Die Radarbildsequenz kann vielleicht das Geschehen etwas erhellen. Da ich zu spät war, um den 4-stündigen 3D-Loop abzuspeichern, habe ich mir 3 Einzelbilder rausgepickt. Entscheidend scheint mir das erste Bild von 15:35 Uhr. Die Linie war da sehr kompakt und kräftig noch über Frankreich, westlich des Juras. In der Folge dehnte sich die Linie mehr in eine Bogenform und rauschte dann über den Jura und durchs Mittelland bis mind. etwa in die Region des Zürichsees. Im westlichen Mittelland schwächelte der nördliche Teil der Linie, wie erwähnt (die Radarsignatur + Blitzfrequenz, nicht der Wind!). Erst ab etwa Koppigen regenerierte sich der nördliche Teil der Bogenlinie wieder etwas.Ich gehe auch von Downbursts aus, aber erstaunlich finde ich, dass es in Lüscherz und in Büren nicht mal gewitterte, während der stärkste Teil der Linie inkl. Hagel (?) voll über Montreux zog, wir von dort aber überhaupt keine Berichte über Schäden erhalten haben.
Ich glaube, dass der Kältepool der Linie über Frankreich aufgebaut wurde. Da war vermutlich viel konvektive Energie vorhanden, was sich in den zahlreichen Blitzentladungen äusserte. Dieser Kältepool rauschte dann über den Jura ostwärts, wobei jedoch die konvektive Energie nicht mehr reichte für Gewitter. Die Kraft des Kältepools reichte etwa bis Koppigen, auf dem Uetliberg war die Böenfront noch vorhanden, aber mit 100 km/h deutlich schwächer als über dem niedriger gelegenen Koppigen.
Die Orografie dürfte noch das ihre zur Verstärkung der Sturmböen beigetragen haben.
Quelle: 3D-Radar