Die winterliche Atlantik-Blockade gibts noch! (28.12.2020-?)
Verfasst: So 27. Dez 2020, 16:26
Tagchen auch
Vermutlich sind einige von euch in den letzten Tagen ebenfalls über die Ensemble-Prognosen von GFS gestolpert. Die zeigen nämlich etwas, an was ich mich zumindest in den letzten paar Wintern in dieser Form nicht erinnern kann: Eine über mehrere Tage andauernde winterliche Phase mit Temperaturen unter der Norm in weiten Teilen Mitteleuropas. Hier beispielhaft der Gitterpunkt Männedorf am Zürichsee:

Die Frage ist nun: Wie kommt das zustande?
Der Blick in die Karten zeigt, dass sich in der kommenden Woche eine winterliche Atlantik-Blockade einstellt, wie sie "früher" für den Winter hierzulande eigentlich Gang und Gäbe war. Das war in den Zeiten, bevor der der sich nach Norden aufwölbende Mittelmeerkeil, der sämtliche Winterfreuden in seinem mild-dümpelnden Keim erstickt, zum winterlichen Standard in unseren Breiten wurde.
Umso mehr lohnt es sich, die Grosswetterlage der kommenden Woche gebührend zu betrachten, ja sogar ein (kleines) bischen abzufeiern!
Wenn wir die ebenfalls spannende Föhnlage vom Sonntag überspringen (ich weiss, Schande) landen wir am Montag in einem Setup, welches sich mit hoher Voraussicht bis Ende der Woche (oder sogar darüber hinaus) in ähnlicher Form erhalten wird (zumindest im grossskaligen Bereich). Über Mitteleuropa sticht die grossflächige Austrogung unseres Föhntiefs ins Auge. Gleichzeitig bildet sich über dem Atlantik ein kräftiger Hochdruckkeil aus:

Stand jetzt will dieser Keil bis mindestens Ende der Woche nicht weichen. Er wölbt sich nach GFS am Donnerstag etwas auf und drückt bis in den Polarbereich hinein:

Auch das andere für uns verfügbare Modell (ECMWF) zieht freudig mit und besticht durch nahezu uneingeschränkte Solidarität mit dem europäischen Partner:

GFS zeigt erst etwa um den 4.1. herum ernsthafte Anzeichen einer Abschwächung, ECMWF hingegen erneuert die Atlantik-Blockade sogar wieder um den 4./5. Januar. Allerdings sind wir dann schon im ultra-Glaskugelbereich.
Was heisst das nun für uns? Mit einer pseudopotentiellen Temperatur auf 850hpa, die sich meist irgendwo zwischen 12 und 18 Grad bewegt und immer wieder modellierten Feuchteeinschüben, dürfte zumindest ab leicht erhöhten Lagen der Winter zum Dauergast werden. Obs darunter auch mal weiss wird, würde ich aber angesichts der recht chaotischen Konstellation mit herumeiernden kleinen Tiefdruckgebieten nicht ganz ausschliessen. Auch kurze, allerdings nicht sonderliche relevante Föhneinschübe im Alpenraum gehören ins Programm. Dies deshalb, weil die Tiefs sich meist aus Südwesten nähern. Wirklich zügiges Gebläse aus West ist aufgrund der Blockadesituation vorderhand nicht zu erwarten. Letztlich ist es eine Trogsituation - und bringt entsprechend auch zugehöriges Wetter.
Also: Wer oberhalb von ca. 500 Meter wohnt darf sich über eine durchaus winterlich anmutende Woche freuen. Für alle darunter gilt: Mal schauen, was kommt. Im grossen Massstab scheint die Lage relativ klar. Erfahrungsgemäss kommt in solchen Konstellationen den kleinen Details aber grosse Bedeutung zu.
Vermutlich sind einige von euch in den letzten Tagen ebenfalls über die Ensemble-Prognosen von GFS gestolpert. Die zeigen nämlich etwas, an was ich mich zumindest in den letzten paar Wintern in dieser Form nicht erinnern kann: Eine über mehrere Tage andauernde winterliche Phase mit Temperaturen unter der Norm in weiten Teilen Mitteleuropas. Hier beispielhaft der Gitterpunkt Männedorf am Zürichsee:

Die Frage ist nun: Wie kommt das zustande?
Der Blick in die Karten zeigt, dass sich in der kommenden Woche eine winterliche Atlantik-Blockade einstellt, wie sie "früher" für den Winter hierzulande eigentlich Gang und Gäbe war. Das war in den Zeiten, bevor der der sich nach Norden aufwölbende Mittelmeerkeil, der sämtliche Winterfreuden in seinem mild-dümpelnden Keim erstickt, zum winterlichen Standard in unseren Breiten wurde.
Umso mehr lohnt es sich, die Grosswetterlage der kommenden Woche gebührend zu betrachten, ja sogar ein (kleines) bischen abzufeiern!
Wenn wir die ebenfalls spannende Föhnlage vom Sonntag überspringen (ich weiss, Schande) landen wir am Montag in einem Setup, welches sich mit hoher Voraussicht bis Ende der Woche (oder sogar darüber hinaus) in ähnlicher Form erhalten wird (zumindest im grossskaligen Bereich). Über Mitteleuropa sticht die grossflächige Austrogung unseres Föhntiefs ins Auge. Gleichzeitig bildet sich über dem Atlantik ein kräftiger Hochdruckkeil aus:

Stand jetzt will dieser Keil bis mindestens Ende der Woche nicht weichen. Er wölbt sich nach GFS am Donnerstag etwas auf und drückt bis in den Polarbereich hinein:

Auch das andere für uns verfügbare Modell (ECMWF) zieht freudig mit und besticht durch nahezu uneingeschränkte Solidarität mit dem europäischen Partner:

GFS zeigt erst etwa um den 4.1. herum ernsthafte Anzeichen einer Abschwächung, ECMWF hingegen erneuert die Atlantik-Blockade sogar wieder um den 4./5. Januar. Allerdings sind wir dann schon im ultra-Glaskugelbereich.
Was heisst das nun für uns? Mit einer pseudopotentiellen Temperatur auf 850hpa, die sich meist irgendwo zwischen 12 und 18 Grad bewegt und immer wieder modellierten Feuchteeinschüben, dürfte zumindest ab leicht erhöhten Lagen der Winter zum Dauergast werden. Obs darunter auch mal weiss wird, würde ich aber angesichts der recht chaotischen Konstellation mit herumeiernden kleinen Tiefdruckgebieten nicht ganz ausschliessen. Auch kurze, allerdings nicht sonderliche relevante Föhneinschübe im Alpenraum gehören ins Programm. Dies deshalb, weil die Tiefs sich meist aus Südwesten nähern. Wirklich zügiges Gebläse aus West ist aufgrund der Blockadesituation vorderhand nicht zu erwarten. Letztlich ist es eine Trogsituation - und bringt entsprechend auch zugehöriges Wetter.
Also: Wer oberhalb von ca. 500 Meter wohnt darf sich über eine durchaus winterlich anmutende Woche freuen. Für alle darunter gilt: Mal schauen, was kommt. Im grossen Massstab scheint die Lage relativ klar. Erfahrungsgemäss kommt in solchen Konstellationen den kleinen Details aber grosse Bedeutung zu.






