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Corona Fakten

Erdbeben, Kameras, Forumkritik usw.
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Federwolke
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Re: Corona Fakten

Beitrag von Federwolke »

Mit einer Gesellschaft, die komplett verlernt hat mal für eine absehbar beschränkte Zeit auf etwas zu verzichten, kann man keine Pandemie bekämpfen. Die MINT-analphabetischen Politiker begreifen weder naturwissenschaftliche/mathematische Zusammenhänge noch haben sie einen Plan, was tatsächlich helfen könnte. Also beschliesst man einfach irgendetwas nach dem Prinzip try-and-error, um den ängstlichen Teil der Bevölkerung zu beruhigen. Sieht man ja ganz gut an den Nachbarländern mit noch strengeren Einschränkungen, wie viel das nützt. Wie ich schon weiter oben geschrieben habe: Die Infektionslage folgt mit ein paar Tagen Verzögerung perfekt dem Witterungsverlauf. Sonniger und trockener November (UV-Strahlung tötet das Virus), die Leute haben sich mehr draussen aufhalten können als im Schmuddel-Oktober, und schon sinken die Zahlen. Kaum haben wir so etwas wie Winter bzw. richtig dreckiger Spätherbst, gehen die Zahlen (mit denselben Massnahmen) wieder hoch. Gegen dieses Virus helfen nur zwei Dinge: Besseres Wetter und totale Isolation. Letzteres ist völlig weltfremd auf einem übervölkerten Planeten, also bleibt nichts anderes als auf den Frühling und die Impfung warten. Den Rest könnten wir uns eigentlich schenken, weil nutzlos oder gar kontraproduktiv.
Zuletzt geändert von Federwolke am Sa 12. Dez 2020, 01:07, insgesamt 1-mal geändert.

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Rontaler
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Re: Corona Fakten

Beitrag von Rontaler »

Federwolke hat geschrieben: Sa 12. Dez 2020, 01:00 Mit einer Gesellschaft, die komplett verlernt hat mal für eine absehbar beschränkte Zeit auf etwas zu verzichten, kann man keine Pandemie bekämpfen.

Gegen dieses Virus helfen nur zwei Dinge: Besseres Wetter und totale Isolation. Letzteres ist völlig weltfremd auf einem übervölkerten Planeten, also bleibt nichts anderes als auf den Frühling und die Impfung warten. Den Rest könnten wir uns eigentlich schenken, weil nutzlos oder gar kontraproduktiv.
Hallo Fabienne

Perfekt auf den Punkt gebracht. Ich sehe es beinahe täglich, dass sich die jungen Leute von heute (Oberstufenschule, Lernende) sich so benehmen, als gäbe es kein Virus. Sie umarmen sich, geben Handschlag, stehen nahe beeinander usw. Oder in den ÖV: Die Maske wird teilweise nur über den Mund getragen, die Nase schaut oben heraus, teilweise hängt sie unter dem Kinn. Dümmer und ignoranter kann man gar nicht sein. Aber wir Schweizer sind ja sowas von verwöhnt. Uns passiert ja nie was, weil wir immer neutral sind, das Virus bleibt an der Grenze stehen, wir sind ja nicht in der EU und haben die beste Regierung der Welt... :fluchen:

Es ist ein Schlag ins Gesicht aller, die täglich in 12-Stunden-Schichten (und länger) verzweifelt um das Leben von Covid-Patienten kämpfen, die am Ende doch manchmal elend ersticken und alleine sterben müssen. Es ist die pure Ignoranz, dass es überhaupt Menschen gibt, die sich erlauben dieses Virus nicht ernst zu nehmen, zu Demos und Ungehorsam aufrufen, währenddessen unsere Pflegekräfte tagtäglich Dinge erleben, die sie nicht mehr verarbeiten können und trotzdem jeden Tag bis zum Umfallen weiterarbeiten, damit genau jene Verweigerer und Lügner, die Covid nie ernst genommen haben, eben NICHT sterben. Ich habe kürzlich gelesen, dass eine Pflegefachkraft sagte, dass die Sterbenden oft mit ihnen reden möchten, aber sie haben keine Zeit mehr für jegliche zwischenmenschliche Interaktion, nicht mal mehr im Angesicht des Todes.

