegene Stationen wie Rünenberg und St. Gallen sind da völlig unauffällig.

Übrigens: Genau vor einem Jahr bei der gleichen Wetterlage hatte Egolzwil dasselbe Problem. Damals schob man es auf die Wetterlage (um dann nach drei Monaten doch repariert zu werden), in diesem Jahr ist Egolzwil aber brav, dafür tanzt jetzt Fribourg aus der Reihe.
Zuletzt geändert von Federwolke am Fr 10. Apr 2020, 11:29, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Stationsausfälle und Fehlmessungen

Beitrag von Federwolke »

Federwolke hat geschrieben: Fr 10. Apr 2020, 11:24 Seltsamer Temperaturverlauf in Fribourg/Posieux seit einigen Tagen.
Wie grotesk muss der Temperaturunterschied zu beispielsweise Payerne eigentlich noch werden, bis das Ventil zu pfeifen beginnt und jemanden weckt, der jemanden hinschickt, um den Lüfter auszutauschen oder zu reinigen? :-X

Edit: OK, bei 30.1 °C war wohl die Schmerzgrenze erreicht und man hat immerhin endlich die Werte vom Netz genommen :roll:
Zuletzt geändert von Federwolke am Do 25. Jun 2020, 15:46, insgesamt 1-mal geändert.


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Re: Stationsausfälle und Fehlmessungen

Beitrag von Federwolke »

Kaum hat man Fribourg geflickt (heute Vormittag erstmals seit über drei Monaten wieder mal brav ein Grad kühler als Payerne, hurra!), spinnt die nächste Station: Schüpfheim mit bereits über 30 Grad (4 Grad wärmer als Luzern und 5 Grad wärmer als Langnau i.E.). War schon gestern auffällig, aber jetzt geht sie durch die Decke. Die Wiese wurde wohl geheut...

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Re: Stationsausfälle und Fehlmessungen

Beitrag von zti »

Federwolke hat geschrieben: Fr 26. Jun 2020, 13:47 Kaum hat man Fribourg geflickt (heute Vormittag erstmals seit über drei Monaten wieder mal brav ein Grad kühler als Payerne, hurra!), spinnt die nächste Station: Schüpfheim mit bereits über 30 Grad (4 Grad wärmer als Luzern und 5 Grad wärmer als Langnau i.E.). War schon gestern auffällig, aber jetzt geht sie durch die Decke. Die Wiese wurde wohl geheut...
Schüpfheim ist mir auch aufgefallen und habe bereits heute morgen gemeldet.

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Re: Stationsausfälle und Fehlmessungen

Beitrag von Federwolke »

zti hat geschrieben: Fr 26. Jun 2020, 14:16 Schüpfheim ist mir auch aufgefallen und habe bereits heute morgen gemeldet.
Scheint ja - wie man sieht - wie immer sehr viel genützt zu haben. Ich hab das schon längst aufgegeben: reine Zeitverschwendung.
An einer Tagung für MeteoSchweiz-Kunden (hauptsächlich private Wetterdienste) vor drei Jahren hat man bezüglich Datenqualität und -kontrolle gesagt: Wir geben uns Mühe! Ja man sieht es: Wer sich Mühe gibt, muss sich nicht wundern, wenn er dann auch welche hat.

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