Die Massenverblödung via Twitter, Facebook, Instagram und Konsorten ist mittlerweile derart ausser Kontrolle geraten, dass sogar Komiker auf die schiefe Bahn geraten und sich mittlerweile für Dinge oder Ansichten einsetzen, von denen sie keine blasse Ahnung haben. Es gab mal einen dieser Sorte, der war sogar mal richtig lustig...

Mir ist auch aufgefallen, dass über Covid nicht transparent gesprochen wird. Ein sehr naher Bekannter hatte Corona vor einigen Wochen. Ich habe dies nur zufällig und um 7 Ecken erfahren. Es wird totgeschwiegen. Es ist da und dennoch benehmen sich die meisten als wäre es eben NICHT da. Ich habe mich vor Monaten für den Rückzug entschieden, um mich und andere zu schützen. Ich wurde und werde belächelt, ja fast bemitleidet.

"Man muss doch trotzdem weiterleben."
"Übertreibst du da nicht etwas?"
"Für die meisten ist Covid ja nicht gefährlich."
etc.

Solche und noch weitere Phrasen höre ich oft. Ich werde für meine Entscheidung, dass die Isolation das richtige Modell ist für uns, kritisiert, auch aus dem Verwandtenkreis. Meine nächsten Verwandten feiern Weihnachten wie gewohnt zusammen. Ich und meine Familie haben uns dagegen entschieden und uns wahrlich keine Freunde gemacht damit. Covid macht nicht nur krank und tötet manchmal auch, es spaltet auch Familien und Ansichten und zeigt aber auch die Sturheit dahinter: Es muss jedes Jahr zwingend immer gleich ablaufen. Gehauen oder gestochen. Und diese Sturheit, diese Festgefahrenheit macht mir fast noch mehr Angst als das Virus selbst.
Zuletzt geändert von Rontaler am Mo 14. Dez 2020, 09:40, insgesamt 5-mal geändert.
Wetterfanatisch mit Leib und Seele. :)


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Federwolke
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Re: Corona Fakten

Beitrag von Federwolke »

Federwolke hat geschrieben: Mi 7. Okt 2020, 13:44 Meiner Meinung nach wurde und wird der Einfluss des Wetters und das daraus erfolgende Verhalten der Menschen massiv unterschätzt.
Oh, da ist jetzt endlich noch wer anders drauf gekommen...
https://www.bernerzeitung.ch/rolle-des- ... 8402231027

helios
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Re: Corona Fakten

Beitrag von helios »

Federwolke hat geschrieben: Mi 7. Okt 2020, 13:44 Meiner Meinung nach wurde und wird der Einfluss des Wetters und das daraus erfolgende Verhalten der Menschen massiv unterschätzt.
Frühe Hinweise dazu gab es (Neben dem Abflauen im Frühjahr) bei den Massenausbrüchen in Fleischfabriken, diese Studie vom 23.6.2020 kam zum Schluss: "Our results indicate climate conditions and airflow as factors that can promote efficient spread of SARS-CoV-2 via distances of more than 8 meters [...]".
Allerdings muss man auch einsehen, dass die Politik es in einer Demokratie schwierig hat, bei einer niedrigen Inzidenz Massnahmen durchzusetzen, egal wie deutlich die Evidenz ist, dass solche erforderlich wären.

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Cyrill
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Re: Corona Fakten

Beitrag von Cyrill »

Einiges, was hier von meinen Vorpostern und Vorposterinnen (Rontaler und Fabienne) gesagt wurde, würde ich mit unterschreiben, zitiere aber hier aus Platzgründe nicht explizit (quasi jeden Satz).
Zusammenfassend einige Fakten aus der persönlichen Erfahrung und anlässlich der am 01.03.2021 bevorstehenden Öffnung aller Geschäfte:
Wie Rontaler schon schrieb, erlebte ich es zeitweise in den Ballungszentren (auf dem Land eher weniger), dass sich die Leute herzlich wenig an die vom Bundesrat verordneten Massnahmen hielten und ich in drei Fällen Kunden in VOLG, Coop und Migros daran erinnern musste, es herrsche derzeit eine Maskentragpflicht, das sei nicht eine Empfehlung und etwa so zu verstehen, wie die Gurtentragpflicht beim Auto, welche zwar einschränkend wirkt, aber zum Schutz des Fahrers sinnvoll ist. Die Statistik belegt: sie hat zusammen mit anderen Sicherheitsmassnahmen dazu geführt, dass sich die Zahl der Toten und Schwerverletzten massiv eindämmen liess. Klar, ich war anfänglich damals bei der Einführung auch nicht begeistert, gewöhnte mich aber daran und heute fühle ich mich beim Fahren erst wohl, wenn ich angeschnallt bin. mein subjektiver Standpunkt hat sich verändert
Rontaler hat auch die Transparenz angesprochen. Absolut; und zwar nicht nur durch verlässliche Zahlen, sondern auch durch plausible Argumente, wie z.B., dass Statistiken nie wirklich ein reales Bild der Situation abgeben können, weil nie alle Faktoren erkannt und nach ihrem Gewicht eingeordnet sind.
Zudem fragen sich Herr und Frau Schweizer (und ich mit ihnen), wie den A. solche Differenzen z.B. bei den Todesfällen entstehen können. Aktueller Stand bei SRF-Data 9'271 Tote...
https://www.srf.ch/news/schweiz/coronav ... er-schweiz
...und im Corona-Virus Trend-Tracker 7'493 Tote.
https://covidtrend.com/?selected=German ... tedKingdom&

Interessant, der Vergleich Taiwan-Schweiz:

Bild


Ich persönlich kenne drei an Corona erkrankte, mir lange bekannte und deshalb vertrauenswürdige Personen. Das Virus ist da. Die Spitäler und das Personal eher am Anschlag. Viele Leute corona-müde. Wachsender (teils auch verständlicher) Unmut in der Bevölkerung, weil subjektiv gesehen, die Regierung plan- und ziellos im Trüben fischt, während Fachleute schon längst (oft ignoriert) mit Warnungen und Konzepten sich zur Verfügung stellen.
So sind Umfragewerte in der Schweizer Bevölkerung, wie es uns das deutsche Magazin "Focus" verkaufen will, aus meiner Sicht eben nicht repräsentativ für eine breit gefächerte Meinungsforschung, da die "Coronamüden" prozentual sicher untervertreten sein dürften.
https://www.focus.de/perspektiven/locke ... 20140.html
Zitat: "Durch die direkte Demokratie existiert in der Schweizer Regierung die Gewohnheit, sich stärker nach der Meinung der Schweizer Bevölkerung zu richten."
Titel: "Unpopuläre Massnahmen adé"".
Der Bundesrat überlässt der mangels Transparenz eher schlecht als recht informierten Bevölkerung die Entscheidung über künftige Massnahmen zur Eindämmung einer Pandemie, obwohl Experten vor einer zu raschen Öffnung warnen. Im Vergleich zum Ausland hätten wir ja so niedrige Todeszahlen, flachsen einige, die ich kenne und solche die im Fernsehen die Lage schönreden wollen. Ähmm..... 3, Klasse, Grundstufe, einfacher Dreisatz, Leute.... schon nicht mehr auf dem "Schirm"? Deutschland zum Beispiel hat 10 mal mehr Einwohner als die Schweiz und 69'939 Tote (Stand heute). Mit (9'271 x 10 =) 92'710 Toten im richtigen Verhältnis gerechnet, wären es rd. 20% mehr (das ist viel) als in unserem Nachbarstaat, der den Lockdown verlängert
Für mich ist es deshalb eine Charmeoffensive, mit vorrangig wirtschaftlichen Interessen; aus der Distanz gesehen eine schallende Ohrfeige diesen Ärzten und PflegerInnen gegenüber, die seit Monaten bis an ihre Belastungsgrenzen arbeiten und im Worstcase-Szenario (mit Mutanten und einer dritten Welle) ein in den letzten 70 Jahren nach dem Krieg mühsam aufgebautes soziales und wirtschaftliches System allenfalls zusammenbricht. Die vulnerablen Personen nicht zu schützen sind mit ethischen und moralische Fragen verbunden, denn genau diese ältere Generation, welche heute in Alters- und Pflegeheimen ist und MASSGEBLICH nach dem Krieg am Aufbau einer der fortschrittlichsten Nationen der Erde mit einem hohen Mass an Wohlstand beteiligt war, nun quasi als "Kollateralschaden" eines Covid-Pandemie-Managements zu betrachten, ist einer wirklich demokratischen, auf das "WIR" ausgerichteten Gesellschaft nicht ganz würdig.
Nun: um mich zu informieren, schaue ich regelmässig die Sendung "Markus Lanz" im öffentlich rechtlichen ZDF (die im Übrigen eine vom Staat in Auftrag gegebene Informationspflicht haben!). Tolle Sendung: Der fühlt auf den Zahn, fasst dort an, wo der Schuh drückt; lädt konkret mit dringenden Fragen zur Ethik in dieser für (fast) alle schwierigen Pandemiesituation Personen in seine Talkrunde ein, die wirklich etwas zu sagen haben (und man tatsächlich nach 70 Min. etwas mehr Durchblick hat). Klug und unumwunden spricht Alena Buyx, die Vorsitzende des deutschen Ethikrates, Klartext und legt die Kernproblematik in Bezug auf die Gewissensfragen und deren Abwägung offen und bringt Tatsachen auf den Punkt.
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... Ethikrates

Überrascht stelle ich fest, dass wenig medienwirksam im Mai 2020 in der Schweiz ein Paper mit 7 Thesen von der NEK (Nationale Ethikkommission) im Rahmen der Schweizerischen Akademie der medizinischen Wissenschaften verfasst wurde.
https://www.nek-cne.admin.ch/inhalte/Th ... thesen.pdf
Interessant die These 6:
Prävention muss dem Respekt und der Förderung von Autonomie Beachtung schenken. NudgingMethoden, mit denen das Verhalten der Menschen
auf ein Präventionsziel ausgerichtet wird, sollten in einer autonomieorientierten Medizin mit Augenmass eingesetzt werden.

Eines ist klar: ich würde nicht in einem Entscheidungsgremium sitzen wollen und möchte hiermit die Botschaft an die Bevölkerung nochmals in Erinnerung rufen, dass mit wachsendem Verstand ein besseres Ziel für alle erreicht werden kann. Der Verstand (Verstehen!) kann aber nur mit Transparenz und einer gut funktionierenden Informationspolitik, mithin dem Einbezug z.B. von Medizinethikern erfolgen.

In der Migros begegnete ich einer Frau ohne Maske. Die Angestellten ignorierten dies (trotz Pflicht zur Aufforderung der Säumigen eine Maske zu tragen). Ich fragte höflich: "Warum tragen Sie keine Maske?" Sie bestimmt: "Ich trage aus Prinzip keine Maske." Ich nachhakend (weil sie ja im Prinzip meine Frage nicht beantwortete): "Also warum denn nicht?" Sie: "Ich fühle mich in meiner Freiheit eingeschränkt. Ich finde, man sollte selber die Entscheidungsfreiheit besitzen, eine Maske zu tragen." Ich: "Aber das Ansteckungsrisiko mit dem Virus ist doch höher, ohne maske auf engem Raum, oder nicht?" Sie: "...wenn es dieses Virus überhaupt gibt....". Ich: "Angenommen es gibt dieses Virus und die Informationen sind wahr..." Sie:"Ja, dann steigt das Ansteckungsrisiko." Ich: "Gut. Nun bin ich eine vulnerable Person, die sich beim Einkaufen einem höheren Risiko zur Ansteckung ausgeliefert sehe, wenn Personen wie Sie ohne Maske herumlaufen. Faktisch fühle ich mich ebenso in meiner Freiheit eingeschränkt, durch das Verhalten anderer, die meinen Aktionsradius (und meine Grundrechte als Bürger) schmälern." Sie: "Stimmt..; habe cih noch nie so gesehen.." Ich: "Eben. Und nun verbleibt doch die ethische Frage, welche der beiden in Anspruch genommenen sog. Freiheiten von Ihnen und mir mehr Gewicht hat, mehr Sinn macht, darauf zu verzichten, in Hinblick auf das Gemeinwohl, ganz unabhängig vorerst von der gesetzlichen Verordnung des Bundesrates...." Sie: "Hmmm... - aber Sie können ja jemandem zum Einkaufen schicken?" Ich: "Für mich geht niemand; ich muss dies selber tun..." Wo beginnt und endet der Solidaritätsgedanke? Falls jemand den kürzlich im SRF gezeigten DOK über Covid-Patienten in der Schweiz gesehen hat, wird mir sicher beipflichten, dass die Bilder und Interviews unter die Haut gehen.....

Sehr besorgte Grüsse Cyrill

PS: wieder einmal bischen langer Beitrag geworden; aber lieber in einem, statt in gesplitteten Beiträgen...
Zuletzt geändert von Cyrill am Sa 27. Feb 2021, 17:27, insgesamt 2-mal geändert.

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Federwolke
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Re: Corona Fakten

Beitrag von Federwolke »

Auch hier: Täglich grüsst das Murmeltier...
Die Direktorin des Bundesamts für Gesundheit ist über den raschen Wiederanstieg der Corona-Zahlen überrascht.
So ist das eben, wenn im Juli schon Herbst ist. Und wenn gleichzeitig der ohne Bevormundung und VerAPPelung verlorene Hirnprothesen-Bürger mehr Freiheiten bekommt, lange bevor die Mehrheit geimpft ist... Die Intelligenz des Menschen ist massiv überschätzt.

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Cyrill
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Re: Corona Fakten

Beitrag von Cyrill »

Cyrill hat geschrieben: Mo 30. Mär 2020, 17:31 Nun doch ein Update von mir, weil sich die Ereignisse überschlagen:
....
Trump verhöhnte die "Schwarzmaler und Pessimisten" noch bis vor zwei Wochen und verkündete, es sei alles kein Problem, man habe alles im Griff usw. Dann wurde er etwas leiser, immer mehr - und so kleinlaut wie heute Mittag sah ich ihn noch nie. Er blickte zwar so drein, als habe er es immer schon gewusst... "...und wir werden diesen Feind besiegen" usw. Aber er gab zumindest zu, dass die USA nach neusten Hochrechnungen "gut aus der Krise" komme, wenn nur 100'000 Tote zu beklagen wären. Man rechnet mit 250'000 Toten.
.....
Nochmals: mit unserem Verhalten minimieren wir die Mortalitätsrate!
Diese Zitatteile eines arglosen Präsidenten, der inzwischen zum Glück nicht wiedergewählt wurde, die ich vor 1 1/2 Jahren hier in diesem Thread postete, stimmen mich umso betroffener, wenn ich die heutigen Zahlen in den Medien lese und die 700 Glockenschläge der Nationalen Kathedrale in Washington mir heute vorstelle, die jeweils stellvertretend für 1'000 Coronatote seit Ausbruch der Pandemie in den USA zum Gedenken an die Opfer geläutet werden. Mir reichen die 59 Sekunden schon im Video; stelle sogar nach 10-20 Sekunden ab. Weil ich mir die Zahl von 700'000 Toten rational gar nicht mehr vorstellen "kann" - auch nicht mag, um ehrlich zu sein. Denn die Emotion, man hätte mit geeigneten Massnahmen diese Zahl um ein Vielfaches minimieren können, "köchelt" immer noch in mir - und ich merke, dass auch ich mit der Zeit etwas müde geworden bin, mir nun ständig die neusten Informationen aus dem Netz und aus den Medien "anzutun", die man (wie dieses obige Beispiel zeigt) ja ohnehin hinterfragen muss.
https://www.sueddeutsche.de/panorama/70 ... -1.5431564

Um diese abstrakte Zahl in einer etwas konkretisierenden Weise uns ins Bewusstsein zu führen, sei mir der Vergleich mit der Blitzhäufigkeit in der Schweiz (welche Meteorologen und Sturmjägern eher vertraut ist) erlaubt. Gem. MeteoSchweiz gibt es in unserem Land zwischen 60'000 und 80'000 "Hauptblitz"-Einschläge pro Jahr.
https://www.meteoschweiz.admin.ch/home/ ... hweiz.html
Nehmen wir den Durchschnitt von 70'000. Sodann entsprechen 700'000 Coronatote in den USA also der Anzahl "Hauptblitze" in der Schweiz im Zeitraum von 10 Jahren - was auch immer MeteoSchweiz unter "Nebenblitze", sowie der Unterscheidung verstehen will (was sich meiner Begrifflichkeit bisher eher entzogen hat, da ich lieber von Haupt- und Mehrfachentladungen spreche.... aber das ist ein anderes Thema).
Wenn die Kirche in meiner Nähe zu Mittag und Mitternacht also 12 mal schlägt, entspräche dies etwa der seit Anfang der Pandemie in der Schweiz verstorbenen Anzahl Coronatoten, stellvertretend für jeweils 1'000 Tote pro Glockenschlag.
https://www.bote.ch/nachrichten/interna ... 46,1347927
Die Kunstinstallation von Suzanne Brennan Firstenberg mit den weissen Fähnchen soll einem diese Zahl etwas vor Augen führen (siehe Link).
https://www.stern.de/panorama/video-700 ... 05168.html
Über 4,8 Millionen Menschen sind weltweit an Corona gestorben (siehe Link "Stern") - und dachte man vor einem Jahr noch an eine erste Welle und zweifelte an einer zweiten, scheint die Bevölkerung schon hingenommen zu haben, dass wir uns mitten in der vierten Welle (Deltavariante) befinden und nur vage davon Kenntnis nehmen, wonach bald auch die "Mu"-Variante (5. Welle) von sich reden machen wird. Wenn's ganz dumm läuft, ist sie koinzident mit der kommenden Weihnachtszeit. "Notausgang" Herdenimmunität? Ich hege Zweifel. 1'500 Varianten des Coronavirus hat man nun entdeckt; nur wenige bekommen von der WHO den Status hochinfektiös und sehr gefährlich. Doch die Mutanten, die nicht vorhersagbar sind, werden mit besonderem Augenmerk untersucht, da sie sich um die Herdenimmunität überhaupt nicht kümmern. Trotzdem habe ich mehr Bedenken gegenüber der Informationsimmunität der "Herde", sprich: die Bevölkerung scheint sich aus meiner Warte heraus gesehen immer weniger um die Weisungen des Bundesrates zu kümmern. Bedenklich!!! Dennoch: wo sollen wir denn in Bezug auf den Bundesrat und die fachkompetente Beratung unser Vertrauen setzen, wenn zum Teil Zahlen und Fakten nicht mehr allzu glaubwürdig erscheinen? Kontraproduktiv auch der Versuch einzelner Kantone Impfskeptiker zu ködern mit Gratis-Bratwurst und Anwerbeprämie von CHF 50.- für Freunde und Bekannte, die Überzeugungsarbeit leisten sollen! Solch fragwürdiges Vorgehen kenne ich von Sekten. Das stösst bei mir auf Widerstand, wie zum Glück auch bei einigen weitsichtigen Politikern, die solche Vorstösse für "Chabis" erachten.
Der Erfolg von Überzeugungsarbeit ist immer abhängig von Transparenz (der Informationen) und Argumentation, in welcher die Erwägungen der Skeptiker mit einbezogen werden, in welcher auch um die Meinungsfreiheit und das Recht auf Unversehrtheit (ein in unserem Recht tief verankertes Gesetz) diskutiert werden darf. Verteidigt wird oft das Recht auf Selbstbestimmung, das nun in Pandemiezeiten im Kontrast zum Gemeinwohl stehen kann und letztlich eine ethische Frage beinhaltet. Das grosse Schweigen dazu in unserem Land irritiert mehr, als das es hilft, den Unschlüssigen das längst fällige Vertrauen zurückzugeben.
Ich gehöre nicht zu den in den Medien breit getretenen Impfgegnern, auch wenn ich die Förderung der 2-Klassen-Gesellschaft für absolut verfehlt halte. Diese hat meine eigene Familie bereits in zwei Lager gespalten, wonach die einen mich nur noch sehen wollen, wenn ich geimpft sei. Aber wer mich gut kennt, der weiss, dass ich kein Opportunist bin, weshalb ich auch oft mit gängigen (Mainstream-)Ansichten im Konflikt liege, wenn sie für mich keinen Sinn ergeben. Jedenfalls würde ich niemals für eine offerierte Olma-Bratwurst mit Büürli meine Meinung ändern, selbst wenn sie von Bundesrat Berset persönlich noch eine Unterschrift tragen würde (um es hier etwas ironisch darzulegen). Schliesslich waren die Urschweizer, unsere Nationalhelden, auch keine Opportunisten und hätten sie ihre eigenständige Meinung vor 700 Jahren gegen eine Bratwurst eingetauscht.....naja...

Trotz begründbarer Bedenken, die ich hier nun im Detail nicht auslegen will, habe ich mich letzte Woche spontan zur Impfung entschieden, ohne gedrängt zu werden und ohne hinsichtlich einer Prämie für Bekannte. Aus völlig eigenständigem Entschluss, in Erwägung aller Risiken (bildlich ausgedrückt auch des Eisbergs bei der "Titanic"). Positive Aspekte gibt es viele; aufgrund negativer Erfahrungen mit der Schulmedizin und Medikamenten war ich bisher zurückhaltend. Für und Wider hielt sich lange die Waage, nachdem ich mich auch umfangreich über das Thema informiert hatte. Doch ich erfuhr aus zuverlässiger Quelle von einem genesenen Mann, der nun aber unter den extremen Folgen des sog. "Long-Covid" leidet und im Fernsehen sah ich einen Beitrag über eine Long-Covid-Selbsthilfegruppe, die sich von den Verantwortlichen "vergessen" fühlt.
https://www.longcovidch.info/

Der Verein Long Covid Schweiz hat kürzlich einen offenen Brief an den Bundesrat geschrieben (siehe Link) und man schätzt gegen die 200'000 SchweizerInnen, die von den Spätfolgen der Erkrankung, trotz Genesung, betroffen sind. Ich finde diese enorm wichtig hier im Forum in diesem Thementhread zu publizieren - und ich mache auch keinen Hehl daraus zuzugeben, dass die Liste der Symptome meine Befürchtungen bestärkten, dass ich nach einer allfälligen Erkrankung kaum je wieder gesund werden könnte. Das Pendel der Abwägung, welche Risiken nun für mich mehr wiegen und welche Freiheiten ich wann einbüssen müsste, schlug in Richtung Impfung aus. Mir wurde ein abgesagter Impftermin angeboten. Ich entschied mich 1 1/2 Stunden später. 15 Stunden später wurde ich bereits geimpft.
Der Einstich ist ja ein kleiner Piks. Nicht der Rede wert. Das leichte Brennen im Oberarm einige Stunden später ist Peanuts. Geht nach rd. 24 Stunden vorbei. Doch zwei Tage später begannen extreme Symptome, die eindeutig durch die Impfung hervorgerufen wurden, die sich verstärkten. Gestern waren sie dermassen stark, dass ich nicht mehr aufstehen konnte und mich entschied notfallmässig zum Arzt zu gehen (als es mein Bewegungsapparat für die kurze Strecke zuliess). Ich bekam Medikamente; heute geht es mir schon entschieden besser, wenn auch nicht besonders gut. Warten wir ab; es dauere ein paar Tage, meinte die Ärztin. Im BAG-Paper lese ich nach, dass die Impfreaktion nur in den ersten 48 Stunden auftreten könne. Falsch! Die Leiterin meiner Apotheke bestätigt, dass oft auch (wie bei mir) angeschwollene Lymphdrüsen zu beobachten seien. Bei "Nebenwirkungen" im BAG-Paper steht aktuell nichts davon. Und auf meine Frage an die behandelnden Fachpersonen, weshalb im Vorfeld nicht umfassend informiert werde, hiess es unisono, man wolle die Bevölkerung nicht verunsichern. Soll ich schweigen? Ich empfehle hiermit gar nichts, weder für, noch gegen die Impfung. Falls diese Symptome wieder in den nächsten Tagen verschwinden, dann ist dies sicher das geringere Übel, als an Covid-19 zu erkranken und ein Leben lang an den Spätfolgen zu leiden. Deshalb erachte ich meine Entscheidung nach wie vor als richtig.

Gott hat uns ein Gewissen gegeben, in dem wir uns in der Verantwortung uns selbst und anderen gegenüber sehen können, gar sollten. Doch es heisst "Wissen und Gewissen", wodurch wir handeln und sinnvolle Entscheidungen fällen. Wo Wissen aber ungenügend ist, gar verfälscht wird und wo keine Transparenz herrscht, da kann auch keine Überzeugungsarbeit geleistet werden - und dort sind auch geschenkte Bratwürste & Co. wirkungslos.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/br ... ge,SdyL6rf

Rein theoretisch habe ich ein Stück Kuchen vom Bundesrat zugute :lol: ..... und eine transparentere Pandemie-Strategie.

Gruss Cyrill

PS: ist wieder länger geworden, hat aber auch einiges an Infos in dem Post...


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Re: Corona Fakten

Beitrag von Federwolke »

Dazu ein lesenswerter Artikel, wie die Ethikerin die Situation einschätzt: https://www.infosperber.ch/freiheit-rec ... erletzung/
Man muss kein Verschwörungstheoretiker, Aluhutträger oder radikaler Impfgegner sein, um die zuvor unvorstellbaren Absurditäten zu erkennen, die diese Pandemie hervorbringt.

Habe am Dienstag meine zweite Moderna-Dosis erhalten und fühle mich seit gestern so krank wie seit fast 20 Jahren nie mehr (damals hatte ich eine echte Influenza). Ich habe lange überlegt, ob ich mir das antun soll und bin zum Schluss gekommen, dass das Risiko schwer an Covid-19 zu erkranken bzw. bleibende Beeinträchtigungen davonzutragen mit 50 zu hoch ist. Des Zertifikats wegen habe ich es nicht machen lassen: Wenn ich 18 Monate auf alles Mögliche habe verzichten können, ginge das auch noch ein paar Monate mehr. Wäre ich deutlich jünger, hätte ich mich auch dagegen entschieden. Ich bin allerdings aufgrund meiner Lebens- und Arbeitsumstände in einer komfortablen Situation diesbezüglich. Mir tun all jene Leid, die vor der Wahl stehen: Impfung oder Job weg.

Diese Pandemie zeigt auf, wozu die angeblich so intelligente Menschheit in der Lage ist, sobald genug Angst ins Spiel kommt. Einfach nur traurig.
Zuletzt geändert von Federwolke am Do 7. Okt 2021, 12:17, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Corona Fakten

Beitrag von Cyrill »

Hähh? :help:

Ich habe vorhin die Hauptausgabe der SRF Tagesschau gesehen und mich über diese Falschinformation gewundert. Bisher hatte ich immer den Eindruck, dass die öffentlich rechtlichen TV-Sender mit einer gewissen Informationspflicht auch sauber recherchieren und sachlich korrekt das Wissensspektrum des Zuschauers erweitern (und ihn nicht noch zu verwirren).

Bild

https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/v ... 4252bf464e

Die Corona-Virusvariante "ny" (phonetisch "nü") gibt es (noch) gar nicht! Wenn schon denn schon hiesse es "my" (phon. "mü"), was aber keine "neue Variante" ist, da sie bereits im Januar 2021 erstmals in Kolumbien unter der Bezeichnung "B1.621" von der WHO gelistet und als potenziell besorgniserregende fünfte Variante (nach "Delta") verkündet wurde. Die Klassifikation von "My" erreichte im August 2021 den Status "VoI" (Variants of Interest) und ist noch nicht in den Fokus von "Variants of concern" (VoC) vorgedrungen - was mutmasslich auch für Verwirrung unter den Berichterstattern / Journalisten gesorgt haben dürfte.
Nun ist aber (ganz neu) anfangs November 2021 eine neue Mutation / Variante des Corona-Virus aufgetaucht: nicht im fernen Südamerika, sondern in Südafrika, mit der im TV-Beitrag richtig angegebenen Nummer B.1.1.529. Doch sie heisst "Omikron", ist angeblich hoch ansteckend und breitet sich rasant aus (erste Fälle in Belgien, weshalb sofort von vielen Staaten - auch von der Schweiz ab 18 00 Uhr heute - meines Wissens fast alle Flüge aus Südafrika gestrichen wurden.). Meinen Informationen zufolge wird neu seit einigen Stunden "Omikron" als VoC deklariert, könnte also die "My"-Variante im Ranking ablösen und auf hintere Plätze verweisen. D.h. "Omikron" könnte die fünfte Welle auslösen und der Nachfolger der "Delta"-Variante werden, deren Peak noch lange nicht erreicht ist.
https://www.merkur.de/welt/suedafrika-c ... 40621.html

Meteorologen und Sturmjäger wissen es zu gut: wenn bei einem Hurrikan der erste Sturm vorbei ist, die Sonne wieder scheint, Windstille herrscht, dann ist das Desaster noch nicht überstanden. Wer dann die Hängematte im Garten aufhängt hat schlechte Karten, denn das "Auge" des Hurrikan zieht weiter und die Rückseite setzt mit voller Wucht ein. Um die Übersicht zu behalten tut eine Klarstellung not. Falls ich falsch liege und im Dschungel der Informationen etwas übersehen habe, bin ich offen für konstruktive (anständige) Kritik.

Sodele: Lambda und Mu (alternativ My). Es gilt als ziemlich sicher, dass die WHO der neuen Variante einen Buchstaben aus dem griechischen Alphabet zuweist - es wäre wohl „Ny“.
Stand 26.11.2021, 19 30 MESZ.... "Ny" ist noch nicht in Stein gemeisselt....
Also was jetzt :roll: :help: ? Omikron oder Ny?

Über meine Corona-Impf-Nebenwirkungen in den letzten Wochen (Moderna) schreibe ich an anderes Mal.
Ich habe fertig... ;)
Gruss Cyrill

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Re: Corona Fakten

Beitrag von Federwolke »

Mein Tipp: In 3-4 Wochen wird das Toilettenpapier wieder knapp (oder haben die Leute noch genug gestapelt vom letzten Mal?). Aber das wird wohl noch das kleinste Problem sein :roll:

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